Presseartikel
1999
01. Dezember 1999 (Kölnische Rundschau)
Neue
Plakataktion soll Raser stoppen
Mit einer neuen Plakataktion versucht die Aktionsgemeinschaft
Grubenrandstraße alle Verkehrsteilnehmer auf die prekäre
Situation in den engen Ortsdurchfahrten von Bedburg-Blerichen und
Bergheim-Glesch aufmerksam zu machen. Gleichzeitig fordert sie
von der Polizei und dem Erftkreis mit Radarkontrollen und
Lasermessungen gegen die Raser vorzugehen.
29.
November 1999 (Kölnische Rundschau)
Modell-Eisenbahn-Freunde bezogen ihr neues Vereinsheim in der
Gmeiner-Schule
Da
werden die Männer zu Kindern
Es hätte kein besserer Ort sein können. Ausgerechnet in der
Hermann-Gmeiner-Schule in Glesch werden die Männer der
Bergheimer Modell-Eisenbahn-Freunde wieder zu Kindern, wenn sie
in den zum Vereinsheim umfunktionierten Räumen ihrem Hobby
frönen und an der HO-Bahn basteln. Fast ein Jahr lang suchten
die Modellbauer nach einer Unterkunft, bis die Stadtverwaltung
ihnen vor drei Monaten die beiden Räume im Keller der Schule als
Vereinstreffpunkt anbot.
Zwar suchen die Eisenbahn-Freunde noch immer ein größeres
Terrain für ihre Freizeitgestaltung, doch sind sie erst einmal
zufrieden. "Eigentlich bräuchten wird für unsere Anlage
eine Turnhalle, aber die werden wir wohl nicht bekommen",
sagt Werner Sabolowski, der Vorsitzende der
Modell-Eisenbahn-Freunde. "Trotzdem sind wir
überglücklich, diesen Platz gefunden zu haben. Vorher mussten
wir uns in privaten Räumen treffen."
Einmal wöchentlich, mittwochs von 19 bis 22 Uhr, treffen sich
die Vereinsmitglieder in den beiden Räumen, die zusammen
Klassengröße haben, um zu fachsimpeln und an der clubeigenen
Bahn zu bauen. "Die Bahn gehört allen", sagt
Sabolowski. "Jeder kann seinen eigenen Zug mitbringen und
darauf fahren lassen." Bevor die Kellerräume allerdings
grünes Licht für den kleinen Bahnverkehr erhielten, legten die
Hobby-Eisenbahner erst einmal Hand an. Beide Räume wurden
renoviert und eingerichtet. Mit den Möbeln und der HO-Bahn im
Rohbau wird es aber schon etwas eng im Schulkeller. "Wenn
wir Vereinssitzungen abhalten, wird es für die elf Mitglieder
knapp im Aufenthaltsraum", weiß Sabolowski.
19. November 1999 (Kölnische Rundschau)
Männergesangverein
"Rheingold" Glesch gab ein Konzert zum 75-jährigen
Bestehen
Immer
zu einem Lied bereit
"Im Jahre 1923 trafen sich öfters einige Glescher
gleichgesinnte junge Männer nach Feierabend und entdeckten ihre
gemeinsame Freude zum Gesang. Dazu gehörte auch der erst
20-jährige musikalisch hochbegabte Josef Kieven, der gleich die
Stelle des Chorleiters einnahm. Ein Jahr später entschlossen
sich die Sangesfreunde Adam Abts, Heinrich Dux, Josef Kieven,
Michael Mehlem, Wilhelm Schlüssel, Jean Thum, Johann Weitz und
Peter Wiedenfeld, einen Männergesangverein zu gründen. Der
Verein wurde auf den Namen MGV "Rheingold" Glesch von
1924 getauft, unter dem Leitspruch: In Freud und Leid zum Lied
bereit!"
So steht es in der Chronik des MGV "Rheingold" Glesch, die der Verein anlässlich seines 75-jährigen Bestehens veröffentlichte. Die Vorlage zur Chronik lieferte das über 50 Jahre alte Protokollbuch des MGV in dem die damaligen Mitglieder ein halbes Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Erinnerungen an die Gründung des Vereins niederschrieben, damit sie nicht in Vergessenheit gerieten. Dem zitierten Leitspruch fühlen sich die heute 30 aktiven Sänger noch immer verbunden. Chordirektor ist seit 17 Jahren der Bedburger Jürgen Gieck, unter dessen Leitung der MGV sich der Pflege des deutschen Liedgutes, dem Gemeinschaftssinn und der Kulturpflege in Glesch verschrieben hat. Neben den üblichen Auftritten zu Geburtstagen, Gedenkfeiern oder Hochzeiten stehen in jedem Jahr mindestens drei große Konzerte auf dem Programm.
Am
Sonntagnachmittag fand in der Glescher Pfarrkirche das große
Jubiläumskonzert statt, bei dem der MGV vom Mandolinenorchester
1955 Königshoven und dem Tenor Norbert Conrads unterstützt
wurde. Die Programmfolge war von Jürgen Gieck erfrischend locker
zusammengestellt worden. So sakral der Beginn des Konzerts mit
Werken von Panzer, Baumann, Bach und Beethoven auch gewesen war,
so weltlich und unterhaltsam gelang das furiose Ende. Bereits
nach der Boxhyrnne "Conquest of Paradise" applaudierten
die etwa 250 Zuhörer in der Kirche donnernd. Den letzten Titel ,
Zeit zu geh'n, besser bekannt unter englischem Titel "Time
to say goodbye" mussten die Sänger als Zugabe wiederholen.
Rundum zufrieden äußerte sich Schriftführer Friedhelm Keller
nach dem Konzert: "Es war toll, das Publikum war
begeistert". Im Laufe eines Jahres hatte Jürgen Gieck das
Programm mit dem MGV "Rheingold" einstudiert. Zwei
Drittel der Karten waren schon im Vorverkauf weggegangen, ein
eindeutiges Zeichen für die Beliebtheit des Chores. Ganz so
rosig sieht es für die Zukunft des MGV allerdings nicht aus: Der
Verein droht zu überaltern. Junge Männer mit Freude am Gesang
werden daher dringend gesucht. Die Proben finden dienstags um 20
Uhr in der Gaststätte Haus Strehl statt.
13. November
1999 (Kölnische Rundschau)
IGBCE in Glesch
Ortsgruppe
ehrte Jubilare
Bei einer Feierstunde in der Gaststätte "Giersbergstuben" ehrte die IGBCE-Ortsgruppe Glesch langjährige Mitglieder. Der Vorsitzende Wolfgang Hartmann konnte Herbert Mollenhaupt für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Gewerkschaft gratulieren. Seit 25 Jahren gehören Wolfgang Könen, Friedhelm Hübner, Norbert Siedt und Heinrich-Wilhelm Zander zur IGBCE.
Der älteste Jubilar, Josef Cremer aus Glesch, konnte an der Feier nicht teilnehmen. Er ist schon 50 Jahre in der Gewerkschaft. Der Vorstand der Ortsgruppe wird ihn zu Hause besuchen. Auch Franz-Peter Giesen, seit 25 Jahren IGBCE-Mitglied, konnte nicht dabei sein und wird zu Hause besucht.
11. November
1999 (Kölnische Rundschau)
Buch über Strecke Bedburg-Bergheim-Horrem
Bahnstation
neben Gaststätte gelegt
Eine zentrale Bedeutung hatte sie nie, aber sie hat sich mehr als 100 Jahre gehalten. 1997 feierte die Bahnstrecke Bedburg-Bergheim-Horrem ihr 100-jähriges Bestehen. Unter dem Titel "Als in Glesch noch die Dampflok fuhr" hat Willem Cremer jetzt ein Buch vorgelegt, das in Bildern, Dokumenten und Anekdoten die Geschichte der Strecke widerspiegelt.
Auf den Fotos, die meist aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts stammen, dürfte manch einer sich oder seine Angehörigen wiedererkennen. In den Einwohnerlisten von Glesch und Paffendorf aus dem Jahr 1924 tauchen bekannte Familiennamen auf. Der Fahrplan von 1941 verrät, dass damals zwischen zwei Zügen mal 39, mal 82 Minuten vergingen, von einem Takt also keine Rede sein konnte. Zur Zeit der Planung kämpften Politiker in der Region mit den gleichen Hemmnissen, die auch heute große Projekte verzögern: Zum einen fehlte es am lieben Geld, zum anderen sträubte sich die ein oder andere Gemeinde, das für den Streckenbau notwendige Land herzugeben. 1894 aber setzte sich der Kreistag durch und beschloss den Bau der Linien Bedburg-Bergheim-Horrem-Mödrath und Elsdorf-Bergheim aus Kostengründen zunächst als Schmalspurbahn.
Die Streckenführung richtete sich nach Cremers Recherchen übrigens nicht nur nach verkehrstechnischen Gesichtspunkten: Weil eine Gaststätte Ende des vorherigen Jahrhunderts einen ausgezeichneten Ruf bei Reisenden zu Pferd gehabt habe, so Cremer, habe man sich entschlossen, die Strecke so zu legen, dass dort die Bahnstation Bergheim-Zieverich entstehen konnte. Das Buch "Als in Glesch noch die Dampflok fuhr" hat Willem Cremer, Reiner-Trillen-Straße 33, 50126 Bergheim, Telefon 022 72-12 96, selbst verlegt. Er vertreibt es zu einem Stückpreis von 15 Mark.
28.
Oktober 1999 (Kölnische Rundschau)
CDU -Fraktion will die Mittel für eine Sanierung beantragen
Hallenbad
nicht in Gefahr
Die Kleinschwimmhalle in Glesch wurde am Dienstag vorübergehend
geschlossen. "Bei einer Routine-Überprüfung des
Gesundheitsamtes am Montag ist aufgefallen, dass kleine
Rostpartikel im Wasser schwammen", erläuterte Vinzenz
Drexler, Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung, gestern auf
Anfrage. Eine genauere Untersuchung der Anlage, die aus den
sechziger Jahren stamme, habe ergeben, dass die Filtertücher
ausgewechselt werden müssen. Drexler: "Dazu brauchen wir
eine Spezialfirma aus Idar-Oberstein." Heute Nachmittag sei
ein Ortstermin mit den Fachleuten, erst danach könne man sagen,
wie lange es dauert, bis die Anlage repariert sei. Solange müsse
das Hallenbad geschlossen bleiben. Dass das Schwimmbad ganz
geschlossen wird, ist nicht zu befürchten. Der Vorsitzende der
CDU-Fraktion, Rolf Kremer, sagte gestern: "Das Schwimmbad
muss auf jeden Fall erhalten werden." Seit dem Abriss des
Niederaußemer Lehrschwimmbeckens nutze die Schwimmabteilung des
SV Erftstolz das Glescher Schwimmbad für Training und Kurse.
Außerdem werde das Hallenbad von den Schulen für den
Schwimmunterricht gebraucht, und es werde auch von vielen
älteren Bürger besucht. Kremer: "Das Bad wird sehr
intensiv genutzt. Das kann man den Gleschern nicht
wegnehmen." Rolf Kremer kündigte an, dass die CDU-Fraktion
im Bergheimer Stadtrat bei den Haushaltsberatungen Mittel für
die komplette Erneuerung der Filteranlage beantragen werde. Auch
der Hubboden, mit dem es immer wieder Probleme gebe, solle
saniert werden.
13.
Oktober 1999 (Kölnische Rundschau)
Fieseler
Straße umbenennen
Nach Rücksprache mit den Anliegern der Fieseler Straße
stellt Ortsvorsteher Ferdi Dresen den Antrag , den oberen Teil
der Fieseler Straße, die durch die Martin-Vetten-Straße und die
Bahnlinie angebunden ist, umzubennen. Für ortsunkundige Besucher
treten dabei Probleme bei der Suche nach den dort gelegenen
Wohnhäusern auf. Mit dem Einverständnis der Anlieger schlägt
Ferdi Dresen vor, diesen Straßenzug 'Am Glescher Hof' zu
benennen.
18.
September 1999 (Stadtblatt)
Ein
ausgelassenes Fest rund um den Zachheies
"In ein paar Tagen wird der Zachheies angezündet und
brennend in die Erft geworfen. Oft springen ihm dann noch viele
nach, um ihn symbolisch zu retten. Auf jeden Fall wird das auch
in diesem Jahr wieder ein reines Vergnügen werden", freut
sich Wilhelm Cremer, der Geschäftsführer des Glescher
Bürgervereins. "Vorher feiern wir aber noch kräftig,
schließlich soll es eine schöne und fröhliche Kirmes
werden". Ob die Glescher Bürger Wilhelm Cremers Worte
vernommen haben, ist ungewiß, doch gefeiert wurde nach guter
alter Manier im Festzelt an der Kirche. Bei Stimmungsmusik vom
Feinsten wurde das Festzelt ein Hort der guten Laune. Manch einer
schwang zur Musik der New Orlandos das Tanzbein, während
wiederum andere gemütlich beim Plausch zusammensaßen.
Außerhalb des Zeltes wartete man mit Speiseständen und
Kirmesbuden auf. Über die gute Resonanz der Kirmes zeigte sich
Cremer dann auch höchst erfreut: "Für uns ist es weniger
wichtig, dass eine große Menge an Besuchern kommt, die Stimmung
muß stimmen. Dass jetzt aber so viele Gäste hier waren und dass
die Stimmung erstklassig war, erfreut uns natürlich
besonders".
15.
September 1999 (Kölnische Rundschau)
Flugsportklub zeigte einen Querschnitt durch die Sportffiegerei -
Kraftwerk hilft mit Auftrieb
An
Thermik fehlt es hier nie
Die Passagiere des "Roten Barons" waren guter Dinge,
trotz des hohen Alters der russischen Antonov. Allenfalls zeugten
Kommentare wie "für uns alle kommt irgendwann das
Ende" von Galgenhumor. Für wenig Geld konnte man sich beim
Flugplatzfest des Flugsportklubs Erftland einen der acht
Sitzplätze im Doppeldecker aus dem Jahr 1957 für einen Rundflug
über Bergheim sichern.
Nach der Wende übernahm Lothar Steinbiß zwei von 17
Doppeldeckern aus dem DDR-Flugbetrieb. Beim Anblick des
Motorenöls, das der Pilot aus dem Neunzylinder-Sternmotor
allein durch mehrere Drehungen der vier Meter langen Luftschraube
pumpte, konnte einem schon mulmig werden. Das gehöre eben zur
Startprozedur dazu, so Steinbiß. In den unteren der kreisförmig
um die Kurbelwelle angeordneten Zylindern sammele sich bei langer
Standzeit nun mal Öl an. Die dichte blaue Qualmwolke kurz nach
dem Starten des 1000 PS-Motors gehöre ebenso dazu.Wenn das
ausbliebe, stimme garantiert etwas nicht mit der Maschine.
Überdies sei der Motor noch keine 1000 Flugstunden alt,
erläuterte der Besitzer der Maschine. Ob kaputt oder nicht, nach
dieser Zeit müsse ein neuer Motor rein. Darüber wache das
Flugzeugbundesamt. Ersatzteile sind im übrigen kein Problem für
Steinbiß, denn der Motor wird noch gebaut. Viele der Flugzeuge
fliegen noch in China, Brasilien oder Rußland. Uberall da, wo
Landen und Starten in unwegsamem Gelände gefordert ist, sei die
Antonov wegen ihrer doppelten Tragfläche im Vorteil. Nur 150
Meter Bahn braucht der größte einmotorige Doppeldecker der
Luftfahrtgeschichte für den Start.
Der Flugbetrieb der Antonov, Modellflieger und motorisierter
Gleitdrachen war beim Fest des Flugsportklub die
Ausnahme."Wir wollten einmal einen Abriß über das gesamte
Spektrum der Sportfliegerei hier in Bergheim
zeigen, im üblichen Betrieb starten hier nur
Segelflugzeuge" , sagte Geschäftsführer Siegfried Schmidt.
So starteten auch am Sormtag zahlreiche Segelflugzeuge. Etwa der
Oldtimer "Gruman Baby" in Holzbauweise mit
Stoffbespannung aus der Vorkriegszeit, die "Slingby"
mit zwei nebeneinander angebrachten Sitzen und die modernsten
Langstreckenflieger der Konstrukteure Schleicher-Weibel. Aus
einem Kilometer Höhe fliegen diese Segler ohne weitere Aufwinde
bis zu 60 Kilometer weit.
In diesen Langstreckenfliegern waren einige Mitglieder des
Vereins erfolgreich. Der 23jährige Robert Scheiffarth wurde
Jugendweltmeister der Klubklasse. Er flog in diesem Jahr 750
Kilometer weit von der Wiedenfelder Höhe nach Kassel über das
französische St. Avolt und Weisweiler zurück. 1000 Kilometer
weit flogen Max Wernet in Südafrika und Roland Lindner in der
Windscherung zwischen Mittelmeer und Atlantik über Spanien.
"Fiir unseren kleinen Verein von 90 Mitgliedem ist das schon
ein Erfolg", sagte Schmidt.
Bewährt hat sich aber auch das Segelfluggelände an der
Wiedenfelder Höhe, das der Verein 1992 bezog. "Wenn keiner
mehr fliegen kann, können wir immer noch in die Industrie
rein", sagt Siegfried Schmidt. Bis zu 2000 Meter hoch treibt
die Thermik der Kraftwerke die Flieger. Eine ausreichende Höhe,
um durch den schmalen Korridor zwischen dem Düssldorfer
Flughafen und Köln-Bonn nach Langenfeld zu segeln. Am Bayer-Werk
bei Dormagen gebe es dann weiteren Auftrieb. Vom neuen Kühler
des BoA-Kraftwerkes in Niederaußem verspricht sich Schmidt einen
zusätzlichen Kick.
11.
September 1999 (Kölnische Rundschau)
Rheinbraun übergab 130000 Mark teures Bauwerk an Stadt Bergheim
Brücke
über die Erft soll Weg zum Peringser See verkürzen
"Es ist ein gelungenes Gemeinschaftsobjekt zwischen den
Städten Bergheim und Bedburg, Rheinbraun, dem Erftkreis und dem
Erftverband", berichtete der technische Beigeordnete Albert
Willems, als ihm gestern Arthur Oster von Rheinbraun offiziell
die neue Fußgängerbrücke über die Erft neben der Kohlenbahn
übergab. Rheinbraun hatte sich vor Jahren bereit erklärt, die
130 000 Mark teure Brücke zu bauen, damit die Bürgerinnen und
Bürger der Orte Glesch und Paffendorf ohne größere Um-
wege zu Fuß oder mit dem Rad zum Peringser See gelangen können.
Nach Auskunft von Horst Druch, Leiter des Bergheimer
Tiefbauamtes, wird die mit Eichenholz verkleidete
Stahlträgerbrücke in einigen Jahren die alte Brücke an der
Paffendorfer Schleuse ersetzen. Aber erst wenn die Anbindung zur
Grubenrandstraße fertig ist.
Hinter der Brücke in Richtung See baute die Stadt Bergheim
entlang der ehemaligen Klärteiche der Zuckerfabrik einen Radweg
aus. Bergheims Beigeordneter appellierte an die Besucher des
Naherholungsgebietes, ein waches Auge auf die künftige Nutzung
des Sees zu werfen.
"Dass der Peringser See als Badesee missbraucht wird, oder
das Gelände rundherum als Grillplatz benutzt wird, müssen wir
im Rahmen des Landschaftsschutzes in Zukunft verhindern",
erklärte Albert Willems. Arthur Oster von Rheinbraun bezeichnete
die Brücke als weiteren Meilenstein der gelungenen
Rekultivierung. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit
aller Beteiligten.
08.
September 1999 (werbe-post)
Schwimmen
und Turnen in Glesch
Ab Dienstag, 14. September öffnet die Breitensportabteilung des
BC Viktoria Glesch wieder die Tore der Kleinschwimmhalle. In
sechs Gruppen wird Bade- und Schwimmspaß für alle Altersgruppen
angeboten. Wassergewöhnung für Kleinkinder gehört ebenso zum
Angebot wie Wassergymnastik für Erwachsene. Weitere Infos unter
02274-6870. Außerdem sind im Mutter-Kind-Turnen, das donnerstags
zwischen 15 und I6 Uhr durchgeführt wird sowie im Angebot
"Sport für Ältere", montags von 8.30 bis 9.30 Uhr,
noch Plätze frei. Eine Anmeldung ist hier nicht erforderlich.
Interessenten können einfach mal vorbeischauen.
07.
September 1999 (Kölnische Rundschau)
Verkehrsminister Peer Steinbrück beim Spatenstich für die L 361
Vor 25
Jahren versprochen: Jetzt wird endlich gebaut
"Wir machen nicht nur den Spatenstich, wir bauen auch die
Grubenrandstraße. Das Geld dafür haben wir", betonte
Landesverkehrsminister Peer Steinbrück.Gemeinsam mit Jürgen
Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland,
markierten sie symbolisch den Beginn der Bauarbeiten für die
neue Landstraße 361.
Der Minister kritisierte öffentlich Behauptungen, man begehe nur
den Festakt, um die betroffenen Bürger zu beruhigen. Mit dem
eigentlichen Bau aber werde man sich Zeit lassen. Zuvor nämlich
hatte der Kerpener Landtagsabgeordnete und CDU-Spitzenkandidat
Werner Stump die Frage aufgeworfen, ob die Finanzierung für die
Straße überhaupt gesichert sei. "Mir ist bisher nur
bekannt, dass in diesem Jahr 300 000 und im kommenden Jahr 600
000 Mark für die Grubenrandstraße zur Verfügung stehen",
erklärte Stump. Dies halte er für etwas wenig.
"Wir gehen zügig ans Werk, um für die Bürger der engen
Ortsdurchfahrten eine Entlastung zu schaffen", versprach
Peer Steinbrück. Im kommenden Jahr werde das Land den Trend der
knappen Kassen im Straßenbau umkehren. "Alleine für den
Neubaubereich werden wir den Haushaltsansatz von 100 auf 150
Millionen Mark aufstocken", erklärte der Minister.
Ein großes Lob zollte er der Bürgerinitiative. Mitglieder der
Aktionsgemeinschaft hatten vor etwa zwei Jahren einen Spaten zum
Landtag nach Düsseldorf gebracht, um dem Bau der Straße, der
ihnen bereits vor rund 25 Jahren versprochen worden sei,
Nachdruck zu verleihen. "Der Spaten war aus rostfreiem
Stahl, erinnerte sich der Minister. "Die Mitglieder der
Bürgerinitiative sind sicher davon ausgegangen, dass es mit dem
Spatenstich noch längcr dauern werde."
Die Vorbereitungen, insbesondere die Planungen hätten deshalb so
lange gedauert, weil man das Verfahren habe gerichtsfest machen
müssen. Jiirgen Wilhelm erklärte, dass der
Planfeststellungsbeschluss für die beiden Straßenbauabschnitte
erst am Freitagmittag bestandskräftig geworden sei. Auch er
versprach einen zügigen Bau der Grubenrandstraße.
Im ersten Bauabschnitt wird die Trasse zwischen dem Bedburger
Norden und Süden gcbaut. Die Kosten für die 2,2 Kilometer lange
Strecke werden knapp neun Millionen Mark betragen. Rund 18,5
Millionen Mark verschlingt der 4,1 Kilometer lange Abschnitt vom
Bedburger Süden bis zur B 477 in Bergheim.
06.
September 1999 (Kölnische Rundschau)
Straßenbauarbeiten
Wieder
Engpaß in Glesch
Im Rahmen der Kanalbauarbeiten in der Ortsdurchfahrt Glesch im
Bereich der Peringser Straße bis zur Heinemannstraße richtet
die Stadt Bergheim nochmals eine einbahnige Verkehrsführung ein.
Die Arbeiten beginnen an diesem Donnerstag, 9. September und
enden voraussichtlich am Freitag, 17. September.Während dieser
Zeit wird der Verkehr aus Bergheim ab dem Emaillierwerk über die
K 41 und links über den Wirtschaftsweg entlang der Erft und
weiter über die Peringser Straße geführt. Der Verkehr aus
Richtung Bedburg kann die Ortsdurchfahrt Glesch weiterhin
befahren.
06.
September 1999 (Kölnische Rundschau)
Willi Hoffsümmer
Auflage
über eine Million
Bereits sein 63. Buch hat jetzt der Paffendorfer Pfarrer Willi
Hoffsümmer auf den Markt gebracht. Das "Lexikon alter und
neuer Symbole. Für die Praxis christlich gedeutet" enthält
570 Stichwörter, die auch moderne Zeichen wie Heißluftballon,
Paragleiter, Kompass, Fallschirm oder Fernsehantenne deuten. Mit
der Neuerscheinung erreicht Hoffsümmer gleichzeitig die
Millionengrenze seiner Bücher. Das Lexikon enthält 144 Seiten
und ist im Grünewald-Verlag erschienen. Die Grafiken stammen von
dem Paffendorfer Karl-Heinz Hamacher. Das Buch kostet 28 Mark und
ist in allen Buchhandlungen erhältlich.
04.
September 1999 (Kölnische Rundschau)
Montag Baubeginn
Spatenstich
für L 361n
Der erste Spatenstich für den Neubau der
Grubenrandstraße L.361n ist am Montag, 6. September, 15.15 Uhr
in Glesch an der Peringser Straße. Eingeladen, den Baubeginn
einzuleiten, sind NRW-Verkehrsminister Peer Steinbrück und der
Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Jürgen
Wilhelm. Die L 361n soll künftig die Orte Bedburg, Broich,
Glesch, Paffendorf, Zieverich und Bergheim vom Verkehr entlasten.
Massive Bürgerproteste haben dafür gesorgt, dass die Straße,
über die 20 Jahre lang diskutiert wurde, nun gebaut wird.
30. August
1999 (Kölnische Rundschau)
Feuerwehr Glesch
Ralph
Wolf ist neuer Leiter
Die Löschgruppe Glesch der Freiwilligen Feuerwehr hat eine neue
Leitung gewählt. Löschgruppenführer ist nun Ralph Wolf, seine
Stellvertreter sind Hermann Düren und Ralf Spix. Der bisherige
langjährige Löschgruppenführer Robert Schillberg war Anfang
August zurückgetreten.
Die Glescher Feuerwehrleute nahmen vor kurzem an einer
Einsatzübung teil. In Sief bei Aachen wurde das Löschen eines
Waldbrandes geübt. Dabei mussten etwa 600 Meter Schlauch über
30 Höhenmeter verlegt und mit Hilfe einer Drehleiterbrücke auch
über eine Straße geführt werden. Das Wasser wurde aus einem
aufgestauten Bachlauf gepumpt.
19. August
1999 (Kölnische Rundschau)
An der Abwehr von Viktoria Glesch dürfte sich mancher Gegner die
Zähne ausbeißen
Das
Glanzstück ist die Defensive
Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga machte Viktoria Glesch einen
Schnitt. Acht Spieler , die während der vergangenen Saison in
der Bezirksligamannschaft eingesetzt wurden, verließen den
Verein.
Neu im Team ist Günter Wischeid, der Erfahrung aus höheren
Klassen mitbringt. Als Spielertrainer tritt er die Nachfolge von
Guido Dittmann an. "Es besteht kein Grund zur Euphorie, aber
wir haben keine schlechte Mannschaft und können im oberen
Tabellendrittel mitspielen", meinte Abteilungsleiter Alfons
Dux.
In der neuen Spielzeit setzt Dux vor allem auf den Abwehrblock.
"An unserer gut organisierten, starken Defensive wird sich
mancher die Zähne ausbeißen", hofft er. Torhüter Werner
Kieslinger, Libero Günter Wischeid sowie die Manndecker Theo
Konyk und Willi Mörs bilden eine starke Abwehrreihe.
Mit Stefan Eichelberg hat die Viktoria allerdings nur einen
echten Stürmer. Bei Wolfgang Brings hofft Dux, dass dieser
wieder zur Form der Saison 1997/98 findet. Rechtsaußen Thomas
Fischer zeigt gute Ansätze. Den Sprung in die Stammformation
wird wohl Marcel Mengel (Viktoria Thorr) schaffen. Vom Absteiger
CfR Kenten kommen Markus Müller,
Rene Soff, Flavio Rollo und Frank Lautenschläger nach Glesch.
Abgänge: Andreas Spohr, Peter Schnitzler (beide BC Kirdorf),
Andreas Pegel (SpVg Kirchherten), Sascha Franken (Jugend 07
Bergheim), Manni Panzer, Christoph Sonannini (beide Ende der
Laufbahn), Alex Wieland (VfL Sindorf).
Zugänge: Marcel Mengel (Thorr), Rene Soff, Markus Müller Flavio
Rollo, Frank Lautenschläger (alle CfR Kenten), Thorsten Peiffer,
Thomas Fischer, Daniel Ossendorf (BV Bedburg).
Kader, Tor: Werner Kieslinger, Robert Wego. Abwehr: Günter
Wischeid, Willi Mörs, Theo Konyk, Rene Soff, Daniel Ossendorf,
Markus Müller. Mittelfeld: Uwe Schmalz, Frank Flesch, Ralph
Giesen, Marcel Mengel, Frank Lautenschläger, Thorsten Peiffer,
Yussef EI Ouriachi. Angriff: Flavio Rollo, Thomas Fischer, Stefan
Eichelberg, Wolfgang Brings. Trainer: Günter Wischeid (1. Jahr).
06. August
1999 (Kölnische Rundschau)
Umleitungsstrecke bleibt aber weiterhin ausgeschildert,
um den Verkehr zu entzerren
Glesch
ist wieder offen
Seit Anfang der Woche ist die Ortsdurchfahrt Glesch
wieder befahrbar. Dies bestätigte Kay Löffler von der
Verkehrsabteilung der Stadt Bergheim. Dennoch ist die
Umleitungsstrecke über die K41 und die B55 durch Niederembt
weiter ausgeschildert.
"Die Kanalsanierung ist noch nicht komplett
abgeschlossen", erläuterte Löffler. Lediglich der Engpass
sei wieder frei. Dahinter, in Richtung Bedburg werde die Fahrbahn
an der Baustelle vorbei über einen kleinen Parkplatz
verschwenkt. Anhand einer Verkehrszählung hatte die Stadt damals
festgestellt, dass täglich etwa 12-bis 14000 Fahrzeuge durch
Glesch fahren. "Wenn wir die jetzt wieder alle durch den Ort
schicken, bricht ein Verkehrschaos aus", sagte der
städtische Mitarbeiter. Bei einer einspurigen Verkehrslenkung
mit Ampelanlage, auch dies habe man überlegt, würde sich der
Verkehr bis nach Bedburg, beziehungsweise Paffendorf stauen.
Jeder darf wieder durch Glesch fahren, Bei der Stadt Bergheim
hofft man aber, durch die noch ausgewiesene Umleitung den Verkehr
zu entzerren. Nach der Sperrung der Ortsdurchfahrt Ende Juni
hatte es Proteste gehagelt. Täglich beschwerten sich etwa 20
Anrufer bei der Stadtverwaltung. Die meisten waren Glescher. Sie
wollten nicht länger hinnehmen, dass ortskundige
Verkehrsteilehmer sich Schleichwege durch den Ort suchten.
Aber auch Autofahrer reagierten verärgert über die etwa 13
Kilometer lange Umleitungssstrecke. "Das ist unzumutbar,
lasst euch was anderes einfallen", musste sich Löffler
öfters anhören. Einige Anrufer hatten auch vorgeschlagen, die
für den Busverkehr freigegebene Strecke über einen
asphaltierten Feldweg als offlzielle Umleitung auszuschildern.
"Der Feldweg hätte den gesamten Verkehr nicht aufnehmen
können", berichtete Löffler. Außerdem wäre der Verkehr
dann über die sehr enge Peringser Straße geflossen.
Einige Beschwerdeführer hatten auch bei der Stadt nachgefragt,
warum man mit der Kanalsanierung nicht bis zur Fertigstellung der
Grubenrandstraße gewartet habe. Dies sei rechtlich aus Gründen
des Umweltschutzes nicht machbar gewesen, sagte Löffler. Beim
Abfahren des Kanals mit einer Kamera hätten Experten
festgestellt, dass dieser an mehreren Stellen sehr brüchig
gewesen sei. Abwasser sei bereits versickert. Wir konnten die
Baumaßnahme nicht längcr aufschieben" , sagte Kay
Löffler. Er hofft aber, dass die Baumaßnahme weitcr so gut
vorangeht, dass sie bereits vor dem geplanten Termin im Oktober
fertiggestellt ist.
07. Juli
1999 (Kölnische Rundschau)
Der Bergheimer Künstler Horst Clever stellte einige seiner
Bilder in China aus - "Immer liegt Musik in der Luft"
Auf
der Straße in Peking Walzer getanzt
Erftlandschaften, Strommasten und Weizenfelder packte Horst
Clever ein. "In nur einem Koffer mußte ich alle Bilder
unterbringen, deshalb konnte ich nur 18 meiner Werke
mitnehmen", bedauerte Clever. Der Bergheimer Künstler
folgte im Mai einer Einladung nach China.Der damalige chinesische
Botschaftsrat für Kultur, Professor Li Shi Long, sah Clevers
Bilder 1996 in der Orangerie von Schloß Augustusburg. Davon
beeindruckt, ermöglichte Li dem Bergheimer eine
Einzelausstellung in Peking. Das Künstlerehepaar He Yang und Wu
Xi, deren Bilder auch vom Kölner Museum Ludwig angeschafft
worden sind, stellte Räume zurVerfügung.
Clever war erst der zweite Maler, dem die Gelegeheit gegeben
wurde, seine Werke in der noch nicht lange bestehenden Galerie zu
zeigen. Die He Yang und Wu Xi Kunstgalerie für Moderne ist eine
der ersten privaten Galerien in China. Der internationale
Austausch von Kultur und Kunst ist Ziel der Galerie, und
Künstler aus allen Ländern werden eingeladen. Erst in China
wurde dem Clever richtig bewußt, welchen Bekanntheitsgrad das
Künstlerehepaar im Heimatland wie auch im Ausland hat. "Am
liebsten hätte ich meine Bilder wieder eingepackt und wäre nach
Hause gefahren", erzählt er. Aber er blieb, und die
Ausstellung wurde begeistert besucht. Clever hat sich schon immer
als Künstler gesehen. "Ich bin mit Lesen, Schreiben und
Malen groß geworden," sagt er. Die Malerei ließ ihn aber
nie los, und so bildete sich der Künstler in Abendkursen an den
Kölner Werkschulen und bei Mal- und Modelierkursen des
Bildhauers Heinz Klein-Ahrendt weiter. "Die Abende, die
Wochenenden, eigentlich jede freie Minute habe ich genutzt, um zu
malen," resümiert Clever. Im Laufe der Jahre kam so eine
stattliche Anzahl an Bildern zusammen. Er habe zwar einen Beruf,
das Malen aber sei seine Berufung, sagt er. Und auch seinen
Chinaaufenthalt nutzte Clever, um sich von der Künstlerin Wu
Tuschmalerei zeigen zu lassen.
Die Gastfreundschaft der Chinesen, ihre Offenheit und
"eigenartigen Sitten" haben den Maler fasziniert.
"In aller Herrgottsfrühe gehen die Leute in den Park und
machen Schattenboxen und Gymnastik. Abends tanzen und singen sie
auf der Straße und immer liegt Musik in der Luft,"
begeistert sich Clever. Seine Frau habe unter Akazienbäumen
Wiener Walzer getanzt. "Man wird einfach eingeladen
mitzumachen," erzählt Ingrid Clever. Auch die Stadt Peking
übertraf die Erwartungen des Ehepaars. Besonders ins Schwärmen
geraten sie bei der Erinnerung an die Prachtbauten und
Glaspaläste, die Akazienalleen und die Gärten. Daß sie
ausgerechnet zu dem Zeitpunkt in der chinesischen Hauptstadt
waren, als die NATO die chinesische Botschaft in Belgrad
bombardierte, hat ihren Aufenthalt nur wenig beeinträchtigt.
"Im Fernsehen wurden zwar Trauerfeiern gezeigt, aber die
Bevölkerung hat das kaum interessiert. Nur einige chinesische
Studenten zogen in Richtung amerikanische Botschaft." Die
Bergheimer haben sich in Peking immer sicher gefühlt, auch wenn
sie den enormen Verkehr etwas bedrohlich fanden. "Ob Rot
oder Grün ist, die Leute fahren wie sie wollen, allen voran die
vielen Radfahrer. Der Verkehr ist chaotisch, aber alles läuft
reibungslos. Vielleicht gibt es ja geheime Regeln," sagt
Clever.
Reisen bildet, heißt ein altes Sprichwort. Für Clever trifft
dies im doppelten Sinne zu: Denn zum einen hat ihm seine
Ausstellungsreise einen ganz neuen Eindruck von China vermittelt.
Zum anderen wird sich dieses Erlebnis auch in seinen Bildern
wiederfinden, da ist sich Clever sicher. Zwei seiner Bilder
bleiben übrigens in Peking. Dafür brachte Clever zwei Urkunden
mit nach Hause.
01. Juli
1999 (Kölnische Rundschau)
Ortsdurchfahrt wegen Kanalarbeiten bis Anfang August gesperrt -
Autofahrer zwängen sich durch die Gassen - Beschilderung wird
verbessert
In
Glesch herrscht das Chaos
Chaotische Verkehrsverhältnisse herrschen seit einer Woche in
und um Glesch. Wegen Kanalbauarbeiten ist die Ortsdurchfahrt
Grevenbroicher Straße voll gesperrt. Obwohl die Autofahrer vor
dem Engpaß durch Pressemeldungen gewarnt worden waren und
Umleitungen ausgeschildert sind, zwängen sich täglich
unzählige Fahrzeuge durch den Ort. Dabei lassen sich die Fahrer
auch nicht von Verbotsschildern und Polizeikontrollen
abschrecken. Mehrere Unfälle, bei denen auch Menschen verletzt
wurden, hat es schon gegeben. Bei den Gleschern wächst der
Unmut. Die Stadt bittet nochmals darum, die ausgeschilderte
Umleitung über Niederembt zu nutzen oder Glesch über die
Autobahn zu umfahren. Im Laufe der Woche sollen die
Umleitungsschilder noch verbessert werden. Außerdem hat die
Polizei stärkere Kontrollen zugesagt.
Die Vollsperrung
der Straße kann voraussichtlich Anfang August aufgehoben werden.
Da aber die Straße danach noch bis Ende Oktober teilweise
gesperrt werden wird, ist weiter mit Behinderungen zu rechnen.
Die Umleitung für Autofahrer aus Richtung Bedburg in Richtung
Bergheim führt über die K 32 nach Niederembt, von dort aus
über die L 277 auf die B 55 und schließlich auf die K 32, die
zum Emaillierwerk Paffendorf führt. Autofahrer, die aus Bedburg
kommen, sollen die Strecke in die andere Richtung fahren. Diese
Umleitung ist ausgeschildert.
30. Juni
1999 (Kölnische Rundschau)
Grubenrandstraße
Spatenstich
für die Umgehung
Der erste Spatenstich für die Grubenrandstraße L 361n wird
Landesverkehrsminister Peer Steinbrück am 6. September, 15 Uhr
vollziehen. Das schreibt die Aktionsgemeinschaft
"Grubenrandstraße L 361n" in einer Pressemitteilung.
Den Termin habe Kreisbaudezernent und SPD-Bürgermeisterkandidat
Manfred Kohlmann mitgeteilt. "Für die Aktionsgemeinschaft
ist das ein Erfolg", schreibt ihr Sprecher Uli Kissels. Es
sei noch kein Sieg, aber man sei auf die Zielgerade eingebogen.
Die Gemeinschaft hatte seit Jahren den Bau der Straße gefordert.
Bislang fließt der Verkehr durch die engen Orte Glesch und
Blerichen. Die Anwohner klagen über Lärmbelästigungen,
Gefahren für ihre Kinder und hohe Abgaswerte.Um ihr Ziel zu
erreichen, sperrten die Anwohner mehrmals die Ortsdurchfahrten
von Glesch und Blerichen. Auch Demonstrationen und
Bürgerversammlungen fanden statt.
24. Juni
1999 (Kölnische Rundschau
Erinnerungen an alte Zeiten weckt der Glescher Heimatkalender -
Herausgegeben von Barthel Held und Willem Cremer
Von
Heinzelmännchen an der Erft
Es spricht einiges dafür, daß sich die Heinzelmännchen nach
ihrer Vertreibung aus Köln zunächst im Erftkreis niedergelassen
haben. Und zwar an der alten Erft zwischen Glesch und dem
Paffendorfer Schloßpark. Die Sage berichtet, daß die
hilfsbereiten Gesellen dort am Hodenberg ihren Wohnsitz hatten.
Sie wuschen, strickten, stickten und backten Brot für ihre
menschlichen Nachbarn und nahmen ihnen lästige Arbeiten ab. Das
geschah, nach bekannter Heinzelmännchenart, natürlich heimlich.
Im neuen Heimatkalender Glesch für das Jahr 2000, den Diakon Barthel Held und Naturführer Willem Cremer in diesen Tagen herausgegeben haben, wird die Geschichte von den Heinzelmännchen in der Erftaue erzählt. Dort ist auch zu erfahren, wie die Sache endete: "Da wollte eines Abends ein neugieriger Mann das Treiben der Wichte in seinem Haus beobachten. Er schlich zum Schlüsselloch und schaute hindurch. Ein Heinzelmännchen aber hatte drinnen die Wache am Schlüsselloch und blies dem Neugierigen ein Auge aus. Von da an blieben die Heinzelmännchen für immer verschwunden."
Sagen, Wissenswertes aus der Heimat- und Kirchengeschichte und Erinnerungen an alte Zeiten bilden im neuen Glescher Heimatkalender den Begleittext zu Fotos aus historischer Zeit. Bilder von der Kevelaer-Wallfahrt 1932 oder von der Glockenweihe 1964 sind dort zu sehen. Zum Foto einer Fronleichnamsprozession aus dem Jahre 1955, ist zu erfahren, wie früher dieses Fest gefeiert wurde: "Schon Tage vorher wurde Sand eingefärbt, der in Kombination mit Blütenteppichen und zu herrlichen Ornamenten ausgelegt, am Festtag selbst den Weg der Prozession wies. Der Priester trug die Monstranz mit der geweihten Hostie über diesen Teppich. Die Flur- und Bittprozession führt an vier Außenaltären vorbei, bei denen die vier Evangelienanfänge in die jeweiligen Himmelsrichtungen gesungen wurden."
Eine alte Abbildung der Glescher Pfarrkirche und des Pfarrhauses, eine Ansicht des Stamshofs sowie Porträts der Glescher Pfarrer der vergangenen 100 Jahre sind in dem Kalender ebenfalls zu finden. Wer den Kalender erwerben möchte, kann dies im Pfarrbüro in Glesch tun oder bei Willem Cremer, Reiner-Trillen-Straße 33, 50126 Bergheim.
17. Juni
1999 (Kölnische Rundschau)
Goldhochzeit Rüttgers
Gemeinsam
die Schulbank gedrückt
Viel zu feiern gibt es morgen im Hause Rüttgers in
Bergheim-Glesch. Seit 50 Jahren sind Georg und Katharina
Rüttgers verheiratet. Kennengelernt aber haben sie sich noch
viel friiher. "Wir haben schon gemeinsam die Schulbank
gedrückt", erzählt Georg Rüttgers. Für die Feier der
Goldenen Hochzeit mit Verwandten und Freunden wird die Werkstatt
neben dem Haus festlich geschmückt. Genau dort wurde vor 25
Jahren auch schon die Silberhochzeit gefeiert. Beide Eheleute
sind gebürtige Glescher und haben zwei Kinder, die ebenfalls
Familien haben und auch im Ort wohnen. So hat man viel Kontakt
untereinander und hilft sich gegenseitig. Besonders freut man
sich aber über die drei Enkel. Eigentlich war Rüttgers, der
vier Jahre bei der Kriegsmarine war, im Bauhandwerk als Maurer
tätig, doch als die zwei Brüder seiner Frau nicht aus dem Krieg
zurückkamen, übernahm er die Schmiede seines Schwiegervaters.
Nach seiner Ausbildung machte er den Meister. In den 35 Jahren,
in denen er selbstständig war, bildete er 30 Prüflinge aus.
"Und die saßen bei uns meist mit am Tisch", erinnert
sich seine Frau. So habe man immer ein volles Haus gehabt. Einen
Nachfolger hat der 75 jährige aber nicht gefunden. "Nach
meiner Pensionierung bin ich aber dem Amboß treu
geblieben." Kunstvolle Schmiedearbeiten, meist mit
Naturmotiven, schmücken das ganze Haus und den Garten.
"Hobbys haben wir kaum. Es gab immer genug zu tun",
erklärt Katharina Rüttgers. Sie hat jahrelang ein Geschäft mit
Haushaltswaren geführt, in das nun ein moderner DrogerieMarkt
eingezogen ist. Nur die Vogelkäfige im Garten sind eine große
Leidenschaft von Georg Rüttgers. Neben einigen Wellensittichen
machen vor allem zwei große Ara-Papageien den meisten Lärm.
15. Juni
1999 (Werbe-Post)
Glescher
Ortsdurchfahrt wird gesperrt
Wegen Arbeiten an den Entwässerungskanälen muß die Glescher
Ortsdurchfahrt zeitweilig für den Durchgangsverkehr gesperrt
werden. Das Kanalsystem an der Grevenbroicher Straße zwischen
"Peringserstraße und "Zum Gottesacker" soll
saniert werden. Die Bauarbeiten sollen am 21. Juni beginnen und
werden voraussichtlich bis Ende Oktober andauern. Eine
Vollsperrung ist für die ersten sechs Wochen vorgesehen, Ende
Juli kann die Grevenbroicher Straße wieder einspurig genutzt
werden. Der Verkehr wird über die Kreisstraße 32 Niederembt,
die L 277, B 55 sowie die K 41 zum Emaillierwerk umgeleitet.
09. Juni
1999 (Kölnische Rundschau)
MGV "Rheingold" Glesch feierte Jubiläum
Show-Abende
in guter Erinnerung
Mit einem Festkommers feierte der Männergesangverein
"Rheingold" Glesch sein 75jähriges Bestehen. In die
Aula der Grundschule kamen Vertreter aus der Politik, von
befreundeten Chören und den Ortsvereinen, um den 30 Sängern und
ihrem Chorleiter Jürgen Gieck zum Jubiläum zu gratulieren.
Bürgermeister Jürgen Peters richtete Grußworte an den Chor und
bezeichnete ihn als "eine Bereicherung für die Freunde
guter Chormusik, für Glesch und für die ganze Stadt
Bergheim." Er sei "ein Stück Seele der Stadt
Bergheim", meinte Peters und überreichte als Geschenk einen
Wappenteller der Stadt, auf dem der Name des MGV und sein
"Geburtsjahr" eingraviert war.
Helmut Zopes,
Vorsitzender des Erftsängerkreises Bergheim, ehrte drei Sänger
für ihre langjährige Mitgliedschaft. Friedhelm Keller ist 25
Jahre dabei, Helmut Kneschke 40 Jahre, und Hans Feichtinger singt
sogar schon 50 Jahre im MGV mit.
Der Ehrenvorsitzende des MGV Helmut Kneschke, ließ die Chronik
des MGV Revue passieren. 1924 gründeten acht Sangesfreunde den
MGV "Rheingold" Glesch mit dem Leitspruch: "In
Freud und Leid zum Lied bereit!" Vor dem Zweiten Weltkrieg
konnte der Chor schon viele Erfolge bei Sängerwettbewerben
verbuchen und veranstaltete 1938 sogar ein eigenes Sängerfest in
Glesch. In besonders guter Erinnerung sind den Chormitgliedern
auch heute noch die Operettenabende und Musical-Shows aus den
friihen 70er Jahren, bei denen vor allem die Frauen der Sänger
mitwirkten. Dadurch wurde der MGV sogar bis über die Grenzen
Bergheims hinaus im Bergischen Land bekannt.
Die Geschicke des Chors bestimmten in den 75 Jahren vor allem die Dirigenten Josef Kieven, der den Chor von 1931 bis 1951 und Hans Halbekann, Chorleiter von 1951 bis 1982. Seit 1982 steht der MGV unter der Leitung von Jürgen Gieck, der die Erfolge des Chores fortsetzt. Erster Vorsitzender ist heute Franz Kirschbaum. Zum Abschluß der Feierlichkeiten veranstaltet der MGV am Sonntag, 14. November, ein Festkonzert in der Pfarrkirche in Glesch.
06. Juni
1999 (Stadtblatt)
Wandern
im Rekultivierungsgebiet
Eine zwölf Kilometer lange Wanderung entlang der Erft ins
rekultivierte Braunkohlengebiet bis zu Peringsmaar organisiert
Naturführer Willem Cremer Sonntag, 13. Juni. Start ist um 11.15
Uhr auf dem Dorfplatz Glesch. Die Siedlung Giersberg mußte in
den 60er Jahren abgebaggert werden. 198 Menschen wurden im
übriggebliebenen Dorf Glesch wieder angesiedelt. Die Wanderung
führt über Blerichen bis zum Wasserwerk und schließlich
entlang dem Fließ. Bei gutem Wetter wird ein Abstecher nach Gut
Ohndorf gemacht und in Nähe Hagelkreuz geht es zurück nach
Glesch. Veranstalter der Wanderung, die etwa vier Stunden dauert,
sind die Naturfreunde der belgischen Sektion Sonnentau, weshalb
eine Teilnahmegebühr von 2,50 Mark erhoben wird.
Rucksackverpflegung wird empfohlen.
01. Juni
1999 (Werbe-Post)
MGV:
"In Freud und Leid zum Lied bereit"
Glescher Sänger feiern ihren 75. Geburtstag mit einem
Festkommers
"In Freud und Leid zum Lied bereit" hieß es vor 75
Jahren, als acht Glescher den Männergesangverein
"Rheingold" gründeten. Sie hatten sich zum Ziel
gesetzt, das deutsche Liedgut zu pflegen und das
geselligeBeisammensein zu fördern. Dabei stand den meisten in
dieser Zeit der Sinn wahrlich nicht nach Singen. 1924, nach dem
Verlust des Ersten Weltkrieges, war die wirtschaftliche Lage in
Europa so desolat, daß eine galoppierende Geldentwertung
vonstatten ging.Gegen die depressive Stimmung sangen die Glescher
bei verschiedenen Sängerwettbewerben bis zum Ausbruch des
Zweiten Weltkrieges an. 1927 organisierte man bereits den ersten
eigenen Operettenabend. Die Gestaltung eines eigenen
Sängerfestes wurde 1938 ein voller Erfolg, wie die
Vereinschronik berichtet. Als nach den Kriegsjahren der MGV zu
neuem Leben erwachte, spezialisierte man sich auf
Operettenkonzerte und Showabende, die in den 60er Jahren voll im
Trend lagen. Die Säle waren zu klein, um den Publikumsandrang zu
fassen. Aus diesem Grund sah man sich gezwungen, gleich mehrere
Vorstellungen zu geben. Der Ruf sprach sich schnell herum, so
daß die "Rheingold"-Sänger bald auch im weiteren
Umkreis auftraten. Die Geschicke des MGV wurden bislang von drei
Dirigenten bestimmt. Hatte bis 1951 Josef Kieven den Taktstock in
der Hand, so übergab er ihn an Hans Halbekann, der bis 1982 die
künstlerische Leitung inne hatte. Damals übernahm der junge
Jürgen Gieck den Chor, der die Männer auch beim Festkommers am
Samstag, 5. Juni, in der Aula der Glescher Grundschule dirigieren
wird. Um 16 Uhr werden dort auch die langjährigen Mitglieder
geehrt: Hans Feichtinger (50 Jahre), Helmut Kneschke (40 Jahre)
und Friedhelm Keller (25 Jahre). Zum Festkonzert lädt der MGV am
Sonntag, 14. November, 17 Uhr, in die Pfarrkirche ein. Übrigens
suchen die 30 Musiker noch weitere Männer, die Lust am Gesang
haben; wer Interesse hat, kann sich beim Vorsitzenden Franz
Kirschbaum, Tel. 02272-5883 oder Schriftführer Friedhelm Keller,
Tel. 02272-4477 melden. Die Proben finden dienstags um 20 Uhr im
Haus Strehl statt.
20. Mai
1999 (Kölnische Rundschau)
Verein für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Bedburg-Glesch,
feierte 75jähriges Bestehen
An
Siegerpokalen mangelt es nicht
Von der Gründung des Vereins für Deutsche Schäferhunde ,
Ortsgruppe Bedburg-Glesch, im Jahr 1924 zeugt heute nur noch die
Bestätigung der Augsburger Hauptgeschäftsstelle für deutsche
Schäferhundvereine. An ein Datum aus jüngerer Zeit kann sich
der heutige Vorsitzende der Ortsgruppe Bedburg-Glesch, Herbert
Förster, jedoch wie aus der Pistole geschossen erinnern: an den
29. April 1982. Da ging nämlich das Vereinsheim der Ortsgruppe
nach einer Brandstiftung in Flammen auf. Unterlagen zur
Vereinsgeschichte, die nicht schon im Zweiten Weltkrieg verloren
gegangen wären, seien bei diesem Anschlag verbrannt, berichtet
Förster. Bekannt ist, daß das erste Übungsgelände der
Schäferhundfreunde im Bedburger Wäldchen "Johannes
Lust" gelegen hat. Die niedergeschriebene Geschichte des
Vereins beginnt jedoch erst im Jahr 1951. Erich Kraft, Josef
Welter, Oskar Hoverath und Hubert Clemens hatten die Ortsgruppe
des Vereins wiederaufleben lassen. Am Wochenende feierten die
Mitglieder des Schäferhundevereins ihr 75jähriges Bestehen. Am
vergangenen Freitag abend gratulierte der
Landesgruppenvorsitzende Horst Cremer im Rahmen eines
gemütlichen Abends den heute 42 Mitgliedern des Vereins, von
denen sich 20 zu den aktiven Schäferhundehaltern zählen. Als
ältestes aktives Mitglied nennt Herbert Förster den 65jährigen
Adam Außem. Er habe in den 60er Jahren den Verein maßgeblich
mit aufgebaut, damals sei der Übungsplatz der Ortsgruppe noch am
Giersberg in Glesch gewesen, erzählt Herbert Förster. Erst 1966
habe es am heutigen Standort ein Steingebäude als Vereinsheim
gegeben, so berichtet Herbert Förster weiter. Bis Ende der 70er
Jahre seien dort Vereinssitzungen bei Kerzenschein an der
Tagesordnung gewesen, Wasser hätten die Mitglieder in Kanistern
hochgeschleppt. Seit 25 Jahren ist Förster selbst
Vereinsmitglied und seit 22 Jahren ist er auch im Vorstand
tätig. Die Schäferhundehalter der Ortsgruppe blicken auf
sportliche Erfolge in der jüngeren Zeit zurück. Von 1985 bis
1995 errang die Mannschaft des Vereins sechsmal hintereinander in
Frimmersdorf den "Erftlandpokal". Bei
Ausscheidungsprüfungen zu Weltmeisterschaften nehmen
regelmäßig Mitglieder mit ihren Hunden für die Qualifikation
zum Bundeswettbewerb teil. Erst am vorletzten Wochenende traten
dort wieder Oskar Klauke, das Ehepaar Klaus und Lucia Bakker und
Hans Götz an. Erfolgreich waren die Vereinsmitglieder auch am
Sonntag beim Wettbewerb um den Jubiläumspokal zum 75jährigen
Bestehen. In der Mannschaftswertung belegten eigene Mannschaften
die ersten drei Plätze. In der Einzelwertung gewann Salvatore
Ballato mit "Pongo von dem Schafbach" von der
Ortsgruppe Bergheim den ersten Platz. Auf Platz zwei folgten die
Jubilare Oskar Klanke mit "Bonnie von den rauhen
Sitten" und Adam Außem mit "Herzog Quitz von
Klosenkamp".
18. Mai
1999 (Werbe-Post)
Gute
Ausbildung für den besten Freund
Schäferhunde-Verein feiert 75jähriges Bestehen
Schon Ende des 19. Jahrhunderts trafen sich Hundeliebhaber aus
der Umgebung in Glesch zur Ausübung ihres Hobbys. 1924
gründeten sie einen Verein für deutsche Schäferhunde, der sein
75jähriges Bestehen jetzt im Vereinsheim am Fuchskauler in
Glesch feierte. "Unsere Ortsgruppe Bedburg-Glesch zählt in
der 100jährigen Geschichte des Vereines deutscher Schäferhunde
zu den ältesten", berichtet Förster, seit 15 Jahren
Vorsitzender der Ortsgruppe, nicht ohne Stolz. Die Namen der
Gründer des Vereins Ortsgruppe Bedburg-Erft und Umgebung sind
heute nicht mehr bekannt, zurückverfolgt werden kann die
Vereinsgeschichte bis Dezember 1951, als Erich Kratt, Josef
Welter, Oskar Hoverath und Hubert Clemens den Verein wieder
aufleben ließen. Die meisten Unterlagen über die Gründerzeit
gingen bei einem Brand des Vereinsheimes am 29.April 1982
verloren: "Das war die schwärzeste Stunde des Vereines:
sämtliche Unterlagen wurden Opfer einer Brandstiftung",
erinnert sich Herbert Förster mit finsterer Mine.
Bis zum Jahre 1968 war ein Provisorium aus Holz das Vereinsheim.
Es folgte ein in Eigenleistung erstelltes Vereinsheim, das 1961
eingeweiht wurde. Im Jahr 1975 wurde der Name des Vereins in
"OG Bedburg-Glesch" benannt. 1978 wurde das Vereinsheim
vergrößert und die Platzanlage erweitert. Besonders erfolgreich
in sportlicher Hinsicht waren die Jahre 1989 bis 1995, in denen
Mitglieder der Ortsgruppe sechsmal hintereinander den begehrten
Erftlandpokal in Frimmersdorf gewannen.
Heute zählt der Verein 44 Mitglieder aus allen Altersschichten,
von denen die meisten auch zur Jubiläumsfeier ins Vereinsheim
gekommen waren. "Der lnteressen-Schwerpunkt unseres Vereins
liegt weniger in der Züchtung als mehr in der Ausbildung und
sportlichen Leistung der Hunde", erläutert Herbert
Förster, "wir beginnen mit der Ausbildung, wenn der Hund
ein Jahr alt ist. Die erste Prüfung findet dann nach einem
halben Jahr statt," In der Ortsgruppe Bedburg-Glesch sind
Wieland und Oskar Klanke besonders erfahren bei der Ausbildung
der Hunde und helfen ihren Vereinskameraden daher als
Übungswarte. Eine Möglichkeit zum Leistungsvergleich bieten
Wettkämpfe, und so wurde auch zum Vereinsjubiläum ein solcher
Pokalwettkampf ausgetragen. Zu diesem waren auch Mitglieder der
Ortsgruppen aus Bergheim, Grevenbroich, Würselen, Hürth-Bachem
und Liblar angereist.
27 Teilnehmer maßen sich dabei in den Disziplinen Unterordnung
und Schutzdienst, wobei jeweils zwei Hunde eine Mannschaft
bildeten. Auf dem Siegerpodest der Mannschaftswertung standen am
Ende ausnahmslos Mitglieder der OG Bedburg-Glesch, die von keinem
Team der anderen angereisten Ortsgruppen geschlagen werden
konnten: den ersten Platz sicherten sich Oskar Klanke mit Hund
"Bonnie" und Adi Außem mit "Herzog". Die
brachten es auf eine Gesamtpunktzahl von 357 Zählern. Dahinter
belegten mit 343 Punkten Klaus Backer mit "Effie" und
Hans Götz mit "Ank" den zweiten Platz vor Lucia Bakker
mit "Groll" und Oskar Klanke mit seinem zweiten Hund
"Cimo", die 337 Punkte erreichten. In der Einzelwertung
sprach Punktrichter Werner Esche aus Baesweiler dem Bergheimer
Salvatore Ballato und "Pongo" mit 183 Punkten die
höchste Wertung zu. Den zweiten Rang belegte Oskar Klanke mit
"Bonnie" (180 Punkte) vor Adi Außem "Herzog"
(177 Punkte).
12. Mai
1999 (Kölnische Rundschau)
Ortsvorsteher Ferdi Dresen wird die Majestät im kommenden Jahr
Heinz-Gerd
Sonnenschein machte seinem Namen Ehre
"Das W etter konnte einfach nicht schlecht sein,
schließlich heißt unser Schützenkönig doch Sonnenschein"
, freute sich der stellvertretende Brudermeister Ferdi Dresen
über das tolle Wetter beim großen Festzug mit anschließender
Parade am Sonntag.
Seine Majestät Heinz-Gerd Sonnenschein fuhr beim Umzug in einer
Kutsche. Begleitet wurde er von seiner Mutter Christine, seinen
Nichten Regina und Elisabeth Gau und Adjutant Erwin Haase. Zu
Fuß gehen mußten der 18jährige Jungkönig Oliver Cremanns mit
Freundin Nina Windheuser und die elfjährige Schülerprinzessin
Corinna Zahn. An dem vier Kilometer langen Umzug nahmen alle
Glescher Ortsvereine, Gastbruderschaften, Tambourkorps und
Musikzüge teil.
Begonnen hatte das Schützenfest der Sebastianer am Samstag
mittag mit zehn Böllerschüssen auf dem Festplatz. Abends holten
die Grünröcke die Majestäten ab und begleiteten sie zum
Bürgerball ins Festzelt. Am Sonntag morgen fand die
Krönungsmesse mit anschließender Gefallenenehrung statt.
Weiterer Höhepunkt neben dem Festzug war der Krönungsball am
Abend. Zu den Ehrengästen gehörten Bezirksbundesmeister Josef
Falterbaum, Ehrenbezirksbundesmeister und
Ehrendiözesanbundesmeister Willi Rögele und Bergheims
Bürgermeister Jürgen Peters.
Neben der Kinderbelustigung standen Preis-, Industrie- und
Königsvogelschießen am Montag auf dem Programm. Neuer
Schützenkönig wurde Ferdi Dresen. Der Ortsvorsteher und
stellvertretende Brudermeister holte den Holzvogel mit dem 20.
Schuß von der Stange. Die beiden Mitbewerber um die
Königswürde, Ehrenbrudermeister Paul Schmalz und seine Frau
Helga hatten das Nachsehen. Jungschützenkönigin wurde Nicole
Hemmersbach. Die Sportschützin benötigte nur zehn Schuß. Die
Schülermajestät wird erst im kommenden Jahr ausgeschossen.
03. Mai
1999 (Kölnische Rundschau)
Auftakt zum Jubiläumsjahr des MGV
Sänger
luden das Dorf zur Maifete
"Wir singen nicht nur in der Badewanne" versicherten
die Mitglieder des Männergesangverein "Rheingold". Bei
ihrer Maifete prangte dieses Versprechen auf den T-Shirts der
Glescher Sänger, und sie hielten, was sie versprachen: Im Laufe
des Abends bestieg der MGV mehrfach die Bühne und gab, der
Jahreszeit entsprechend, Mailieder zum Besten. Doch auch das eine
oder andere fröhliche rheinische Liedchen durfte nicht fehlen,
denn es gab etwas zu feiern: Die Glescher Maifete war der Auftakt
zum Jubiläumsjahr des MGV "Rheingold" der in diesem
Jahr sein 75jähriges Bestehen feiert.
Am Freitag abend ging es gesellig zu auf dem Glescher Dorfplatz:
Das ganze Dorf war eingeladen, bei Kölsch und Bratwurst mit den
Sängern zu feiern. Bereits am späten Nachmittag hatten sich
zahlreiche Glescher rund um die aufgestellten Pavillons
versammelt, galt es doch, eine alte Tradition wieder aufleben zu
lassen: Mit Unterstützung der Rheinbraun stiftete der
Gesangverein einen 20 Meter hohen Maibaum, der von den
Schülerschützen der Glescher St. Sebastianus Bruderschaft und
anderen Kindern aus dem Dorf über und über mit bunten Bändern
geschmückt wurde. Schließlich wurde das Ungetüm unter den
neugierigen Blicken der Zuschauer mit einem großen Kranwagen an
seinen Bestimmungsort mitten auf dem Dorfplatz gehieft:
"Früher hat man den Maibaum ja immer von Hand gesetzt, aber
das ist uns zu gefährlich" erklärte Vereinsvorsitzender
Franz Kirschbaum den Einsatz der Technik.
Als der Maibaum endlich stand, ging man in Glesch zum
gemütlichen Teil über. Für die Kinder gab es bunte Gasballons,
ein Discozelt lockte Jugendliche und Erwachsene. Ein Ziel der
Maifete sieht Kirschbaum auch darin, etwas gegen die
Überalterung des Chores zu tun: "Wir wollen mit dem ganzen
Dorf feiern, um die jungen Leute an das Singen heranzuführen.
Unsere jüngsten Mitglieder sind etwa 35 Jahre alt, das wollen
wir ändern."
Der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 75jährigen Bestehen des
Vereins wird ein Festkommers am 5. Juni mit Honoratioren aus
Stadt und Ort sein.
27. April
1999 (Kölnische Rundschau)
Bürgerverein Glesch
Vorstand
wurde neu gewählt
Seine Jahreshauptversammlung hatte jetzt der Bürgerverein
Glesch. Auf der Tagesordnung stand dabei unter anderem die
Neuwahl des Vorstands. Als erster Vorsitzender wurde Hans Winand
Bedbur gewählt, sein Stellvertreter ist Hans Bedbur. Der erste
Geschäftsführer heißt Wilhelm Cremer, der erste Kassierer Karl
Heinz Jansen, seine Stellvertreter sind Josef Spohr und Heinz
Willi Dux.
Der neue Vorstand präsentiert sich zum ersten Mal am Donnerstag,
13. Mai, bei seinem Wandertag. Treffpunkt ist um 11.20 Uhr an der
Erftbrücke in
Glesch. Ab 14.20 Uhr ist auf dem Sportplatz Glesch ein
gemütliches Beisammensein, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger
eingeladen sind.
27. April
1999 (Kölnische Rundschau)
Pfarrer Hoffsümmer stellte neue Bücher vor
Gott
den Kindern ein Stück näher bringen
"Eigentlich wollte ich mein Buch ja ganz anders
nennen", sagt Willi Hoffsümmer, Pfarrer in
Bergheim-Pfaffendorf, -Zieverich und -Glesch. "Getauft und
was dan?" sollte der Titel heißen. Denn das Problem, das er
damit anspricht, kennen viele Priester. 90 Prozent der
Neugeborenen Würden zwar getauft, doch bis zur ersten heiligen
Kommunion würden sie dann "untertauchen". "Und
die Zeit dazwischen?" fragt Hoffsümmer.
Nun heißt es doch anders, sein neues Buch, das als Ratgeber für
Eltern und Erzieher gedacht ist. "Gott und die Welt der
Kinder" zeigt schon im Titel, worum es geht. Das Buch, das
im HerderVerlag erschienen ist, wendet sich an Eltern, denen es
nicht leicht fällt, mit Kindern über Gott zu sprechen und die
Schwierigkeiten mit der religiösen Erziehung oder deren
Umsetzung haben. Häufig fühlen sich Erwachsene mit Fragen der
Kinder nach Gott und dem Leben überfordert und wissen nichts zu
antworten. Auch würden nur rund 20 Prozent der Eltern mit ihren
Kindern beten, weiß Hoffsümmer. Dazu komme, daß oft sowohl der
Vater als auch die Mutter berufstätig seien und so kaum Zeit
bliebe. Dabei könne, so Hoffsümmer, eine religiöse Erziehung
sehr stabilisierend für ein Kind sein, gerade in der heutigen
Zeit mit ihren oft negativen Einflüssen. Und die Seele eines
Kindes sei schließlich offen für alles, meint der Pfarrer.
Eindrücke und Themen für sein Buch hat der Pfarrer vor allem
bei seinen Besuchen in den Kindergärten seiner zwei Pfarreien
gesammelt. Erfahrungen bei vielen Gesprächen und
Kleinkindergottesdiensten gaben ihm dann den Anstoß zum
Schreiben.
Ein weiteres Buch Hoffsümmers ist nicht minder interessant und
spricht Menschen an, die Ideen für eine eigene Predigt suchen
oder auch nachdenklich stimmende Literatur mögen. ,,9 x 10
Symbolpredigten durch das Kirchenjahr" ist eine
Zusammenfassung von 90 Predigten, die Hoffsümmer in jüngster
Zeit gehalten hat, sie sind also "praxiserprobt".
Es ist schon das sechste Buch dieser Art, und das ein oder andere
Gemeindemitglied wird sicher einen bekannten Text
wiedererkennen.Gerade Symbolpredigten mit ihrer bildhaften
Sprache würden das Zuhören erleichtern und sich für Jugend-
und
Familiengottesdienste gut eignen, sagt Hoffsümmer. "So kann
der Glaube wie ein Fallschirm sein, den wir seit der Taufe auf
dem Rücken tragen", gibt er ein Beispiel. "Er kann
unseren tiefen Fall auffangen, doch allein wir entscheiden, wann
wir ihn ziehen.
Der Pfarrer, der schon seit 1976 schreibt und bereits
60 Titel veröffentlicht hat, findet die Themen zu seinen
Predigten meist im Alltag und bei seiner Seelsorgearbeit. Das
Buch ,,9 x 10 Symbolpredigten durch das Kirchenjahr" ist im
Mainzer Grünewald-Verlag erschienen. "Und weitere werden
mit Sicherheit folgen. Ich hab' noch viele Themen und
Ideen", kündigt Hoffsümmer an.
21. April
1999 (Kölnische Rundschau)
Schalke-04-Fan-Club Glesch hatte eingeladen
Turnier
verlief harmonisch
Trotz so unterschiedlicher Lieblingsclubs von Schalke bis Kölle
und Lieblingssportarten vom Tennis bis Kegeln fand das
Freizeit-Hallenturnier des Schalke-04-Fan-Clubs Glesch in einer
ausgesprochen harmonischen Atmosphäre statt. 16
Freizeitmannschaften von der Nordeifel über Eschweiler, Düren
bis Erftstadt traten in der Bergheimer Dreifachturnhalle an. Viel
Kampf bei trotzdem fairen Spielen führten die Buben aus
Erftstadt im Finale gegen den Tennisverein Grün-Weiß Bergheim
zum Sieg. Im Spiel um den dritten Platz unterlagen der
ausrichtende Fan-Club aus Glesch der Reisdorf Freizeitmannschaft
aus Kerpen.
Die Siegermannschaften konnten stolz eine Reihe von schönen
Pokalen gefüllt mit einer ansehnlichen Siegprämie in Empfang
nehmen. Wegen der positiven Resonanz in diesem Jahr plant der
Fan-Club "Glück Auf-Glesch" für das Jahr 2000 ein
Feldturnier in der Sportanlage des BC Viktoria Glesch.
26. März
1999 (Kölnische Rundschau)
Frühjahrsprüfung im Ortsverein Glesch
19
Schäferhunde zeigten ihr Können
Zur Frühjahrsprüfung kamen die Mitglieder des Vereins für
deutsche Schäferhunde Bedburg-Glesch auf dem Übungsgelände
zusammen. Insgesamt 19 Teilnehmer aus dem gesamten Erftgebiet
absolvierten mit ihren Hunden die drei Prüfungsteile. Die Nase
vorn hatten am Ende Ilona Stoff aus Erftstadt-Liblar und ihr
Schäferhund "Ed vom Neffelsbach" mit 286 von 300
möglichen Punkten. Den zweiten Platz mit 281 Zählern belegte
Lucia Bakker mit "Groll von Haus Florian" aus der
Glescher Ortsgruppe, gefolgt von Salvatore Ballato und
"Pongo von der Schafbachmühle" aus Bergheim, die es
auf 280 Punkte brachten.
Die Hunde wurden in Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst
geprüft. "Die Ausbildung eines Hundes dauert mindestens ein
Jahr", erläuterte Vereinsvorsitzender Herbert Förster.
Für alle Teilnehmer ist es ein reines Hobby, viel Zeit in die
Ausbildung ihres Hundes zu investieren, doch einige der Tiere
waren auch schon bei Schutz- und Rettungseinsätzen dabei.
24. März
1999 (Kölnische Rundschau)
Ortsvorsteher
Dresen
tritt nicht zurück
Ferdi Dresen, Ortsvorsteher von Glesch, wird seine Arbeit bis zur
Kommunalwahl fortführen. Gerüchte, er werde sein Amt
niederlegen, beruhten offenbar auf einem Mißverständnis.
"Ich kneife nicht, ich mache bis zum September weiter",
betonte Dresen. Nach der Kommunalwahl werden die Ortsvorsteher
neugewählt.
Dresen bestätigte, daß er nicht mehr für den Stadtrat
kandidieren wolle.
18. März
1999 (Kölnische Rundschau)
Rücktritt in Glesch?
Dresen
will nicht mehr
Ferdi Dresen will von seinem Amt als Ortsvorsteher zurücktreten
und auch seine Kandidatur für den Stadtrat zurückziehen. Wie
Dresen am Montag in der Stadtratssitzung erklärte, habe ihn ein
anonymer Brief, der in Glesch von der CDU in Umlauf gebracht
worden sei, tief getroffen. Die darin enthaltenen Vorwürfe
zielten "unter die Gürtellinie".
Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Kai Faßbender und der Gelscher
SPD-Ortsvereinsvorsitzende Wolfgang Könen haben sich gestern
hinter Dresen gestellt. Gleichzeitig haben sie ihn gebeten, seine
Entscheidung zu überdenken.
17. März
1999 (Kölner Stadtanzeiger)
Ferdi
Dresen hat die Nase voll
Anlaß ist ein anonymer Brief, den die CDU verteilte
Ferdi Dresen will nicht mehr. Der Glescher Ortsvrsteher (SPD)
fühlt sich wegen eines anonymen Briefes, den die Glescher CDU an
die Haushalte verteilte, "unter der Gürtellinie"
getroffen. Er zog seine Kandidatur für den Stadtrat zurück und
steht auch für das Amt des Ortsvorstehers nicht mehr zur
Verfügung. Durch diesen Schritt will er verhindern, daß
"Streitereien in die Vereine" getragen werden.
"Ich möchte nicht, daß wegen meiner Person Zwietracht
entsteht", sagte ei sichtlich be- und getroffener Ferdi
Dresen gestern dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Entzündet hatte der Streit sich an einem Ratsbeschluß vom Februar, wonach über den Bau eines Sportlerheimes nicht sofort beschlossen, sondern zuvor noch der Jugendhilfeausschuß gehört werden sollte. Das setzten CDU und Grüne mit Mehrheit gegen die SPD-Fraktion durch, die wegen Krankheit einer Reihe von Stadtverordneten nicht vollzählig war. Dresen schrieb daraufhin in einem Flugblatt, die CDU verzögere den Bau des Sportlerheimes. Er stellte dar, daß er in Zusammenarbeit mit Vereinsvertretern ein Konzept für den Neubau ausgearbeitet hat, das mit den Stimmen der CDU im Sportausschuß befürwortet wurde. Im Flugblatt wirft Dresen der CDU mangelnde Glaubwürdigkeit vor und verspricht, sich weiterhin für das Sportlerheim einzusetzen.
Daraufhin kommt ein anonymer, weil nicht unterschriebener "Bürgerbrief" in Umlauf, der allerdings den Zusatz trägt: "Die CDU Glesch erklärt sich uneingeschränkt mit dem Inhalt des Briefes einverstanden." Über den Autoren verrät Hubert Justen von der CDU Glesch jedoch nur, "daß er nicht der Partei angehört". In dem Brief wird Dresen als ein "vor Profilsucht strotzender Ortsvorsteher" bezeichnet, ihm wird "Arroganz" und "Anmaßung" vorgeworfen. Die "Legalität seines Handelns" wird in Zweifel gezogen. Und dann heißt es: "Auch in Zukunft wird es keinen Slogan geben, der da lautet: 'Ferdi befiehl, wir folgen dir'." CDU-Bürgermeisterkandidatin Maria Pfordt ging auf Distanz: "Von dem Schreiben habe ich nichts gewußt." Fraktionsvorsitzender Rolf Kremer wollte nicht werten: "Die Ortsverbände sind autark. An diesem Schreiben haben wir keine Aktien."
01. März
1999 (Kölnische Rundschau)
Kölner Mordkommission geht von einem Tötungsdelikt aus -
"Massive Verletzungen"
Frau
fand ihren Mann tot im Haus
Bestürzung in Paffendorf und im Nachbarort Glesch: Ein
35jähriger Mann wurde am Samstag nachmittag in seinem Haus in
der Holzgasse in Paffendorf tot aufgefunden. Die Entdeckung
machte die 33jährige Ehefrau des Toten, die das Haus gegen 5.20
Uhr verlassen hatte, als sie um 16.20 Uhr nach Hause
zurückkehrte.
In den Bergheimer Vororten Paffendorf und Glesch verbreitete sich die Nachricht vom Tod des Mannes, der aus Glesch stammte, aber im Nachbarort wohnte, am Sonntag morgen wie ein Lauffeuer. Im Sonntagsgottesdienst erfuhren die Besucher der St.-Paulus-Kirche von der Kanzel von dem mutmaßlichen Verbrechen.
Die ermittelnde Kölner Mordkommission geht von einem Tötungsdelikt aus, da der Mann durch massive Gewalteinwirkung auf den Oberkörper ums Leben kam. Genauere Angaben über Tathergang und Todesursache konnte die Polizei allerdings noch nicht machen. Die Sicherung der Spuren und eine Obduktion der Leiche in der Kölner Gerichtsmedizin waren gestern noch nicht abgeschlossen. Auch über die Tatwaffe ist noch nichts bekannt.
Als sicher gilt nach Polizeiangaben allerdings, daß der oder die Täter durch den Haupteingang in das Haus eindrangen, denn die Glasscheibe der Eingangstür war eingeschlagen. Der Wohnraum des Hauses wurde durchwühlt. Ob allerdings, und wenn ja, was entwendet wurde, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Ebenso ist noch unklar, ob sich der oder die Täter über die Straße oder die an das Grundstück angrenzende Eisenbahnlinie dem Haus näherten. Die Untersuchung des Grundstücks brachte keine Ergebnisse. Auch aus der Nachbarschaft ging bisher kein Hinweis ein.
Die Polizei fragt nun, wer am Samstag zwischen 5.30 Uhr und 16.20 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Holzgasse bemerkt hat. Hinweise nimmt die Kölner Polizei, Kriminalkommissariat 11 unter Telefon 0221 2291 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
26.
Februar 1999 (Kölnische Rundschau)
Victoria Glesch soll Zuschuß für Bau eines Sportlerheims
bekommen
Fast
alle sind dafür
Am Sportplatz in Glesch soll ein Sportlerheim gebaut werden. Dieser Plan wird von den Sozialdemokraten und Christdemokraten befürwortet. Die Grünen enthielten sich bei der Beratung im Sport- und Kulturausschuß der Stimme. In der Stadtratssitzung am Montag stand das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung, wurde allerdings auf Antrag der CDU-Fraktion nicht beraten. Zunächst soll der Jugendhilfeausschuß über den Antrag, den die Sozialdemokraten gestellt hatten, beraten.
Die Verwaltung hatte in der Vorlage zur Stadtratssitzung geschrieben, der Bau des Sportlerheims diene der Förderung der sportlichen Jugendarbeit in Glesch. "Wenn dies so ist, muß sich auch der Jugendhilfeausschuß mit dem Thema beschäftigen", sagte der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Winfried Kösters, in der Ratssitzung. Mit den Stimmen von CDU und Grünen wurde daraufhin das Thema von der Tagesordnung des Stadtrates wieder abgesetzt. Da sich fünf Sozialdemokraten krankgemeldet hatten, verfügt die SPD am Montag nicht über die Mehrheit im Rat.
Jugendhilfeausschuß muß noch beraten
Mit Baukosten von insgesamt 600.000 Mark ist bei dem Sportlerheim zu rechnen. Den größten Teil der Kosten müßte der Verein Victoria Glesch/Paffendorf selbst tragen oder durch Eigenleistungen ausgleichen. Wie die Verwaltung schätzt, könnte möglicherweise ein Zuschuß von 168.000 Mark aus dem städtischen Haushalt und Landesmitteln gewährt werden. Das Sportlerheim soll neben Umkleideräumen, Duschen und Toiletten auch einen Clubraum für Versammlungen enthalten.
Die SPD hatte im Sport- und Kulturausschuß beantragt, einen Zuschuß für den Neubau des Sportlerheimes zu gewähren. Die Christdemokraten wiesen in der Beratung im Ausschuß darauf hin, daß sie ursprünglich die Erweiterung der Turnhalle in Glesch zu einer Mehrzweckhalle beantragt hatten. Wie der CDU-Stadtrat in der Ausschußsitzung sagte, hätten sich die Glescher Vereine darauf geeinigt, daß der Bau eines Sportlerheimes vordringlich sei. Diesen Antrag würden die Christdemokraten auch unterstützen.
Die Grünen sahen keine Notwendigkeit, vor den nächsten Haushaltsberatungen im Herbst über einen Zuschuß für das neue Sportlerheim zu entscheiden. "Wenn es wirklich eine so dringende Maßnahme ist, dann war sie schon 1997 dringend, als der jetzige Haushalt beraten wurde. Aber sie ist im Plan nicht enthalten", sagte Reinhard Jütte, Stadtrat der Grünen, im Sportausschuß.
16.
Februar 1999 (Kölnische Rundschau)
Rosenmontagszug
in Glesch
Es schneite erfreulicherweise nicht und trotzdem gab es
in Glesch am Rosenmontag gleich ein ganzes Dutzend Schneemänner.
Die verteilten mit rund 300 anderen Jecken reichlich Kamelle.
Insgesamt machten sich 14 Gruppen auf den gut vier Kilometer
langen Zugweg. Mit Großwagen waren die Feuerwehr und der
Karnevalsverein "Speckmänn" vertreten. Außerdem
tummelten sich eine ganze Horde Panzerknacker neben gut
genährten rosa Schweinchen. Gleich zu Anfang schien es so, als
ob die Zugteilnehmer nicht genau wüßten, wo sie langfahren
sollten, denn nachdem sich der Zug in Bewegung gesetzt hatte,
scherte auch schon einer der beiden Großwagen aus und verließ
den Zug. Die Jecken, die meinten, an der falschen Straße zu
stehen, konnten schnell beruhigt werden: Der Wagen der Feuerwehr
reihte sich wieder ein, er war lediglich für eine enge Kurve zu
groß.
13.
Februar 1999 (Kölnische Rundschau)
Zwei neue Erftbrücken für Radler geplant
Durchgehend
freie Fahrt auf der "Kaiserroute"
Zwei neue Brückenbauwerke sollen dafür sorgen, daß Radfahrer auch künftig ungestört die überregionale "Kaiserroute" entlangfahren können. Eine Brücke soll am Ortsrand von Glesch über die Erft führen. Die andere soll weiterhin die Überquerung der Erft an der Schleuse neben den Bioteichen im Paffendorfer Wald ermöglichen.
Rheinbraun plant, baut und bezahlt
Rheinbraun wird die Brücke am Ortsrand von Glesch errichten. Sie soll neben der Abraumbandanlage über die Erft führen und die Radwegverbindung zum Peringser See während der Bauarbeiten für die Grubenrandstraße L361n sichern. Dies teilte der Ortsvorsteher von Glesch, Ferdi Dresen, mit. Rheinbraun werde die Brücke planen, bauen und bezahlen und nach Fertigstellung der Grubenrandstraße auch wieder abreißen. Die Bauarbeiten sollen im Frühsommer beginnen.
Der Ausschuß für Umwelt und Stadtentwicklung hat in seiner vergangenen Sitzung beschlossen, die Radwegverbindung über die Paffendorfer Schleuse aufrechtzuerhalten. Der Erftverband hat die im Wasser befindlichen Teile der Wehranlage abgebaut. Die Schleusentore waren schon seit längerer Zeit immer geöffnet. Wie die Stadtverwaltung feststelle, ist die Wehranlage zu schmal, "um den Radverkehr problemlos abwickeln zu können". Trotzdem möchte die Stadt diese Brücke über die Erft erhalten, weil sonst die "Kaiserroute" unterbrochen würde. Der Ausschuß hat nun beschlossen, etwa 70.000 Mark bereitzustellen, um auf der Wehranlage eine breitere Brücke für Radfahrer und Fußgänger zu errichten.
Die SPD-Fraktion hatte die Erneuerung der Brücke beantragt. Den Sozialdemokraten ging es nicht nur um die Verbesserung des Radweges. Auch der niedrige Wasserstand der Bioteiche war ein Thema der Beratung. Stadtrat Helmut Klausnitzer vermutete, daß sich der Wasserpegel der Erft nach dem Abbau der Schleusentore gesenkt habe.
Niedriger Wasserstand wird zum Problem
Wie der Erftverband jedoch mitteilte, sei der Abbau der Schleuse nicht der Grund für den niedrigen Wasserstand in den Bioteichen. Der Wasserspiegel sei gesunken, da Rheinbraun weniger Grundwasser in den Fluß leite. Das ist eine Folge der abwandernden Tagebaue. Zusätzlich werde der Zufluß durch Laub und Ablagerungen im Erftwasser verstopft.
Der Ausschuß hat nun beschlossen, den Zufluß von der Erft in die Bioteiche tieferlegen zu lassen. Das wird etwa 12.000 Mark kosten. Zudem müsse der Zufluß regelmäßig entschlammt und gesäubert werden.
08.
Februar 1999 (Kölnische Rundschau)
Kurzweilige Programm erfreute Publikum im Glescher Jugendheim
Frauen
hatten großen Spaß
Ach, ewig die Reklame im Fernsehen stöhnte die Fernsehtante. Und
die Klatschweiber, die über die Männer herziehen, die
schlechten Kerls. Aber mein Mann, der trinkt nicht, versicherte
eine. Doch es kommt immer anders als man denkt: Ihr Mann wird
beobachtet, wie er schwankend am Laternenpfahl steht, einen
Schlüssel in der Hand, weil er seine Haustür vor sich vermutet.
Sketche wie "Die Femsehtante" und "Die
Klatschweibern gehörten ebenso zum Programm der Glescher
Frauengemeinschaft wie die "Soldaten" in dem ein
Leutnant zur Freude des Publikums die größte Mühe mit seinen
doofen Soldaten hat. 14 Spielerinnen präsentierten im Jugendheim
wiedr eine bunte Karnevalsmischung mit Reden, Sketchen, aber auch
Funken-, Disko- oder Indianertänzen. Putzig war der Schweinetanz
der Senioren, den sie nach der Pause zeigten.
Hoch her ging es im Jugendheim, als das Bedburger Dreigestirn der
Frauengemeinschaft seinen Besuch abstattete. Danach befaßten
sich die Spielerinnen wieder mit Problemen des Alltags, mit der
ewigen Balgerei zwischen Mann und Frau. "Eheberatung"
hieß das Stück, das die Junioren aufführten. Ein Paar geht zum
Eheberater, offenbar, weil es heftig in der Ehe kriselt, am Ende
stellt sich heraus: Er erfüllt in der Küche nicht seine
Pflicht, er ist zu faul zum Spülen.
Im Finale stellten die Glescher Spielerinnen die Geburtstagsfeier
von Willy Millowitsch dar. Die lustige Playback-Show untermalten
sie zum Beispiel mit Musik von den Höhnern oder King Size Dick,
zum Schluß sang Willy ein Lied und beendete damit eine
kurzweilige Karnevalssitzung.
05.
Februar 1999 (Kölnische Rundschau)
Babys
lernen Wasser kennen
Noch freie Plätze gibt es beim Eltern-Baby-Schwimmen der
Arbeiterwohlfahrt im Glescher Lehrschwimmbecken. Es findet
montags und donnerstag jeweils nachmittags statt und richtet sich
an Eltern, die mit ihren Babys ab drei Monaten den richtigen
Umgang im Wasser kennenlernen wollen. Anmeldungen sind bei der
Familienbildungsstätte der Arbeiterwohlfahrt, Telefon
02271-6030, möglich.
02.
Februar 1999 (Kölnische Rundschau)
"Stammdesch Speckmänn" verkaufte seine
Eintrittskarten rasch
Männer
ließen die Hüllen fallen
Der Karnevalsclub "Stammdesch Speckmänn" kann sich
über mangelnde Nachfrage nicht beklagen. Für den
"SpeckmännOvend" waren die 240 Karten schnell
verkauft. Der KC "Speckmänn" bestritt sein Programm
hauptsächlich mit eigenen Kräften. Besonders die Tanzgruppen
sorgten für ein schwungvolles Programm.
Schon die "Speckmänn Miniminis", die T anzgruppe der
Fünf- bis Sechsjährigen, begeisterten mit ihrem "Barbie
Girl Tanz". Die acht- bis 13jährigen Tänzerinnen waren in
der Formation "Speckmänn Minis" mit ihrer Darbietung
zu DJ Bobos Song "Where is your Love" zu sehen. Beide
Gruppen werden von Marion Sauer und Bianca Kiesl trainiert.
Was die Minis können, können die Männer schon lange: Das
Männerballett präsentierte sich zunächst noch sittsam in
Kutten zur Musik aus dem Film "Sister Act". Doch bald
gab es kein Halten mehr. Befreit vom größten Teil der Kleidung
tanzten acht Hawaiianerinnen. Das Show-Ballett der
"Speckmänn" in Indianerkostümen war ein weiterer
Höhepunkt.
Auch die Büttenreden ernteten viel Applaus, "Elli"
(Elisabeth Becker) und "Edel" (Edeltraud Commer) zogen
kräftig über die Unsitten ihrer Männer her. Die
"Minis" hielten den "GroBen" ihre kleinen
Sünden unter die Nase. Unterstützt gab es von der Schloßgarde
Paffendorf sowie von der Tanzgruppe der "Kleinen
Lipper".
Horst Commer, erster Vorsitzender der "Speckmänn",
dankte den inaktiven Mitgliedern Renate Kaulard, Maria Mertens
und Manfred Scholze für ihre Unterstützung in den letzten elf
Jahren. Ebenso geehrt wurden Karl-Heinz Poths, Mareike Becker und
Bastain Becker, die ebenfalls seit elf Jahren als Aktive am
Vereinsleben teilnehmen.
28. Januar
1999 (Kölner Stadtanzeiger)
Zugfahrt
soll das Zehnfache kosten
Ärger, weil Ticketverkauf fehlt
Stolze 72,40 Mark soll Edeltraud Droska für eine Zugfahrt von Glesch nach Neuss bezahlen. Und obendrein noch zehn Mark Mahngebühren. Doch so tief will die Frau für eine kurze Fahrt, die normalerweise acht Mark kostet, nicht in die Tasche greifen. Sie ist sich keiner Schuld bewußt und hat Widerspruch gegen die Zahlungsaufforderung eingelegt.
Angefangen hat alles im November vergangenen Jahres, als Edeltraud Droska ihren Mann im Neusser Krankenhaus besuchen wollte und in Glesch in den Zug gestiegen war - ohne Fahrkarte, da es in dem Bergheimer Stadtteil weder am Bahnsteig noch im Ort eine Verkaufsstelle für Tickets gibt.
"Im Zug hingen Schilder: Wer keinen gültigen Fahrschein hat, soll sich beim Fahrer melden", weiß die Glescherin noch ganz genau: "Und das habe ich dann sofort getan." Das sei kein Problem, habe der Zugführer geantwortet und sie an die Kontrolleure verwiesen. Auch die beiden Beamten, die kurz vor Neuss ihren Fahrschein sehen wollten, sahen keine Schwierigkeiten. "Wir wissen Bescheid, der Zugführer hat uns schon informiert", hätten sie gesagt, nachdem die Bahnkundin die Situation geschildert hatte.
"Ich bekam einen Zahlschein über 12,40 Mark, und die habe ich auch überwiesen", betont Edeltraud Droska. Außerdem habe einer der Männer 60 Mark Verwarnung aufgeschrieben. "Dabei hat er mir aber versichert, daß das für mich keine Bedeutung hätte", berichtet die Frau, die den Vorfall längst vergessen hatte - bis ihr vor wenigen Tagen die "Fahrpreisnacherhebung" samt Mahngebühren ins Haus flatterte.
"Das Ganze muß ein Mißverständnis sein", antwortet Karl Josef Bales, Pressesprecher der Deutschen Bahn AG auf eine Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wenn es vor Ort keine Möglichkeit gibt, einen Fahrschein zu kaufen, muß der Fahrgast im Zug ein Karte nachlösen können. Da gibt es kein Vertun." Vielleicht habe ein Mitarbeiter unwissentlich die Nachpreiserhebung veranlaßt, vermutet Bales.
Allerdings scheint es solche Mißverständnisse häufiger zu geben. "Das ist kein Einzelfall", entrüstet sich der Ortsvorsteher von Glesch, Ferdi Dresen. "Eine Reihe von Bürgern hat mich schon angesprochen, denen das gleiche passiert ist." Die Konsequenz liegt für Dresen auf der Hand: "Eine Verkaufsstelle muß her." Am 23. Februar, beim "Dialog vor Ort" mit Bergheims Bürgermeister Jürgen Peters, will Dresen das Thema anschneiden. "Schließlich kann es nicht sein, daß die Leute erst mit dem Fahrrad nach Bergheim fahren müssen, um eine Karte zu kaufen."
26.Januar
1999 (Kölnische Rundschau)
Karnevalsklub "Speckmänn" veranstaltete
Seniorensitzung
Viele
Minis auf der Bühne
Der "Nohmeddaach" hat beim Glescher
Karnevalsklub "Speckmänn" eine besondere Bedeutung.
Vor vielen Jahren ins Leben gerufen, soll er vor allem älteren
Menschen die Gelegenheit geben, an der närrischen fünften
Jahreszeit teilzunehmen. Kein Wunder also, daß auch am Samstag
wieder rund 50 Senioren in die Gaststätte "Haus
Strehl" gekommen waren. Sie erlebten ein buntes Programm,
das fast ausschließlich von "Speckmännern" und
"Speckfrauen" gestaltet wurde.
Den Auftakt machten die "Minimis" und die
"Minis" der Gesellschaft. Während die Vier-bis
Sechsjährigen zu der Musik "Barbie Girl" und "La
Cucamarcha" tanzten, schwangen die bis zwölf Jahre alten
Mädchen das Tanzbein zur DJ Bobos "Where is your
love". Als Uberraschung hatten sich die "Minis"
außerdem einen Sketch ausgedacht, in dem sie ihre großen
"Speckmänn" -Vorbilder kräftig "durch den
Kakao" zogen. Auch "Speckmänn" -Vorsitzender
Horst Commer und Sitzungspräsident Dieter Becker mußten viel
einstecken. Sie wurden von ihren eigenen Ehefrauen, Edeltraud
Commer und Elisabeth Becker, in einem närrischen Zwiegespräch
"auf's Korn genommen". Für Lacher sorgte außerdem
Guido Schmitz als "Ali von der Baustell".
Für einen weiteren Höhepunkt sorgte das Männerballett des KC
"Speckmänn". Hochgeschlossen in Kutten gehüllt
tanzten sie zunächst zur Musik von "Sister Act" und
Michael Jackson, bevor sie dann ohne Kutten im Hawai-Kostüm
weitermachten.
Ihr Pendant, das "Damen Ballett", hatte sich für ihre
Tanznummer "Men in Black" und "Carneval de
Paris" ausgesucht. Das "Show-Ballett" begeisterte
schließlich mit einem Indianertanz.
Abgerundet wurde der närrische "Nohmeddaach" durch den
Besuch des Glessener Dreigestirns, des Kindertrifoliums der
"Ober Heinzelmännchen" und der Tanzgruppe des KC
"Schwarz-Gold" aus Kerpen.
23. Januar
1999 (Stadtblatt)
Eigene
Anbindung an den Peringser See
"Bislang mußten die Glescher über Bedburg fahren,
um an den Peringser See zu gelangen", erzählt Ortsvorsteher
Ferdi Dresen.Aus diesem Grund begrüßt Dresen die Zusage von
Rheinbraun, bis zur Fertigstellung der Landesstraße 361 n sowie
der "Querspange Glesch" zwischen L213 und L361 n eine
provisorische Rad- und Fußwegverbindung über die Erft
herzustellen, die die sogenannte Kaiserroute mit dem Gebiet um
den Peringser See verbindet. Die Radwegbrücke soll bis Mitte des
Jahres fertiggestellt werden. "Der Bürger wird die
Zwischenlösung gerne annehmen, denn schon jetzt wird das
Naherholungsgebiet sehr gut angenommen.
21. Januar
1999 (Kölnische Rundschau)
Ortsdurchfahrt Glesch: Ausschuß will zunächst
Ergebnisse der Schadstoffmessung abwarten
Autos
können weiterhin fahren
Mit der möglichen Sperrung der Ortsdurchfahrt von Glesch haben
sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und
Stadtentwicklung in ihrer jüngsten Sitzung beschäftigt.
Grundlage der aktuellen Diskussion war der Antrag des Bundes für
Umwelt und Naturschutz (BUND), der schon vor geraumer Zeit die
sofortige Sperrung der Straße gefordert hatte. Fachleute hatten
die wahrscheinlich herrschende Schadstoffbelastung in der
Durchgangsstraße errechnet und festgestellt, daß insbesondere
die Benzolbelastung über dem Grenzwert liegen müsse.
Außerdem gehen die örtlichen Mitglieder des Bundes für Umwelt
und Naturschutz Deutschland davon aus, daß die Lärmbelastung
höchstwahrscheinlich die Richtlinien des
Bundesverkehrsministeriums überschreitet. Die Umweltschützer
befürchten, daß die Gesundheit der Anwohner der Glescher
Ortsdurchfahrt gefährdet ist.
Sepp Schmidt-Linden, zuständiger Fachbereichsleiter in der
Bergheimer Stadtverwaltung, wies in der Sitzung des Ausschusses
für Umwelt und Stadtentwicklung darauf hin, daß zur Zeit die
Schadstoffbelastung in der Glescher Ortsdurchfahrt konkret
gemessen werde. Schmidt-Linden: "Erst, wenn die
Meßergebnisse vorliegen, können wir uns im Ausschuß für
Umwelt und Stadtentwicklung Gedanken darüber machen, welche
Maßnahmen zu ergreifen wären."
Die bisher vorliegenden Werte seien lediglich Ergebnisse von
Berechnungen, so Schmidt-Linden weiter. Sie seien als rechtliche
Grundlage für eine Straßensperrung nicht geeignet.
Auch Peter Hirseler von der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen
sieht momentan keine rechtliche Handhabe zur Sperrung der
Glescher Ortsdurchfahrt. "Aber sobald die Ergebnisse der
Messung vorliegen wollen wir die sehen und zwar sofort und nicht
erst Monate später," forderte Hirseler. Sollten die
gemessenen Daten dann den errechneten Werten entsprechen, wollen
auch die Grünen zumindest die teilweise Sperrung der Straße
fordern, etwa für den Lastwagen- oder Durchsangsverkehr. Peter
Hirseler: "Wenn wir ehrlich sind, müssen wir dann die
Straße sperren."
"Woher wollt ihr die Mehrheit dafür bekommen?" fragte
Helmut Klausnitzer von der SPD-Fraktion und machte damit
deutlich, daß die Bergheimer Sozialdemokraten zumindest zur Zeit
eine Straßensperrung nicht befürworten.
SPD-Stadtrat Horst Schneider ist überzeugt, daß die
Schadstoffbelastung in Glesch in absehbarer Zeit besser werde.
Zum einen stünden die Chancen nicht schlecht, daß mit dem Bau
der Umgehungsstraße Landstraße 361 neu noch in diesem Jahr
begonnen werde. Zum anderen, so Schneider weiter, werde sich der
Benzolgehalt im Benzin aufgrund neuer europäischer Normen in den
nächsten Jahren verringern. Horst Schneider: "Der Bund für
Umwelt und Naturschutz sollte die Autofahrer dazu auffordern, nur
noch Super-Plus zu tanken. Das hat jetzt schon einen geringeren
Benzolgehalt."
Die Mitglieder aller Fraktionen im Ausschuß für Umwelt und
Stadtentwicklung einigten sich am Ende der Diskussion
schließlich darauf, das Thema zu vertagen, bis die Ergebnisse
der jetzt vorgenommenen Messungen vorliegen.
19. Januar
1999 (Kölnische Rundschau)
Viele Auszeichnungen beim Patronatsfest der Glescher
Schützen
Seltene
Ehre für Sebastianer
Bernhard Dux, Brudermeister der Glescher
Sebastianus-Schützen, war voll des Lobes. "Lieber
Reinfried, du betrachtest das Schützenwesen als dein
Lebenswerk", so Dux. "Durch deine überlegte und
besonnene Art hast du die Bruderschaft wohl mehrfach vor dem
Zerfall bewahrt."
Der so Gelobte heißt Reinfried Janisch und erhielt am Samstag
abend beim Patronatsfest der Schützen in der
Hermann-Gmeiner-Grundschule für seine Verdienste das
Schulterband zum Sebastianus-Ehrenkreuz. Diese seltene Ehrung
wird nur an Schützenbrüder vergeben, die sich in untadeliger
und überzeugender Weise um das Schützenwesen und die
Verwirklichung des christlichen Welt- und Lebensbildes verdient
gemacht haben. Janisch ist seit 49 Jahren Mitglied der
Sebastianer, davon 35 Jahre im Vorstand.
In der 150jährigen Geschichte der Glescher Schützen wulrde das
Schulterband zuvor erst einmal vergeben. Diözesanbundesmeister
Emil Vogt war eigens nach Glesch gekommen, um die Ehrung
vorzunehmen.
Die Bruderschaft würdigte auch Verdienste anderer Mitglieder:
Das Silberne Verdienstkreuz erhielt Maria Haase, die
Vorstandsmitglied ist und die Integration der Frauen innerhalb
der Bruderschaft vorangetrieben hat. Mit dem Hohen
Bruderschaftsorden wurde Schatzmeister Guido Ritz ausgezeichnet.
Ferdi Dresen, seit 1980 imVorstand tätig, erhielt das
Sebastianus-Ehrenkreuz. Zudem wurden Heinz-Peter Dresen,
Heinz-Gerd Sonnenschein und Heinz Meurer für 25jährige
Mitgliedschaft geehrt. Auszeichnungen für 40jährige
Mitgliedschaft erhielten Erwin Haase und Anton Hilgers.
Bei den Sebastianern ist es Tradition, auf dem Patronatsfest auch
die im Mai schon ermittelten Majestäten zu proklamieren.
Schützenkönig Heinz-Gerd Sonnenschein und Jungschützenkönig
Oliver Cremanns erhielten die Insignien der Macht.
Die Majestäten des Vorjahres, das Schützenkönigspaar Peter und
Edeltraud Droska, das Jungschützenkönigspaar Claudia Wangler
und Pascal Meurer sowie Schülerprinzessin Sarah Dux wurden zudem
verabschiedet.
04. Januar
1999 (Kölnische Rundschau)
Von der Schule in die Behindertenwerkstatt - 17jährige sucht
Alternativen
Beim
Basteln geistig unterfordert
Vanessa Holtz ist ein quirliger Teenager. Die 17jährige aus
Glesch hört gerne Musik und sitzt am liebsten den ganzen
Nachmittag vor ihrem Computer. Ab und zu besucht sie mit
Freundinnen das Kino oder quasselt stundenlang mit ihnen am
Telefon.
Im nächsten Jahr wird Vanessa mit der Schule fertig sein. Was
sie danach macht, weiß sie noch nicht so genau. Das junge
Mädchen hat zwar eine klare Vorstellung davon, wie ihr Job
einmal aussehen soll, doch da gibt es ein Problem: Vanessa ist
mehrfach behindert.
"Sie ist viel zu früh geboren und hatte kurz nach der
Geburt eine Hirnblutung", erklärt Mutter Annemie Holtz.
Seither kann sie aufgrund einer spastischen Lähmung weder Arme
noch Beine richtig einsetzen. Weil sie immer im Rollstuhl saß,
konnte sie die Welt nie wie andere Kinder "begreifen"
lernen. "Trotzdem ist Vanessa erstaunlich intelligent",
sagt Hildegard Gilmore. Die inzwischen in England lebende
Pädagogin war Vanessas Lehrerin im Sonderschul-Kindergarten der
Brauweiler Donatus-Schule. Auch aus weiter Entfernung liegt ihr
das Schicksal der ehemaligen Schülerin noch am Herzen, sie
möchte ihr bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz
helfen und hat sich deshalb an die Medien gewandt.
Nach Beendigung der Schule gäbe es für die dann 18jährige
Vanessa eigentlich nur eine Möglichkeit zur Ausübung einer Art
beruflichen Tätigkeit, sagen Mutter und Lehrerin: die
Behindertenwerkstatt. Dort würde Vanessa jedoch lediglich
anspruchslose manulle Tätigkeiten ausführen. "Und da sind
wir auch schon beim Thema", beginnt Annemie Holtz:
"Diese Arbeit ist ziemlich stupide und fordert Vanessa an
ihrem schwächsten Punkt, den Händen."
Auch Vanessa selbst ist von der Aussicht auf ein solches
Berufsleben frustriert: "Ich habe in der Werkstatt kürzlich
ein Praktikum gemacht", erzählt sie schelmisch, "es
war ganz nett da, aber stundenlang mühselig Gummiringe auf
Deosticks zu basteln oder Teppichmuster zu sortieren, ist nicht
gerade interessant." Während des Praktikums haben auch die
Mitarbeiter der Behindertenwerkstatt Vanessa bestätigt, daß sie
mit solchen Arbeiten im Grunde unterfordert wäre. "Aber das
Arbeitsamt sieht leider keine andere Lösung für uns vor",
sagt Annemie Holtz.
Natürlich sei es für eine Firma schwer, einen Behinderten
unterzubringen, zumal schon für Gesunde zu wenig Arbeitsplätze
zur Verfügung stünden: "Aber irgendwas muß doch möglich
sein", gibt sich die Mutter kämpferisch. "Auf Geld
kommt es ja nicht an, in der Werkstatt würde sie schließlich
auch nur für einen Apfel und ein Ei arbeiten".
Vanessa nickt: "Dann lieber was sinnvolles tun". Ihr
schwebt auch schon etwas vor, auf die Idee hat sie Hildegard
Gilmore gebracht: "In einem Altenheim könnte ich mit den
Leuten stundenlange Gespräche führen oder mit ihnen spielen.
Auch kleine Botschaften kann ich mit meinem Rollstuhl
transportieren". Ideal, "denn das geschulte
Pflegepersonal könnte ihr im Gegenzug beim Essen und beim
Toilettengang behilflich sein", hat ihre Mutter die Idee
schon weiterentwickelt. Vanessas Augen sprühen bei dem Gedanken
vor Begeisterung. "Das wäre echt toll", träumt sie,
"aber fast zu schön um wahr zu sein."
Ob man in den Altenheimen von ihrem Gedanken ebenso begeistert
sein wird, wissen Mutter und Tochter noch nicht. Demnächst
wollen sie fragen, in der Hoffnung, daß sie nicht nur negative
Antworten bekommen.