Presseartikel 1999




01. Dezember 1999
(Kölnische Rundschau)

Neue Plakataktion soll Raser stoppen

Mit einer neuen Plakataktion versucht die Aktionsgemeinschaft Grubenrandstraße alle Verkehrsteilnehmer auf die prekäre Situation in den engen Ortsdurchfahrten von Bedburg-Blerichen und Bergheim-Glesch aufmerksam zu machen. Gleichzeitig fordert sie von der Polizei und dem Erftkreis mit Radarkontrollen und Lasermessungen gegen die Raser vorzugehen.

 

29. November 1999 (Kölnische Rundschau)

Modell-Eisenbahn-Freunde bezogen ihr neues Vereinsheim in der Gmeiner-Schule
Da werden die Männer zu Kindern

Es hätte kein besserer Ort sein können. Ausgerechnet in der Hermann-Gmeiner-Schule in Glesch werden die Männer der Bergheimer Modell-Eisenbahn-Freunde wieder zu Kindern, wenn sie in den zum Vereinsheim umfunktionierten Räumen ihrem Hobby frönen und an der HO-Bahn basteln. Fast ein Jahr lang suchten die Modellbauer nach einer Unterkunft, bis die Stadtverwaltung ihnen vor drei Monaten die beiden Räume im Keller der Schule als Vereinstreffpunkt anbot.

Zwar suchen die Eisenbahn-Freunde noch immer ein größeres Terrain für ihre Freizeitgestaltung, doch sind sie erst einmal zufrieden. "Eigentlich bräuchten wird für unsere Anlage eine Turnhalle, aber die werden wir wohl nicht bekommen", sagt Werner Sabolowski, der Vorsitzende der Modell-Eisenbahn-Freunde. "Trotzdem sind wir überglücklich, diesen Platz gefunden zu haben. Vorher mussten wir uns in privaten Räumen treffen."

Einmal wöchentlich, mittwochs von 19 bis 22 Uhr, treffen sich die Vereinsmitglieder in den beiden Räumen, die zusammen Klassengröße haben, um zu fachsimpeln und an der clubeigenen Bahn zu bauen. "Die Bahn gehört allen", sagt Sabolowski. "Jeder kann seinen eigenen Zug mitbringen und darauf fahren lassen." Bevor die Kellerräume allerdings grünes Licht für den kleinen Bahnverkehr erhielten, legten die Hobby-Eisenbahner erst einmal Hand an. Beide Räume wurden renoviert und eingerichtet. Mit den Möbeln und der HO-Bahn im Rohbau wird es aber schon etwas eng im Schulkeller. "Wenn wir Vereinssitzungen abhalten, wird es für die elf Mitglieder knapp im Aufenthaltsraum", weiß Sabolowski.

 

19. November 1999 (Kölnische Rundschau)

Männergesangverein "Rheingold" Glesch gab ein Konzert zum 75-jährigen Bestehen
Immer zu einem Lied bereit

"Im Jahre 1923 trafen sich öfters einige Glescher gleichgesinnte junge Männer nach Feierabend und entdeckten ihre gemeinsame Freude zum Gesang. Dazu gehörte auch der erst 20-jährige musikalisch hochbegabte Josef Kieven, der gleich die Stelle des Chorleiters einnahm. Ein Jahr später entschlossen sich die Sangesfreunde Adam Abts, Heinrich Dux, Josef Kieven, Michael Mehlem, Wilhelm Schlüssel, Jean Thum, Johann Weitz und Peter Wiedenfeld, einen Männergesangverein zu gründen. Der Verein wurde auf den Namen MGV "Rheingold" Glesch von 1924 getauft, unter dem Leitspruch: In Freud und Leid zum Lied bereit!"

So steht es in der Chronik des MGV "Rheingold" Glesch, die der Verein anlässlich seines 75-jährigen Bestehens veröffentlichte. Die Vorlage zur Chronik lieferte das über 50 Jahre alte Protokollbuch des MGV in dem die damaligen Mitglieder ein halbes Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Erinnerungen an die Gründung des Vereins niederschrieben, damit sie nicht in Vergessenheit gerieten. Dem zitierten Leitspruch fühlen sich die heute 30 aktiven Sänger noch immer verbunden. Chordirektor ist seit 17 Jahren der Bedburger Jürgen Gieck, unter dessen Leitung der MGV sich der Pflege des deutschen Liedgutes, dem Gemeinschaftssinn und der Kulturpflege in Glesch verschrieben hat. Neben den üblichen Auftritten zu Geburtstagen, Gedenkfeiern oder Hochzeiten stehen in jedem Jahr mindestens drei große Konzerte auf dem Programm.

Am Sonntagnachmittag fand in der Glescher Pfarrkirche das große Jubiläumskonzert statt, bei dem der MGV vom Mandolinenorchester 1955 Königshoven und dem Tenor Norbert Conrads unterstützt wurde. Die Programmfolge war von Jürgen Gieck erfrischend locker zusammengestellt worden. So sakral der Beginn des Konzerts mit Werken von Panzer, Baumann, Bach und Beethoven auch gewesen war, so weltlich und unterhaltsam gelang das furiose Ende. Bereits nach der Boxhyrnne "Conquest of Paradise" applaudierten die etwa 250 Zuhörer in der Kirche donnernd. Den letzten Titel , Zeit zu geh'n, besser bekannt unter englischem Titel "Time to say goodbye" mussten die Sänger als Zugabe wiederholen.
Rundum zufrieden äußerte sich Schriftführer Friedhelm Keller nach dem Konzert: "Es war toll, das Publikum war begeistert". Im Laufe eines Jahres hatte Jürgen Gieck das Programm mit dem MGV "Rheingold" einstudiert. Zwei Drittel der Karten waren schon im Vorverkauf weggegangen, ein eindeutiges Zeichen für die Beliebtheit des Chores. Ganz so rosig sieht es für die Zukunft des MGV allerdings nicht aus: Der Verein droht zu überaltern. Junge Männer mit Freude am Gesang werden daher dringend gesucht. Die Proben finden dienstags um 20 Uhr in der Gaststätte Haus Strehl statt.

 

13. November 1999 (Kölnische Rundschau)

IGBCE in Glesch
Ortsgruppe ehrte Jubilare

Bei einer Feierstunde in der Gaststätte "Giersbergstuben" ehrte die IGBCE-Ortsgruppe Glesch langjährige Mitglieder. Der Vorsitzende Wolfgang Hartmann konnte Herbert Mollenhaupt für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Gewerkschaft gratulieren. Seit 25 Jahren gehören Wolfgang Könen, Friedhelm Hübner, Norbert Siedt und Heinrich-Wilhelm Zander zur IGBCE.

Der älteste Jubilar, Josef Cremer aus Glesch, konnte an der Feier nicht teilnehmen. Er ist schon 50 Jahre in der Gewerkschaft. Der Vorstand der Ortsgruppe wird ihn zu Hause besuchen. Auch Franz-Peter Giesen, seit 25 Jahren IGBCE-Mitglied, konnte nicht dabei sein und wird zu Hause besucht.

 

11. November 1999 (Kölnische Rundschau)

Buch über Strecke Bedburg-Bergheim-Horrem
Bahnstation neben Gaststätte gelegt

Eine zentrale Bedeutung hatte sie nie, aber sie hat sich mehr als 100 Jahre gehalten. 1997 feierte die Bahnstrecke Bedburg-Bergheim-Horrem ihr 100-jähriges Bestehen. Unter dem Titel "Als in Glesch noch die Dampflok fuhr" hat Willem Cremer jetzt ein Buch vorgelegt, das in Bildern, Dokumenten und Anekdoten die Geschichte der Strecke widerspiegelt.

Auf den Fotos, die meist aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts stammen, dürfte manch einer sich oder seine Angehörigen wiedererkennen. In den Einwohnerlisten von Glesch und Paffendorf aus dem Jahr 1924 tauchen bekannte Familiennamen auf. Der Fahrplan von 1941 verrät, dass damals zwischen zwei Zügen mal 39, mal 82 Minuten vergingen, von einem Takt also keine Rede sein konnte. Zur Zeit der Planung kämpften Politiker in der Region mit den gleichen Hemmnissen, die auch heute große Projekte verzögern: Zum einen fehlte es am lieben Geld, zum anderen sträubte sich die ein oder andere Gemeinde, das für den Streckenbau notwendige Land herzugeben. 1894 aber setzte sich der Kreistag durch und beschloss den Bau der Linien Bedburg-Bergheim-Horrem-Mödrath und Elsdorf-Bergheim aus Kostengründen zunächst als Schmalspurbahn.

Die Streckenführung richtete sich nach Cremers Recherchen übrigens nicht nur nach verkehrstechnischen Gesichtspunkten: Weil eine Gaststätte Ende des vorherigen Jahrhunderts einen ausgezeichneten Ruf bei Reisenden zu Pferd gehabt habe, so Cremer, habe man sich entschlossen, die Strecke so zu legen, dass dort die Bahnstation Bergheim-Zieverich entstehen konnte. Das Buch "Als in Glesch noch die Dampflok fuhr" hat Willem Cremer, Reiner-Trillen-Straße 33, 50126 Bergheim, Telefon 022 72-12 96, selbst verlegt. Er vertreibt es zu einem Stückpreis von 15 Mark.

 

28. Oktober 1999 (Kölnische Rundschau)

CDU -Fraktion will die Mittel für eine Sanierung beantragen
Hallenbad nicht in Gefahr

Die Kleinschwimmhalle in Glesch wurde am Dienstag vorübergehend geschlossen. "Bei einer Routine-Überprüfung des Gesundheitsamtes am Montag ist aufgefallen, dass kleine Rostpartikel im Wasser schwammen", erläuterte Vinzenz Drexler, Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung, gestern auf Anfrage. Eine genauere Untersuchung der Anlage, die aus den sechziger Jahren stamme, habe ergeben, dass die Filtertücher ausgewechselt werden müssen. Drexler: "Dazu brauchen wir eine Spezialfirma aus Idar-Oberstein." Heute Nachmittag sei ein Ortstermin mit den Fachleuten, erst danach könne man sagen, wie lange es dauert, bis die Anlage repariert sei. Solange müsse das Hallenbad geschlossen bleiben. Dass das Schwimmbad ganz geschlossen wird, ist nicht zu befürchten. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Rolf Kremer, sagte gestern: "Das Schwimmbad muss auf jeden Fall erhalten werden." Seit dem Abriss des Niederaußemer Lehrschwimmbeckens nutze die Schwimmabteilung des SV Erftstolz das Glescher Schwimmbad für Training und Kurse. Außerdem werde das Hallenbad von den Schulen für den Schwimmunterricht gebraucht, und es werde auch von vielen älteren Bürger besucht. Kremer: "Das Bad wird sehr intensiv genutzt. Das kann man den Gleschern nicht wegnehmen." Rolf Kremer kündigte an, dass die CDU-Fraktion im Bergheimer Stadtrat bei den Haushaltsberatungen Mittel für die komplette Erneuerung der Filteranlage beantragen werde. Auch der Hubboden, mit dem es immer wieder Probleme gebe, solle saniert werden.

 

13. Oktober 1999 (Kölnische Rundschau)

Fieseler Straße umbenennen

Nach Rücksprache mit den Anliegern der Fieseler Straße stellt Ortsvorsteher Ferdi Dresen den Antrag , den oberen Teil der Fieseler Straße, die durch die Martin-Vetten-Straße und die Bahnlinie angebunden ist, umzubennen. Für ortsunkundige Besucher treten dabei Probleme bei der Suche nach den dort gelegenen Wohnhäusern auf. Mit dem Einverständnis der Anlieger schlägt Ferdi Dresen vor, diesen Straßenzug 'Am Glescher Hof' zu benennen.

 

18. September 1999 (Stadtblatt)

Ein ausgelassenes Fest rund um den Zachheies

"In ein paar Tagen wird der Zachheies angezündet und brennend in die Erft geworfen. Oft springen ihm dann noch viele nach, um ihn symbolisch zu retten. Auf jeden Fall wird das auch in diesem Jahr wieder ein reines Vergnügen werden", freut sich Wilhelm Cremer, der Geschäftsführer des Glescher Bürgervereins. "Vorher feiern wir aber noch kräftig, schließlich soll es eine schöne und fröhliche Kirmes werden". Ob die Glescher Bürger Wilhelm Cremers Worte vernommen haben, ist ungewiß, doch gefeiert wurde nach guter alter Manier im Festzelt an der Kirche. Bei Stimmungsmusik vom Feinsten wurde das Festzelt ein Hort der guten Laune. Manch einer schwang zur Musik der New Orlandos das Tanzbein, während wiederum andere gemütlich beim Plausch zusammensaßen. Außerhalb des Zeltes wartete man mit Speiseständen und Kirmesbuden auf. Über die gute Resonanz der Kirmes zeigte sich Cremer dann auch höchst erfreut: "Für uns ist es weniger wichtig, dass eine große Menge an Besuchern kommt, die Stimmung muß stimmen. Dass jetzt aber so viele Gäste hier waren und dass die Stimmung erstklassig war, erfreut uns natürlich besonders".

 

15. September 1999 (Kölnische Rundschau)

Flugsportklub zeigte einen Querschnitt durch die Sportffiegerei - Kraftwerk hilft mit Auftrieb
An Thermik fehlt es hier nie

Die Passagiere des "Roten Barons" waren guter Dinge, trotz des hohen Alters der russischen Antonov. Allenfalls zeugten Kommentare wie "für uns alle kommt irgendwann das Ende" von Galgenhumor. Für wenig Geld konnte man sich beim Flugplatzfest des Flugsportklubs Erftland einen der acht Sitzplätze im Doppeldecker aus dem Jahr 1957 für einen Rundflug über Bergheim sichern.
Nach der Wende übernahm Lothar Steinbiß zwei von 17 Doppeldeckern aus dem DDR-Flugbetrieb. Beim Anblick des Motorenöls, das der Pilot aus dem Neunzylinder-Sternmotor
allein durch mehrere Drehungen der vier Meter langen Luftschraube pumpte, konnte einem schon mulmig werden. Das gehöre eben zur Startprozedur dazu, so Steinbiß. In den unteren der kreisförmig um die Kurbelwelle angeordneten Zylindern sammele sich bei langer Standzeit nun mal Öl an. Die dichte blaue Qualmwolke kurz nach dem Starten des 1000 PS-Motors gehöre ebenso dazu.Wenn das ausbliebe, stimme garantiert etwas nicht mit der Maschine.

Überdies sei der Motor noch keine 1000 Flugstunden alt, erläuterte der Besitzer der Maschine. Ob kaputt oder nicht, nach dieser Zeit müsse ein neuer Motor rein. Darüber wache das Flugzeugbundesamt. Ersatzteile sind im übrigen kein Problem für Steinbiß, denn der Motor wird noch gebaut. Viele der Flugzeuge fliegen noch in China, Brasilien oder Rußland. Uberall da, wo Landen und Starten in unwegsamem Gelände gefordert ist, sei die Antonov wegen ihrer doppelten Tragfläche im Vorteil. Nur 150 Meter Bahn braucht der größte einmotorige Doppeldecker der Luftfahrtgeschichte für den Start.
Der Flugbetrieb der Antonov, Modellflieger und motorisierter Gleitdrachen war beim Fest des Flugsportklub die Ausnahme."Wir wollten einmal einen Abriß über das gesamte Spektrum der Sportfliegerei hier in Bergheim
zeigen, im üblichen Betrieb starten hier nur Segelflugzeuge" , sagte Geschäftsführer Siegfried Schmidt. So starteten auch am Sormtag zahlreiche Segelflugzeuge. Etwa der Oldtimer "Gruman Baby" in Holzbauweise mit Stoffbespannung aus der Vorkriegszeit, die "Slingby" mit zwei nebeneinander angebrachten Sitzen und die modernsten Langstreckenflieger der Konstrukteure Schleicher-Weibel. Aus einem Kilometer Höhe fliegen diese Segler ohne weitere Aufwinde bis zu 60 Kilometer weit.

In diesen Langstreckenfliegern waren einige Mitglieder des Vereins erfolgreich. Der 23jährige Robert Scheiffarth wurde Jugendweltmeister der Klubklasse. Er flog in diesem Jahr 750 Kilometer weit von der Wiedenfelder Höhe nach Kassel über das französische St. Avolt und Weisweiler zurück. 1000 Kilometer weit flogen Max Wernet in Südafrika und Roland Lindner in der Windscherung zwischen Mittelmeer und Atlantik über Spanien. "Fiir unseren kleinen Verein von 90 Mitgliedem ist das schon ein Erfolg", sagte Schmidt.

Bewährt hat sich aber auch das Segelfluggelände an der Wiedenfelder Höhe, das der Verein 1992 bezog. "Wenn keiner mehr fliegen kann, können wir immer noch in die Industrie rein", sagt Siegfried Schmidt. Bis zu 2000 Meter hoch treibt die Thermik der Kraftwerke die Flieger. Eine ausreichende Höhe, um durch den schmalen Korridor zwischen dem Düssldorfer Flughafen und Köln-Bonn nach Langenfeld zu segeln. Am Bayer-Werk bei Dormagen gebe es dann weiteren Auftrieb. Vom neuen Kühler des BoA-Kraftwerkes in Niederaußem verspricht sich Schmidt einen zusätzlichen Kick.

 

11. September 1999 (Kölnische Rundschau)

Rheinbraun übergab 130000 Mark teures Bauwerk an Stadt Bergheim
Brücke über die Erft soll Weg zum Peringser See verkürzen

"Es ist ein gelungenes Gemeinschaftsobjekt zwischen den Städten Bergheim und Bedburg, Rheinbraun, dem Erftkreis und dem Erftverband", berichtete der technische Beigeordnete Albert Willems, als ihm gestern Arthur Oster von Rheinbraun offiziell die neue Fußgängerbrücke über die Erft neben der Kohlenbahn übergab. Rheinbraun hatte sich vor Jahren bereit erklärt, die 130 000 Mark teure Brücke zu bauen, damit die Bürgerinnen und Bürger der Orte Glesch und Paffendorf ohne größere Um-
wege zu Fuß oder mit dem Rad zum Peringser See gelangen können. Nach Auskunft von Horst Druch, Leiter des Bergheimer Tiefbauamtes, wird die mit Eichenholz verkleidete Stahlträgerbrücke in einigen Jahren die alte Brücke an der Paffendorfer Schleuse ersetzen. Aber erst wenn die Anbindung zur Grubenrandstraße fertig ist.

Hinter der Brücke in Richtung See baute die Stadt Bergheim entlang der ehemaligen Klärteiche der Zuckerfabrik einen Radweg aus. Bergheims Beigeordneter appellierte an die Besucher des Naherholungsgebietes, ein waches Auge auf die künftige Nutzung des Sees zu werfen.

"Dass der Peringser See als Badesee missbraucht wird, oder das Gelände rundherum als Grillplatz benutzt wird, müssen wir im Rahmen des Landschaftsschutzes in Zukunft verhindern", erklärte Albert Willems. Arthur Oster von Rheinbraun bezeichnete die Brücke als weiteren Meilenstein der gelungenen Rekultivierung. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten.

 

08. September 1999 (werbe-post)

Schwimmen und Turnen in Glesch

Ab Dienstag, 14. September öffnet die Breitensportabteilung des BC Viktoria Glesch wieder die Tore der Kleinschwimmhalle. In sechs Gruppen wird Bade- und Schwimmspaß für alle Altersgruppen angeboten. Wassergewöhnung für Kleinkinder gehört ebenso zum Angebot wie Wassergymnastik für Erwachsene. Weitere Infos unter 02274-6870. Außerdem sind im Mutter-Kind-Turnen, das donnerstags zwischen 15 und I6 Uhr durchgeführt wird sowie im Angebot "Sport für Ältere", montags von 8.30 bis 9.30 Uhr, noch Plätze frei. Eine Anmeldung ist hier nicht erforderlich. Interessenten können einfach mal vorbeischauen.

 

07. September 1999 (Kölnische Rundschau)

Verkehrsminister Peer Steinbrück beim Spatenstich für die L 361
Vor 25 Jahren versprochen: Jetzt wird endlich gebaut

"Wir machen nicht nur den Spatenstich, wir bauen auch die Grubenrandstraße. Das Geld dafür haben wir", betonte Landesverkehrsminister Peer Steinbrück.Gemeinsam mit Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, markierten sie symbolisch den Beginn der Bauarbeiten für die neue Landstraße 361.

Der Minister kritisierte öffentlich Behauptungen, man begehe nur den Festakt, um die betroffenen Bürger zu beruhigen. Mit dem eigentlichen Bau aber werde man sich Zeit lassen. Zuvor nämlich hatte der Kerpener Landtagsabgeordnete und CDU-Spitzenkandidat Werner Stump die Frage aufgeworfen, ob die Finanzierung für die Straße überhaupt gesichert sei. "Mir ist bisher nur bekannt, dass in diesem Jahr 300 000 und im kommenden Jahr 600 000 Mark für die Grubenrandstraße zur Verfügung stehen", erklärte Stump. Dies halte er für etwas wenig.
"Wir gehen zügig ans Werk, um für die Bürger der engen Ortsdurchfahrten eine Entlastung zu schaffen", versprach Peer Steinbrück. Im kommenden Jahr werde das Land den Trend der knappen Kassen im Straßenbau umkehren. "Alleine für den Neubaubereich werden wir den Haushaltsansatz von 100 auf 150 Millionen Mark aufstocken", erklärte der Minister.
Ein großes Lob zollte er der Bürgerinitiative. Mitglieder der Aktionsgemeinschaft hatten vor etwa zwei Jahren einen Spaten zum Landtag nach Düsseldorf gebracht, um dem Bau der Straße, der ihnen bereits vor rund 25 Jahren versprochen worden sei, Nachdruck zu verleihen. "Der Spaten war aus rostfreiem Stahl, erinnerte sich der Minister. "Die Mitglieder der Bürgerinitiative sind sicher davon ausgegangen, dass es mit dem Spatenstich noch längcr dauern werde."

Die Vorbereitungen, insbesondere die Planungen hätten deshalb so lange gedauert, weil man das Verfahren habe gerichtsfest machen müssen. Jiirgen Wilhelm erklärte, dass der Planfeststellungsbeschluss für die beiden Straßenbauabschnitte erst am Freitagmittag bestandskräftig geworden sei. Auch er versprach einen zügigen Bau der Grubenrandstraße.

Im ersten Bauabschnitt wird die Trasse zwischen dem Bedburger Norden und Süden gcbaut. Die Kosten für die 2,2 Kilometer lange Strecke werden knapp neun Millionen Mark betragen. Rund 18,5 Millionen Mark verschlingt der 4,1 Kilometer lange Abschnitt vom Bedburger Süden bis zur B 477 in Bergheim.

 

06. September 1999 (Kölnische Rundschau)

Straßenbauarbeiten
Wieder Engpaß in Glesch

Im Rahmen der Kanalbauarbeiten in der Ortsdurchfahrt Glesch im Bereich der Peringser Straße bis zur Heinemannstraße richtet die Stadt Bergheim nochmals eine einbahnige Verkehrsführung ein. Die Arbeiten beginnen an diesem Donnerstag, 9. September und enden voraussichtlich am Freitag, 17. September.Während dieser Zeit wird der Verkehr aus Bergheim ab dem Emaillierwerk über die K 41 und links über den Wirtschaftsweg entlang der Erft und weiter über die Peringser Straße geführt. Der Verkehr aus Richtung Bedburg kann die Ortsdurchfahrt Glesch weiterhin befahren.

 

06. September 1999 (Kölnische Rundschau)

Willi Hoffsümmer
Auflage über eine Million

Bereits sein 63. Buch hat jetzt der Paffendorfer Pfarrer Willi Hoffsümmer auf den Markt gebracht. Das "Lexikon alter und neuer Symbole. Für die Praxis christlich gedeutet" enthält 570 Stichwörter, die auch moderne Zeichen wie Heißluftballon, Paragleiter, Kompass, Fallschirm oder Fernsehantenne deuten. Mit der Neuerscheinung erreicht Hoffsümmer gleichzeitig die Millionengrenze seiner Bücher. Das Lexikon enthält 144 Seiten und ist im Grünewald-Verlag erschienen. Die Grafiken stammen von dem Paffendorfer Karl-Heinz Hamacher. Das Buch kostet 28 Mark und ist in allen Buchhandlungen erhältlich.

 

04. September 1999 (Kölnische Rundschau)

Montag Baubeginn
Spatenstich für L 361n

Der erste Spatenstich für den Neubau der Grubenrandstraße L.361n ist am Montag, 6. September, 15.15 Uhr in Glesch an der Peringser Straße. Eingeladen, den Baubeginn einzuleiten, sind NRW-Verkehrsminister Peer Steinbrück und der Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Jürgen Wilhelm. Die L 361n soll künftig die Orte Bedburg, Broich, Glesch, Paffendorf, Zieverich und Bergheim vom Verkehr entlasten. Massive Bürgerproteste haben dafür gesorgt, dass die Straße, über die 20 Jahre lang diskutiert wurde, nun gebaut wird.

 

30. August 1999 (Kölnische Rundschau)

Feuerwehr Glesch
Ralph Wolf ist neuer Leiter

Die Löschgruppe Glesch der Freiwilligen Feuerwehr hat eine neue Leitung gewählt. Löschgruppenführer ist nun Ralph Wolf, seine Stellvertreter sind Hermann Düren und Ralf Spix. Der bisherige langjährige Löschgruppenführer Robert Schillberg war Anfang August zurückgetreten.
Die Glescher Feuerwehrleute nahmen vor kurzem an einer Einsatzübung teil. In Sief bei Aachen wurde das Löschen eines Waldbrandes geübt. Dabei mussten etwa 600 Meter Schlauch über 30 Höhenmeter verlegt und mit Hilfe einer Drehleiterbrücke auch über eine Straße geführt werden. Das Wasser wurde aus einem aufgestauten Bachlauf gepumpt.

 

19. August 1999 (Kölnische Rundschau)

An der Abwehr von Viktoria Glesch dürfte sich mancher Gegner die Zähne ausbeißen
Das Glanzstück ist die Defensive

Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga machte Viktoria Glesch einen Schnitt. Acht Spieler , die während der vergangenen Saison in der Bezirksligamannschaft eingesetzt wurden, verließen den Verein.
Neu im Team ist Günter Wischeid, der Erfahrung aus höheren Klassen mitbringt. Als Spielertrainer tritt er die Nachfolge von Guido Dittmann an. "Es besteht kein Grund zur Euphorie, aber wir haben keine schlechte Mannschaft und können im oberen Tabellendrittel mitspielen", meinte Abteilungsleiter Alfons Dux.

In der neuen Spielzeit setzt Dux vor allem auf den Abwehrblock. "An unserer gut organisierten, starken Defensive wird sich mancher die Zähne ausbeißen", hofft er. Torhüter Werner Kieslinger, Libero Günter Wischeid sowie die Manndecker Theo Konyk und Willi Mörs bilden eine starke Abwehrreihe.

Mit Stefan Eichelberg hat die Viktoria allerdings nur einen echten Stürmer. Bei Wolfgang Brings hofft Dux, dass dieser wieder zur Form der Saison 1997/98 findet. Rechtsaußen Thomas Fischer zeigt gute Ansätze. Den Sprung in die Stammformation wird wohl Marcel Mengel (Viktoria Thorr) schaffen. Vom Absteiger CfR Kenten kommen Markus Müller,
Rene Soff, Flavio Rollo und Frank Lautenschläger nach Glesch.

Abgänge: Andreas Spohr, Peter Schnitzler (beide BC Kirdorf), Andreas Pegel (SpVg Kirchherten), Sascha Franken (Jugend 07 Bergheim), Manni Panzer, Christoph Sonannini (beide Ende der Laufbahn), Alex Wieland (VfL Sindorf).

Zugänge: Marcel Mengel (Thorr), Rene Soff, Markus Müller Flavio Rollo, Frank Lautenschläger (alle CfR Kenten), Thorsten Peiffer, Thomas Fischer, Daniel Ossendorf (BV Bedburg).

Kader, Tor: Werner Kieslinger, Robert Wego. Abwehr: Günter Wischeid, Willi Mörs, Theo Konyk, Rene Soff, Daniel Ossendorf, Markus Müller. Mittelfeld: Uwe Schmalz, Frank Flesch, Ralph Giesen, Marcel Mengel, Frank Lautenschläger, Thorsten Peiffer, Yussef EI Ouriachi. Angriff: Flavio Rollo, Thomas Fischer, Stefan Eichelberg, Wolfgang Brings. Trainer: Günter Wischeid (1. Jahr).

 

06. August 1999 (Kölnische Rundschau)

Umleitungsstrecke bleibt aber weiterhin ausgeschildert, um den Verkehr zu entzerren
Glesch ist wieder offen

Seit Anfang der Woche ist die Ortsdurchfahrt Glesch wieder befahrbar. Dies bestätigte Kay Löffler von der Verkehrsabteilung der Stadt Bergheim. Dennoch ist die Umleitungsstrecke über die K41 und die B55 durch Niederembt weiter ausgeschildert.
"Die Kanalsanierung ist noch nicht komplett abgeschlossen", erläuterte Löffler. Lediglich der Engpass sei wieder frei. Dahinter, in Richtung Bedburg werde die Fahrbahn an der Baustelle vorbei über einen kleinen Parkplatz verschwenkt. Anhand einer Verkehrszählung hatte die Stadt damals festgestellt, dass täglich etwa 12-bis 14000 Fahrzeuge durch Glesch fahren. "Wenn wir die jetzt wieder alle durch den Ort schicken, bricht ein Verkehrschaos aus", sagte der städtische Mitarbeiter. Bei einer einspurigen Verkehrslenkung mit Ampelanlage, auch dies habe man überlegt, würde sich der Verkehr bis nach Bedburg, beziehungsweise Paffendorf stauen. Jeder darf wieder durch Glesch fahren, Bei der Stadt Bergheim hofft man aber, durch die noch ausgewiesene Umleitung den Verkehr zu entzerren. Nach der Sperrung der Ortsdurchfahrt Ende Juni hatte es Proteste gehagelt. Täglich beschwerten sich etwa 20 Anrufer bei der Stadtverwaltung. Die meisten waren Glescher. Sie wollten nicht länger hinnehmen, dass ortskundige Verkehrsteilehmer sich Schleichwege durch den Ort suchten.
Aber auch Autofahrer reagierten verärgert über die etwa 13 Kilometer lange Umleitungssstrecke. "Das ist unzumutbar, lasst euch was anderes einfallen", musste sich Löffler öfters anhören. Einige Anrufer hatten auch vorgeschlagen, die für den Busverkehr freigegebene Strecke über einen asphaltierten Feldweg als offlzielle Umleitung auszuschildern. "Der Feldweg hätte den gesamten Verkehr nicht aufnehmen können", berichtete Löffler. Außerdem wäre der Verkehr dann über die sehr enge Peringser Straße geflossen.
Einige Beschwerdeführer hatten auch bei der Stadt nachgefragt, warum man mit der Kanalsanierung nicht bis zur Fertigstellung der Grubenrandstraße gewartet habe. Dies sei rechtlich aus Gründen des Umweltschutzes nicht machbar gewesen, sagte Löffler. Beim Abfahren des Kanals mit einer Kamera hätten Experten festgestellt, dass dieser an mehreren Stellen sehr brüchig gewesen sei. Abwasser sei bereits versickert. Wir konnten die Baumaßnahme nicht längcr aufschieben" , sagte Kay Löffler. Er hofft aber, dass die Baumaßnahme weitcr so gut vorangeht, dass sie bereits vor dem geplanten Termin im Oktober fertiggestellt ist.

 

07. Juli 1999 (Kölnische Rundschau)

Der Bergheimer Künstler Horst Clever stellte einige seiner Bilder in China aus - "Immer liegt Musik in der Luft"
Auf der Straße in Peking Walzer getanzt

Erftlandschaften, Strommasten und Weizenfelder packte Horst Clever ein. "In nur einem Koffer mußte ich alle Bilder unterbringen, deshalb konnte ich nur 18 meiner Werke mitnehmen", bedauerte Clever. Der Bergheimer Künstler folgte im Mai einer Einladung nach China.Der damalige chinesische Botschaftsrat für Kultur, Professor Li Shi Long, sah Clevers Bilder 1996 in der Orangerie von Schloß Augustusburg. Davon beeindruckt, ermöglichte Li dem Bergheimer eine Einzelausstellung in Peking. Das Künstlerehepaar He Yang und Wu Xi, deren Bilder auch vom Kölner Museum Ludwig angeschafft worden sind, stellte Räume zurVerfügung.

Clever war erst der zweite Maler, dem die Gelegeheit gegeben wurde, seine Werke in der noch nicht lange bestehenden Galerie zu zeigen. Die He Yang und Wu Xi Kunstgalerie für Moderne ist eine der ersten privaten Galerien in China. Der internationale Austausch von Kultur und Kunst ist Ziel der Galerie, und Künstler aus allen Ländern werden eingeladen. Erst in China wurde dem Clever richtig bewußt, welchen Bekanntheitsgrad das Künstlerehepaar im Heimatland wie auch im Ausland hat. "Am liebsten hätte ich meine Bilder wieder eingepackt und wäre nach Hause gefahren", erzählt er. Aber er blieb, und die Ausstellung wurde begeistert besucht. Clever hat sich schon immer als Künstler gesehen. "Ich bin mit Lesen, Schreiben und Malen groß geworden," sagt er. Die Malerei ließ ihn aber nie los, und so bildete sich der Künstler in Abendkursen an den Kölner Werkschulen und bei Mal- und Modelierkursen des Bildhauers Heinz Klein-Ahrendt weiter. "Die Abende, die Wochenenden, eigentlich jede freie Minute habe ich genutzt, um zu malen," resümiert Clever. Im Laufe der Jahre kam so eine stattliche Anzahl an Bildern zusammen. Er habe zwar einen Beruf, das Malen aber sei seine Berufung, sagt er. Und auch seinen Chinaaufenthalt nutzte Clever, um sich von der Künstlerin Wu Tuschmalerei zeigen zu lassen.

Die Gastfreundschaft der Chinesen, ihre Offenheit und "eigenartigen Sitten" haben den Maler fasziniert. "In aller Herrgottsfrühe gehen die Leute in den Park und machen Schattenboxen und Gymnastik. Abends tanzen und singen sie auf der Straße und immer liegt Musik in der Luft," begeistert sich Clever. Seine Frau habe unter Akazienbäumen Wiener Walzer getanzt. "Man wird einfach eingeladen mitzumachen," erzählt Ingrid Clever. Auch die Stadt Peking übertraf die Erwartungen des Ehepaars. Besonders ins Schwärmen geraten sie bei der Erinnerung an die Prachtbauten und Glaspaläste, die Akazienalleen und die Gärten. Daß sie ausgerechnet zu dem Zeitpunkt in der chinesischen Hauptstadt waren, als die NATO die chinesische Botschaft in Belgrad bombardierte, hat ihren Aufenthalt nur wenig beeinträchtigt. "Im Fernsehen wurden zwar Trauerfeiern gezeigt, aber die Bevölkerung hat das kaum interessiert. Nur einige chinesische Studenten zogen in Richtung amerikanische Botschaft." Die Bergheimer haben sich in Peking immer sicher gefühlt, auch wenn sie den enormen Verkehr etwas bedrohlich fanden. "Ob Rot oder Grün ist, die Leute fahren wie sie wollen, allen voran die vielen Radfahrer. Der Verkehr ist chaotisch, aber alles läuft reibungslos. Vielleicht gibt es ja geheime Regeln," sagt Clever.
Reisen bildet, heißt ein altes Sprichwort. Für Clever trifft dies im doppelten Sinne zu: Denn zum einen hat ihm seine Ausstellungsreise einen ganz neuen Eindruck von China vermittelt. Zum anderen wird sich dieses Erlebnis auch in seinen Bildern wiederfinden, da ist sich Clever sicher. Zwei seiner Bilder bleiben übrigens in Peking. Dafür brachte Clever zwei Urkunden mit nach Hause.

 

01. Juli 1999 (Kölnische Rundschau)

Ortsdurchfahrt wegen Kanalarbeiten bis Anfang August gesperrt - Autofahrer zwängen sich durch die Gassen - Beschilderung wird verbessert
In Glesch herrscht das Chaos

Chaotische Verkehrsverhältnisse herrschen seit einer Woche in und um Glesch. Wegen Kanalbauarbeiten ist die Ortsdurchfahrt Grevenbroicher Straße voll gesperrt. Obwohl die Autofahrer vor dem Engpaß durch Pressemeldungen gewarnt worden waren und Umleitungen ausgeschildert sind, zwängen sich täglich unzählige Fahrzeuge durch den Ort. Dabei lassen sich die Fahrer auch nicht von Verbotsschildern und Polizeikontrollen abschrecken. Mehrere Unfälle, bei denen auch Menschen verletzt wurden, hat es schon gegeben. Bei den Gleschern wächst der Unmut. Die Stadt bittet nochmals darum, die ausgeschilderte Umleitung über Niederembt zu nutzen oder Glesch über die Autobahn zu umfahren. Im Laufe der Woche sollen die Umleitungsschilder noch verbessert werden. Außerdem hat die Polizei stärkere Kontrollen zugesagt.

Die Vollsperrung der Straße kann voraussichtlich Anfang August aufgehoben werden. Da aber die Straße danach noch bis Ende Oktober teilweise gesperrt werden wird, ist weiter mit Behinderungen zu rechnen.
Die Umleitung für Autofahrer aus Richtung Bedburg in Richtung Bergheim führt über die K 32 nach Niederembt, von dort aus über die L 277 auf die B 55 und schließlich auf die K 32, die zum Emaillierwerk Paffendorf führt. Autofahrer, die aus Bedburg kommen, sollen die Strecke in die andere Richtung fahren. Diese Umleitung ist ausgeschildert.

 

30. Juni 1999 (Kölnische Rundschau)

Grubenrandstraße
Spatenstich für die Umgehung

Der erste Spatenstich für die Grubenrandstraße L 361n wird Landesverkehrsminister Peer Steinbrück am 6. September, 15 Uhr vollziehen. Das schreibt die Aktionsgemeinschaft "Grubenrandstraße L 361n" in einer Pressemitteilung. Den Termin habe Kreisbaudezernent und SPD-Bürgermeisterkandidat Manfred Kohlmann mitgeteilt. "Für die Aktionsgemeinschaft ist das ein Erfolg", schreibt ihr Sprecher Uli Kissels. Es sei noch kein Sieg, aber man sei auf die Zielgerade eingebogen. Die Gemeinschaft hatte seit Jahren den Bau der Straße gefordert. Bislang fließt der Verkehr durch die engen Orte Glesch und Blerichen. Die Anwohner klagen über Lärmbelästigungen, Gefahren für ihre Kinder und hohe Abgaswerte.Um ihr Ziel zu erreichen, sperrten die Anwohner mehrmals die Ortsdurchfahrten von Glesch und Blerichen. Auch Demonstrationen und Bürgerversammlungen fanden statt.

 

24. Juni 1999 (Kölnische Rundschau

Erinnerungen an alte Zeiten weckt der Glescher Heimatkalender -
Herausgegeben von Barthel Held und Willem Cremer
Von Heinzelmännchen an der Erft

Es spricht einiges dafür, daß sich die Heinzelmännchen nach ihrer Vertreibung aus Köln zunächst im Erftkreis niedergelassen haben. Und zwar an der alten Erft zwischen Glesch und dem Paffendorfer Schloßpark. Die Sage berichtet, daß die hilfsbereiten Gesellen dort am Hodenberg ihren Wohnsitz hatten. Sie wuschen, strickten, stickten und backten Brot für ihre menschlichen Nachbarn und nahmen ihnen lästige Arbeiten ab. Das geschah, nach bekannter Heinzelmännchenart, natürlich heimlich.

Im neuen Heimatkalender Glesch für das Jahr 2000, den Diakon Barthel Held und Naturführer Willem Cremer in diesen Tagen herausgegeben haben, wird die Geschichte von den Heinzelmännchen in der Erftaue erzählt. Dort ist auch zu erfahren, wie die Sache endete: "Da wollte eines Abends ein neugieriger Mann das Treiben der Wichte in seinem Haus beobachten. Er schlich zum Schlüsselloch und schaute hindurch. Ein Heinzelmännchen aber hatte drinnen die Wache am Schlüsselloch und blies dem Neugierigen ein Auge aus. Von da an blieben die Heinzelmännchen für immer verschwunden."

Sagen, Wissenswertes aus der Heimat- und Kirchengeschichte und Erinnerungen an alte Zeiten bilden im neuen Glescher Heimatkalender den Begleittext zu Fotos aus historischer Zeit. Bilder von der Kevelaer-Wallfahrt 1932 oder von der Glockenweihe 1964 sind dort zu sehen. Zum Foto einer Fronleichnamsprozession aus dem Jahre 1955, ist zu erfahren, wie früher dieses Fest gefeiert wurde: "Schon Tage vorher wurde Sand eingefärbt, der in Kombination mit Blütenteppichen und zu herrlichen Ornamenten ausgelegt, am Festtag selbst den Weg der Prozession wies. Der Priester trug die Monstranz mit der geweihten Hostie über diesen Teppich. Die Flur- und Bittprozession führt an vier Außenaltären vorbei, bei denen die vier Evangelienanfänge in die jeweiligen Himmelsrichtungen gesungen wurden."

Eine alte Abbildung der Glescher Pfarrkirche und des Pfarrhauses, eine Ansicht des Stamshofs sowie Porträts der Glescher Pfarrer der vergangenen 100 Jahre sind in dem Kalender ebenfalls zu finden. Wer den Kalender erwerben möchte, kann dies im Pfarrbüro in Glesch tun oder bei Willem Cremer, Reiner-Trillen-Straße 33, 50126 Bergheim.

 

17. Juni 1999 (Kölnische Rundschau)

Goldhochzeit Rüttgers
Gemeinsam die Schulbank gedrückt

Viel zu feiern gibt es morgen im Hause Rüttgers in Bergheim-Glesch. Seit 50 Jahren sind Georg und Katharina Rüttgers verheiratet. Kennengelernt aber haben sie sich noch viel friiher. "Wir haben schon gemeinsam die Schulbank gedrückt", erzählt Georg Rüttgers. Für die Feier der Goldenen Hochzeit mit Verwandten und Freunden wird die Werkstatt neben dem Haus festlich geschmückt. Genau dort wurde vor 25 Jahren auch schon die Silberhochzeit gefeiert. Beide Eheleute sind gebürtige Glescher und haben zwei Kinder, die ebenfalls Familien haben und auch im Ort wohnen. So hat man viel Kontakt untereinander und hilft sich gegenseitig. Besonders freut man sich aber über die drei Enkel. Eigentlich war Rüttgers, der vier Jahre bei der Kriegsmarine war, im Bauhandwerk als Maurer tätig, doch als die zwei Brüder seiner Frau nicht aus dem Krieg zurückkamen, übernahm er die Schmiede seines Schwiegervaters. Nach seiner Ausbildung machte er den Meister. In den 35 Jahren, in denen er selbstständig war, bildete er 30 Prüflinge aus. "Und die saßen bei uns meist mit am Tisch", erinnert sich seine Frau. So habe man immer ein volles Haus gehabt. Einen Nachfolger hat der 75 jährige aber nicht gefunden. "Nach meiner Pensionierung bin ich aber dem Amboß treu geblieben." Kunstvolle Schmiedearbeiten, meist mit Naturmotiven, schmücken das ganze Haus und den Garten.
"Hobbys haben wir kaum. Es gab immer genug zu tun", erklärt Katharina Rüttgers. Sie hat jahrelang ein Geschäft mit Haushaltswaren geführt, in das nun ein moderner DrogerieMarkt eingezogen ist. Nur die Vogelkäfige im Garten sind eine große Leidenschaft von Georg Rüttgers. Neben einigen Wellensittichen machen vor allem zwei große Ara-Papageien den meisten Lärm.

 

15. Juni 1999 (Werbe-Post)

Glescher Ortsdurchfahrt wird gesperrt

Wegen Arbeiten an den Entwässerungskanälen muß die Glescher Ortsdurchfahrt zeitweilig für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Das Kanalsystem an der Grevenbroicher Straße zwischen "Peringserstraße und "Zum Gottesacker" soll saniert werden. Die Bauarbeiten sollen am 21. Juni beginnen und werden voraussichtlich bis Ende Oktober andauern. Eine Vollsperrung ist für die ersten sechs Wochen vorgesehen, Ende Juli kann die Grevenbroicher Straße wieder einspurig genutzt werden. Der Verkehr wird über die Kreisstraße 32 Niederembt, die L 277, B 55 sowie die K 41 zum Emaillierwerk umgeleitet.

 

09. Juni 1999 (Kölnische Rundschau)

MGV "Rheingold" Glesch feierte Jubiläum
Show-Abende in guter Erinnerung

Mit einem Festkommers feierte der Männergesangverein "Rheingold" Glesch sein 75jähriges Bestehen. In die Aula der Grundschule kamen Vertreter aus der Politik, von befreundeten Chören und den Ortsvereinen, um den 30 Sängern und ihrem Chorleiter Jürgen Gieck zum Jubiläum zu gratulieren.
Bürgermeister Jürgen Peters richtete Grußworte an den Chor und bezeichnete ihn als "eine Bereicherung für die Freunde guter Chormusik, für Glesch und für die ganze Stadt Bergheim." Er sei "ein Stück Seele der Stadt Bergheim", meinte Peters und überreichte als Geschenk einen Wappenteller der Stadt, auf dem der Name des MGV und sein "Geburtsjahr" eingraviert war.

Helmut Zopes, Vorsitzender des Erftsängerkreises Bergheim, ehrte drei Sänger für ihre langjährige Mitgliedschaft. Friedhelm Keller ist 25 Jahre dabei, Helmut Kneschke 40 Jahre, und Hans Feichtinger singt sogar schon 50 Jahre im MGV mit.
Der Ehrenvorsitzende des MGV Helmut Kneschke, ließ die Chronik des MGV Revue passieren. 1924 gründeten acht Sangesfreunde den MGV "Rheingold" Glesch mit dem Leitspruch: "In Freud und Leid zum Lied bereit!" Vor dem Zweiten Weltkrieg konnte der Chor schon viele Erfolge bei Sängerwettbewerben verbuchen und veranstaltete 1938 sogar ein eigenes Sängerfest in Glesch. In besonders guter Erinnerung sind den Chormitgliedern auch heute noch die Operettenabende und Musical-Shows aus den friihen 70er Jahren, bei denen vor allem die Frauen der Sänger mitwirkten. Dadurch wurde der MGV sogar bis über die Grenzen Bergheims hinaus im Bergischen Land bekannt.

Die Geschicke des Chors bestimmten in den 75 Jahren vor allem die Dirigenten Josef Kieven, der den Chor von 1931 bis 1951 und Hans Halbekann, Chorleiter von 1951 bis 1982. Seit 1982 steht der MGV unter der Leitung von Jürgen Gieck, der die Erfolge des Chores fortsetzt. Erster Vorsitzender ist heute Franz Kirschbaum. Zum Abschluß der Feierlichkeiten veranstaltet der MGV am Sonntag, 14. November, ein Festkonzert in der Pfarrkirche in Glesch.

 

06. Juni 1999 (Stadtblatt)

Wandern im Rekultivierungsgebiet

Eine zwölf Kilometer lange Wanderung entlang der Erft ins rekultivierte Braunkohlengebiet bis zu Peringsmaar organisiert Naturführer Willem Cremer Sonntag, 13. Juni. Start ist um 11.15 Uhr auf dem Dorfplatz Glesch. Die Siedlung Giersberg mußte in den 60er Jahren abgebaggert werden. 198 Menschen wurden im übriggebliebenen Dorf Glesch wieder angesiedelt. Die Wanderung führt über Blerichen bis zum Wasserwerk und schließlich entlang dem Fließ. Bei gutem Wetter wird ein Abstecher nach Gut Ohndorf gemacht und in Nähe Hagelkreuz geht es zurück nach Glesch. Veranstalter der Wanderung, die etwa vier Stunden dauert, sind die Naturfreunde der belgischen Sektion Sonnentau, weshalb eine Teilnahmegebühr von 2,50 Mark erhoben wird. Rucksackverpflegung wird empfohlen.

 

01. Juni 1999 (Werbe-Post)

MGV: "In Freud und Leid zum Lied bereit"
Glescher Sänger feiern ihren 75. Geburtstag mit einem Festkommers

"In Freud und Leid zum Lied bereit" hieß es vor 75 Jahren, als acht Glescher den Männergesangverein "Rheingold" gründeten. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, das deutsche Liedgut zu pflegen und das geselligeBeisammensein zu fördern. Dabei stand den meisten in dieser Zeit der Sinn wahrlich nicht nach Singen. 1924, nach dem Verlust des Ersten Weltkrieges, war die wirtschaftliche Lage in Europa so desolat, daß eine galoppierende Geldentwertung vonstatten ging.Gegen die depressive Stimmung sangen die Glescher bei verschiedenen Sängerwettbewerben bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges an. 1927 organisierte man bereits den ersten eigenen Operettenabend. Die Gestaltung eines eigenen Sängerfestes wurde 1938 ein voller Erfolg, wie die Vereinschronik berichtet. Als nach den Kriegsjahren der MGV zu neuem Leben erwachte, spezialisierte man sich auf Operettenkonzerte und Showabende, die in den 60er Jahren voll im Trend lagen. Die Säle waren zu klein, um den Publikumsandrang zu fassen. Aus diesem Grund sah man sich gezwungen, gleich mehrere Vorstellungen zu geben. Der Ruf sprach sich schnell herum, so daß die "Rheingold"-Sänger bald auch im weiteren Umkreis auftraten. Die Geschicke des MGV wurden bislang von drei Dirigenten bestimmt. Hatte bis 1951 Josef Kieven den Taktstock in der Hand, so übergab er ihn an Hans Halbekann, der bis 1982 die künstlerische Leitung inne hatte. Damals übernahm der junge Jürgen Gieck den Chor, der die Männer auch beim Festkommers am Samstag, 5. Juni, in der Aula der Glescher Grundschule dirigieren wird. Um 16 Uhr werden dort auch die langjährigen Mitglieder geehrt: Hans Feichtinger (50 Jahre), Helmut Kneschke (40 Jahre) und Friedhelm Keller (25 Jahre). Zum Festkonzert lädt der MGV am Sonntag, 14. November, 17 Uhr, in die Pfarrkirche ein. Übrigens suchen die 30 Musiker noch weitere Männer, die Lust am Gesang haben; wer Interesse hat, kann sich beim Vorsitzenden Franz Kirschbaum, Tel. 02272-5883 oder Schriftführer Friedhelm Keller, Tel. 02272-4477 melden. Die Proben finden dienstags um 20 Uhr im Haus Strehl statt.

 

20. Mai 1999 (Kölnische Rundschau)

Verein für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Bedburg-Glesch, feierte 75jähriges Bestehen
An Siegerpokalen mangelt es nicht

Von der Gründung des Vereins für Deutsche Schäferhunde , Ortsgruppe Bedburg-Glesch, im Jahr 1924 zeugt heute nur noch die Bestätigung der Augsburger Hauptgeschäftsstelle für deutsche Schäferhundvereine. An ein Datum aus jüngerer Zeit kann sich der heutige Vorsitzende der Ortsgruppe Bedburg-Glesch, Herbert Förster, jedoch wie aus der Pistole geschossen erinnern: an den 29. April 1982. Da ging nämlich das Vereinsheim der Ortsgruppe nach einer Brandstiftung in Flammen auf. Unterlagen zur Vereinsgeschichte, die nicht schon im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen wären, seien bei diesem Anschlag verbrannt, berichtet Förster. Bekannt ist, daß das erste Übungsgelände der Schäferhundfreunde im Bedburger Wäldchen "Johannes Lust" gelegen hat. Die niedergeschriebene Geschichte des Vereins beginnt jedoch erst im Jahr 1951. Erich Kraft, Josef Welter, Oskar Hoverath und Hubert Clemens hatten die Ortsgruppe des Vereins wiederaufleben lassen. Am Wochenende feierten die Mitglieder des Schäferhundevereins ihr 75jähriges Bestehen. Am vergangenen Freitag abend gratulierte der Landesgruppenvorsitzende Horst Cremer im Rahmen eines gemütlichen Abends den heute 42 Mitgliedern des Vereins, von denen sich 20 zu den aktiven Schäferhundehaltern zählen. Als ältestes aktives Mitglied nennt Herbert Förster den 65jährigen Adam Außem. Er habe in den 60er Jahren den Verein maßgeblich mit aufgebaut, damals sei der Übungsplatz der Ortsgruppe noch am Giersberg in Glesch gewesen, erzählt Herbert Förster. Erst 1966 habe es am heutigen Standort ein Steingebäude als Vereinsheim gegeben, so berichtet Herbert Förster weiter. Bis Ende der 70er Jahre seien dort Vereinssitzungen bei Kerzenschein an der Tagesordnung gewesen, Wasser hätten die Mitglieder in Kanistern hochgeschleppt. Seit 25 Jahren ist Förster selbst Vereinsmitglied und seit 22 Jahren ist er auch im Vorstand tätig. Die Schäferhundehalter der Ortsgruppe blicken auf sportliche Erfolge in der jüngeren Zeit zurück. Von 1985 bis 1995 errang die Mannschaft des Vereins sechsmal hintereinander in Frimmersdorf den "Erftlandpokal". Bei Ausscheidungsprüfungen zu Weltmeisterschaften nehmen regelmäßig Mitglieder mit ihren Hunden für die Qualifikation zum Bundeswettbewerb teil. Erst am vorletzten Wochenende traten dort wieder Oskar Klauke, das Ehepaar Klaus und Lucia Bakker und Hans Götz an. Erfolgreich waren die Vereinsmitglieder auch am Sonntag beim Wettbewerb um den Jubiläumspokal zum 75jährigen Bestehen. In der Mannschaftswertung belegten eigene Mannschaften die ersten drei Plätze. In der Einzelwertung gewann Salvatore Ballato mit "Pongo von dem Schafbach" von der Ortsgruppe Bergheim den ersten Platz. Auf Platz zwei folgten die Jubilare Oskar Klanke mit "Bonnie von den rauhen Sitten" und Adam Außem mit "Herzog Quitz von Klosenkamp".

 

18. Mai 1999 (Werbe-Post)

Gute Ausbildung für den besten Freund
Schäferhunde-Verein feiert 75jähriges Bestehen

Schon Ende des 19. Jahrhunderts trafen sich Hundeliebhaber aus der Umgebung in Glesch zur Ausübung ihres Hobbys. 1924 gründeten sie einen Verein für deutsche Schäferhunde, der sein 75jähriges Bestehen jetzt im Vereinsheim am Fuchskauler in Glesch feierte. "Unsere Ortsgruppe Bedburg-Glesch zählt in der 100jährigen Geschichte des Vereines deutscher Schäferhunde zu den ältesten", berichtet Förster, seit 15 Jahren Vorsitzender der Ortsgruppe, nicht ohne Stolz. Die Namen der Gründer des Vereins Ortsgruppe Bedburg-Erft und Umgebung sind heute nicht mehr bekannt, zurückverfolgt werden kann die Vereinsgeschichte bis Dezember 1951, als Erich Kratt, Josef Welter, Oskar Hoverath und Hubert Clemens den Verein wieder aufleben ließen. Die meisten Unterlagen über die Gründerzeit gingen bei einem Brand des Vereinsheimes am 29.April 1982 verloren: "Das war die schwärzeste Stunde des Vereines: sämtliche Unterlagen wurden Opfer einer Brandstiftung", erinnert sich Herbert Förster mit finsterer Mine.

Bis zum Jahre 1968 war ein Provisorium aus Holz das Vereinsheim. Es folgte ein in Eigenleistung erstelltes Vereinsheim, das 1961 eingeweiht wurde. Im Jahr 1975 wurde der Name des Vereins in "OG Bedburg-Glesch" benannt. 1978 wurde das Vereinsheim vergrößert und die Platzanlage erweitert. Besonders erfolgreich in sportlicher Hinsicht waren die Jahre 1989 bis 1995, in denen Mitglieder der Ortsgruppe sechsmal hintereinander den begehrten Erftlandpokal in Frimmersdorf gewannen.

Heute zählt der Verein 44 Mitglieder aus allen Altersschichten, von denen die meisten auch zur Jubiläumsfeier ins Vereinsheim gekommen waren. "Der lnteressen-Schwerpunkt unseres Vereins liegt weniger in der Züchtung als mehr in der Ausbildung und sportlichen Leistung der Hunde", erläutert Herbert Förster, "wir beginnen mit der Ausbildung, wenn der Hund ein Jahr alt ist. Die erste Prüfung findet dann nach einem halben Jahr statt," In der Ortsgruppe Bedburg-Glesch sind Wieland und Oskar Klanke besonders erfahren bei der Ausbildung der Hunde und helfen ihren Vereinskameraden daher als Übungswarte. Eine Möglichkeit zum Leistungsvergleich bieten Wettkämpfe, und so wurde auch zum Vereinsjubiläum ein solcher Pokalwettkampf ausgetragen. Zu diesem waren auch Mitglieder der Ortsgruppen aus Bergheim, Grevenbroich, Würselen, Hürth-Bachem und Liblar angereist.

27 Teilnehmer maßen sich dabei in den Disziplinen Unterordnung und Schutzdienst, wobei jeweils zwei Hunde eine Mannschaft bildeten. Auf dem Siegerpodest der Mannschaftswertung standen am Ende ausnahmslos Mitglieder der OG Bedburg-Glesch, die von keinem Team der anderen angereisten Ortsgruppen geschlagen werden konnten: den ersten Platz sicherten sich Oskar Klanke mit Hund "Bonnie" und Adi Außem mit "Herzog". Die brachten es auf eine Gesamtpunktzahl von 357 Zählern. Dahinter belegten mit 343 Punkten Klaus Backer mit "Effie" und Hans Götz mit "Ank" den zweiten Platz vor Lucia Bakker mit "Groll" und Oskar Klanke mit seinem zweiten Hund "Cimo", die 337 Punkte erreichten. In der Einzelwertung sprach Punktrichter Werner Esche aus Baesweiler dem Bergheimer Salvatore Ballato und "Pongo" mit 183 Punkten die höchste Wertung zu. Den zweiten Rang belegte Oskar Klanke mit "Bonnie" (180 Punkte) vor Adi Außem "Herzog" (177 Punkte).

 

12. Mai 1999 (Kölnische Rundschau)

Ortsvorsteher Ferdi Dresen wird die Majestät im kommenden Jahr
Heinz-Gerd Sonnenschein machte seinem Namen Ehre

"Das W etter konnte einfach nicht schlecht sein, schließlich heißt unser Schützenkönig doch Sonnenschein" , freute sich der stellvertretende Brudermeister Ferdi Dresen über das tolle Wetter beim großen Festzug mit anschließender Parade am Sonntag.
Seine Majestät Heinz-Gerd Sonnenschein fuhr beim Umzug in einer Kutsche. Begleitet wurde er von seiner Mutter Christine, seinen Nichten Regina und Elisabeth Gau und Adjutant Erwin Haase. Zu Fuß gehen mußten der 18jährige Jungkönig Oliver Cremanns mit Freundin Nina Windheuser und die elfjährige Schülerprinzessin Corinna Zahn. An dem vier Kilometer langen Umzug nahmen alle Glescher Ortsvereine, Gastbruderschaften, Tambourkorps und Musikzüge teil.
Begonnen hatte das Schützenfest der Sebastianer am Samstag mittag mit zehn Böllerschüssen auf dem Festplatz. Abends holten die Grünröcke die Majestäten ab und begleiteten sie zum Bürgerball ins Festzelt. Am Sonntag morgen fand die Krönungsmesse mit anschließender Gefallenenehrung statt. Weiterer Höhepunkt neben dem Festzug war der Krönungsball am Abend. Zu den Ehrengästen gehörten Bezirksbundesmeister Josef Falterbaum, Ehrenbezirksbundesmeister und Ehrendiözesanbundesmeister Willi Rögele und Bergheims Bürgermeister Jürgen Peters.
Neben der Kinderbelustigung standen Preis-, Industrie- und Königsvogelschießen am Montag auf dem Programm. Neuer Schützenkönig wurde Ferdi Dresen. Der Ortsvorsteher und stellvertretende Brudermeister holte den Holzvogel mit dem 20. Schuß von der Stange. Die beiden Mitbewerber um die Königswürde, Ehrenbrudermeister Paul Schmalz und seine Frau Helga hatten das Nachsehen. Jungschützenkönigin wurde Nicole Hemmersbach. Die Sportschützin benötigte nur zehn Schuß. Die Schülermajestät wird erst im kommenden Jahr ausgeschossen.

 

03. Mai 1999 (Kölnische Rundschau)

Auftakt zum Jubiläumsjahr des MGV
Sänger luden das Dorf zur Maifete

"Wir singen nicht nur in der Badewanne" versicherten die Mitglieder des Männergesangverein "Rheingold". Bei ihrer Maifete prangte dieses Versprechen auf den T-Shirts der Glescher Sänger, und sie hielten, was sie versprachen: Im Laufe des Abends bestieg der MGV mehrfach die Bühne und gab, der Jahreszeit entsprechend, Mailieder zum Besten. Doch auch das eine oder andere fröhliche rheinische Liedchen durfte nicht fehlen, denn es gab etwas zu feiern: Die Glescher Maifete war der Auftakt zum Jubiläumsjahr des MGV "Rheingold" der in diesem Jahr sein 75jähriges Bestehen feiert.

Am Freitag abend ging es gesellig zu auf dem Glescher Dorfplatz: Das ganze Dorf war eingeladen, bei Kölsch und Bratwurst mit den Sängern zu feiern. Bereits am späten Nachmittag hatten sich zahlreiche Glescher rund um die aufgestellten Pavillons versammelt, galt es doch, eine alte Tradition wieder aufleben zu lassen: Mit Unterstützung der Rheinbraun stiftete der Gesangverein einen 20 Meter hohen Maibaum, der von den Schülerschützen der Glescher St. Sebastianus Bruderschaft und anderen Kindern aus dem Dorf über und über mit bunten Bändern geschmückt wurde. Schließlich wurde das Ungetüm unter den neugierigen Blicken der Zuschauer mit einem großen Kranwagen an seinen Bestimmungsort mitten auf dem Dorfplatz gehieft: "Früher hat man den Maibaum ja immer von Hand gesetzt, aber das ist uns zu gefährlich" erklärte Vereinsvorsitzender Franz Kirschbaum den Einsatz der Technik.

Als der Maibaum endlich stand, ging man in Glesch zum gemütlichen Teil über. Für die Kinder gab es bunte Gasballons, ein Discozelt lockte Jugendliche und Erwachsene. Ein Ziel der Maifete sieht Kirschbaum auch darin, etwas gegen die Überalterung des Chores zu tun: "Wir wollen mit dem ganzen Dorf feiern, um die jungen Leute an das Singen heranzuführen. Unsere jüngsten Mitglieder sind etwa 35 Jahre alt, das wollen wir ändern."
Der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 75jährigen Bestehen des Vereins wird ein Festkommers am 5. Juni mit Honoratioren aus Stadt und Ort sein.

 

27. April 1999 (Kölnische Rundschau)

Bürgerverein Glesch
Vorstand wurde neu gewählt

Seine Jahreshauptversammlung hatte jetzt der Bürgerverein Glesch. Auf der Tagesordnung stand dabei unter anderem die Neuwahl des Vorstands. Als erster Vorsitzender wurde Hans Winand Bedbur gewählt, sein Stellvertreter ist Hans Bedbur. Der erste Geschäftsführer heißt Wilhelm Cremer, der erste Kassierer Karl Heinz Jansen, seine Stellvertreter sind Josef Spohr und Heinz Willi Dux.
Der neue Vorstand präsentiert sich zum ersten Mal am Donnerstag, 13. Mai, bei seinem Wandertag. Treffpunkt ist um 11.20 Uhr an der Erftbrücke in
Glesch. Ab 14.20 Uhr ist auf dem Sportplatz Glesch ein gemütliches Beisammensein, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind.

 

27. April 1999 (Kölnische Rundschau)

Pfarrer Hoffsümmer stellte neue Bücher vor
Gott den Kindern ein Stück näher bringen

"Eigentlich wollte ich mein Buch ja ganz anders nennen", sagt Willi Hoffsümmer, Pfarrer in Bergheim-Pfaffendorf, -Zieverich und -Glesch. "Getauft und was dan?" sollte der Titel heißen. Denn das Problem, das er damit anspricht, kennen viele Priester. 90 Prozent der Neugeborenen Würden zwar getauft, doch bis zur ersten heiligen Kommunion würden sie dann "untertauchen". "Und die Zeit dazwischen?" fragt Hoffsümmer.
Nun heißt es doch anders, sein neues Buch, das als Ratgeber für Eltern und Erzieher gedacht ist. "Gott und die Welt der Kinder" zeigt schon im Titel, worum es geht. Das Buch, das im HerderVerlag erschienen ist, wendet sich an Eltern, denen es nicht leicht fällt, mit Kindern über Gott zu sprechen und die Schwierigkeiten mit der religiösen Erziehung oder deren Umsetzung haben. Häufig fühlen sich Erwachsene mit Fragen der Kinder nach Gott und dem Leben überfordert und wissen nichts zu antworten. Auch würden nur rund 20 Prozent der Eltern mit ihren Kindern beten, weiß Hoffsümmer. Dazu komme, daß oft sowohl der Vater als auch die Mutter berufstätig seien und so kaum Zeit bliebe. Dabei könne, so Hoffsümmer, eine religiöse Erziehung sehr stabilisierend für ein Kind sein, gerade in der heutigen Zeit mit ihren oft negativen Einflüssen. Und die Seele eines Kindes sei schließlich offen für alles, meint der Pfarrer.
Eindrücke und Themen für sein Buch hat der Pfarrer vor allem bei seinen Besuchen in den Kindergärten seiner zwei Pfarreien gesammelt. Erfahrungen bei vielen Gesprächen und Kleinkindergottesdiensten gaben ihm dann den Anstoß zum Schreiben.
Ein weiteres Buch Hoffsümmers ist nicht minder interessant und spricht Menschen an, die Ideen für eine eigene Predigt suchen oder auch nachdenklich stimmende Literatur mögen. ,,9 x 10 Symbolpredigten durch das Kirchenjahr" ist eine Zusammenfassung von 90 Predigten, die Hoffsümmer in jüngster Zeit gehalten hat, sie sind also "praxiserprobt".

Es ist schon das sechste Buch dieser Art, und das ein oder andere Gemeindemitglied wird sicher einen bekannten Text wiedererkennen.Gerade Symbolpredigten mit ihrer bildhaften Sprache würden das Zuhören erleichtern und sich für Jugend- und
Familiengottesdienste gut eignen, sagt Hoffsümmer. "So kann der Glaube wie ein Fallschirm sein, den wir seit der Taufe auf dem Rücken tragen", gibt er ein Beispiel. "Er kann unseren tiefen Fall auffangen, doch allein wir entscheiden, wann wir ihn ziehen.
Der Pfarrer, der schon seit 1976 schreibt und bereits
60 Titel veröffentlicht hat, findet die Themen zu seinen Predigten meist im Alltag und bei seiner Seelsorgearbeit. Das Buch ,,9 x 10 Symbolpredigten durch das Kirchenjahr" ist im Mainzer Grünewald-Verlag erschienen. "Und weitere werden mit Sicherheit folgen. Ich hab' noch viele Themen und Ideen", kündigt Hoffsümmer an.

 

21. April 1999 (Kölnische Rundschau)

Schalke-04-Fan-Club Glesch hatte eingeladen
Turnier verlief harmonisch

Trotz so unterschiedlicher Lieblingsclubs von Schalke bis Kölle und Lieblingssportarten vom Tennis bis Kegeln fand das Freizeit-Hallenturnier des Schalke-04-Fan-Clubs Glesch in einer ausgesprochen harmonischen Atmosphäre statt. 16 Freizeitmannschaften von der Nordeifel über Eschweiler, Düren bis Erftstadt traten in der Bergheimer Dreifachturnhalle an. Viel Kampf bei trotzdem fairen Spielen führten die Buben aus Erftstadt im Finale gegen den Tennisverein Grün-Weiß Bergheim zum Sieg. Im Spiel um den dritten Platz unterlagen der ausrichtende Fan-Club aus Glesch der Reisdorf Freizeitmannschaft aus Kerpen.
Die Siegermannschaften konnten stolz eine Reihe von schönen Pokalen gefüllt mit einer ansehnlichen Siegprämie in Empfang nehmen. Wegen der positiven Resonanz in diesem Jahr plant der Fan-Club "Glück Auf-Glesch" für das Jahr 2000 ein Feldturnier in der Sportanlage des BC Viktoria Glesch.

 

26. März 1999 (Kölnische Rundschau)

Frühjahrsprüfung im Ortsverein Glesch
19 Schäferhunde zeigten ihr Können

Zur Frühjahrsprüfung kamen die Mitglieder des Vereins für deutsche Schäferhunde Bedburg-Glesch auf dem Übungsgelände zusammen. Insgesamt 19 Teilnehmer aus dem gesamten Erftgebiet absolvierten mit ihren Hunden die drei Prüfungsteile. Die Nase vorn hatten am Ende Ilona Stoff aus Erftstadt-Liblar und ihr Schäferhund "Ed vom Neffelsbach" mit 286 von 300 möglichen Punkten. Den zweiten Platz mit 281 Zählern belegte Lucia Bakker mit "Groll von Haus Florian" aus der Glescher Ortsgruppe, gefolgt von Salvatore Ballato und "Pongo von der Schafbachmühle" aus Bergheim, die es auf 280 Punkte brachten.
Die Hunde wurden in Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst geprüft. "Die Ausbildung eines Hundes dauert mindestens ein Jahr", erläuterte Vereinsvorsitzender Herbert Förster. Für alle Teilnehmer ist es ein reines Hobby, viel Zeit in die Ausbildung ihres Hundes zu investieren, doch einige der Tiere waren auch schon bei Schutz- und Rettungseinsätzen dabei.

 

24. März 1999 (Kölnische Rundschau)

Ortsvorsteher
Dresen tritt nicht zurück

Ferdi Dresen, Ortsvorsteher von Glesch, wird seine Arbeit bis zur Kommunalwahl fortführen. Gerüchte, er werde sein Amt niederlegen, beruhten offenbar auf einem Mißverständnis. "Ich kneife nicht, ich mache bis zum September weiter", betonte Dresen. Nach der Kommunalwahl werden die Ortsvorsteher neugewählt.
Dresen bestätigte, daß er nicht mehr für den Stadtrat kandidieren wolle.

 

18. März 1999 (Kölnische Rundschau)

Rücktritt in Glesch?
Dresen will nicht mehr

Ferdi Dresen will von seinem Amt als Ortsvorsteher zurücktreten und auch seine Kandidatur für den Stadtrat zurückziehen. Wie Dresen am Montag in der Stadtratssitzung erklärte, habe ihn ein anonymer Brief, der in Glesch von der CDU in Umlauf gebracht worden sei, tief getroffen. Die darin enthaltenen Vorwürfe zielten "unter die Gürtellinie".
Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Kai Faßbender und der Gelscher SPD-Ortsvereinsvorsitzende Wolfgang Könen haben sich gestern hinter Dresen gestellt. Gleichzeitig haben sie ihn gebeten, seine Entscheidung zu überdenken.

 

17. März 1999 (Kölner Stadtanzeiger)

Ferdi Dresen hat die Nase voll
Anlaß ist ein anonymer Brief, den die CDU verteilte

Ferdi Dresen will nicht mehr. Der Glescher Ortsvrsteher (SPD) fühlt sich wegen eines anonymen Briefes, den die Glescher CDU an die Haushalte verteilte, "unter der Gürtellinie" getroffen. Er zog seine Kandidatur für den Stadtrat zurück und steht auch für das Amt des Ortsvorstehers nicht mehr zur Verfügung. Durch diesen Schritt will er verhindern, daß "Streitereien in die Vereine" getragen werden. "Ich möchte nicht, daß wegen meiner Person Zwietracht entsteht", sagte ei sichtlich be- und getroffener Ferdi Dresen gestern dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Entzündet hatte der Streit sich an einem Ratsbeschluß vom Februar, wonach über den Bau eines Sportlerheimes nicht sofort beschlossen, sondern zuvor noch der Jugendhilfeausschuß gehört werden sollte. Das setzten CDU und Grüne mit Mehrheit gegen die SPD-Fraktion durch, die wegen Krankheit einer Reihe von Stadtverordneten nicht vollzählig war. Dresen schrieb daraufhin in einem Flugblatt, die CDU verzögere den Bau des Sportlerheimes. Er stellte dar, daß er in Zusammenarbeit mit Vereinsvertretern ein Konzept für den Neubau ausgearbeitet hat, das mit den Stimmen der CDU im Sportausschuß befürwortet wurde. Im Flugblatt wirft Dresen der CDU mangelnde Glaubwürdigkeit vor und verspricht, sich weiterhin für das Sportlerheim einzusetzen.

Daraufhin kommt ein anonymer, weil nicht unterschriebener "Bürgerbrief" in Umlauf, der allerdings den Zusatz trägt: "Die CDU Glesch erklärt sich uneingeschränkt mit dem Inhalt des Briefes einverstanden." Über den Autoren verrät Hubert Justen von der CDU Glesch jedoch nur, "daß er nicht der Partei angehört". In dem Brief wird Dresen als ein "vor Profilsucht strotzender Ortsvorsteher" bezeichnet, ihm wird "Arroganz" und "Anmaßung" vorgeworfen. Die "Legalität seines Handelns" wird in Zweifel gezogen. Und dann heißt es: "Auch in Zukunft wird es keinen Slogan geben, der da lautet: 'Ferdi befiehl, wir folgen dir'." CDU-Bürgermeisterkandidatin Maria Pfordt ging auf Distanz: "Von dem Schreiben habe ich nichts gewußt." Fraktionsvorsitzender Rolf Kremer wollte nicht werten: "Die Ortsverbände sind autark. An diesem Schreiben haben wir keine Aktien."

 

01. März 1999 (Kölnische Rundschau)

Kölner Mordkommission geht von einem Tötungsdelikt aus - "Massive Verletzungen"
Frau fand ihren Mann tot im Haus

Bestürzung in Paffendorf und im Nachbarort Glesch: Ein 35jähriger Mann wurde am Samstag nachmittag in seinem Haus in der Holzgasse in Paffendorf tot aufgefunden. Die Entdeckung machte die 33jährige Ehefrau des Toten, die das Haus gegen 5.20 Uhr verlassen hatte, als sie um 16.20 Uhr nach Hause zurückkehrte.

In den Bergheimer Vororten Paffendorf und Glesch verbreitete sich die Nachricht vom Tod des Mannes, der aus Glesch stammte, aber im Nachbarort wohnte, am Sonntag morgen wie ein Lauffeuer. Im Sonntagsgottesdienst erfuhren die Besucher der St.-Paulus-Kirche von der Kanzel von dem mutmaßlichen Verbrechen.

Die ermittelnde Kölner Mordkommission geht von einem Tötungsdelikt aus, da der Mann durch massive Gewalteinwirkung auf den Oberkörper ums Leben kam. Genauere Angaben über Tathergang und Todesursache konnte die Polizei allerdings noch nicht machen. Die Sicherung der Spuren und eine Obduktion der Leiche in der Kölner Gerichtsmedizin waren gestern noch nicht abgeschlossen. Auch über die Tatwaffe ist noch nichts bekannt.

Als sicher gilt nach Polizeiangaben allerdings, daß der oder die Täter durch den Haupteingang in das Haus eindrangen, denn die Glasscheibe der Eingangstür war eingeschlagen. Der Wohnraum des Hauses wurde durchwühlt. Ob allerdings, und wenn ja, was entwendet wurde, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Ebenso ist noch unklar, ob sich der oder die Täter über die Straße oder die an das Grundstück angrenzende Eisenbahnlinie dem Haus näherten. Die Untersuchung des Grundstücks brachte keine Ergebnisse. Auch aus der Nachbarschaft ging bisher kein Hinweis ein.

Die Polizei fragt nun, wer am Samstag zwischen 5.30 Uhr und 16.20 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Holzgasse bemerkt hat. Hinweise nimmt die Kölner Polizei, Kriminalkommissariat 11 unter Telefon 0221 2291 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

 

26. Februar 1999 (Kölnische Rundschau)

Victoria Glesch soll Zuschuß für Bau eines Sportlerheims bekommen
Fast alle sind dafür

Am Sportplatz in Glesch soll ein Sportlerheim gebaut werden. Dieser Plan wird von den Sozialdemokraten und Christdemokraten befürwortet. Die Grünen enthielten sich bei der Beratung im Sport- und Kulturausschuß der Stimme. In der Stadtratssitzung am Montag stand das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung, wurde allerdings auf Antrag der CDU-Fraktion nicht beraten. Zunächst soll der Jugendhilfeausschuß über den Antrag, den die Sozialdemokraten gestellt hatten, beraten.

Die Verwaltung hatte in der Vorlage zur Stadtratssitzung geschrieben, der Bau des Sportlerheims diene der Förderung der sportlichen Jugendarbeit in Glesch. "Wenn dies so ist, muß sich auch der Jugendhilfeausschuß mit dem Thema beschäftigen", sagte der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Winfried Kösters, in der Ratssitzung. Mit den Stimmen von CDU und Grünen wurde daraufhin das Thema von der Tagesordnung des Stadtrates wieder abgesetzt. Da sich fünf Sozialdemokraten krankgemeldet hatten, verfügt die SPD am Montag nicht über die Mehrheit im Rat.

Jugendhilfeausschuß muß noch beraten

Mit Baukosten von insgesamt 600.000 Mark ist bei dem Sportlerheim zu rechnen. Den größten Teil der Kosten müßte der Verein Victoria Glesch/Paffendorf selbst tragen oder durch Eigenleistungen ausgleichen. Wie die Verwaltung schätzt, könnte möglicherweise ein Zuschuß von 168.000 Mark aus dem städtischen Haushalt und Landesmitteln gewährt werden. Das Sportlerheim soll neben Umkleideräumen, Duschen und Toiletten auch einen Clubraum für Versammlungen enthalten.

Die SPD hatte im Sport- und Kulturausschuß beantragt, einen Zuschuß für den Neubau des Sportlerheimes zu gewähren. Die Christdemokraten wiesen in der Beratung im Ausschuß darauf hin, daß sie ursprünglich die Erweiterung der Turnhalle in Glesch zu einer Mehrzweckhalle beantragt hatten. Wie der CDU-Stadtrat in der Ausschußsitzung sagte, hätten sich die Glescher Vereine darauf geeinigt, daß der Bau eines Sportlerheimes vordringlich sei. Diesen Antrag würden die Christdemokraten auch unterstützen.

Die Grünen sahen keine Notwendigkeit, vor den nächsten Haushaltsberatungen im Herbst über einen Zuschuß für das neue Sportlerheim zu entscheiden. "Wenn es wirklich eine so dringende Maßnahme ist, dann war sie schon 1997 dringend, als der jetzige Haushalt beraten wurde. Aber sie ist im Plan nicht enthalten", sagte Reinhard Jütte, Stadtrat der Grünen, im Sportausschuß.

 

16. Februar 1999 (Kölnische Rundschau)

Rosenmontagszug in Glesch

Es schneite erfreulicherweise nicht und trotzdem gab es in Glesch am Rosenmontag gleich ein ganzes Dutzend Schneemänner. Die verteilten mit rund 300 anderen Jecken reichlich Kamelle. Insgesamt machten sich 14 Gruppen auf den gut vier Kilometer langen Zugweg. Mit Großwagen waren die Feuerwehr und der Karnevalsverein "Speckmänn" vertreten. Außerdem tummelten sich eine ganze Horde Panzerknacker neben gut genährten rosa Schweinchen. Gleich zu Anfang schien es so, als ob die Zugteilnehmer nicht genau wüßten, wo sie langfahren sollten, denn nachdem sich der Zug in Bewegung gesetzt hatte, scherte auch schon einer der beiden Großwagen aus und verließ den Zug. Die Jecken, die meinten, an der falschen Straße zu stehen, konnten schnell beruhigt werden: Der Wagen der Feuerwehr reihte sich wieder ein, er war lediglich für eine enge Kurve zu groß.

 

13. Februar 1999 (Kölnische Rundschau)

Zwei neue Erftbrücken für Radler geplant
Durchgehend freie Fahrt auf der "Kaiserroute"

Zwei neue Brückenbauwerke sollen dafür sorgen, daß Radfahrer auch künftig ungestört die überregionale "Kaiserroute" entlangfahren können. Eine Brücke soll am Ortsrand von Glesch über die Erft führen. Die andere soll weiterhin die Überquerung der Erft an der Schleuse neben den Bioteichen im Paffendorfer Wald ermöglichen.

Rheinbraun plant, baut und bezahlt

Rheinbraun wird die Brücke am Ortsrand von Glesch errichten. Sie soll neben der Abraumbandanlage über die Erft führen und die Radwegverbindung zum Peringser See während der Bauarbeiten für die Grubenrandstraße L361n sichern. Dies teilte der Ortsvorsteher von Glesch, Ferdi Dresen, mit. Rheinbraun werde die Brücke planen, bauen und bezahlen und nach Fertigstellung der Grubenrandstraße auch wieder abreißen. Die Bauarbeiten sollen im Frühsommer beginnen.

Der Ausschuß für Umwelt und Stadtentwicklung hat in seiner vergangenen Sitzung beschlossen, die Radwegverbindung über die Paffendorfer Schleuse aufrechtzuerhalten. Der Erftverband hat die im Wasser befindlichen Teile der Wehranlage abgebaut. Die Schleusentore waren schon seit längerer Zeit immer geöffnet. Wie die Stadtverwaltung feststelle, ist die Wehranlage zu schmal, "um den Radverkehr problemlos abwickeln zu können". Trotzdem möchte die Stadt diese Brücke über die Erft erhalten, weil sonst die "Kaiserroute" unterbrochen würde. Der Ausschuß hat nun beschlossen, etwa 70.000 Mark bereitzustellen, um auf der Wehranlage eine breitere Brücke für Radfahrer und Fußgänger zu errichten.

Die SPD-Fraktion hatte die Erneuerung der Brücke beantragt. Den Sozialdemokraten ging es nicht nur um die Verbesserung des Radweges. Auch der niedrige Wasserstand der Bioteiche war ein Thema der Beratung. Stadtrat Helmut Klausnitzer vermutete, daß sich der Wasserpegel der Erft nach dem Abbau der Schleusentore gesenkt habe.

Niedriger Wasserstand wird zum Problem

Wie der Erftverband jedoch mitteilte, sei der Abbau der Schleuse nicht der Grund für den niedrigen Wasserstand in den Bioteichen. Der Wasserspiegel sei gesunken, da Rheinbraun weniger Grundwasser in den Fluß leite. Das ist eine Folge der abwandernden Tagebaue. Zusätzlich werde der Zufluß durch Laub und Ablagerungen im Erftwasser verstopft.

Der Ausschuß hat nun beschlossen, den Zufluß von der Erft in die Bioteiche tieferlegen zu lassen. Das wird etwa 12.000 Mark kosten. Zudem müsse der Zufluß regelmäßig entschlammt und gesäubert werden.

 

08. Februar 1999 (Kölnische Rundschau)

Kurzweilige Programm erfreute Publikum im Glescher Jugendheim
Frauen hatten großen Spaß

Ach, ewig die Reklame im Fernsehen stöhnte die Fernsehtante. Und die Klatschweiber, die über die Männer herziehen, die schlechten Kerls. Aber mein Mann, der trinkt nicht, versicherte eine. Doch es kommt immer anders als man denkt: Ihr Mann wird beobachtet, wie er schwankend am Laternenpfahl steht, einen Schlüssel in der Hand, weil er seine Haustür vor sich vermutet.

Sketche wie "Die Femsehtante" und "Die Klatschweibern gehörten ebenso zum Programm der Glescher Frauengemeinschaft wie die "Soldaten" in dem ein Leutnant zur Freude des Publikums die größte Mühe mit seinen doofen Soldaten hat. 14 Spielerinnen präsentierten im Jugendheim wiedr eine bunte Karnevalsmischung mit Reden, Sketchen, aber auch Funken-, Disko- oder Indianertänzen. Putzig war der Schweinetanz der Senioren, den sie nach der Pause zeigten.

Hoch her ging es im Jugendheim, als das Bedburger Dreigestirn der Frauengemeinschaft seinen Besuch abstattete. Danach befaßten sich die Spielerinnen wieder mit Problemen des Alltags, mit der ewigen Balgerei zwischen Mann und Frau. "Eheberatung" hieß das Stück, das die Junioren aufführten. Ein Paar geht zum Eheberater, offenbar, weil es heftig in der Ehe kriselt, am Ende stellt sich heraus: Er erfüllt in der Küche nicht seine Pflicht, er ist zu faul zum Spülen.

Im Finale stellten die Glescher Spielerinnen die Geburtstagsfeier von Willy Millowitsch dar. Die lustige Playback-Show untermalten sie zum Beispiel mit Musik von den Höhnern oder King Size Dick, zum Schluß sang Willy ein Lied und beendete damit eine kurzweilige Karnevalssitzung.

 

05. Februar 1999 (Kölnische Rundschau)

Babys lernen Wasser kennen

Noch freie Plätze gibt es beim Eltern-Baby-Schwimmen der Arbeiterwohlfahrt im Glescher Lehrschwimmbecken. Es findet montags und donnerstag jeweils nachmittags statt und richtet sich an Eltern, die mit ihren Babys ab drei Monaten den richtigen Umgang im Wasser kennenlernen wollen. Anmeldungen sind bei der Familienbildungsstätte der Arbeiterwohlfahrt, Telefon 02271-6030, möglich.

 

02. Februar 1999 (Kölnische Rundschau)

"Stammdesch Speckmänn" verkaufte seine Eintrittskarten rasch
Männer ließen die Hüllen fallen

Der Karnevalsclub "Stammdesch Speckmänn" kann sich über mangelnde Nachfrage nicht beklagen. Für den "SpeckmännOvend" waren die 240 Karten schnell verkauft. Der KC "Speckmänn" bestritt sein Programm hauptsächlich mit eigenen Kräften. Besonders die Tanzgruppen sorgten für ein schwungvolles Programm.
Schon die "Speckmänn Miniminis", die T anzgruppe der Fünf- bis Sechsjährigen, begeisterten mit ihrem "Barbie Girl Tanz". Die acht- bis 13jährigen Tänzerinnen waren in der Formation "Speckmänn Minis" mit ihrer Darbietung zu DJ Bobos Song "Where is your Love" zu sehen. Beide Gruppen werden von Marion Sauer und Bianca Kiesl trainiert.
Was die Minis können, können die Männer schon lange: Das Männerballett präsentierte sich zunächst noch sittsam in Kutten zur Musik aus dem Film "Sister Act". Doch bald gab es kein Halten mehr. Befreit vom größten Teil der Kleidung tanzten acht Hawaiianerinnen. Das Show-Ballett der "Speckmänn" in Indianerkostümen war ein weiterer Höhepunkt.
Auch die Büttenreden ernteten viel Applaus, "Elli" (Elisabeth Becker) und "Edel" (Edeltraud Commer) zogen kräftig über die Unsitten ihrer Männer her. Die "Minis" hielten den "GroBen" ihre kleinen Sünden unter die Nase. Unterstützt gab es von der Schloßgarde Paffendorf sowie von der Tanzgruppe der "Kleinen Lipper".
Horst Commer, erster Vorsitzender der "Speckmänn", dankte den inaktiven Mitgliedern Renate Kaulard, Maria Mertens und Manfred Scholze für ihre Unterstützung in den letzten elf Jahren. Ebenso geehrt wurden Karl-Heinz Poths, Mareike Becker und Bastain Becker, die ebenfalls seit elf Jahren als Aktive am Vereinsleben teilnehmen.

 

28. Januar 1999 (Kölner Stadtanzeiger)

Zugfahrt soll das Zehnfache kosten
Ärger, weil Ticketverkauf fehlt

Stolze 72,40 Mark soll Edeltraud Droska für eine Zugfahrt von Glesch nach Neuss bezahlen. Und obendrein noch zehn Mark Mahngebühren. Doch so tief will die Frau für eine kurze Fahrt, die normalerweise acht Mark kostet, nicht in die Tasche greifen. Sie ist sich keiner Schuld bewußt und hat Widerspruch gegen die Zahlungsaufforderung eingelegt.

Angefangen hat alles im November vergangenen Jahres, als Edeltraud Droska ihren Mann im Neusser Krankenhaus besuchen wollte und in Glesch in den Zug gestiegen war - ohne Fahrkarte, da es in dem Bergheimer Stadtteil weder am Bahnsteig noch im Ort eine Verkaufsstelle für Tickets gibt.

"Im Zug hingen Schilder: Wer keinen gültigen Fahrschein hat, soll sich beim Fahrer melden", weiß die Glescherin noch ganz genau: "Und das habe ich dann sofort getan." Das sei kein Problem, habe der Zugführer geantwortet und sie an die Kontrolleure verwiesen. Auch die beiden Beamten, die kurz vor Neuss ihren Fahrschein sehen wollten, sahen keine Schwierigkeiten. "Wir wissen Bescheid, der Zugführer hat uns schon informiert", hätten sie gesagt, nachdem die Bahnkundin die Situation geschildert hatte.

"Ich bekam einen Zahlschein über 12,40 Mark, und die habe ich auch überwiesen", betont Edeltraud Droska. Außerdem habe einer der Männer 60 Mark Verwarnung aufgeschrieben. "Dabei hat er mir aber versichert, daß das für mich keine Bedeutung hätte", berichtet die Frau, die den Vorfall längst vergessen hatte - bis ihr vor wenigen Tagen die "Fahrpreisnacherhebung" samt Mahngebühren ins Haus flatterte.

"Das Ganze muß ein Mißverständnis sein", antwortet Karl Josef Bales, Pressesprecher der Deutschen Bahn AG auf eine Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wenn es vor Ort keine Möglichkeit gibt, einen Fahrschein zu kaufen, muß der Fahrgast im Zug ein Karte nachlösen können. Da gibt es kein Vertun." Vielleicht habe ein Mitarbeiter unwissentlich die Nachpreiserhebung veranlaßt, vermutet Bales.

Allerdings scheint es solche Mißverständnisse häufiger zu geben. "Das ist kein Einzelfall", entrüstet sich der Ortsvorsteher von Glesch, Ferdi Dresen. "Eine Reihe von Bürgern hat mich schon angesprochen, denen das gleiche passiert ist." Die Konsequenz liegt für Dresen auf der Hand: "Eine Verkaufsstelle muß her." Am 23. Februar, beim "Dialog vor Ort" mit Bergheims Bürgermeister Jürgen Peters, will Dresen das Thema anschneiden. "Schließlich kann es nicht sein, daß die Leute erst mit dem Fahrrad nach Bergheim fahren müssen, um eine Karte zu kaufen."

 

26.Januar 1999 (Kölnische Rundschau)

Karnevalsklub "Speckmänn" veranstaltete Seniorensitzung
Viele Minis auf der Bühne

Der "Nohmeddaach" hat beim Glescher Karnevalsklub "Speckmänn" eine besondere Bedeutung. Vor vielen Jahren ins Leben gerufen, soll er vor allem älteren Menschen die Gelegenheit geben, an der närrischen fünften Jahreszeit teilzunehmen. Kein Wunder also, daß auch am Samstag wieder rund 50 Senioren in die Gaststätte "Haus Strehl" gekommen waren. Sie erlebten ein buntes Programm, das fast ausschließlich von "Speckmännern" und "Speckfrauen" gestaltet wurde.
Den Auftakt machten die "Minimis" und die "Minis" der Gesellschaft. Während die Vier-bis Sechsjährigen zu der Musik "Barbie Girl" und "La Cucamarcha" tanzten, schwangen die bis zwölf Jahre alten Mädchen das Tanzbein zur DJ Bobos "Where is your love". Als Uberraschung hatten sich die "Minis" außerdem einen Sketch ausgedacht, in dem sie ihre großen "Speckmänn" -Vorbilder kräftig "durch den Kakao" zogen. Auch "Speckmänn" -Vorsitzender Horst Commer und Sitzungspräsident Dieter Becker mußten viel einstecken. Sie wurden von ihren eigenen Ehefrauen, Edeltraud Commer und Elisabeth Becker, in einem närrischen Zwiegespräch "auf's Korn genommen". Für Lacher sorgte außerdem Guido Schmitz als "Ali von der Baustell".
Für einen weiteren Höhepunkt sorgte das Männerballett des KC "Speckmänn". Hochgeschlossen in Kutten gehüllt tanzten sie zunächst zur Musik von "Sister Act" und Michael Jackson, bevor sie dann ohne Kutten im Hawai-Kostüm weitermachten.
Ihr Pendant, das "Damen Ballett", hatte sich für ihre Tanznummer "Men in Black" und "Carneval de Paris" ausgesucht. Das "Show-Ballett" begeisterte schließlich mit einem Indianertanz.
Abgerundet wurde der närrische "Nohmeddaach" durch den Besuch des Glessener Dreigestirns, des Kindertrifoliums der "Ober Heinzelmännchen" und der Tanzgruppe des KC "Schwarz-Gold" aus Kerpen.

 

23. Januar 1999 (Stadtblatt)

Eigene Anbindung an den Peringser See

"Bislang mußten die Glescher über Bedburg fahren, um an den Peringser See zu gelangen", erzählt Ortsvorsteher Ferdi Dresen.Aus diesem Grund begrüßt Dresen die Zusage von Rheinbraun, bis zur Fertigstellung der Landesstraße 361 n sowie der "Querspange Glesch" zwischen L213 und L361 n eine provisorische Rad- und Fußwegverbindung über die Erft herzustellen, die die sogenannte Kaiserroute mit dem Gebiet um den Peringser See verbindet. Die Radwegbrücke soll bis Mitte des Jahres fertiggestellt werden. "Der Bürger wird die Zwischenlösung gerne annehmen, denn schon jetzt wird das
Naherholungsgebiet sehr gut angenommen.

 

21. Januar 1999 (Kölnische Rundschau)

Ortsdurchfahrt Glesch: Ausschuß will zunächst Ergebnisse der Schadstoffmessung abwarten
Autos können weiterhin fahren

Mit der möglichen Sperrung der Ortsdurchfahrt von Glesch haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung in ihrer jüngsten Sitzung beschäftigt. Grundlage der aktuellen Diskussion war der Antrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), der schon vor geraumer Zeit die sofortige Sperrung der Straße gefordert hatte. Fachleute hatten die wahrscheinlich herrschende Schadstoffbelastung in der Durchgangsstraße errechnet und festgestellt, daß insbesondere die Benzolbelastung über dem Grenzwert liegen müsse.
Außerdem gehen die örtlichen Mitglieder des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland davon aus, daß die Lärmbelastung höchstwahrscheinlich die Richtlinien des Bundesverkehrsministeriums überschreitet. Die Umweltschützer befürchten, daß die Gesundheit der Anwohner der Glescher Ortsdurchfahrt gefährdet ist.

Sepp Schmidt-Linden, zuständiger Fachbereichsleiter in der Bergheimer Stadtverwaltung, wies in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung darauf hin, daß zur Zeit die Schadstoffbelastung in der Glescher Ortsdurchfahrt konkret gemessen werde. Schmidt-Linden: "Erst, wenn die Meßergebnisse vorliegen, können wir uns im Ausschuß für Umwelt und Stadtentwicklung Gedanken darüber machen, welche Maßnahmen zu ergreifen wären."

Die bisher vorliegenden Werte seien lediglich Ergebnisse von Berechnungen, so Schmidt-Linden weiter. Sie seien als rechtliche Grundlage für eine Straßensperrung nicht geeignet.

Auch Peter Hirseler von der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen sieht momentan keine rechtliche Handhabe zur Sperrung der Glescher Ortsdurchfahrt. "Aber sobald die Ergebnisse der Messung vorliegen wollen wir die sehen und zwar sofort und nicht erst Monate später," forderte Hirseler. Sollten die gemessenen Daten dann den errechneten Werten entsprechen, wollen auch die Grünen zumindest die teilweise Sperrung der Straße fordern, etwa für den Lastwagen- oder Durchsangsverkehr. Peter Hirseler: "Wenn wir ehrlich sind, müssen wir dann die Straße sperren."
"Woher wollt ihr die Mehrheit dafür bekommen?" fragte Helmut Klausnitzer von der SPD-Fraktion und machte damit deutlich, daß die Bergheimer Sozialdemokraten zumindest zur Zeit eine Straßensperrung nicht befürworten.
SPD-Stadtrat Horst Schneider ist überzeugt, daß die Schadstoffbelastung in Glesch in absehbarer Zeit besser werde. Zum einen stünden die Chancen nicht schlecht, daß mit dem Bau der Umgehungsstraße Landstraße 361 neu noch in diesem Jahr begonnen werde. Zum anderen, so Schneider weiter, werde sich der Benzolgehalt im Benzin aufgrund neuer europäischer Normen in den nächsten Jahren verringern. Horst Schneider: "Der Bund für Umwelt und Naturschutz sollte die Autofahrer dazu auffordern, nur noch Super-Plus zu tanken. Das hat jetzt schon einen geringeren Benzolgehalt."
Die Mitglieder aller Fraktionen im Ausschuß für Umwelt und Stadtentwicklung einigten sich am Ende der Diskussion schließlich darauf, das Thema zu vertagen, bis die Ergebnisse der jetzt vorgenommenen Messungen vorliegen.

 

19. Januar 1999 (Kölnische Rundschau)

Viele Auszeichnungen beim Patronatsfest der Glescher Schützen
Seltene Ehre für Sebastianer

Bernhard Dux, Brudermeister der Glescher Sebastianus-Schützen, war voll des Lobes. "Lieber Reinfried, du betrachtest das Schützenwesen als dein Lebenswerk", so Dux. "Durch deine überlegte und besonnene Art hast du die Bruderschaft wohl mehrfach vor dem Zerfall bewahrt."
Der so Gelobte heißt Reinfried Janisch und erhielt am Samstag abend beim Patronatsfest der Schützen in der Hermann-Gmeiner-Grundschule für seine Verdienste das Schulterband zum Sebastianus-Ehrenkreuz. Diese seltene Ehrung wird nur an Schützenbrüder vergeben, die sich in untadeliger und überzeugender Weise um das Schützenwesen und die Verwirklichung des christlichen Welt- und Lebensbildes verdient gemacht haben. Janisch ist seit 49 Jahren Mitglied der Sebastianer, davon 35 Jahre im Vorstand.
In der 150jährigen Geschichte der Glescher Schützen wulrde das Schulterband zuvor erst einmal vergeben. Diözesanbundesmeister Emil Vogt war eigens nach Glesch gekommen, um die Ehrung vorzunehmen.
Die Bruderschaft würdigte auch Verdienste anderer Mitglieder: Das Silberne Verdienstkreuz erhielt Maria Haase, die Vorstandsmitglied ist und die Integration der Frauen innerhalb der Bruderschaft vorangetrieben hat. Mit dem Hohen Bruderschaftsorden wurde Schatzmeister Guido Ritz ausgezeichnet.
Ferdi Dresen, seit 1980 imVorstand tätig, erhielt das Sebastianus-Ehrenkreuz. Zudem wurden Heinz-Peter Dresen, Heinz-Gerd Sonnenschein und Heinz Meurer für 25jährige Mitgliedschaft geehrt. Auszeichnungen für 40jährige Mitgliedschaft erhielten Erwin Haase und Anton Hilgers.
Bei den Sebastianern ist es Tradition, auf dem Patronatsfest auch die im Mai schon ermittelten Majestäten zu proklamieren. Schützenkönig Heinz-Gerd Sonnenschein und Jungschützenkönig Oliver Cremanns erhielten die Insignien der Macht.
Die Majestäten des Vorjahres, das Schützenkönigspaar Peter und Edeltraud Droska, das Jungschützenkönigspaar Claudia Wangler und Pascal Meurer sowie Schülerprinzessin Sarah Dux wurden zudem verabschiedet.

 

04. Januar 1999 (Kölnische Rundschau)

Von der Schule in die Behindertenwerkstatt - 17jährige sucht Alternativen
Beim Basteln geistig unterfordert

Vanessa Holtz ist ein quirliger Teenager. Die 17jährige aus Glesch hört gerne Musik und sitzt am liebsten den ganzen Nachmittag vor ihrem Computer. Ab und zu besucht sie mit Freundinnen das Kino oder quasselt stundenlang mit ihnen am Telefon.
Im nächsten Jahr wird Vanessa mit der Schule fertig sein. Was sie danach macht, weiß sie noch nicht so genau. Das junge Mädchen hat zwar eine klare Vorstellung davon, wie ihr Job einmal aussehen soll, doch da gibt es ein Problem: Vanessa ist mehrfach behindert.
"Sie ist viel zu früh geboren und hatte kurz nach der Geburt eine Hirnblutung", erklärt Mutter Annemie Holtz. Seither kann sie aufgrund einer spastischen Lähmung weder Arme noch Beine richtig einsetzen. Weil sie immer im Rollstuhl saß, konnte sie die Welt nie wie andere Kinder "begreifen" lernen. "Trotzdem ist Vanessa erstaunlich intelligent", sagt Hildegard Gilmore. Die inzwischen in England lebende Pädagogin war Vanessas Lehrerin im Sonderschul-Kindergarten der Brauweiler Donatus-Schule. Auch aus weiter Entfernung liegt ihr das Schicksal der ehemaligen Schülerin noch am Herzen, sie möchte ihr bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz helfen und hat sich deshalb an die Medien gewandt.
Nach Beendigung der Schule gäbe es für die dann 18jährige Vanessa eigentlich nur eine Möglichkeit zur Ausübung einer Art beruflichen Tätigkeit, sagen Mutter und Lehrerin: die Behindertenwerkstatt. Dort würde Vanessa jedoch lediglich anspruchslose manulle Tätigkeiten ausführen. "Und da sind wir auch schon beim Thema", beginnt Annemie Holtz: "Diese Arbeit ist ziemlich stupide und fordert Vanessa an ihrem schwächsten Punkt, den Händen."
Auch Vanessa selbst ist von der Aussicht auf ein solches Berufsleben frustriert: "Ich habe in der Werkstatt kürzlich ein Praktikum gemacht", erzählt sie schelmisch, "es war ganz nett da, aber stundenlang mühselig Gummiringe auf Deosticks zu basteln oder Teppichmuster zu sortieren, ist nicht gerade interessant." Während des Praktikums haben auch die Mitarbeiter der Behindertenwerkstatt Vanessa bestätigt, daß sie mit solchen Arbeiten im Grunde unterfordert wäre. "Aber das Arbeitsamt sieht leider keine andere Lösung für uns vor", sagt Annemie Holtz.
Natürlich sei es für eine Firma schwer, einen Behinderten unterzubringen, zumal schon für Gesunde zu wenig Arbeitsplätze zur Verfügung stünden: "Aber irgendwas muß doch möglich sein", gibt sich die Mutter kämpferisch. "Auf Geld kommt es ja nicht an, in der Werkstatt würde sie schließlich auch nur für einen Apfel und ein Ei arbeiten".
Vanessa nickt: "Dann lieber was sinnvolles tun". Ihr schwebt auch schon etwas vor, auf die Idee hat sie Hildegard Gilmore gebracht: "In einem Altenheim könnte ich mit den Leuten stundenlange Gespräche führen oder mit ihnen spielen. Auch kleine Botschaften kann ich mit meinem Rollstuhl transportieren". Ideal, "denn das geschulte Pflegepersonal könnte ihr im Gegenzug beim Essen und beim Toilettengang behilflich sein", hat ihre Mutter die Idee schon weiterentwickelt. Vanessas Augen sprühen bei dem Gedanken vor Begeisterung. "Das wäre echt toll", träumt sie, "aber fast zu schön um wahr zu sein."
Ob man in den Altenheimen von ihrem Gedanken ebenso begeistert sein wird, wissen Mutter und Tochter noch nicht. Demnächst wollen sie fragen, in der Hoffnung, daß sie nicht nur negative Antworten bekommen.