Erklärung der Straßennamen


Die in Klammern stehenden Straßennamen galten vor dem Umbenennungsbeschluß vom 24.3.1977, bedingt durch die kommunale Neugliederung und der Umorganisation des Zustelldienstes der Deutschen Bundespost zur Bereinigung der im Stadtgebiet mehrfach vorkommenden Straßennamen.

Am Glescher Hof (Fieselerstraße 21 - 27; geändert 2000)

Bedburger Straße

Cosmasstraße (Tulpenweg)
Der Heilige Cosmas ist einer der beiden Patrone unserer Kirche (siehe auch unter
Kirche).

Damianusweg (Rosenweg)
Der Heilige Damianus ist einer der beiden Patrone unserer Kirche (siehe auch unter
Kirche).

Distelfinkweg (Finkenweg)

Fieselerstraße (Bahnstraße)
Wer in Glesch vom Dorfplatz aus die Grevenbroicher Straße (ehemalige Hauptstraße) Richtung Bahnhof überquert, findet an der Ecke Sparkasse ein Schild mit der Bezeichnung Fieselerstraße. Vor allem Ortsunkundige aber auch einige Einheimische jüngeren Alters fragen sich: Wer verbirgt sich eigentlich hinter dem Namen "Fieseler"? Die Beantwortung dieser Frage soll Aufgabe der folgenden Abhandlung sein. Am 15. April 1896 kam Gerhard Fieseler in Glesch zur Welt. Das Geburtshaus liegt in der ehemaligen Mittelstraße Nr. 12 (heute Martin-Vetten-Straße). Seine Mutter Katharina Marx stammte aus einer ortsansässigen Dachdeckerfamilie, sein Vater war der Schriftsetzer und angehende Buchdrucker August Fieseler aus Koblenz (geb. am 10. November 1872 in Remagen). Eine Eintragung beim Bergheimer Standesamt bezeugt noch heute, dass Gerhard Fieseler um 3.00 Uhr morgens geboren wurde. Aus der Kirchenchronik geht hervor, dass der Säugling zur 16. Stunde des gleichen Tages, also um 16.00 Uhr, in der Glescher Kirche getauft wurde. Ein Grund dafür, warum die Taufe so kurz nach der Geburt stattfand, ist nicht angegeben. Gerhard Fieseler verbrachte bis zum sechsten Lebensjahr eine fröhliche Kindheit in Glesch. Er erinnerte sich noch in hohem Alter daran, dass es für die Schüler aller Jahrgänge in der Dorfschule nur einen gemeinsamen Klassenraum gab. Anschließend zog die Familie nach Bonn, wo der spätere Flugzeugpionier in der florierenden Druckerei seines Vaters aushelfen mußte. Der Betrieb war an der Fassade mit dem Schriftzug "Aug. Fieseler Buchdruckerei" versehen. Schon in dieser Zeit wurde Gerhard Fieseler gehäuft aus dem Hofgarten der Universität verwiesen, weil er auf dem "geheiligten" Rasen selbstgebastelte Flugmodelle gleiten ließ. Der Drang nach technischer Perfektion und die Leidenschaft zum Fliegen programmierten unbewußt den weiteren Weg: Wer in dieser Zeit fliegen wollte, konnte dies aus finanziellen und gesellschaftlichen Gründen nur beim Militär in die Tat umsetzen.Nach dem Attentat von Sarajewo (28. Juni 1914) meldete sich Gerhard Fieseler freiwillig bei Fliegerabteilungen in Berlin-Johannisthal und auf dem Butzweiler Hof bei Köln. Er war aber noch lange nicht am Ziel: Mal habe er das Mindestalter nicht erreicht, und ein anderes Mal sei seine schulische Qualifikation nicht hinreichend. Ein Lehrgang, in dem der benötigte Schulabschluß nachgeholt wurde, und die immer stärker nachlassenden Reserven an geeigneten Piloten machten dann das Unmögliche doch noch möglich: Gerhard Fieseler wurde dringend bei einer Fliegerstaffel in Mazedonien benötigt.1918, wenige Tage vor Kriegsende, ernannte ihn die Luftwaffe aufgrund von 19 Feindabschüssen noch zum Leutnant. Nach den Verträgen von Versailles (Juni 1919) mußte der begeisterte Flieger einige bittere Pillen schlucken: Der berühmte Jagdflieger Ernst Udet und die Überlebenden der Richthofen-Staffel begegneten Fieseler mangels Lobby mit Arroganz und Herablässigkeit. Manfred von Richthofen war im 1. Weltkrieg eine Fliegerlegende und hielt alleinig die Moral der deutschen Luftwaffe an der Westfront aufrecht. Er selbst wurde kurz vor Kriegsende von den Engländern abgeschossen und kam dabei ums Leben.Viel schlimmer noch war für Gerhard Fieseler die Tatsache, dass im besiegten Deutschland keine eigenen Piloten und Maschinen mehr fliegen durften. Dieses Flugverbot wurde von den Franzosen im besetzten Rheinland noch enger gesehen als von den Übrigen Alliierten. Wenn die Deutschen schon keine eigenen Maschinen bauen durften, so ließ man Gerhard Fieseler in den Jahren 1924 und 1925 wenigstens ,mal' bei den Amerikanern und Engländern mitfliegen. Unvergessen ist eine Kostprobe, die das Fliegeras am 23. September 1928 gab: Auf dem Rückweg von einer Kunstflugveranstaltung in Eschweiler überflog Fieseler seinen Heimatort Glesch. Er schraubte seine Maschine immer tiefer herunter und drehte über den Dächern des Ortes einige Runden, um schließlich zielsicher einen Blumenstrauß abzuwerfen. Anlaß für den originellen Gruß war die Geburt seiner jüngsten Cousine Katharina Rolfes.
Der Trend zum Bau immer größerer Flugzeuge wurde vorerst gestoppt, als die deutsche Luftwaffe Ende 1935 eine Ausschreibung für die Konstruktion des besten Kurzstreckenflugzeugs tätigte. Diese Aufgabe war umso reizvoller, weil z.B. die Erfindung des Hubschraubers noch lange nicht in Sicht war. Intendiert war der Bau eines kleinen wendigen Flugzeugs, das auch auf Gelände außerhalb der offiziellen Rollbahnen mit kürzesten Start- und Landestrecken auskommen könne. Flexible Anpassung an jede Geländebeschaffenheit war gefragt. Wie alle anderen Probleme vorher wurde auch dieses von Gerhard Fieseler genial gelöst. Während viele Konstrukteure über eine Veränderung von Fahrwerk, Rumpf oder Tragflächen nachdachten, hatte wiederum Fieseler die entscheidende Idee: Die unvorstellbaren Kräfte bei einer Kurzstreckenlandung waren nur dann abzufangen, wenn man Federn mit mindestens 75 cm Eindrücktiefe verwendete. Die erreichte man wiederum nur bei einem Federbein von etwa 3 Metern Höhe. Fieseler ging somit als erster Mensch der Fluggeschichte das Risiko ein, die Federbeine nicht -wie üblich- im unteren Rumpfbereich, sondern oberhalb der Kabine zu befestigen. Aufgrund dieser hohen Beine erhielt das Flugzeug Fi 156 später den Beinamen "der Storch". Fünf Monate nach Erteilung des Auftrags bestand die erste Maschine dieses Typs im Mai 1936 mit Bravour ihren Jungfernflug. Ein Jahr später wurde der Storch beim 4. Internationalen Flugtag in Zürich-Dübendorf auch der Fachpresse offiziell vorgestellt: Auf einer Strecke von nur 200 m konnte Ernst Udet die Maschine dreimal starten und landen. Bei voller Beladung kam der dreisitzige Fieseler Storch mit einer Startstrecke von 50 m aus, beim Landen genügten sogar 20 m oder weniger . Er hatte eine Spannweite von 14,32 m. Der Storch war 9,43 m lang und 3,10 m hoch. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit betrug 205 km/h, seine Mindestgeschwindigkeit 51 km/h. Der Argusmotor As - 10 C hatte 240 PS. Die Räder konnten im Schnee gegen Kufen oder bei Landung auf dem Wasser gegen Schwimmer ausgetauscht werden. Die extrem kurze Landebahn ermöglichte es der Maschine, auch auf Sportplätzen, Straßen, Kaianlagen und Waldschneisen zu landen. - Fieseler starb mit 91 Jahren am 1. September 1987 in Kassel.
(siehe Autobiographie: 'Gerhard Fieseler - Meine Bahn am Himmel', Heyne-Verlag, ISBN 3-453-01539-8)

Flamingostraße (Goethestraße)

Frankenstraße (Schillerstraße)
Die Franken waren ein Volksstamm, der hier vor 1000 Jahren lebte.

Freiheitsstraße

Glessiker Straße (Hoppengasse)
Unter der Bezeichnung 'Glessike' wird Glesch im Jahre 973 erstmals urkundlich erwähnt (siehe auch
Glescher Geschichte).

Grevenbroicher Straße (L 361) (Hauptstraße)

Grünspechtweg (Grüner Weg)

Heinemannstraße (Kirchstraße)
Gustav Heinemann war Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland von 1969-1974. Heinemann wurde am 23. 07. 1899 in Schwelm an der Ruhr geboren und ist am 07. 07. 1976 in Essen gestorben.

Jahnstraße
Friedrich Ludwig Jahn war Lehrer und gründete die deutsche Turnbewegung im 19. Jahrhundert. Er wurde am 11.08.1778 geboren. Jahn hatte 1811 einen Turnplatz in der Hasenheide in Berlin gebaut. Er starb 1852.

Jasminweg (Tannenweg)

Karthäuserstraße (Karthäusergasse / Talstraße)
Die Karthäuser waren ein Mönchsorden, gegründet vom hl. Bruno von Köln, der sich 1084 mit sechs Männern in die Einsamkeit von Charteuse bei Grenoble in Frankreich zurückzog. Sie führten ein Einsiedlerleben, trugen grobe Kleidung und ernährten sich von Gemüse und trockenem Brot.

Kranichweg (Lerchenweg)

Marienpfad

Maronenweg (Birkenweg)
Maronen sind die essbaren Früchte der weiter gezüchteten Sorten der normalen Edelkastanie.

Martin-Vetten-Straße (Mittelstraße)
Martin Vetten
(geb. 1889 gest. 1960) war nach dem Krieg der erste Gemeindevorsteher (Bürgermeister) von 1946 bis 1948.

Neue Giersbergstraße

Niederembter Straße

Ohndorfer Weg (Fliederweg)

Pelikanstraße (Barbarastraße)

Peringser Straße (Erftstraße)

Peringsseeallee

Peter-Otten-Straße (Wiesenstraße)
Peter Otten
(geb. 1907 gest. 1958) war Bürgermeister von 1948 bis 1958.

Peter-Weitz-Platz (seit 2008)
Peter Weitz war ehemaliger Bürgermeister (1965-1974) und späterer Ortsvorsteher (1975-1994) von Glesch, Stadtrat (1975-1994) und Ehrenbürger der Stadt Bergheim

Pfarrer-Piel-Straße
Heinrich Piel
wurde 1905 in Marienfeld bei Much geboren und 1933 im Kölner Dom zum Priester geweiht Von 1954 bis 1970 war er Pfarrer in Glesch.

Reiner-Trillen-Straße
Reiner Trillen
(geb. 1891 gest. 1962) war Amtsbürgermeister von 1956 bis 1962.

Stamsweg (Gartenstraße)

Steinkauzweg (Dohlenweg)

Waldkauzweg (Drosselweg)

Zum Erftufer (Mühlenstraße / Mühlenbach)

Zum Gottesacker (Friedhofstraße / Schulstraße)
Gottesacker ist eine alte Bezeichnung für einen Friedhof.

Zum Hagelkreuz (Blumenstraße)
Die Hagelkreuze sind die ältesten Feldkreuze und tauchen schon sehr früh, im 8. Jahrhundert, auf. Sie sollten die Früchte des Feldes vor Sturm und Hagel bewahren. Hier fanden auch so genannte Hagelfeiern statt. Die Gemeinde zog in einer Prozession zum Hagelkreuz und legte Spenden unter das Kreuz. Kirchlicherseits wurde in der preußischen Zeit die Hagelfeier auf den Mittwoch in der vierten Woche nach Ostern festgelegt.

Zur Fuchskaul (Kolpingstraße)