Presseartikel
2006
27. Dezember
2006 (werbe-post)
15
Bäume gepflanzt
Die Gruppe Lokale Agenda traf sich jetzt zu einer
großen Pflanzaktion. Neben drei neu erworbenen Platanen, wurde
noch zwölf Linden im Bereich des Kreisels / Ortseingang von
Bedburg sowie am Ortsausgang zu Niederembt, gepflanzt. Ferdi
Dresen und Ortsvorsteher Volker Schäfer kümmerten sich darum,
das die rund drei Meter großen Bäume fachmännisch, von der
Gruppe, in die Erde kamen und entsprechend befestigt wurden.
Zahlreiche Bürger haben sich an dieser Aktion zur Erweiterung
des Grüngürtels, beteiligt. Darunter auch die beiden drei- und
vierjährigen Sprösslinge von Heike und Michael Dues.
11.
Dezember 2006 (Kölnische Rundschau)
Weg
zum Bus wird kürzer
Zwei neue Haltestellen wurden in Glesch eingerichtet. Die
Buslinie 975 wird mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 10.
Dezember, in der Nähe des Deutsche-Bahn-Haltepunktes an der
Niederembter Straße in beide Richtungen halten.
Die Linie 975 zwischen Bedburg, Bergheim und Horrem fährt die neuen Haltestellen in der Nähe des Park-and-Ride-Parkplatzes in Glesch ab Sonntag an. Vor allem die Verbindung in Richtung Bergheim soll durch die Einrichtung der zusätzlichen Bushaltestellen verbessert werden. Für die Fahrgäste der Deutschen Bahn gibt es durch die Haltepunkte eine erhebliche Erleichterung. Sollte es auf der Bahnstrecke 38 zwischen Neuss und Köln zu einer Störung kommen, ist die Wegstrecke zur nächsten Bushaltestelle erheblich kürzer als bisher. Die Haltestelle in der Gevenbroicher Straße steht weiterhin zur Verfügung.
30.
November 2006 (Kölnische Rundschau)
Musik
voller Schwung
Der Chor "Modern and Classic" präsentierte
die erste CD "Singt es weiter. . ." in Glesch
Sakrale Musik, die das Publikum zum Mitklatschen bewegt? Eine
ungewöhnliche Vorstellung, die aber durchaus den Geschmack des
Publikums traf. Das bewies der "Modern and Classic"
Chor Glesch bei einem Konzert in der Pfarrkirche St. Cosmas und
Damianus. Dort stellten die Sängerinnen und Sänger ihre erste
CD namens "Singt es weiter. . ." vor.
20 kirchliche Lieder, modern und schwungvoll interpretiert, sind
auf dem Album zu finden, das vor Ort auch verkauft wurde. Vom
Talent der Sänger hat sich ein Großteil der Besucher gar nicht
erst überzeugen müssen. Schon während des Konzerts hielten
viele der rund 150 Gäste die CD in den Händen.
Chorleiter David Peschs Idee war die CD gewesen, und dabei war er
bei Pfarrer Willi Hoffsümmer und Diakon Barthel Held sofort auf
Zustimmung gestoßen.
Das Ergebnis ist gelungen. So bunt gemischt der Chor ist -
Männer und Frauen unterschiedlichsten Alters singen bei
"Modern and Classic" - so vielfältig ist auch das
Repertoire. Von gediegenen vorweihnachtlichen Melodien wie
"Bewahre uns Gott" bis hin zu poplastigen Stücken wie
"Eine Hand voll Erde" ist alles vertreten. Je nach
Stimmung des Liedes begleiteten Querflöte, Saxofon, Geige,
Keyboard und Schlagzeug die Sängerinnen und Sänger.
Wer den Chor live hören will, muss sich noch ein wenig gedulden.
Zurzeit laufen die Proben für ein Konzert, das für den zweiten
Weihnachtstag geplant ist. Die CD ist allerdings im Handel. Eine
Bestellung ist unter (01 73) 5 76 78 70 möglich.
01.
November 2006 (Kölnische Rundschau)
"Jesus
hat das auch gemacht"
Pfarrer
Willi Hoffsümmer hat 1,2 Millionen Bücher verkauft
"Der Schäfer fragt die Nachtigall: Warum singst du nicht
mehr? Sie entgegnet: Die Frösche quaken so laut. Der Schäfer:
Aber man hört sie nur deshalb so laut quaken, weil du nicht mehr
singst."
Wo die Nachtigall verstummte, da hat sich Willi Hoffsümmer in
den 25 Jahren seiner schriftstellerischen Schaffens darauf
verstanden, lautstark gegen kirchenfremdes Gequake anzusingen.
Zumeist sind es solch eingängige, symbolträchtige Geschichten,
die der Paffendorfer Pfarrer aus verschiedensten Quellen
zusammengetragen und für seine Zwecke angepasst hat.
Egal ob kostenlos dem Mittelalter entliehen oder für 3000 Euro
Lizenzgebühren erkauft: "frisiert, auf den Punkt gebracht,
mundgerecht gemacht" - so fand jede der 1641 Erzählungen
ihren Weg in einen der acht Kurzgeschichten-Bände, deren
jüngste Ausgabe nun im Matthias-Grünewald-Verlag erschienen
ist. Auch diesmal erwarten den Käufer "sorgfältig
ausgewählte Geschichten, die sich für Predigt, Gruppen und
Schule hervorragend eignen".
Und wenn irgendwo ein Pfarrer bei seiner Predigt das gelangweilte
Husten übertönen muss, dann sieht Hoffsümmer darin das
perfekte Umfeld für seine Gleichnisse. Eine Predigt ohne
anschauliche Sprachbilder sei wie Physikunterricht ohne
Experimente. "Jesus hat das auch gemacht", erinnert der
schreibende Geistliche, dessen Auflagen die Millionengrenze
überschritten haben.
"Beim Vorlesen der Geschichten merkt man: die Leute hören
auf einmal zu. Das ist es nämlich - den Kern ohne viele Worte
treffen", verrät der erklärte Experte auf dem Gebiet der
Symbole. Schnell hat er ein Beispiel gefunden: "Da möchte
sich ein Junge einen Hund kaufen, der humpelt. Der Bauer will den
Hund verschenken, doch der Junge bezahlt ihn. Er hat selbst ein
verdrehtes Bein." Und was ist die Moral aus der Geschichte?
"Der Hund braucht jemanden, der ihn versteht", deutet
Hoffsümmer. "Da muss man tief Luft holen, wenn man die
Geschichte hört."
Von ursprünglich "schlechtem Deutsch" gereinigt findet
sich "Ein Hündchen zu Weihnachten" im achten
Geschichtenband in der Gesellschaft von Erzählungen über
christliche Feste, Liebe, Gott und Tod wieder. "Die sind
alle zeitlos", glaubt der Autor. "Man kann sie auch im
Jahre 2100 noch predigen, wenn sich die Welt dann noch nicht
umgebracht hat."
Bis dahin wird Hoffsümmer sicherlich noch den ein oder anderen
Geschichtenband auf den Markt geworfen haben, der auf dem Gebiet
kirchlicher Literatur noch sehr empfänglich ist. "Man
sieht, dass dieses Ecke unheimlich ankommt. Auch bei
nichtchristlichen Lesern. Denn da ist das ganze Leben drin",
begründet der Paffendorfer.
Neben dem Band "Kurzgeschichten 8" ist zeitgleich auch
der Titel "55 Taufansprachen mit Symbolen" erschienen.
Und für die Adventszeit empfiehlt Hoffsümmer seinen neuen
Kalender, der an jedem Tag eine Geschichte beschert.
Wenn seine Produktivität weiter anhält, wird er im Jahre 2009
sein 100. Buch vorgelegt haben. Nur eines könnte dieses Vorhaben
verhindern: "dass die Verlage eingehen."
31.
Oktober 2006 (Kölnische Rundschau)
Friedhof
von Unkraut befreit
Die Gruppe "Lokale Agenda" traf sich am Samstag vor dem
Glescher Friedhof. Vor Allerheiligen hatten sich Rolf Hopf,
Sprecher der Agenda, und Ortsvorsteher Volker Schäfer
vorgenommen, die Wege im und um den Friedhof von Unkraut zu
befreien. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Viele Besucher des
Friedhofes erteilten ein Lob an die freiwilligen Helfer der
Agenda. Sie waren aber auch erstaunt, dass man hohe
Friedhofsgebühren zahlt und die Stadt Bergheim dieser Aufgabe
nicht nachkommt. Durch diese Aktion konnten neue Mitglieder für
die Lokale Agenda gewonnen werden. Nähere Auskunft zur Agenda
erteilt Hopf unter Telefon (0 22 72) 49 76.
17.
Oktober 2006 (Kölnische Rundschau)
Spieltrieb
macht die Prüfung zum Spaß
Im
Herbst werden die Hunde unter anderem auf Gehorsam und in der
Fährtensuche getestet
Mit freudigem Eifer sprang "Vilou" über eine ein Meter
hohe Holzwand, um das Holzstück, das Besitzerin Jennifer Wieland
dort hingeworfen hatte, zu ihr zurückzubringen. Der 20 Monate
alte Schäferhund legte die Herbstprüfung ab und schien bei der
Erledigung der Aufgaben eine Menge Spaß zu haben. "Wir
arbeiten viel mit dem Spieltrieb der Hunde", erläuterte
Herbert Förster, der Vorsitzende der Ortsgruppe Glesch des
Vereins für Deutsche Schäferhunde.
Zehn Hunde nahmen diesmal an der dreiteiligen Prüfung teil, die
am Sonntag gegen 9 Uhr mit der Fährtensuche begann.
"Dabei mussten die Hunde verschiedene Gegenstände finden,
dementsprechend werden dann die Punkte vergeben", berichtete
Förster. Für die Punktevergabe war Leistungsrichter Werner
Esche aus Würselen zuständig. "Bei der Gehorsamsprüfung
müssen die Hunde bei Fuß gehen, jeweils mit und ohne
Leine", erläuterte der Vorsitzende. Mit der Abfeuerung von
Schüssen wurden die Vierbeiner darauf getestet, ob sie sich vom
Geschehen in ihrer Umgebung ablenken lassen. "Bei einer
anderen Übung muss der Hund sitzen bleiben, bis er wieder
abgeholt wird", erklärte Förster den Ablauf der
Gehorsamsprüfung.
Hilfreich für jeden Hundebesitzer mag auch die bestandene
Schutzprüfung seines Hundes sein. Denn hier geht es darum, einen
Scheintäter anzuzeigen. "Wir haben auf dem Übungsplatz
sechs Verstecke eingerichtet", berichtete Herbert Förster.
"Die Hunde müssen die Strecke ablaufen und die Person durch
Bellen anzeigen." Gegen 17 Uhr hatten die Hunde und ihre
Halter es geschafft. Die Besitzer der Tiere, die die Prüfung
bestanden hatten, erhielten eine Urkunde sowie Sachpreise in Form
von Leinen oder Hundefutter. "Früher haben wir Pokale
vergeben, aber wenn jemand oft bei den Prüfungen mitmacht, dann
weiß er irgendwann nicht mehr, wohin damit", berichtete
Förster aus Erfahrung.
02.
Oktober 2006 (Kölnische Rundschau)
Zwei
Bahnübergänge ab Freitag gesperrt
Das Unternehmen "B.A.S. Verkehrstechnik AG" teilt mit,
dass die Bahnübergänge Glesch und Paffendorf von Freitag, 6.
Oktober, bis Dienstag, 10. Oktober, für den kompletten
Kraftfahrzeugverkehr gesperrt sind. Der Fußgängerverkehr kann
aufrecht erhalten bleiben. Eine Umleitung ist ausgeschildert.
28.
September 2006 (Kölnische Rundschau)
Gleisarbeiten
blockierten Zugverkehr
Ersatzbusse
für die Bahnstrecke Bedburg-Bergheim am Wochenende
Nichts ging mehr am gestrigen Morgen auf der Bahnstrecke zwischen
Bedburg und Horrem. Als sich Volker Schäfer, Ortsvorsteher von
Glesch, kurz vor 7 Uhr auf dem Bahnhof einfand, musste er
feststellen, dass die Gleise beleuchtet waren und munter daran
gearbeitet wurde.
Die rund 40 Menschen, die sich laut Schäfer auf dem Bahnsteig
ansammelten, warteten dementsprechend vergebens auf ihre
morgendliche Bahn in Richtung Köln. Was Schäfer wurmt: Keine
Durchsage machte auf dem Missstand aufmerksam, und auch um den
Ersatzverkehr per Bus schien sich die Deutsche Bahn AG nicht
gekümmert zu haben. Da half nur, sich zusammenzutun und privat
zu fahren. Kundenfreundlich sei dies nun wirklich nicht, ärgert
sich der Ortsvorsteher, zumal die Regionalbahn 38, die von
Düsseldorf nach Köln führt, gerade in den Morgenstunden voll
ausgelastet sei.
"Die Arbeiten sind nicht zeitgerecht fertig geworden",
erklärt Udo Kampschulte, Sprecher der Deutschen Bahn, dazu. Die
Ursache werde untersucht, gegebenenfalls müssten
"betriebsinterne Konsequenzen" folgen.
"Normalerweise passiert so etwas nicht." Folge für die
Bahnkunden: Bis 9 Uhr sei der Streckenabschnitt nicht passierbar
gewesen, 16 Züge fielen aus.
Über die regionalen Radiosender seien alle Fahrgäste
aufgefordert worden, nach Horrem zu fahren, dies hätte auch auf
den Bahnsteigen durchgesagt werden sollen. "Sollte das
versäumt worden sei, müssen wir um Entschuldigung bitten."
Der Versuch, Busse für den Ersatzverkehr zu beschaffen, sei
mangels freier Kapazitäten bei den Betrieben gescheitert.
Ersatzweise seien Taxi-Unternehmen verständigt worden.
Ein Einzelfall wird dies nicht bleiben. Laut Internetseite der
Bahn wird die Strecke zwischen Bedburg und Bergheim am kommenden
Samstag und Sonntag sowie am 7. und 8. Oktober wegen
Gleisarbeiten nicht befahrbar sein. Dafür aber sollen - im
Gegensatz zu gestern - Busse Abhilfe schaffen, die zwischen den
beiden Bahnhöfen pendeln. Fahrräder können allerdings nicht
mitgenommen werden. Am heutigen Donnerstag und Freitag ist zudem
der Bahnübergang K 32 Glesch gesperrt. Weitere Informationen
gibt es im Internet unter der Adresse www.bahn.de/bauarbeiten,
dort erst das Bundesland und dann die Linie anklicken.
23.
September 2006 (Kölnische Rundschau)
Peringsmaar
ist und bleibt kein Badesee
Schwimmer
stören das ökologische Gleichgewicht und hausen am Ufer wie die
Vandalen
Günter Klütsch ist Landschaftswächter, und sein Augenmerk gilt
besonders dem Peringsmaar. Was er über die Zustände an dem
Gewässer im Rekultivierungsgebiet zu berichten hatte, ließ die
Mitglieder des Umweltausschusses bei ihrer Sitzung am Donnerstag
alarmiert aufhorchen.
Reste von Lagerfeuern, leere Flaschen und Dosen, Pizza-und
Fleischreste und alles, was es sonst noch an Lebensmitteln gibt,
findet der Landschaftswächter, verstreut in der Gegend, bei
seinen Kontrollgängen. Aber er hat noch schlimmeres gesehen: die
Grillhütte halb abgebrannt, Dutzende verendete Karpfen,
zurückgelassene Angelschnüre, in denen sich Wasservögel
verheddern und elend verenden. Ja, sogar von "schwarzen
Messen" berichtet Klütsch, und was er am Morgen nach einer
1.-Mai-Feier am Ufer des Sees vorfand, will er dem Ausschuss
lieber nicht so genau beschreiben. "Ich musste die Polizei
holen", sagt er nur. Seine Bilanz: "Das ist 'ne schöne
Ecke da - aber es ist auch ein Schandfleck."
Das klang nicht ermutigend. Dabei wollte der Ausschuss unter
anderem in der Sitzung darüber beraten, ob man das Peringsmaar
teilweise als Badesee öffnen könne. - Wenn sich die Badegäste
allerdings dermaßen schlecht benehmen?
Nach dem Landschaftswächter hatte der Biologe Dr. Udo Rose vom
Erftverband das Wort und beleuchtete das Problem von der
ökologischen Seite. Er erläuterte den Ausschussmitgliedern,
dass der See zurzeit noch aus Sümpfungswässern, demnächst aber
aus der wieder mehr Wasser führenden Erft gespeist werde. Diese
sei ein "eutrophes" Gewässer mit einem Phosphorgehalt
von 100 bis 320 Milligramm pro Liter Wasser.
"Wir als Bergheimer sollten uns schämen"
Die vorgelagerten Bioteiche würden den Phosphorgehalt zwar auf
65 Milligramm verringern. Damit sei das Peringsmaar aber immer
noch ein eutropher See. "Solche Seen sind nicht
unnatürlich, die gibt es auch in der Landschaft",
versicherte Udo Rose. Aber: Als Badegewässer seien sie nicht
geeignet.
Der relativ hohe Phosphorgehalt fördert das Algenwachstum. Damit
kommt der See alleine ganz gut klar. Wenn aber noch zahlreiche
Schwimmer und Wassersportler ihren Urin und ihre Sonnenmilch im
Wasser hinterlassen, ist das Algenwachstum nicht mehr zu stoppen.
Der See droht zu ersticken, die Fische sterben. Wer dann noch in
der grünbraunen Brühe badet, kann sich Hautkrankheiten
zuziehen. Kurzum, so das Fazit des Biologen: "Eine
Ausweisung des Sees als Badegewässers ist nicht zu
empfehlen."
Das waren klare Worte, und so drehte sich die Diskussion im
Ausschuss vor allem um die Frage, wie man die wüsten Badegäste,
die zurzeit den See heimsuchen, besser abschrecken könnte.
"Wir als Bergheimer sollten uns schämen, dass wir die
Anlage so verkommen lassen", sagte Rolf Kremer (CDU) und
empfahl das Aufstellen von Findlingen, damit Autos und Mofas
nicht mehr in die Nähe des Sees fahren können. Helmut Paul
(CDU) berichtete, die Stadt Köln habe gute Erfahrungen mit dem
Anpflanzen von stacheligen Brombeerhecken an Seeufern gemacht.
Auf jeden Fall müsse der städtische Betriebshof dort öfter
nach dem Rechten sehen. Dieter Hunke (SPD) sah das genauso,
meinte aber: "Wer soll das denn machen, wenn wir immer
weiter das Personal abbauen, das solche Dinge tut?"
Die Stadtverwaltung will nun einen Vorschlag ausarbeiten, wie der
See besser geschützt werden könnte. Alle Maßnahmen müssten im
Übrigen auch mit der Stadt Bedburg abgestimmt werden, der das
Peringsmaar schließlich zur Hälfte gehöre.
20.
September 2006 (werbe-post)
Wassergüte
des Peringssees untersucht
Taucher
der BSG RWE Fortuna nehmen den Peringssee unter die Lupe
"Warum ist das Wasser hier eigentlich nicht klar",
wollte eine Wanderin wissen, die die Ökogruppe der Taucher der
BSG RWE Fortuna am Ufer des Peringssees entdeckt hatte. Dieter
Demgensky konnte sie beruhigen. "Durch die Wärme bilden
sich vermehrt Algen, das ist ganz normal und kein Grund zur
Sorge." Nach ihrer letzten Untersuchung zur Wasserqualität
hatten die sorgsamen Taucher diese im mittleren Bereich
vorgefunden. Nun unternahmen sie einen weiteren Versuch, um die
erhobenen Werte auf den neusten Stand zu bringen. Ein großes
Transparent mit dem Hinweis, das hier aus ökologischen Gründen
getaucht wird, hatten sie gut sichtbar zwischen Ufer und Weg
befestigt. "Wir dürfen seitens der Städte Bedburg und
Bergheim viermal im Jahr hier tauchen, aber leider nicht im
Sommer, wenn er am meisten belastet ist", klärte Elisabeth
Demgensky auf. Die Städte hätten Angst, dass Besucher des Sees
die Tauchaktionen als "Freifahrtschein" ansehen und
selber "unter Wasser" gehen würden.
Nachdem die Gruppe am Uferrand geschätzte zwei Kubikmeter Müll
gesammelt hatte, schickten sie zweimal je drei Taucher unter
Wasser, um Pflanzen- und Bodenproben in verschiedenen Tiefen zu
sammeln. "Daran lässt sich die Wasserqualität
bestimmen", erklärten sie.
Ein weiterer Tauchgang soll der Tierbestimmung dienen. Besonders
achteten die Taucher auf alle möglichen Arten von Krebsen. Ziel
sei es, einheimische Krebse anzusiedeln, da diese immer seltener
geworden seien.
"Sie werden von den sogenannten 'amerikanischen Krebsen'
verdrängt." Diese tragen einen für unsere Krebse
tödlichen Pilz auf ihrem Panzer.
Nach der Aktion will die Gruppe, die gerne die ökologische
Betreuung des Sees übernehmen würde, ihre Proben im
Niederaußemer Vereinsheim auswerten und die Ergebnisse beiden
Städten sowie dem Erftverband zuschicken.
07.
September 2006 (Kölnische Rundschau)
350
Gäste feierten mit dem Verein
Zwei
Mitglieder ausgezeichnet
Sechs beherzte Männer und eine Frau sprangen von der Erftbrücke
bei Glesch ins Wasser, dem verbrannten Zachäus hinterher.
Freilich nicht ohne in den Vortagen die Wassertiefe der Erft
ausgelotet zu haben. Zum Ende der Kirmes des Bürgervereins ist
das Bad in der Erft guter Brauch, so auch beim Jubiläumsfest zum
50-jährigen Bestehen. Schon am Freitagabend habe sich das
Festzelt auf dem Kirmesplatz mit 350 Gästen gefüllt, erzählt
Hans Winand Bedbur, der Vorsitzende des 210 Mitglieder zählenden
Vereins, der vor 50 Jahren die Nachfolge des Junggesellenvereins
antrat. Anlässlich des Jubiläums hatte der Verein zum kölschen
Abend mit den "Couleurs" eingeladen und mit vielen
Gästen an die Erfolge der 60er oder 70er Jahre anknüpfen
können, als noch die "Drei Colonias", Heino Conti aus
der Haifischbar oder die "Wurmtaler Musikanten" das
Zelt gefüllt hatten.
Zum Bürgerball am Samstag stand nach dem Fackelzug und einem
Ständchen bei Ortsvorsteher Volker Schäfer der Tanz im
Vordergrund, auch Bürgermeisterin Maria Pfordt feierte mit.
Gemeinsam mit dem Vorsitzenden ehrte sie Heinz Schmitz, einen der
Mitbegründer des Bürgervereins. Auch Gerda Becker wurde beim
Seniorennachmittag am Montag mit einer Topfblume für ihren
Wintergarten beschenkt. Denn sogar nachdem ihr Mann Hermann Josef
gestorben war, habe sie den Bürgerverein weiter nach Kräften
unterstützt, erläutert Bedbur. Beim Festzug unterstützten die
Ortsvereine den Jubiläumsverein, die Schützen, der KC
"Speckmänn" und die Freiwillige Feuerwehr marschierten
mit, so wie Pfarrer Willi Hoffsümmer oder Diakon Barthel Held,
die schon am Sonntagmorgen mit dem Bürgerverein eine Festmesse
gefeiert hatten. Bereichert wurde der Festzug vom Paffendorfer
"Edelweißzug" und weiteren Musikzügen. "Die
Ortsvereine helfen uns so gut sie können. Aber es wird immer
schwieriger, die Kirmes zu organisieren, Unmengen von Kosten
hängen daran. Die junge Bevölkerung fehlt uns", sagt
Bedbur und richtet einen Appell an die jungen, zugezogenen
Glescher.
31. August
2006 (Kölnische Rundschau)
In der
Fastenzeit kam die Liebe
Friedhelm
und Gertrud Schneider feiern heute ihren 50. Hochzeitstag
Gertrud Schneider (71) hat das richtige Rezept für eine gute Ehe
gefunden: "Durch Höhen und Tiefen zusammen gehen und
durchhalten. Nicht gleich die Koffer packen, wenn es schwer
wird." Sie scheint Recht zu haben, feiern sie und ihr Mann
Friedhelm Schneider (72) doch heute ihren 50. Hochzeitstag.
Kennen gelernt hatte die gebürtige Glescherin den jungen
Sindorfer im Saal Müller in Bedburg. "Am 20. März
1955", erinnert sie sich heute noch gut an das Datum.
"Damals war Halbzeit der Fastenzeit." Getanzt hätten
sie immer gern, erinnert sich ihr Mann, der 40 Jahre lang für
die Rundschau zunächst als Setzer, dann als Producer unter
anderem in der Redaktion in Bergheim arbeitete.
Anderthalb Jahre nach dem Tanz zur Fastenzeit führte er die
gelernte Schneiderin im selbstentworfenen und -genähten Kleid
zum Standesamt nach Bergheim und tags darauf vor den Altar vom
St. Kosmas und Damianus. Zwei Kinder wurden ihnen geschenkt:
Tochter Hiltrud und Sohn Jürgen. Außerdem zählen heute zwei
Enkelkinder zum engsten Familienkreis. Mit dem Enkelsohn geht
Großvater Friedhelm Schneider heute gerne zum Angeln. Aktiv ist
er außerdem im Tischtennisverein Kenten, während sie sich
lieber der Hand- und Hausarbeit widmet. "Meine Frau hat mich
immer gut versorgt. Die Liebe ist heute noch genau so groß wie
damals", sagt der Goldhochzeiter heute. Zusammen mit ihr
findet es er nicht nur unter dem Regenschirm ganz nett - sondern
auch auf den gemeinsamen Reisen in die Türkei. Gefeiert wird am
Freitag mit der Familie und am Samstag mit dem Freundes- und
Bekanntenkreis.
18. August
2006 (Kölnische Rundschau)
Die
"Sturzgeburt" macht sich prima
Gute
Erfahrungen in einem Jahr "Offene Ganztagsschule" in
Glesch gemacht
Kim (8) und Valeria (7) sind ganz begeistert von der
Ganztagsschule. Den Ruheraum finden sie am schönsten. "Aber
zu Hause zu sein ist natürlich besser", versicherten sie,
als die Stadt, die Arbeiterwohlfahrt und die
Hermann-Gmeiner-Schule zu einer Besichtigung der Räume für die
"Offene Ganztagsschule" (OGS) in der Glescher
Grundschule eingeladen hatten. Anlass war das erste Jahr der
Ganztagsgrundschule in Glesch. Am Dienstag, 22. August, wird die
OGS in der Oberaußemer Fortunaschule vorgestellt.
Die beiden Schulen waren die ersten Bergheimer Schulen, an denen
die Ganztagsbetreuung eingeführt wurde. "Es war eine
Sturzgeburt, weil der positive Bescheid so schnell kam",
sagte Wolfgang Ketzler, Leiter der Glescher Grundschule.
"Wir sind ins kalte Wasser geworfen worden, aber wir sind in
dem einen Jahr gut geschwommen, obwohl es anfangs einige Probleme
gab." Träger der OGS wurde in Glesch der Verein
"Schule mit Herz", der zur Arbeiterwohlfahrt gehört.
Auch Bürgermeisterin Maria Pfordt zog ein positives Fazit. Durch
die Nachmittagsbetreuung könnten die Eltern jetzt Beruf und
Familie besser miteinander vereinbaren. Die Stadt habe die Chance
ergriffen und sei den Wünschen der Eltern gefolgt.
"Bergheim hat in Nordrhein-Westfalen eine Vorreiterrolle
gespielt", sagte Pfordt. "Die Schulen in Glesch und
Oberaußem waren die Pioniere, denn hier waren die Räume, die
wir benötigten, schon vorhanden". Sie dankte der
Arbeiterwohlfahrt für ihr Engagement.
Die Kinder, so Pfordt, seien gut aufgehoben und bekämen eine
qualifizierte Betreuung. Mit Improvisation und Kreativität seien
einige Engpässe gemeistert worden. Es gebe nur einen
Wermutstropfen: "Leider war es nicht möglich, dass das
Mittagessen in der Schule gekocht werden kann." Die
Ganztagsschule sei ein "finanzieller Kraftakt". Jeder
Platz koste 1500 Euro, davon müssten die Eltern 480 Euro zahlen
und die Stadt 200 Euro, den Rest übernehme das Land.
"Die Kinder sind gerne hier, und für die Eltern ist es eine
Riesenerleichterung", berichtete Stadtarchivar Heinz
Andermahr. Der ausgebildete Lehrer ist einer derer, die
nachmittags mit den Kindern Hausaufgaben machen. Sehr zufrieden
mit der Ganztagsschule ist Günter Wischeid aus Paffendorf.
"Meine Tochter kommt immer zufrieden nach Hause, und wenn
sie glücklich ist, dann bin ich es auch."
Wie Schulleiter Wolfgang Ketzler berichtete, werden künftig drei
Lehrer seiner Schule nachmittags bei der Hausaufgabenbetreuung
helfen. Zum Angebot der Ganztagsschule gehören unter anderem
Sport, Computer, Tanzen und Selbstbehauptung. Gesucht werden aber
noch musikalische und künstlerische Angebote, vor allem für die
bildende Kunst und das Töpfern.
27. Juli
2006 (Kölnische Rundschau)
Illegale
Camper fällen Bäume fürs Lagerfeuer
Am
Peringsmaar ist alles verboten außer Spazierengehen - Dreck und
Abfall zerstört die Idylle
Es ist einfach zu verlockend: Wenn die Sonne vom Himmel
brennt, verleitet der Peringssee mit seinem vermeintlich kühlen
Wasser immer wieder schwitzende Bedburger und Bergheimer zu einem
Sprung ins Nass. So trieben gestern Mittag ein halbes Dutzend
Badende völlig entspannt auf Luftmatratzen im See, ein Junge mit
Schwimmflügeln warf Steinchen für seinen Hund. Während die
Mütter am Ufer saßen und lasen oder Radio hörten, ließen
wenigen Meter entfernt gleich drei Frauchen ihre Hunde durchs
Wasser tollen. Ein Selbstversuch ergab gefühlte 28 Grad
Wassertemperatur. Dabei besagen die Schilder am Ufer doch:
"Baden verboten".
Und nicht nur dies, auch das Grillen im Naherholungsgebiet ist
untersagt. Doch immer wieder finden Spaziergänger und
Mitarbeiter der Ordnungsämter von Bergheim und Bedburg, deren
Grenze mitten durch den 24 Meter tiefen See verläuft, Spuren im
verbrannten Gras. Das ist bei dieser Trockenheit nicht
ungefährlich.
Mülleimer werden in den See geworfen
Derzeit streiten sich im Forum des Internetauftritts der Stadt
Bedburg vier Bürger um den wilden Müll, den die Griller,
Wanderer und Schwimmer rund um den im Jahr 2000 im
Rekultivierungsgebiet angelegten See hinterlassen. Zwei
Einkaufswagen voller Unrat wurden gefunden und mittlerweile von
dem Besitzer, einem Supermarkt, abgeholt. "Alle Jahre
wieder", sagt Hermann-Josef Kramer vom Ordnungsamt der Stadt
Bedburg dazu. Acht Mülleimer ließ die Stadt aufstellen, doch
"sie werden nicht genutzt, sondern zweckentfremdet oder
rausgerissen und in See geworfen." Dennoch machten die
Mitarbeiter des Baubetriebshofes häufig die Runde und leerten
die Eimer. Einen festen Terminplan gebe es hingegen nicht.
Anders in Bergheim: "Jeweils montags werden die
200-Liter-Eimer von unseren Mitarbeitern geleert", berichtet
Ingeborg Angenendt, die bei der Stadt für die
Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Einmal in der Woche
säubern die Männer des städtischen Betriebshofes zudem den
Grillplatz. "Nur dort ist es erlaubt zu grillen."
Zuletzt hatten einige Besucher auch den hölzernen Tisch in der
Grillhütte angekokelt. Die Mülltonne neben der Hütte war
gestern hoffnungslos überfüllt, Plastikmüll lag im Gras drum
herum. Dies war im Übrigen der einzige Mülleimer, der weit und
breit zu sehen oder erreichbar war.
"Am Sonntag habe ich einen halben blauen Müllsack mit
Scherben aus dem Wasser mit nach Hause genommen", schreibt
eine Forums-Teilnehmerin. "Haben eigentlich die Verursacher
im Geringsten eine Ahnung, wie weit der Weg zurück mit einer
frischen Schnittwunde am Fuß ist?"
Gewässer hat keinen Frischwasserzulauf
Ein anderer Bedburger berichtet, dass Zelter (auch verboten) für
ihr unerlaubtes Lagerfeuer die angepflanzten Bäume fällten. Er
schreibt: "Nebenbei waren die dort auch am Angeln - ist
Angeln im Peringsmaar eigentlich erlaubt?"
Während einzelne Politiker im Bedburger Rat über eine
Nutzungsausweitung mit Badeerlaubnis am Peringssee nachdenken,
sagt Angenendt: "Spazierengehen ist erlaubt, eine ruhige
Nutzung. Das sieht das gemeinsame Nutzungskonzept der Städte
vor." Ein Badebetrieb sei dort nicht realisierbar.
"Dann bräuchten wir Wasser- und Stromleitungen und
Zufahrtswege für den Rettungsdienst." Außerdem habe der
See keinen Frischwasserzulauf und könne die Verunreinigungen
durch die Badenden nicht überstehen. Immerhin, das Tauchen wurde
an wenigen Tagen im Jahr erlaubt. Die Taucher sollen sich dann
zugleich nützlich machen und Wasserproben entnehmen.
Hans-Jürgen Fitschen, Sprecher der Ortsgruppe Bedburg im
Naturschutzbund, weiß: "Derzeit wird das Baden von den
Ordnungsämtern stillschweigend geduldet." Sonst würde man
tatsächlich Knöllchen ausstellen. "Aber sie denken sich
wohl, einem Nackten kann man nicht in die Tasche greifen."
Schlimmer für den See und das Erholungsgebiet seien die
Trampelpfade im Gebüsch und das Grillen. Ein Phänomen, das sich
auch an zwei der drei Biotop-Teichen zeigt. Auch hier: Müll,
Grillspuren und Badende. Von öffentlichen Müllbehältern keine
Spur.
"Bei der Stadt sehe ich ein wenig Nachlässigkeit",
schreibt ein Forums-Mitglied mit Blick auf den Abfall. "Die
Mülltonnen müssten häufiger geleert werden." Darauf wolle
Bedburg jetzt achten, versicherte ein Mitarbeiter.
26. Juli
2006 (werbe-post)
Flotte
Mädchen werden 40
Am
29. Juni 1966 gründeten sieben Frauen in Glesch den Kegelclub
Flotte Mädchen. Im Laufe der Jahre wurden aus den
Tagestouren Wochenendtouren. Zum 40. Jubiläum suchten sich die
Flotten Mädchen Italien als Ausflugsziel aus. Nach
28 Jahren mussten sie ihre Stammkegelbahn in Glesch verlassen,
weil die Wirtsleute in den Ruhestand gingen. Heute wird in
Bedburg gekegelt. Ein schönes Geschenk machten die
Pudelsbrödern ein Club, der seit 1955
besteht, ihren Ehefrauen: Eine Busreise nach Paris. Zu den
Gründerinnen,
die auch heute noch die Kugel schieben, gehören Karin Abts,
Gerda Becker, Hella Clever, Anita Dittrich, Hanni Engelmann, Mia
Haase und Agnes Nüsser.
In der letzten Ausgabe der Werbepost ist versehentlich ein
falsches Foto zu diesem Beitrag erschienen.
26. Juli
2006 (Kölnische Rundschau)
Viel
Wirbel um staubenden Splitt
Glescher
ärgern sich über Bauarbeiten Steinchen schützen Bitumen
Wieder rauscht ein Auto vorbei. Wieder spritzen die kleinen
grauen Steinchen hinter den Reifen hoch. Und eine dichte
Staubwolke, die eben erst zur Ruhe kam, erhebt sich aufs Neue in
die heiße Sommerluft. Meterhoch steht sie über der Kreuzung
Grevenbroicher und Oberembter Straße, legt sich nur langsam
nieder - auf parkende Autos, Gärten und Fensterbretter.
"Wirklich schlimm. Hier ist alles dreckig.",
protestiert Joanna Stenka. "Man kann die Fenster nicht mehr
öffnen. Und in dem Zimmer dort oben schlafen meine beiden
Kinder." Eigentlich hatte die Mutter schon geglaubt, den
für Autofahrer und Anwohner gleichermaßen lästigen Rollsplitt
endlich los zu sein. Bis am letzten Freitag eine neue Ladung auf
der Fahrbahn lag.
Doch so penetrant die Belästigung auch sein mag - für den
Erhalt der frischen Fahrbahndecke ist der Splitt unerlässlich.
"Durch die extrem heiße Wetterlage trocknet der Bitumen nur
langsam", erläutert Renate Fremerey, Sprecherin des
Rhein-Erft-Kreises. Eine Reinigung der Fahrbahn komme deshalb
vorerst nicht in Frage. "Gekehrt wird erst, wenn die Straße
trocken ist", bedauert Fremerey. "Wir müssen die
Griffigkeit gewährleisten."
Und so müssen sich die Glescher auch weiterhin einstauben
lassen. Und: "Es gibt welche, denen es Spaß macht, da
durchzujagen", weiß Ortsvorsteher Volker Schäfer. Aber
selbst bei gemäßigtem Tempo sei der Straßenzustand als
bedenklich zu bewerten. "Ein Pkw ist beim Bremsen schon in
den Fußgängerbereich geschleudert", berichtet Schäfer.
"Und Radfahrer können so gut wie gar nicht mehr auf dieser
Straße fahren. Einer ist schon gestürzt." Wie die übrigen
Einwohner hat der Ortsvorsteher deshalb nur wenig Verständnis
für die Baumaßnahmen. Und überhaupt sei der Schutz von
Straßen mit Hilfe von Splitt ein "in Glesch unbekanntes
Verfahren."
22. Juni
2006 (Kölnische Rundschau)
Schüler
im Bann eines Autors
"Ihr seid ja so was von topfit", lobte Autor und
Kabarettist Hans Buring die Schüler der
Herbert-Gmeiner-Grundschule in Glesch. So aktiv haben die Lehrer
ihre Sprösslinge wohl selten erlebt. Mit dem Musical "Die
Maus in der Schule" zauberte Buring den Schülern der ersten
und zweiten Klassen ein Lächeln ins Gesicht. Im Chor sangen die
Mädchen und Jungen sowohl das Geburtstagslied eines Elefanten
als auch das Stück über die flatternde "Fledermaus".
Die dritten und vierten Klassen zog Buring mit seinem Jugendroman
"Jacko, der Rabe" in seinen Bann.
09. Juni
2006 (Kölnische Rundschau)
Badegäste,
Müll und Hundekot am See
Der Peringssee im Rekultivierungsgebiet des Tagebaues
Fortuna-Garsdorf wurde als reiner Natursee geplant, nicht als
Badesee. Schwimmer und Wassersportler sind dort nicht willkommen.
Trotzdem belagern sie zunehmend die Seeufer, wie die Bergheimer
Sozialdemokraten feststellten. "Ob nackt oder mit
Badesachen, ob mit Hund oder gleich einer ganzen
Campingausrüstung, am Peringssee ist bei Sonnenschein ordentlich
was los", schreibt Fraktionschef Kai Faßbender. "Der
Badebetrieb wird, da verboten, nicht überwacht, es gibt keine
Mülleimer, und Autos hindert auch keiner daran, direkt an den
See zu fahren. Überall liegt Müll und Hundekot."
Faßbender schlägt vor, dass sich die jeweiligen Fachausschüsse
der Stadträte von Bedburg und Bergheim mit dem Thema befassen.
Der See liegt je zur Hälfte auf den Gebieten beider Städte.
Faßbender und sein Bedburger Parteifreund Guido van den Berg
können sich vorstellen, dass ein abgegrenzter Teil des Sees zum
Schwimmen und Sonnenbaden freigegeben werden könnte. Zunächst
aber müssten Verwaltungen und Ausschüsse beraten. Die weitere
Vermüllung des Sees müsse gestoppt werden.
07. Juni
2006 (Kölnische Rundschau)
"Es
kommt noch was Schmusiges"
MGV
"Rheingold" freute sich über Zuspruch - Bei Oldies
feierten die Besucher
"Wir sind andere Sachen gewohnt", sagte Dieter Senkel.
Der Vorsitzende des Männergesangsvereins (MGV)
"Rheingold" freute sich, als sich der AWO-Garten am
Samstagabend mit Besuchern füllte. "Es läuft sehr
gut", sagte er.
Die 22 Mitglieder des MGV sangen beim Frühlingsfest Schlager wie
"Rivers of Babylon", "Sierra Madre" oder
"Conquest of paradise". Diese Lieder unterschieden sich
sehr von ihrem bisherigen Repertoire. "Man muss aus der
alten Mottenkiste mal raus kommen", so Senkel. Unter dem
Motto "Oldie- und Schlagerfestival" ging es ab 20 Uhr
mit der Band "Vis a vis" weiter. "Nachher kommt
bestimmt noch was Schmusiges", verriet der Vorsitzende, dem
die Show der sechs Musiker aus Mönchengladbach gut gefällt.
"Die spielen einfach alles."
Neben alten Schlagern gaben sie auch modernere Stücke von
Anastasia oder Whitney Houston zum besten. "Wir spielen
Schlager und auch ein paar rockigere Sachen", erklärte
Martin Krüger, der bei "Vis a vis" Schlagzeug spielt.
Mit kräftiger Stimme sang Dagmar Zajac für die Gäste
"You're simply the best" von Tina Turner oder
"Strong enough" von Cher. Auch Helmut Dirnegger, der
schon seit der Gründung der Band vor 25 Jahren mit dabei ist,
überzeugte neben flottem Gitarrenspiel auch als Sänger. Die
Band beteuert: "Es ist noch nie vorgekommen, dass wir die
Leute nicht zum Tanzen bewegt haben."
Bis zum späten Abend feierten der MGV und seine Gäste mit
"Vis a vis". Am Sonntag gab der MGV bei Kaffee und
Kuchen sein eigenes Konzert. Die Kinder durften dann auf einer
Hüpfburg toben. - Der MGV sucht übrigens neue Sänger.
"Wir sind von 35 auf 22 Mitglieder geschrumpft ."
23. Mai
2006 (Kölnische Rundschau)
Freier
Eintritt im Zelt
S.-Sebastianus-Schützen
feierten ihr Königspaar Hannelore und Hans Peter Scheuer
BERGHEIM-GLESCH. Neugierige und mit Kameras ausgerüstete
Zuschauer säumten die Straße, die Sonne blinzelte zaghaft durch
die Wolkendecke, und schon kündigten Bläserklänge den bunten
Festzug an, der sich durch die Glescher Straßen schlängelte:
Rund 300 Schützen, Musiker und Mitglieder aus Karnevals-,
Fußballvereinen oder Feuerwehr marschierten anlässlich des
Schützenfestes der St.-Sebastianus-Schützen am Sonntag durch
Glesch. "Wir wollen lieber im Dorf aktiv sein, als uns zu
sehr nach außen zu präsentieren", erläuterte Pressewart
Volker Blank die Tatsache, dass sonst nur die Paffendorfer
Bruderschaft eingeladen war.
Besonderes Augenmerk galt natürlich den Majestäten.
Schützenkönigspaar ist dieses Jahr Hans-Peter Scheuer mit
Ehefrau Hannelore. Die beiden 60-jährigen Rentner genossen die
Festtage in vollen Zügen. "Es ist ein ausgesprochen
schönes und aufregendes Gefühl, diese Tage zu erleben",
verriet Hannelore Scheuer und auch Hans-Peter Scheuer geriet ins
Schwärmen. "Ich habe mir mit der Königswürde einen langen
Traum erfüllt", erzählte der Schütze, der den Vogel mit
dem 13. Schuss von der Stange geholt hatte.
Jungschützenkönig ist der 22 Jahre alte Oliver Hemmersbach, der
ebenfalls mit dem 13. Schuss den Titel errang. Der von der
22-jährigen Prinzessin Melanie Röben begleitete Lkw-Schlosser
hatte aufgrund einer Wette auf den Vogel geschossen, doch Neuland
war dies für ihn nicht. "Vor zehn Jahren war ich
Schülerprinz, jetzt Jungkönig, was noch kommt, wird sich
zeigen", sagte er erwartungsvoll.
Dritte im Bunde ist Bezirks-Schülerprinzessin Judith Hopf. Die
14 Jahre alte Glescherin war eigentlich im vergangenen Jahr
Schülerprinzessin, errang anschließend aber auch noch die
Königswürde auf der Bezirksebene Bergheim-Nord. "Bei
insgesamt drei Schüssen erzielte ich 29 von 30 Ringen",
erzählte die Schülerin, die deshalb erneut als
Schülerprinzessin einsprang. Nicht nur das launische Wetter
sorgte in diesem Jahr für Abwechslung bei den Schützen unter
Brudermeister Bernhard Dux, auch die Festfolge änderte sich im
Vergleich zu den Vorjahren. "Wir haben dieses Jahr schon am
Freitag mit dem Bürgerball begonnen, Samstag wurden dann die
Majestäten abgeholt und auf dem anschließenden Krönungsball
gekrönt. Und heute ist der Festzug", erläuterte Blank die
Änderungen. Mehr Besucher wurden zudem angelockt, weil das
gesamte Wochenende über freier Eintritt im Festzelt herrschte.
16. Mai
2006 (Kölnische Rundschau)
Pfarrers
neue Bücher
Der Paffendorfer Pfarrer Willi Hoffsümmer ist mit zwei neuen
Fachbüchern auf dem Frühlingsmarkt vertreten. Beim
Herder-Verlag erschien "Das große Buch der Kinder und
Familiengottesdienste" mit CD-ROM dazu. Im Grünewald-Verlag
der Schwabenverlag AG, Ostfildern, veröffentlichte er "2 x
33 Kindergottesdienste für Drei- bis Siebenjährige durch das
Kirchenjahr". Die Bücher sind über jede Buchhandlung zu
beziehen.
12. Mai
2006 (Kölnische Rundschau)
Glescher
Schüler tauschten Erinnerungen aus
Nach 18 Jahren feierten die Entlassjahrgänge 1957 bis 1961 der
Glescher Grundschule ein Wiedersehen. Nach einem Gottesdienst in
Paffendorf trafen sie sich im "Kirdorfer Hof" in
Bedburg zum Abendessen. 40 ehemalige Schülerinnen und Schüler
waren gekommen. Die meisten wohnen in der Umgebung, die weiteste
Anreise hatte ein Frankfurter. In zwei Jahren wollen sich alle
Jahrgänge noch einmal gemeinsam treffen.
10. Mai
2006 (Kölnische Rundschau)
Zu
Besuch bei einem Idol
Eine Delegation der Nachwuchsabteilung des Glescher
Schalke-Fanclubs "Glück Auf Glesch" konnte die Kölner
Redaktion des Jugendmagazins "Bravo" besuchen. Sie
hatten erfolgreich an einem Gewinnspiel der "Bravo
Sport" teilgenommen. Den ganzen Tag über konnten die
Glescher Jugendlichen mit ihrem Idol Kevin Kuranyi plaudern und
live einen Hauch von Profifußball miterleben. Der Mittelstürmer
der Nationalmannschaft stand seinen jungen Fans geduldig Rede und
Antwort. Überglücklich, aber völlig erschöpft traten die
Jungprofis von morgen die Heimreise nach Glesch an. Da die
Jugendzeitschrift über den Besuch der Glescher berichten wird,
freut sich der Bergheimer Fanclub über die Gelegenheit, auch
überregional bekannt zu werden. Nach dem Motto "Klein, aber
fein" geht der Fanclub in sein zwölftes Vereinsjahr.
Mitglieder des Fanclubs besuchen regelmäßig die Heimspiele von
Schalke 04 in Gelsenkirchen.
09. Mai
2006 (Kölnische Rundschau)
Peter
Weitz wird heute beigesetzt
Lange
Glescher Bürgermeister
Peter Weitz, Ehrenbürger der Stadt, ist am Donnerstag im Alter
von 82 Jahren gestorben. Er wird heute auf dem Glescher Friedhof
beigesetzt. Der Trauergottesdienst beginnt um 14.30 Uhr in der
Kirche St. Cosmas und Damianus. "Wie der Kölner Dom zu
Köln, so gehört Peter Weitz zu Glesch", hatte
Stadtdirektor Jürgen Peters 1995 zum Abschied von Weitz als
Ortsvorsteher gesagt.
Schon 1961 bis 1974 gehörte der gelernte Bauschlosser und
Sozialdemokrat dem Glescher Gemeinderat und der Vertretung des
Amtes Bergheim an. 1964 bis 1974 war er Bürgermeister von
Glesch. Nach der kommunalen Neugliederung vertrat er die
Interessen der Glescher fast 20 Jahre als Ortsvorsteher und
Stadtrat.
Für seine Verdienste erhielt Peter Weitz unter anderem 1984 den
Ehrenring der Stadt und das Bundesverdienstkreuz am Bande. 1991
ernannte ihn der Stadtrat zum Ehrenbürger.
24. April
2006 (Kölnische Rundschau)
Training
für den Ernstfall
DLRG-Retter
aus vier Gruppen übten vor allem Kommunikation
"Vier Personen sind mit einem Boot umgekippt. Keine weiteren
Informationen", schallt es aus dem Lautsprecher des
Funkgerätes im DLRG-Rettungswagen. "Zwei sind geborgen,
jetzt fehlen noch zwei, fragen sie die Verletzten nach deren
Verbleib", geht der Dialog zwischen dem Einsatzleiter Sascha
Gründel an der Grillhütte und dem Retter am Ufer des
Peringsmaars weiter. "Ja, das ist richtig, es fehlen noch
zwei", bestätigt die Stimme nach einer Befragung des Mannes
auf der Trage.
Später entdecken Helfer eine Frau am gegenüberliegenden
Seeufer, sie lebt und wird in wärmende Decken eingewickelt. Kein
Glück dagegen hat der Letzte der Vermissten. Zwei Taucher, die
den Grund des Peringsmaars methodisch absuchen finden eine halbe
Stunde nach der Havarie eine leblose Person.
Die Bootsführerin Beate Höhner und der 16-jährige Martin Lang
nehmen die Leiche an Bord ihres Bootes.
"Zustand der Person?" lautet die beiläufige Frage des
DLRG-Sanitäters bei der Übernahme des orangefarbenen Dummys am
Ufer. "Ha, ha, ha, leicht leblos würde ich sagen",
gibt Höhner sarkastisch zurück. Eine überflüssige Frage im
Ernstfall, das weiß hier jeder. Denn schon nach drei Minuten
ohne Luft stirbt ein Mensch.
Zum Glück sind das havarierte Boot mit vier Insassen und später
die Verbrennungen von Menschen bei einem Grillunfall am See an
diesem Samstagmorgen nur Szenarien für eine Übung.
Die Übung des Ernstfalles, sonst nur auf Landesebene oder bei
den Ortsgruppen üblich, findet diesmal mit 18 Mitgliedern des
Bezirksverbandes statt, der zuständig für den Rhein-Erft-Kreis
ist. Aus Brühl, Frechen, Pulheim und Wesseling sind die
DLRG-Retter gekommen, viele Helferinnen und Helfer spielen die
Rolle von Verletzten. "Eine Premiere", betont Wolfgang
Dorr stolz, das habe es vorher noch nicht gegeben.
Von unterschiedlichen Orten kommt auch die Technik. Ein
Schlauchboot vom Wachgebiet am Rhein bei Wesseling, ein anderes
vom Heider Bergsee. Ein Hochwasserboot und ein Jeep, mit dem die
Boote zu Wasser gelassen werden, sind sogar aus Bonn ausgeliehen.
"So was Schönes haben wir im Kreis nicht", sagt Dorr
und grinst.
Was geübt werden muss? "Es ist vor allem die Kommunikation,
wie überhaupt im Leben. Wie man miteinander spricht, sich
verständlich macht. Und dann kommt noch der Umgang mit der
Technik, mit den Funkgeräten", sagt Dorr.
Für Martin Lang, den Jüngsten vor Ort, heißt es, Kommandos wie
"Leinen klar, vorne" zu befolgen und im Boot
Hilfsarbeiten zu verrichten: "Ich kriege hier ein erstes
Gespür für so ein Einsatzgeschehen."
Für Beate Höhner, die seit 20 Jahren Bootsführerin ist, und
andere Erfahrene gilt es, sich mit den neuen Sprechweisen am
Funkgerät vertraut zu machen. Erst seit Beginn dieser Saison
seien die Codes dem offiziellen Rettungswesen angeglichen worden.
"Adler Erft zehn 79" melde sich jetzt etwa ein
Rettungsboot aus Wesseling per Funk. "Zu viel Gelaber",
urteilt Höhner.
19. April
2006 (Kölnische Rundschau)
KC
Speckmänn wählt Vorstand
Zu der Jahreshauptversammlung des Karnevalsclubs Stammdesch
"Speckmänn" waren neben den aktiven Mitgliedern auch
sehr viele inaktive gekommen, insbesondere die Eltern der Kinder
aus den Tanzgruppen. Der Vorstand sprach allen einen besonderen
Dank für die geleistete Arbeit in der letzten Session aus, wobei
die hervorragende Arbeit von Sandra Bohr und Mareike Becker in
der Jugendarbeit besondere Erwähnung fand. Die Speckmänn
verfügten durch ihre Arbeit über zwei tolle Jugendtanzgruppen,
die in der letzten Session viele gute Auftritte absolviert haben.
Eine dritte Abteilung steht vor der Gründung. Satzungsgemäß
wurde der Vorstand neu gewählt und die Versammlung bestätigte
den alten Vorstand einstimmig im Amt. Somit bleiben Horst Commer
Erster Vorsitzender, Georg Bücker Zweiter Vorsitzender, Bodo
Bade Erster Kassierer, Edeltraud Commer Zweite Kassiererin,
Dieter Becker Erster Schriftführer und Annemie Poths Zweite
Schriftführerin. Im erweiterten Vorstand bleibt Elsbeth Becker
Speckmädchen, und Kommandant bleibt Karl-Heinz Poths. Die
Mitglieder des Vorstandsteams sprachen in einem Rückblick und in
einer Vorschau die Situation der etwas zurückgehenden
Besucherzahlen bei den Veranstaltungen und der steigenden Kosten
durch die Gebührenerhöhung seitens der Stadtverwaltung Bergheim
an. Dies könnte zu Sparmaßnahmen führen, die auch Auswirkungen
auf die Jugendarbeit haben könnten, hieß es in den Berichten.
15. April
2006 (Kölnische Rundschau)
Stadt
wünscht sich Peringssee-Allee
Bergheim
will am Landesprogramm für mehr Bäume an Wegen teilnehmen
Die Stadt Bergheim will sich bemühen, mit einem eigenen Projekt
in das Landesprogramm "100 neue Alleen" aufgenommen zu
werden. Dies beschloss der Ausschuss für Planung und Umwelt in
seiner jüngsten Sitzung. Das Programm ist von Ministerpräsident
Jürgen Rüttgers und Umweltminister Eckehard Uhlenberg Anfang
des Jahres ins Leben gerufen worden und hat sich zum Ziel
gesetzt, in den nächsten fünf Jahren 100 neue Alleen in
Nordrhein-Westfalen zu schaffen.
Voraussetzung für Unterstützung aus dem Programm ist, dass die
Allee neu und mindestens 500 Meter lang ist. Neu bedeutet auch,
dass in der Allee keine Bäume gepflanzt werden dürfen, die eine
Ersatzbepflanzung für andernorts gefällte Bäume darstellen.
Die Stadtverwaltung hat bereits einen Standort für eine
mögliche neue Allee in Bergheim ausfindig gemacht: Zwischen dem
Paffendorfer Wald und dem jungen Naherholungsgebiet am
Peringssee. Daher auch der Arbeitstitel des neuen Projektes:
"Die Peringssee-Allee".
"Die überwiegend auf vorhandenen Wirtschaftswegen geplante
Allee verläuft im Schnitt mit 150 Metern Abstand in etwa
parallel zur Erft und hat eine Gesamtlänge von 2700
Metern", beschreibt Andreas Beyerle, Fachmann für
Landschaftsschutz in der Stadtverwaltung, die Trasse. Auf etwa
810 Metern seien bereits Bäume vorhanden, die sich in die Allee
integrieren ließen. Fehlen noch 365 Bäume, hat Beyerle
ausgerechnet. Die kosten pro Stück einschließlich Pflanzung und
Anwuchspflege 260 Euro, sind zusammen 94 900 Euro. Außerdem
müsste die Stadt für die Allee noch 14 460 Quadratmeter Fläche
kaufen. Das schlägt bei einem angenommenen Quadratmeterpreis von
3,50 Euro mit 50 610 Euro zu Buche. Rechnet man noch 10 000 Euro
pauschal für Vorbereitung und Sicherungsmaßnahmen dazu, würde
das ganze Projekt 155 510 Euro kosten. Unentgeltlich hofft die
Stadt die Genehmigung von RWE Power zu bekommen, auf dem Gelände
des Unternehmens Bäume zu pflanzen.
Gut 150 000 Euro hat der Stadtkämmerer nicht übrig. "Für
die Stadt, die sich im Haushaltssicherungskonzept befindet, ist
die Herstellung der doppelten Baumreihe zurzeit nicht
finanzierbar", sagt Andreas Beyerle. Ohne Unterstützung der
Landesregierung sei das Projekt deshalb nicht zu verwirklichen.
Die Stadt muss sich anstrengen, um in das Landesprogramm
aufgenommen zu werden. Beyerle: "Auf Landesebene gesehen
sind 100 Alleen nicht viel. Es gibt 31 Kreise und 23 kreisfreie
Städte im Land. Es liegt auf der Hand, dass nicht jede Gemeinde
oder Stadt berücksichtigt werden kann."
04. April
2006 (Kölnische Rundschau)
Taucher
dürfen jetzt ins Peringsmaar
Ausschuss
erlaubt "ökologisches Tauchen" - Naturschutzbund
fordert Nutzungskonzept
Das Peringsmaar soll zukünftig viermal im Jahr betaucht werden -
dieser Regelung stimmte der Ausschuss für Struktur und
Stadtentwicklung jetzt zu. Die Bestätigung durch den Rat steht
indes noch aus.
Voraussetzung für das regelmäßige Betauchen - das außerhalb
der Sommermonate stattfinden soll - ist allerdings, dass sich die
interessierten Tauchvereine und Taucher zu einer "Gruppe zur
ökologischen Betreuung des Peringssees" zusammenschließen
und pro Tauchgang nicht mehr als fünf Taucher in das Gewässer
steigen. Die Taucher sollen dabei Wasser- und Bodenproben
entnehmen, Unrat beseitigen und scheinbare Unregelmäßigkeiten
an Pflanzen und Fischen ausmachen. Die Genehmigung zur Betauchung
muss jährlich neu beantragt werden - und zwar durch je einen
noch zu benennenden Vertreter Bergheims und Bedburgs, deren
Stadtgrenze durch den See verläuft. Beide Kommunen sollen zudem
regelmäßig über die durch das Tauchen gewonnenen ökologischen
Erkenntnisse informiert werden.
Neben den einzelnen Fraktionen im Ausschuss begrüßte zwar auch
der Naturschutzbund (NABU) diese Entscheidung. Indes: Aufseiten
des NABU will man es nicht allein bei dieser Neuerung belassen.
Vielmehr fordern die Naturschützer eine generelle Überarbeitung
des 2001 entwickelten Nutzungskonzeptes für das Peringsmaar.
Denn: "An viele Vorgaben wird sich bis heute nicht
gehalten", kritisiert Hans-Jürgen Fittschen, Vorsitzender
der Organisation in Bedburg.
So werde etwa nicht nur im Sommer entgegen den Vorschriften im
See gebadet und um das Gewässer herum gegrillt. "Auch haben
sich auf allen Seiten des Ufers Trampelpfade herausgebildet, weil
man aus allen Richtungen problemlos an den See herankommt."
Um nun die Kontrolle nicht gänzlich zu verlieren, wäre es
besser, das Peringsmaar gleich zu einer eingeschränkten
öffentlichen Nutzung freizugeben - was auch Thomas Koch,
Vorsitzender der Freien Wählergemeinschaft (FWG) begrüßt:
"Naturschutz heißt ja auch, den Menschen an der Natur zu
beteiligen. Wenn man so ein besonderes Gewässer vor der Haustür
hat, dann sollten die Leute das auch nutzen dürfen." Eine
"kommerzielle Nutzung" bringe im Gegensatz zu
"Verboten, die ohnehin keiner beachtet", immer auch
eine bessere Kontrolle mit sich, "weil man - eventuell auch
ehrenamtlich - immer Aufsichtspersonal dabei hat". Einen
entsprechenden Antrag will die FWG in den nächsten Wochen der
Stadt vorlegen.
Fittschen gibt jedoch zu bedenken, dass "auf jeden Fall
Ruheräume für Tiere eingerichtet werden müssen". Das
könne beispielsweise dadurch geschehen, dass Teile des Ufers
durch gesonderten Bewuchs mit Büschen und Sträuchern für
Menschen unzugänglich gemacht werden. "Gerade in den
kälteren Monaten stellt das Maar für viele Entenarten aus Nord-
und Nordosteuropa aufgrund seines warmen Wassers eine Zuflucht
dar. Diese Bereiche müssen absolut geschützt liegen".
21. März
2006 (Kölnische Rundschau)
Tierische
Prüfung
Schäferhunde
mussten zeigen, wie gut sie sich benehmen können
Erny von Jan van Werth springt brav, wenn sein
Hundeführer, es ihm befiehlt, er bleibt an seinem Platz liegen,
auch wenn der Führer sich von ihm entfernt. Und deshalb bekam er
für seine Leistung auch 95 von 100 Punkten, die man in der
Teilprüfung Unterordnung, also der
Gehorsamsprüfung, erhalten kann.
Der gehorsame Hund hat am Sonntag nämlich an der alljährlich
stattfindenden Frühjahrsprüfung für Deutsche Schäferhunde
teilgenommen. Ausgerichtet wurde sie von der Ortsgruppe
Bedburg-Glesch des Vereins für Deutsche Schäferhunde e.V.
Insgesamt gibt es drei Teildisziplinen, die die Hunde mit ihrem
Führer absolvieren müssen. Morgens stand also die Unterordnung
auf dem Plan, danach folgte die Fährtensuche, bei der die Tiere
eine etwa 300 Meter lange Spur verfolgen müssen und am Ende drei
Gegenstände erschnüffeln sollen. Später am Tag schloss sich
dann die Teilprüfung des Schutzdienstes an. Hierbei müssen die
Hunde einen Helfer aufspüren, bellen, wenn sie ihn gefunden
haben und dann seine Flucht vereiteln. Für jede Disziplin
bekommt das Tier 100 Punkte, für Fehler werden je nach Schwere
mehr oder weniger Punkte abgezogen.
Schon am Vortag mussten Hund und Führer ihr Können bei einer
Verkehrssicherheitsprüfung unter Beweis stellen, die ebenfalls
mit in die Gesamtbewertung einfließt.
Insgesamt 19 Hunde aus Privatbesitz versuchten die
Mindestpunktzahl für das Bestehen der Prüfung zu erreichen,
wobei es aber auch schon vor Schluss das eine oder andere
enttäuschte Gesicht seitens der Führer zu sehen gab, wenn eine
Disziplin nicht ganz so gelaufen war, wie erhofft.
24.
Februar 2006 (Kölnische Rundschau)
Vorstandswahl
beim MGV "Rheingold"
Der Männergesangverein "Rheingold" Glesch hat einen
neuen Vorstand gewählt. Vorsitzender ist Dieter Senkel, sein
Stellvertreter Willi Engelmann. Zu Schriftführern wählte die
Versammlung Friedhelm Keller und seinen Stellvertreter
Wolf-Dieter König. Erster Kassierer ist Heinz Engelmann und
zweiter Kassierer Helmut Kneschke. Als Beisitzer gehören
Wolfgang Hartmann und Willi Maahsen dem Vorstand an und als
Archivare Peter Lüngen, Erich Pruschke und Holger Clever. Mehr
als 35 Jahre haben Heinrich Junggeburth und Hans Feichtinger die
Noten des Vereins verwaltet, gepflegt und ergänzt. Beide
scheiden jetzt als aktive Vorstandsmitglieder aus, Heinrich
Junggeburth aus Altersgründen und Hans Feichinger, weil er zu
seiner Tochter ins Weserbergland zieht. Der Vorsitzende Dieter
Senkel sprach den beiden Sängern Dank und Anerkennung für die
nicht immer leichte Aufgabe aus. Er erinnerte daran, dass sie im
Jahre 2001 das gesamte Notenmaterial hatten retten können, als
das Vereinslokal des MGV "Rheingold" ausbrannte.
17.
Februar 2006 (Kölnische Rundschau)
Tusneldche
und der Zoff am Strand
Knapp
100 Jecke feierten Karneval mit den katholischen Frauen in Glesch
Nein, woher die Fußballtrikots für den abschließenden Tanz zur
bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft kamen, wollte Erika
Herzogenrath von der Katholischen Frauengemeinschaft St. Cosmas
und Damianus nicht so recht verraten. Eines war jedenfalls
sicher: Die Leibchen von Kevin Kuranyi und Co. waren
Original-Trikots. Erst von den Spielern getragen, nun hatten sie
die jecken Damen in Glesch bei ihrer Sitzung an. Sie sorgten
damit am Ende des gut vierstündigen Programmes für jede Menge
Applaus von den knapp 100 Jecken im Saal des Jugendheimes.
Zuvor schon hatten et "Tusneldche" (Christel Heinrichs)
mit seiner Büttenrede über die lieben Sorgen des
hausmütterlichen Alltags oder das Duo Sigrid Flunkert und Monika
Rüttgers mit seinem "Urlaubs-Sketch" für Stimmung
gesorgt: Der schnauzbärtige Ehemann kommt am ägyptischen Strand
vor lauter Streit mit seiner Ehefrau ("Du lässt dich ja
grillen wie ein Spanferkel. Wenn wir aus dem Urlaub wiederkommen,
denken die Leute ja, ich hätte eine Mumie mitgebracht")
nicht zur wohlverdienten Erholung.
Als Ehrengäste des Tages erklommen mittenmang im Programm Prinz
Kurt, Bauer Heinz-Willi und Jungfrau Francis - ihres Zeichens das
Dreigestirn aus Oberaußem - die Bühne und zeigten sich überaus
angetan von der Stimmung im Saal.
01. Februar 2006 (Kölnische Rundschau)
Sie
trafen sich im Odenwald
Ihre Diamanthochzeit feiern heute Griselda und Peter
Herzogenrath, beide 86 Jahre alt, mit der Nachbarschaft. Auch die
Vereine sind eingeladen. Mit der Familie wird in der nächsten
Zeit gefeiert.
Die Eheleute hatten sich am 2. Februar 1946 in Bergheim das
Jawort gegeben, später heirateten sie kirchlich in Köln. Kennen
gelernt hatten sie sich schon 1939 im Odenwald im Heimatort von
Griselda Herzogenrath. Peter Herzogenrath war damals Soldat, und
seine Truppe hatte Quartier im Ort bezogen. "Wir haben uns
beim Manöverball das erste Mal gesehen", erzählen die
Eheleute. Während des Kriegs riss der Kontakt nicht ab, obwohl
Peter Herzogenrath in vielen Ländern im Einsatz war. Nach
Kriegsende kam Griselda Herzogenrath nach Glesch in den Heimatort
ihres Mannes. Ihr Mann war 45 Jahre lang als Formleger und
Steiger in der Brikettfabrik Fortuna-Nord beschäftigt. Mit 63
Jahren ging er in den Ruhestand. Griselda Herzogenrath arbeitete
als Hausfrau und Mutter. Die Eheleute haben zwei Kinder und einen
Enkel. "Der Haushalt war mein Hobby", sagt Griselda
Herzogenrath. Ihr Mann hatte eine eher ungewöhnliche
Freizeitbeschäftigung. "Ich habe als Maurer viele Häuser
in Glesch gebaut", erzählt er. Peter Herzogenrath ist in
allen Ortsvereinen Mitglied und saß für die Sozialdemokraten,
bei denen er seit 40 Jahren Mitglied ist, im Gemeinderat von
Glesch.
01.
Februar 2006 (Kölnische Rundschau)
Jubel
über Mischung aus Tattoo und Tutu
Zum
"Klamotte-Ovend" hatte der Karnevals-Club
"Speckmänn" aus Glesch eingeladen
Rosa Tutu, schwarze Gummistiefel, große Tattoos - in diesem
Aufzug eine gute Figur zu machen, ist wirklich schwer. Doch mit
viel Humor und ein wenig Eleganz ist das dem Männerballett des
KC "Speckmänn" am Freitagabend gelungen. Beim beim
"Klamotte-Ovend" des Glescher Karnevalsclubs sorgten
die Tänzer für ein jubelndes Publikum.
1987 wurde der SC "Speckmänn", der seinen Namen einer
alten Tradition verdankt, gegründet. Im gleichen Jahr fassten
die Glescher Männer einen folgenschweren Entschluss. Mit wenig
Gespür für Rhythmus und Musik, aber mit umso mehr Humor und
Sinn für komische Szenen gründeten sie das Männerballett.
Seither sorgen die Grazien jedes Jahr bei den Sitzungen des
Glescher Karnevalsclubs für gute Stimmung.
In Zeiten knapper Lebensmittel konnten die Glescher, die damals
überwiegend Bauern waren, mit der begehrten Tauschware Speck
auftrumpfen. Heute bieten die "Speckmänn"
karnevalistische Unterstützung für befreundete Vereine aus Ahe
oder Manheim. "Wir haben Freundschaften zu vielen
Karnevalsvereinen und besuchen diese auch immer gerne",
erklärte Horst Commer, der Vorsitzende des Vereins.
Ein buntes Programm wurde den rund 100 Besuchern des
"Klamotte-Ovend" geboten. Neben dem Auftritt des
Männerballetts überzeugten auch die "Minis" des
Vereins das Publikum. 20 kleine Funkenmariechen - das jüngste
Mitglied wird im Mai erst drei Jahre alt - machten mit ihren
Tänzen ihren älteren Vorbildern ganz erhebliche Konkurrenz.
26. Januar
2006 (Kölnische Rundschau)
Majestäten
verabschiedet und proklamiert
Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Glesch von 1846 feierte
jetzt das Patronatsfest. Nach einer heiligen Messe in der
Parrkirche trafen sich die Schützen zu einem gemütlichen Abend
in der Aula der Grundschule. Nach ihrem feierlichen Einzug in die
Aula wurden die Majestäten des vergangenen Jahres,
Jungschützenkönigin Michaela Dresen und Schützenkönigin Herta
Prinz mit ihrem Prinzgemahl Büb Prinz verabschiedet. Die
aktuellen Majestäten, Jungschützenkönig Oliver Hemmersbach mit
seiner Prinzessin Melanie Röben und Schützenkönig Hans-Peter
Scheuer mit seiner Königin Hannelore Scheuer wurden proklamiert.
Später am Abend wurden Uschi Dresen, Roswitha Siedt, Friedhelm
Buhs, Bernhard Dux und Benito Herzogenrath ausgezeichnet, die der
Bruderschaft seit 25 Jahren angehören. Für besondere Verdienste
um die Bruderschaft wurde Volker Blank das silberne
Verdienstkreuz des Bundes der Historischen Deutschen
Schützenbruderschaften verliehen. Tags darauf wurde nach einem
Mittagessen die Schülerprinzessin des vergangenen Jahres, Judit
Hopf, verabschiedet und die Schülerschützen der
Vereinsmeisterschaft 2005 geehrt. Die Kinder und Jugendlichen
konnten sich im Anschluss unter Aufsicht der Jungschützenmeister
und anderer Vereinsmitglieder in der Turnhalle bei Sport und
Spiel austoben.
09. Januar
2006 (Kölnische Rundschau)
Dieser
Pastor kennt keinen Stress
Viele
Glescher dankten Willi Hoffsümmer und Diakon Held für ihre
Arbeit
"Ich hoffe auf die nächsten zehn Jahre", sagte der
Erste Vorsitzende des Glescher Pfarrgemeinderates, Hans-Winand
Bedbur. Kaum ein Durchkommen war am Freitagabend beim
Neujahrsempfang nach der Messe im Pfarrheim. Den Empfang nahmen
die Glescher Gemeindemitglieder zum Anlass, die Jubiläen ihres
Pastors Willi Hoffsümmer und ihres Diakons Barthel Held zu
feiern.
Seit zehn Jahren betreuen die Seelsorger die Glescher Gemeinde.
Im Zuge von Sparmaßnahmen wurde Hoffsümmer vor zehn Jahren
gebeten, neben seinen Gemeinden St. Pankratius Paffendorf und St.
Gereon Zieverich, in denen Hoffsümmer seit 26 Jahren tätig ist,
auch die Glescher Gemeinde St. Cosmas und Damianus zu betreuen.
Drei Gemeinden, für Hoffsümmer kein Problem: "Das ist halt
einfach so gekommen, wie die Jungfrau zum Kind." Stress
bedeutet die Dreifachbelastung für ihn nicht. "Nur die drei
Tage mit den Messdienern Anfang Januar waren Stress", gabe
der 64-jährige Hoffsümmer lachend zu. Um ihn zu entlasten,
wurde ihm Diakon Held zur Seite gestellt, der damals von Bedburg
nach Glesch versetzt wurde. Held übernimmt einen großen Teil
der Trauungen, Beerdigungen und der Messdienerarbeit in den drei
Gemeinden. "Wenn wir Sie brauchen, sind Sie immer da und
haben immer ein offenes Ohr. Auch bei drei Gemeinden",
dankte Bedbur den beiden.
Dem Dank schlossen sich auch zahlreiche Gemeindemitglieder an und
flüsterten Hoffsümmer zu, dass er ihnen noch lange erhalten
bleiben solle. Von den Glescher Kindergartenkindern gab es zum
Jubiläum das Ständchen "Viel Glück und viel Segen"
und zwei selbst gemalte Bilder.
04. Januar
2006 (Kölner Stadtanzeiger)
Die
Glescher lieben ihren See
Kirche,
Fußballverein und Lokale Agenda prägen das Dorfleben des
Bergheimer Stadtteils Glesch an der Bedburger Stadtgrenze.
Nach Glesch, da zieht man nicht hin, da fährt man
durch. Wie Diakon Barthel Held so geht es vielen
Bedburgern, die über den nördlichen Bergheimer Stadtteil in die
Kreisstadt oder auch weiter nach Köln fahren. Doch der
gebürtige Königshovener Held hat seine Meinung inzwischen
gründlich geändert: Heimat ist da, wo man geboren ist,
und das ist für mich Königshoven, aber hier in Glesch ist mein
Zuhause. Lieb gewonnen hat Held den kleinen Ort an der
Erft, der vor einigen Jahren wie aus dem Nichts einen schmucken
See hinzubekam - den man sich aber mit den Bedburgern teilt.
Man teilt sich so vieles mit den Bedburgern in Glesch, sogar die
Telefonvorwahl 02272. Auch zum Einkaufen fahren viele
gern mit Auto oder Rad ins nahe gelegene Einkaufszentrum im
benachbarten Bedburger Stadtteil Blerichen oder gehen ganz
einfach dorthin spazieren, wie es auch Ortsvorsteher Volker
Schäfer gerne tut. Eigentlich gibt es drei Gruppen von
Gleschern. Die einen arbeiten in Köln oder haben dort ihre
Wurzeln und pendeln Tag für Tag mit der Eisenbahn in die
Domstadt. Die anderen arbeiten bei RWE Power und folgen dem
Tagebau zu den Arbeitsstätten in Grevenbroich-Frimmersdorf oder
Neurath. Das sind diejenigen, die auch eine engere Bindung an
Bedburg haben.
Dazu gibt es aber noch eine dritte Gruppe und zu der zählen
Traudchen und Willi Kemmerling. Der 78-ährige ist in dem kleinen
Ort geboren. Er liebt es, mit seiner 76-jährigen Frau an der
Erft oder im ehemaligen Tagebaugebiet, das jetzt rekultiviert
worden ist, spazieren zu gehen. Die Kemmerlings fahren nie in
Urlaub - und sie wissen warum: Leute, die wegfahren, kennen
Glesch nicht, zitiert Traudchen Kemmerling ein geflügeltes
Wort ihres Mannes. Und der ergänzt selbstbewusst: Die
Naherholungsgebiete rund um unseren Ort, ob in Richtung Bedburg
an dem Peringssee oder in Richtung Niederembt durch die Felder,
sind toll, besonders für uns ältere Leute. Man hat viel Platz,
sich zu bewegen. Es freut Traudchen Kemmerling, dass der
Peringssee von den Bewohnern Gleschs und Bedburgs so gut
angenommen worden ist: Es gibt einige Teiche vor dem See.
Dort habe ich letztens 50 Schwäne gezählt. Das sah wunderschön
aus.
Gigantisches Förderband
Zwischen Glesch und dem Peringssee rauscht seit vielen
Jahrzehnten ein gigantisches Förderband, das Kohle vom Tagebau
Hambach ins Kraftwerk Niederaußem oder Erdreich von einem
frischen Tagebau in einen ausgekohlten Bereich bringt. In zwei
bis drei Jahren ist Schluss mit der Lärmbelästigung. Die
Bandtrasse wollen die Glescher aber trotzdem erhalten, denn rund
um diesen unzugänglichen Industriebereich hatte RWE Power schon
vor Jahren einen bunten Mischwald angepflanzt, durch den nun
Fuchs und Reh streifen.
Ortsvorsteher Schäfer kämpft den Kampf seines Vorgängers für
den Erhalt dieses schönen Stückchens Natur weiter - und könnte
in einigen Jahren unerwartete Unterstützung vom Land bekommen.
Im Rahmen der Regionale 2010 sollen nämlich Naturflächen wie
grüne Bänder in der Stadt Bergheim und ihren Nachbargemeinden
für eine Vernetzung der raren Natur- und Waldgebiete im vom
Tagebau geprägten Bergheimer Land sorgen. Unter dem Titel
terra nova (zu deutsch: neue Erde / Welt)
könnte auch der von den Gleschern so geschätzte Grünzug
erhalten bleiben.
Froh macht Schäfer und seine Mitstreiter, dass die Stadt sich
schon ein Vorkaufsrecht für die Grünstreifen gesichert hat.
Ziel ist es, dass die Stadt das Grün ankauft und anschließend
für Bauherren, die eine Ausgleichsfläche anlegen müssen,
wieder verkauft. Dafür kämpft auch die Lokale Agenda-Gruppe im
Ort unter dem Vorsitz von Rolf Hopf, die in Glesch wie auch in
vielen anderen Stadtteilen von Bergheim aktiv ist. Der
Segelflugplatz im benachbarten Paffendorf würde sich so entlang
der Glescher Mulde, dem Seegebiet Buchholzer Graben und der
grünen Bandstraßentrasse zu einem recht üppigen Naturgebiet
ausdehnen. Der Radweg an der Erft entlang dürfte dann noch mehr
frequentiert sein als jetzt schon in lauen Tagen.
Mindestens genauso stolz wie auf die nach dem Lärm und Staub des
Tagebaus wiedergewonnene Natur ist man in Glesch auf den
Bahnhaltepunkt. In 43 Minuten ist man von Glesch aus, ohne
umzusteigen, am Kölner Hauptbahnhof, sagt Ortsvorsteher
Schäfer - nach Düsseldorf dauert es nicht viel länger. Doch
wer nach Düsseldorf will, steigt in Bedburg zu, wer nach Köln
will, in Glesch. Das liegt an der Tarifgrenze, die genau zwischen
Bedburg und Bergheim verläuft und zum Ärger mancher Glescher
dazu führt, dass der Haltepunkt im Dorf häufig von Pendlern aus
Bedburg zugeparkt ist. Trotzdem haben Berufspendler, die in
Glesch zusteigen, einen entscheidenden Vorteil: Da gibt es
morgens noch Sitzplätze, in Bergheim stehen alle.
Neues Baugebiet
Gleich neben der Bahn entsteht derzeit ein neues Baugebiet in dem
Dorf, das durch große Grundstücke mit Selbstversorgergärten
geprägt ist. Dort sollen einmal 28 Häuser stehen. 75 Menschen
werden dort wohnen, etwa die Hälfte stammt aus dem Ort. Dann
könnte Glesch bald die 2000-Einwohner-Marke knacken - drei
Viertel davon sind Katholiken, die auch noch regelmäßig an den
Gottesdiensten in der Kirche St. Cosmas und Damianus teilnehmen.
Diese Schutzheiligen sind in der Region recht selten, sind sie
doch eigentlich die Schutzpatrone der Ruhrgebietsmetropole Essen.
Grund für die Namensgebung ist, dass König Zwentibold von
Lothringen großflächige Ländereien an der Erft besaß, die er
im Jahre 898 dem Essener Damenstift schenkte, wie der Glescher
Heimatforscher Willem Cremer herausgefunden hat, dazu zählte
auch Glesch.
Die Kirche ist auch heute noch sehr aktiv im Ort, gemeinsam mit
den St.-Sebastianus-Schützen im Verband Bergheim-Nord, deren
Präses Diakon Barthel Held ist - und der war vor einigen Jahren
selbst Schützenkönig in Glesch. An den Samstagen vor
Weihnachten versammelten sich viele Bürger vor dem mächtigen
Pfarrhaus gegenüber der Kirche. Dort hatten Messdiener, Mütter
einer Krabbelgruppe, die 3. Klassen der
Hermann-Gmeiner-Grundschule im Ort und Frauen des
Pfarrgemeinderates die großen Fenster festlich dekoriert. An
Heiligabend wurde sogar eine Krippe dort aufgebaut. Nicht nur
durch diese Gemeinschaftsaktion ist es nicht verwunderlich, dass
Glesch schon oft zu den Preisträgern des Wettbewerbs Unser
Dorf soll schöner werden gehörte.
Allerdings ist auch Glesch keine reine Insel der Glückseligkeit,
besonders das Angebot für Jugendliche lässt zu wünschen
übrig, wie auch die Lokale Agenda herausfand.
Räumlichkeiten gibt es, aber zu wenig Leute, die
Verantwortung übernehmen wollen, schildert Held das
Dilemma. Auch die Jugendlichen wollen lieber einen offenen Treff,
in dem sie ohne Aufsicht machen können, was sie wollen. Doch da
spielen wiederum die Vereine und die Kirche nicht so ganz mit, so
dass sich eine Reihe von Kids an der Grillhütte zum Abhängen
versammeln und dort den ein oder anderen Müllhaufen
hinterlassen. An diesem Problem arbeiten die Glescher noch.
Neuer Chor
Aber es gibt schon Ansätze. So treffen sich neben den
Messdienern regelmäßig die Keyboard-Gruppen der Musikschule
Heinen im Jugendheim hinter dem Pfarrhaus, Jungschützen finden
sich dort zu ihrem Training ein, und auch die Pfarrbücherei ist
sehr aktiv. Der Königshovener Dirigent David Pesch, Organist von
Glesch, gründete zudem nach Auflösung des Kirchenchors den neu
gegründeten Modern und Classic Chor Glesch, der
inzwischen 23 Mitglieder zählt.
Zu den Aktivposten im Ort gehört auch der Fußballverein BCV
Viktoria Glesch-Paffendorf. Die Kicker haben sich vor einigen
Jahren ein richtig großes Sportlerheim an ihrem Fußballplatz
gebaut. Das halbe Dorf packte mit an. Und auch die freiwillige
Feuerwehr spuckte nach den vielen ehrenamtlichen Einsätzen noch
einmal kräftig in die Hände und baute ganz in der Nähe ihr
Feuerwehrgerätehaus modern aus.
Auch die Hermann-Gmeiner-Grundschule liegt nur einen Steinwurf
entfernt. Dort wurde vor einigen Monaten die erste Offene
Ganztagsschule in Bergheim eingerichtet, an der Grundschüler
auch am Nachmittag betreut werden. Spontan singen die Kinder in
der Aula bei einem Besuch ein Weihnachtslied , zu dem sie auch
einige Tanzfiguren geprobt haben.
Gleich daneben gibt es noch ein weiteres Projekt, das die
Glescher gerne selber in die Hand nehmen wollen - das alte
Hallenbad. Es soll wegen technischer Altersschwäche und knappen
öffentlichen Kassen bald geschlossen werden. Dann hoffen die
Glescher, den Zuschlag zu bekommen. Ausbauen wollen sie das alte
Bad selbst, denn es gibt ein Problem im Ort: Es fehlt eine
richtige Veranstaltungshalle. Das Hallenbad könnte nach einem
Umbau prima für eine Bürgerbegegnungsstätte taugen, glauben
die Glescher.
Ein Saal wird vermisst
Das würde auch Fina Inden (74) freuen, die im Dorf bekannt ist,
weil sie für die Frauengemeinschaft Kostüme zu Karneval, für
den Fußballverein die Fahnen näht und auch sonst ein guter
Geist bei vielen Veranstaltungen ist: Glesch ist eine
wunderschöne Heimat, aber vor allem ein Saal wäre noch gut. Und
ein paar Geschäfte mehr.
In der Tat kann man die Zahl der Geschäfte an zwei Händen
abzählen, zwei Frisöre, eine Metzgerei, Schlecker, Backshop,
zwei Bankfilialen, eine Postannahme, ein Copyshop und
Textildruckgeschäft, ein Kiosk, ein Musikhaus, zwei
Blumenläden, ein Getränkemarkt und eine Pizzeria. Das ist es so
ungefähr. Und noch ein Wunsch treibt Ortsvorsteher Schäfer um:
Ich hoffe, dass wir die gefährliche Einmündung der
Niederembter Straße auf die Grevenbroicher Straße endlich
entschärft bekommen. Am besten wäre ein Kreisverkehr.