Presseartikel 2006




27. Dezember 2006 (werbe-post)

15 Bäume gepflanzt

Die Gruppe „Lokale Agenda“ traf sich jetzt zu einer großen Pflanzaktion. Neben drei neu erworbenen Platanen, wurde noch zwölf Linden im Bereich des Kreisels / Ortseingang von Bedburg sowie am Ortsausgang zu Niederembt, gepflanzt. Ferdi Dresen und Ortsvorsteher Volker Schäfer kümmerten sich darum, das die rund drei Meter großen Bäume fachmännisch, von der Gruppe, in die Erde kamen und entsprechend befestigt wurden. Zahlreiche Bürger haben sich an dieser Aktion zur Erweiterung des Grüngürtels, beteiligt. Darunter auch die beiden drei- und vierjährigen Sprösslinge von Heike und Michael Dues.

 

11. Dezember 2006 (Kölnische Rundschau)

Weg zum Bus wird kürzer

Zwei neue Haltestellen wurden in Glesch eingerichtet. Die Buslinie 975 wird mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag, 10. Dezember, in der Nähe des Deutsche-Bahn-Haltepunktes an der Niederembter Straße in beide Richtungen halten.

Die Linie 975 zwischen Bedburg, Bergheim und Horrem fährt die neuen Haltestellen in der Nähe des Park-and-Ride-Parkplatzes in Glesch ab Sonntag an. Vor allem die Verbindung in Richtung Bergheim soll durch die Einrichtung der zusätzlichen Bushaltestellen verbessert werden. Für die Fahrgäste der Deutschen Bahn gibt es durch die Haltepunkte eine erhebliche Erleichterung. Sollte es auf der Bahnstrecke 38 zwischen Neuss und Köln zu einer Störung kommen, ist die Wegstrecke zur nächsten Bushaltestelle erheblich kürzer als bisher. Die Haltestelle in der Gevenbroicher Straße steht weiterhin zur Verfügung.

 

30. November 2006 (Kölnische Rundschau)

Musik voller Schwung
Der Chor "Modern and Classic" präsentierte die erste CD "Singt es weiter. . ." in Glesch


Sakrale Musik, die das Publikum zum Mitklatschen bewegt? Eine ungewöhnliche Vorstellung, die aber durchaus den Geschmack des Publikums traf. Das bewies der "Modern and Classic" Chor Glesch bei einem Konzert in der Pfarrkirche St. Cosmas und Damianus. Dort stellten die Sängerinnen und Sänger ihre erste CD namens "Singt es weiter. . ." vor.
20 kirchliche Lieder, modern und schwungvoll interpretiert, sind auf dem Album zu finden, das vor Ort auch verkauft wurde. Vom Talent der Sänger hat sich ein Großteil der Besucher gar nicht erst überzeugen müssen. Schon während des Konzerts hielten viele der rund 150 Gäste die CD in den Händen.
Chorleiter David Peschs Idee war die CD gewesen, und dabei war er bei Pfarrer Willi Hoffsümmer und Diakon Barthel Held sofort auf Zustimmung gestoßen.
Das Ergebnis ist gelungen. So bunt gemischt der Chor ist - Männer und Frauen unterschiedlichsten Alters singen bei "Modern and Classic" - so vielfältig ist auch das Repertoire. Von gediegenen vorweihnachtlichen Melodien wie "Bewahre uns Gott" bis hin zu poplastigen Stücken wie "Eine Hand voll Erde" ist alles vertreten. Je nach Stimmung des Liedes begleiteten Querflöte, Saxofon, Geige, Keyboard und Schlagzeug die Sängerinnen und Sänger.
Wer den Chor live hören will, muss sich noch ein wenig gedulden. Zurzeit laufen die Proben für ein Konzert, das für den zweiten Weihnachtstag geplant ist. Die CD ist allerdings im Handel. Eine Bestellung ist unter (01 73) 5 76 78 70 möglich.

 

01. November 2006 (Kölnische Rundschau)

"Jesus hat das auch gemacht"
Pfarrer Willi Hoffsümmer hat 1,2 Millionen Bücher verkauft

"Der Schäfer fragt die Nachtigall: Warum singst du nicht mehr? Sie entgegnet: Die Frösche quaken so laut. Der Schäfer: Aber man hört sie nur deshalb so laut quaken, weil du nicht mehr singst."
Wo die Nachtigall verstummte, da hat sich Willi Hoffsümmer in den 25 Jahren seiner schriftstellerischen Schaffens darauf verstanden, lautstark gegen kirchenfremdes Gequake anzusingen. Zumeist sind es solch eingängige, symbolträchtige Geschichten, die der Paffendorfer Pfarrer aus verschiedensten Quellen zusammengetragen und für seine Zwecke angepasst hat.
Egal ob kostenlos dem Mittelalter entliehen oder für 3000 Euro Lizenzgebühren erkauft: "frisiert, auf den Punkt gebracht, mundgerecht gemacht" - so fand jede der 1641 Erzählungen ihren Weg in einen der acht Kurzgeschichten-Bände, deren jüngste Ausgabe nun im Matthias-Grünewald-Verlag erschienen ist. Auch diesmal erwarten den Käufer "sorgfältig ausgewählte Geschichten, die sich für Predigt, Gruppen und Schule hervorragend eignen".
Und wenn irgendwo ein Pfarrer bei seiner Predigt das gelangweilte Husten übertönen muss, dann sieht Hoffsümmer darin das perfekte Umfeld für seine Gleichnisse. Eine Predigt ohne anschauliche Sprachbilder sei wie Physikunterricht ohne Experimente. "Jesus hat das auch gemacht", erinnert der schreibende Geistliche, dessen Auflagen die Millionengrenze überschritten haben.
"Beim Vorlesen der Geschichten merkt man: die Leute hören auf einmal zu. Das ist es nämlich - den Kern ohne viele Worte treffen", verrät der erklärte Experte auf dem Gebiet der Symbole. Schnell hat er ein Beispiel gefunden: "Da möchte sich ein Junge einen Hund kaufen, der humpelt. Der Bauer will den Hund verschenken, doch der Junge bezahlt ihn. Er hat selbst ein verdrehtes Bein." Und was ist die Moral aus der Geschichte? "Der Hund braucht jemanden, der ihn versteht", deutet Hoffsümmer. "Da muss man tief Luft holen, wenn man die Geschichte hört."
Von ursprünglich "schlechtem Deutsch" gereinigt findet sich "Ein Hündchen zu Weihnachten" im achten Geschichtenband in der Gesellschaft von Erzählungen über christliche Feste, Liebe, Gott und Tod wieder. "Die sind alle zeitlos", glaubt der Autor. "Man kann sie auch im Jahre 2100 noch predigen, wenn sich die Welt dann noch nicht umgebracht hat."
Bis dahin wird Hoffsümmer sicherlich noch den ein oder anderen Geschichtenband auf den Markt geworfen haben, der auf dem Gebiet kirchlicher Literatur noch sehr empfänglich ist. "Man sieht, dass dieses Ecke unheimlich ankommt. Auch bei nichtchristlichen Lesern. Denn da ist das ganze Leben drin", begründet der Paffendorfer.
Neben dem Band "Kurzgeschichten 8" ist zeitgleich auch der Titel "55 Taufansprachen mit Symbolen" erschienen. Und für die Adventszeit empfiehlt Hoffsümmer seinen neuen Kalender, der an jedem Tag eine Geschichte beschert.
Wenn seine Produktivität weiter anhält, wird er im Jahre 2009 sein 100. Buch vorgelegt haben. Nur eines könnte dieses Vorhaben verhindern: "dass die Verlage eingehen."

 

31. Oktober 2006 (Kölnische Rundschau)

Friedhof von Unkraut befreit

Die Gruppe "Lokale Agenda" traf sich am Samstag vor dem Glescher Friedhof. Vor Allerheiligen hatten sich Rolf Hopf, Sprecher der Agenda, und Ortsvorsteher Volker Schäfer vorgenommen, die Wege im und um den Friedhof von Unkraut zu befreien. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Viele Besucher des Friedhofes erteilten ein Lob an die freiwilligen Helfer der Agenda. Sie waren aber auch erstaunt, dass man hohe Friedhofsgebühren zahlt und die Stadt Bergheim dieser Aufgabe nicht nachkommt. Durch diese Aktion konnten neue Mitglieder für die Lokale Agenda gewonnen werden. Nähere Auskunft zur Agenda erteilt Hopf unter Telefon (0 22 72) 49 76.

 

17. Oktober 2006 (Kölnische Rundschau)

Spieltrieb macht die Prüfung zum Spaß
Im Herbst werden die Hunde unter anderem auf Gehorsam und in der Fährtensuche getestet

Mit freudigem Eifer sprang "Vilou" über eine ein Meter hohe Holzwand, um das Holzstück, das Besitzerin Jennifer Wieland dort hingeworfen hatte, zu ihr zurückzubringen. Der 20 Monate alte Schäferhund legte die Herbstprüfung ab und schien bei der Erledigung der Aufgaben eine Menge Spaß zu haben. "Wir arbeiten viel mit dem Spieltrieb der Hunde", erläuterte Herbert Förster, der Vorsitzende der Ortsgruppe Glesch des Vereins für Deutsche Schäferhunde.
Zehn Hunde nahmen diesmal an der dreiteiligen Prüfung teil, die am Sonntag gegen 9 Uhr mit der Fährtensuche begann.
"Dabei mussten die Hunde verschiedene Gegenstände finden, dementsprechend werden dann die Punkte vergeben", berichtete Förster. Für die Punktevergabe war Leistungsrichter Werner Esche aus Würselen zuständig. "Bei der Gehorsamsprüfung müssen die Hunde bei Fuß gehen, jeweils mit und ohne Leine", erläuterte der Vorsitzende. Mit der Abfeuerung von Schüssen wurden die Vierbeiner darauf getestet, ob sie sich vom Geschehen in ihrer Umgebung ablenken lassen. "Bei einer anderen Übung muss der Hund sitzen bleiben, bis er wieder abgeholt wird", erklärte Förster den Ablauf der Gehorsamsprüfung.
Hilfreich für jeden Hundebesitzer mag auch die bestandene Schutzprüfung seines Hundes sein. Denn hier geht es darum, einen Scheintäter anzuzeigen. "Wir haben auf dem Übungsplatz sechs Verstecke eingerichtet", berichtete Herbert Förster. "Die Hunde müssen die Strecke ablaufen und die Person durch Bellen anzeigen." Gegen 17 Uhr hatten die Hunde und ihre Halter es geschafft. Die Besitzer der Tiere, die die Prüfung bestanden hatten, erhielten eine Urkunde sowie Sachpreise in Form von Leinen oder Hundefutter. "Früher haben wir Pokale vergeben, aber wenn jemand oft bei den Prüfungen mitmacht, dann weiß er irgendwann nicht mehr, wohin damit", berichtete Förster aus Erfahrung.

 

02. Oktober 2006 (Kölnische Rundschau)

Zwei Bahnübergänge ab Freitag gesperrt

Das Unternehmen "B.A.S. Verkehrstechnik AG" teilt mit, dass die Bahnübergänge Glesch und Paffendorf von Freitag, 6. Oktober, bis Dienstag, 10. Oktober, für den kompletten Kraftfahrzeugverkehr gesperrt sind. Der Fußgängerverkehr kann aufrecht erhalten bleiben. Eine Umleitung ist ausgeschildert.

 

28. September 2006 (Kölnische Rundschau)

Gleisarbeiten blockierten Zugverkehr
Ersatzbusse für die Bahnstrecke Bedburg-Bergheim am Wochenende

Nichts ging mehr am gestrigen Morgen auf der Bahnstrecke zwischen Bedburg und Horrem. Als sich Volker Schäfer, Ortsvorsteher von Glesch, kurz vor 7 Uhr auf dem Bahnhof einfand, musste er feststellen, dass die Gleise beleuchtet waren und munter daran gearbeitet wurde.
Die rund 40 Menschen, die sich laut Schäfer auf dem Bahnsteig ansammelten, warteten dementsprechend vergebens auf ihre morgendliche Bahn in Richtung Köln. Was Schäfer wurmt: Keine Durchsage machte auf dem Missstand aufmerksam, und auch um den Ersatzverkehr per Bus schien sich die Deutsche Bahn AG nicht gekümmert zu haben. Da half nur, sich zusammenzutun und privat zu fahren. Kundenfreundlich sei dies nun wirklich nicht, ärgert sich der Ortsvorsteher, zumal die Regionalbahn 38, die von Düsseldorf nach Köln führt, gerade in den Morgenstunden voll ausgelastet sei.
"Die Arbeiten sind nicht zeitgerecht fertig geworden", erklärt Udo Kampschulte, Sprecher der Deutschen Bahn, dazu. Die Ursache werde untersucht, gegebenenfalls müssten "betriebsinterne Konsequenzen" folgen. "Normalerweise passiert so etwas nicht." Folge für die Bahnkunden: Bis 9 Uhr sei der Streckenabschnitt nicht passierbar gewesen, 16 Züge fielen aus.
Über die regionalen Radiosender seien alle Fahrgäste aufgefordert worden, nach Horrem zu fahren, dies hätte auch auf den Bahnsteigen durchgesagt werden sollen. "Sollte das versäumt worden sei, müssen wir um Entschuldigung bitten." Der Versuch, Busse für den Ersatzverkehr zu beschaffen, sei mangels freier Kapazitäten bei den Betrieben gescheitert. Ersatzweise seien Taxi-Unternehmen verständigt worden.
Ein Einzelfall wird dies nicht bleiben. Laut Internetseite der Bahn wird die Strecke zwischen Bedburg und Bergheim am kommenden Samstag und Sonntag sowie am 7. und 8. Oktober wegen Gleisarbeiten nicht befahrbar sein. Dafür aber sollen - im Gegensatz zu gestern - Busse Abhilfe schaffen, die zwischen den beiden Bahnhöfen pendeln. Fahrräder können allerdings nicht mitgenommen werden. Am heutigen Donnerstag und Freitag ist zudem der Bahnübergang K 32 Glesch gesperrt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.bahn.de/bauarbeiten, dort erst das Bundesland und dann die Linie anklicken.

 

23. September 2006 (Kölnische Rundschau)

Peringsmaar ist und bleibt kein Badesee
Schwimmer stören das ökologische Gleichgewicht und hausen am Ufer wie die Vandalen

Günter Klütsch ist Landschaftswächter, und sein Augenmerk gilt besonders dem Peringsmaar. Was er über die Zustände an dem Gewässer im Rekultivierungsgebiet zu berichten hatte, ließ die Mitglieder des Umweltausschusses bei ihrer Sitzung am Donnerstag alarmiert aufhorchen.
Reste von Lagerfeuern, leere Flaschen und Dosen, Pizza-und Fleischreste und alles, was es sonst noch an Lebensmitteln gibt, findet der Landschaftswächter, verstreut in der Gegend, bei seinen Kontrollgängen. Aber er hat noch schlimmeres gesehen: die Grillhütte halb abgebrannt, Dutzende verendete Karpfen, zurückgelassene Angelschnüre, in denen sich Wasservögel verheddern und elend verenden. Ja, sogar von "schwarzen Messen" berichtet Klütsch, und was er am Morgen nach einer 1.-Mai-Feier am Ufer des Sees vorfand, will er dem Ausschuss lieber nicht so genau beschreiben. "Ich musste die Polizei holen", sagt er nur. Seine Bilanz: "Das ist 'ne schöne Ecke da - aber es ist auch ein Schandfleck."
Das klang nicht ermutigend. Dabei wollte der Ausschuss unter anderem in der Sitzung darüber beraten, ob man das Peringsmaar teilweise als Badesee öffnen könne. - Wenn sich die Badegäste allerdings dermaßen schlecht benehmen?
Nach dem Landschaftswächter hatte der Biologe Dr. Udo Rose vom Erftverband das Wort und beleuchtete das Problem von der ökologischen Seite. Er erläuterte den Ausschussmitgliedern, dass der See zurzeit noch aus Sümpfungswässern, demnächst aber aus der wieder mehr Wasser führenden Erft gespeist werde. Diese sei ein "eutrophes" Gewässer mit einem Phosphorgehalt von 100 bis 320 Milligramm pro Liter Wasser.
"Wir als Bergheimer sollten uns schämen"
Die vorgelagerten Bioteiche würden den Phosphorgehalt zwar auf 65 Milligramm verringern. Damit sei das Peringsmaar aber immer noch ein eutropher See. "Solche Seen sind nicht unnatürlich, die gibt es auch in der Landschaft", versicherte Udo Rose. Aber: Als Badegewässer seien sie nicht geeignet.
Der relativ hohe Phosphorgehalt fördert das Algenwachstum. Damit kommt der See alleine ganz gut klar. Wenn aber noch zahlreiche Schwimmer und Wassersportler ihren Urin und ihre Sonnenmilch im Wasser hinterlassen, ist das Algenwachstum nicht mehr zu stoppen. Der See droht zu ersticken, die Fische sterben. Wer dann noch in der grünbraunen Brühe badet, kann sich Hautkrankheiten zuziehen. Kurzum, so das Fazit des Biologen: "Eine Ausweisung des Sees als Badegewässers ist nicht zu empfehlen."
Das waren klare Worte, und so drehte sich die Diskussion im Ausschuss vor allem um die Frage, wie man die wüsten Badegäste, die zurzeit den See heimsuchen, besser abschrecken könnte. "Wir als Bergheimer sollten uns schämen, dass wir die Anlage so verkommen lassen", sagte Rolf Kremer (CDU) und empfahl das Aufstellen von Findlingen, damit Autos und Mofas nicht mehr in die Nähe des Sees fahren können. Helmut Paul (CDU) berichtete, die Stadt Köln habe gute Erfahrungen mit dem Anpflanzen von stacheligen Brombeerhecken an Seeufern gemacht. Auf jeden Fall müsse der städtische Betriebshof dort öfter nach dem Rechten sehen. Dieter Hunke (SPD) sah das genauso, meinte aber: "Wer soll das denn machen, wenn wir immer weiter das Personal abbauen, das solche Dinge tut?"
Die Stadtverwaltung will nun einen Vorschlag ausarbeiten, wie der See besser geschützt werden könnte. Alle Maßnahmen müssten im Übrigen auch mit der Stadt Bedburg abgestimmt werden, der das Peringsmaar schließlich zur Hälfte gehöre.

 

20. September 2006 (werbe-post)

Wassergüte des Peringssees untersucht
Taucher der BSG RWE Fortuna nehmen den Peringssee unter die Lupe

"Warum ist das Wasser hier eigentlich nicht klar", wollte eine Wanderin wissen, die die Ökogruppe der Taucher der BSG RWE Fortuna am Ufer des Peringssees entdeckt hatte. Dieter Demgensky konnte sie beruhigen. "Durch die Wärme bilden sich vermehrt Algen, das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge." Nach ihrer letzten Untersuchung zur Wasserqualität hatten die sorgsamen Taucher diese im mittleren Bereich vorgefunden. Nun unternahmen sie einen weiteren Versuch, um die erhobenen Werte auf den neusten Stand zu bringen. Ein großes Transparent mit dem Hinweis, das hier aus ökologischen Gründen getaucht wird, hatten sie gut sichtbar zwischen Ufer und Weg befestigt. "Wir dürfen seitens der Städte Bedburg und Bergheim viermal im Jahr hier tauchen, aber leider nicht im Sommer, wenn er am meisten belastet ist", klärte Elisabeth Demgensky auf. Die Städte hätten Angst, dass Besucher des Sees die Tauchaktionen als "Freifahrtschein" ansehen und selber "unter Wasser" gehen würden.
Nachdem die Gruppe am Uferrand geschätzte zwei Kubikmeter Müll gesammelt hatte, schickten sie zweimal je drei Taucher unter Wasser, um Pflanzen- und Bodenproben in verschiedenen Tiefen zu sammeln. "Daran lässt sich die Wasserqualität bestimmen", erklärten sie.
Ein weiterer Tauchgang soll der Tierbestimmung dienen. Besonders achteten die Taucher auf alle möglichen Arten von Krebsen. Ziel sei es, einheimische Krebse anzusiedeln, da diese immer seltener geworden seien.
"Sie werden von den sogenannten 'amerikanischen Krebsen' verdrängt." Diese tragen einen für unsere Krebse tödlichen Pilz auf ihrem Panzer.
Nach der Aktion will die Gruppe, die gerne die ökologische Betreuung des Sees übernehmen würde, ihre Proben im Niederaußemer Vereinsheim auswerten und die Ergebnisse beiden Städten sowie dem Erftverband zuschicken.

 

07. September 2006 (Kölnische Rundschau)

350 Gäste feierten mit dem Verein
Zwei Mitglieder ausgezeichnet

Sechs beherzte Männer und eine Frau sprangen von der Erftbrücke bei Glesch ins Wasser, dem verbrannten Zachäus hinterher. Freilich nicht ohne in den Vortagen die Wassertiefe der Erft ausgelotet zu haben. Zum Ende der Kirmes des Bürgervereins ist das Bad in der Erft guter Brauch, so auch beim Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen. Schon am Freitagabend habe sich das Festzelt auf dem Kirmesplatz mit 350 Gästen gefüllt, erzählt Hans Winand Bedbur, der Vorsitzende des 210 Mitglieder zählenden Vereins, der vor 50 Jahren die Nachfolge des Junggesellenvereins antrat. Anlässlich des Jubiläums hatte der Verein zum kölschen Abend mit den "Couleurs" eingeladen und mit vielen Gästen an die Erfolge der 60er oder 70er Jahre anknüpfen können, als noch die "Drei Colonias", Heino Conti aus der Haifischbar oder die "Wurmtaler Musikanten" das Zelt gefüllt hatten.

Zum Bürgerball am Samstag stand nach dem Fackelzug und einem Ständchen bei Ortsvorsteher Volker Schäfer der Tanz im Vordergrund, auch Bürgermeisterin Maria Pfordt feierte mit. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden ehrte sie Heinz Schmitz, einen der Mitbegründer des Bürgervereins. Auch Gerda Becker wurde beim Seniorennachmittag am Montag mit einer Topfblume für ihren Wintergarten beschenkt. Denn sogar nachdem ihr Mann Hermann Josef gestorben war, habe sie den Bürgerverein weiter nach Kräften unterstützt, erläutert Bedbur. Beim Festzug unterstützten die Ortsvereine den Jubiläumsverein, die Schützen, der KC "Speckmänn" und die Freiwillige Feuerwehr marschierten mit, so wie Pfarrer Willi Hoffsümmer oder Diakon Barthel Held, die schon am Sonntagmorgen mit dem Bürgerverein eine Festmesse gefeiert hatten. Bereichert wurde der Festzug vom Paffendorfer "Edelweißzug" und weiteren Musikzügen. "Die Ortsvereine helfen uns so gut sie können. Aber es wird immer schwieriger, die Kirmes zu organisieren, Unmengen von Kosten hängen daran. Die junge Bevölkerung fehlt uns", sagt Bedbur und richtet einen Appell an die jungen, zugezogenen Glescher.

 

31. August 2006 (Kölnische Rundschau)

In der Fastenzeit kam die Liebe
Friedhelm und Gertrud Schneider feiern heute ihren 50. Hochzeitstag

Gertrud Schneider (71) hat das richtige Rezept für eine gute Ehe gefunden: "Durch Höhen und Tiefen zusammen gehen und durchhalten. Nicht gleich die Koffer packen, wenn es schwer wird." Sie scheint Recht zu haben, feiern sie und ihr Mann Friedhelm Schneider (72) doch heute ihren 50. Hochzeitstag. Kennen gelernt hatte die gebürtige Glescherin den jungen Sindorfer im Saal Müller in Bedburg. "Am 20. März 1955", erinnert sie sich heute noch gut an das Datum. "Damals war Halbzeit der Fastenzeit." Getanzt hätten sie immer gern, erinnert sich ihr Mann, der 40 Jahre lang für die Rundschau zunächst als Setzer, dann als Producer unter anderem in der Redaktion in Bergheim arbeitete.

Anderthalb Jahre nach dem Tanz zur Fastenzeit führte er die gelernte Schneiderin im selbstentworfenen und -genähten Kleid zum Standesamt nach Bergheim und tags darauf vor den Altar vom St. Kosmas und Damianus. Zwei Kinder wurden ihnen geschenkt: Tochter Hiltrud und Sohn Jürgen. Außerdem zählen heute zwei Enkelkinder zum engsten Familienkreis. Mit dem Enkelsohn geht Großvater Friedhelm Schneider heute gerne zum Angeln. Aktiv ist er außerdem im Tischtennisverein Kenten, während sie sich lieber der Hand- und Hausarbeit widmet. "Meine Frau hat mich immer gut versorgt. Die Liebe ist heute noch genau so groß wie damals", sagt der Goldhochzeiter heute. Zusammen mit ihr findet es er nicht nur unter dem Regenschirm ganz nett - sondern auch auf den gemeinsamen Reisen in die Türkei. Gefeiert wird am Freitag mit der Familie und am Samstag mit dem Freundes- und Bekanntenkreis.

 

18. August 2006 (Kölnische Rundschau)

Die "Sturzgeburt" macht sich prima
Gute Erfahrungen in einem Jahr "Offene Ganztagsschule" in Glesch gemacht

Kim (8) und Valeria (7) sind ganz begeistert von der Ganztagsschule. Den Ruheraum finden sie am schönsten. "Aber zu Hause zu sein ist natürlich besser", versicherten sie, als die Stadt, die Arbeiterwohlfahrt und die Hermann-Gmeiner-Schule zu einer Besichtigung der Räume für die "Offene Ganztagsschule" (OGS) in der Glescher Grundschule eingeladen hatten. Anlass war das erste Jahr der Ganztagsgrundschule in Glesch. Am Dienstag, 22. August, wird die OGS in der Oberaußemer Fortunaschule vorgestellt.

Die beiden Schulen waren die ersten Bergheimer Schulen, an denen die Ganztagsbetreuung eingeführt wurde. "Es war eine Sturzgeburt, weil der positive Bescheid so schnell kam", sagte Wolfgang Ketzler, Leiter der Glescher Grundschule. "Wir sind ins kalte Wasser geworfen worden, aber wir sind in dem einen Jahr gut geschwommen, obwohl es anfangs einige Probleme gab." Träger der OGS wurde in Glesch der Verein "Schule mit Herz", der zur Arbeiterwohlfahrt gehört.

Auch Bürgermeisterin Maria Pfordt zog ein positives Fazit. Durch die Nachmittagsbetreuung könnten die Eltern jetzt Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren. Die Stadt habe die Chance ergriffen und sei den Wünschen der Eltern gefolgt. "Bergheim hat in Nordrhein-Westfalen eine Vorreiterrolle gespielt", sagte Pfordt. "Die Schulen in Glesch und Oberaußem waren die Pioniere, denn hier waren die Räume, die wir benötigten, schon vorhanden". Sie dankte der Arbeiterwohlfahrt für ihr Engagement.

Die Kinder, so Pfordt, seien gut aufgehoben und bekämen eine qualifizierte Betreuung. Mit Improvisation und Kreativität seien einige Engpässe gemeistert worden. Es gebe nur einen Wermutstropfen: "Leider war es nicht möglich, dass das Mittagessen in der Schule gekocht werden kann." Die Ganztagsschule sei ein "finanzieller Kraftakt". Jeder Platz koste 1500 Euro, davon müssten die Eltern 480 Euro zahlen und die Stadt 200 Euro, den Rest übernehme das Land.

"Die Kinder sind gerne hier, und für die Eltern ist es eine Riesenerleichterung", berichtete Stadtarchivar Heinz Andermahr. Der ausgebildete Lehrer ist einer derer, die nachmittags mit den Kindern Hausaufgaben machen. Sehr zufrieden mit der Ganztagsschule ist Günter Wischeid aus Paffendorf. "Meine Tochter kommt immer zufrieden nach Hause, und wenn sie glücklich ist, dann bin ich es auch."

Wie Schulleiter Wolfgang Ketzler berichtete, werden künftig drei Lehrer seiner Schule nachmittags bei der Hausaufgabenbetreuung helfen. Zum Angebot der Ganztagsschule gehören unter anderem Sport, Computer, Tanzen und Selbstbehauptung. Gesucht werden aber noch musikalische und künstlerische Angebote, vor allem für die bildende Kunst und das Töpfern.

 

27. Juli 2006 (Kölnische Rundschau)

Illegale Camper fällen Bäume fürs Lagerfeuer
Am Peringsmaar ist alles verboten außer Spazierengehen - Dreck und Abfall zerstört die Idylle

Es ist einfach zu verlockend: Wenn die Sonne vom Himmel brennt, verleitet der Peringssee mit seinem vermeintlich kühlen Wasser immer wieder schwitzende Bedburger und Bergheimer zu einem Sprung ins Nass. So trieben gestern Mittag ein halbes Dutzend Badende völlig entspannt auf Luftmatratzen im See, ein Junge mit Schwimmflügeln warf Steinchen für seinen Hund. Während die Mütter am Ufer saßen und lasen oder Radio hörten, ließen wenigen Meter entfernt gleich drei Frauchen ihre Hunde durchs Wasser tollen. Ein Selbstversuch ergab gefühlte 28 Grad Wassertemperatur. Dabei besagen die Schilder am Ufer doch: "Baden verboten".

Und nicht nur dies, auch das Grillen im Naherholungsgebiet ist untersagt. Doch immer wieder finden Spaziergänger und Mitarbeiter der Ordnungsämter von Bergheim und Bedburg, deren Grenze mitten durch den 24 Meter tiefen See verläuft, Spuren im verbrannten Gras. Das ist bei dieser Trockenheit nicht ungefährlich.

Mülleimer werden in den See geworfen

Derzeit streiten sich im Forum des Internetauftritts der Stadt Bedburg vier Bürger um den wilden Müll, den die Griller, Wanderer und Schwimmer rund um den im Jahr 2000 im Rekultivierungsgebiet angelegten See hinterlassen. Zwei Einkaufswagen voller Unrat wurden gefunden und mittlerweile von dem Besitzer, einem Supermarkt, abgeholt. "Alle Jahre wieder", sagt Hermann-Josef Kramer vom Ordnungsamt der Stadt Bedburg dazu. Acht Mülleimer ließ die Stadt aufstellen, doch "sie werden nicht genutzt, sondern zweckentfremdet oder rausgerissen und in See geworfen." Dennoch machten die Mitarbeiter des Baubetriebshofes häufig die Runde und leerten die Eimer. Einen festen Terminplan gebe es hingegen nicht.

Anders in Bergheim: "Jeweils montags werden die 200-Liter-Eimer von unseren Mitarbeitern geleert", berichtet Ingeborg Angenendt, die bei der Stadt für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Einmal in der Woche säubern die Männer des städtischen Betriebshofes zudem den Grillplatz. "Nur dort ist es erlaubt zu grillen." Zuletzt hatten einige Besucher auch den hölzernen Tisch in der Grillhütte angekokelt. Die Mülltonne neben der Hütte war gestern hoffnungslos überfüllt, Plastikmüll lag im Gras drum herum. Dies war im Übrigen der einzige Mülleimer, der weit und breit zu sehen oder erreichbar war.

"Am Sonntag habe ich einen halben blauen Müllsack mit Scherben aus dem Wasser mit nach Hause genommen", schreibt eine Forums-Teilnehmerin. "Haben eigentlich die Verursacher im Geringsten eine Ahnung, wie weit der Weg zurück mit einer frischen Schnittwunde am Fuß ist?"

Gewässer hat keinen Frischwasserzulauf

Ein anderer Bedburger berichtet, dass Zelter (auch verboten) für ihr unerlaubtes Lagerfeuer die angepflanzten Bäume fällten. Er schreibt: "Nebenbei waren die dort auch am Angeln - ist Angeln im Peringsmaar eigentlich erlaubt?"

Während einzelne Politiker im Bedburger Rat über eine Nutzungsausweitung mit Badeerlaubnis am Peringssee nachdenken, sagt Angenendt: "Spazierengehen ist erlaubt, eine ruhige Nutzung. Das sieht das gemeinsame Nutzungskonzept der Städte vor." Ein Badebetrieb sei dort nicht realisierbar. "Dann bräuchten wir Wasser- und Stromleitungen und Zufahrtswege für den Rettungsdienst." Außerdem habe der See keinen Frischwasserzulauf und könne die Verunreinigungen durch die Badenden nicht überstehen. Immerhin, das Tauchen wurde an wenigen Tagen im Jahr erlaubt. Die Taucher sollen sich dann zugleich nützlich machen und Wasserproben entnehmen.

Hans-Jürgen Fitschen, Sprecher der Ortsgruppe Bedburg im Naturschutzbund, weiß: "Derzeit wird das Baden von den Ordnungsämtern stillschweigend geduldet." Sonst würde man tatsächlich Knöllchen ausstellen. "Aber sie denken sich wohl, einem Nackten kann man nicht in die Tasche greifen." Schlimmer für den See und das Erholungsgebiet seien die Trampelpfade im Gebüsch und das Grillen. Ein Phänomen, das sich auch an zwei der drei Biotop-Teichen zeigt. Auch hier: Müll, Grillspuren und Badende. Von öffentlichen Müllbehältern keine Spur.

"Bei der Stadt sehe ich ein wenig Nachlässigkeit", schreibt ein Forums-Mitglied mit Blick auf den Abfall. "Die Mülltonnen müssten häufiger geleert werden." Darauf wolle Bedburg jetzt achten, versicherte ein Mitarbeiter.

 

26. Juli 2006 (werbe-post)

„Flotte Mädchen“ werden 40
Am 29. Juni 1966 gründeten sieben Frauen in Glesch den Kegelclub „Flotte Mädchen“. Im Laufe der Jahre wurden aus den Tagestouren Wochenendtouren. Zum 40. Jubiläum suchten sich die „Flotten Mädchen“ Italien als Ausflugsziel aus. Nach 28 Jahren mussten sie ihre Stammkegelbahn in Glesch verlassen, weil die Wirtsleute in den Ruhestand gingen. Heute wird in Bedburg gekegelt. Ein schönes Geschenk machten die „Pudelsbrödern“ ‚ ein Club, der seit 1955 besteht, ihren Ehefrauen: Eine Busreise nach Paris. Zu den Gründerinnen,
die auch heute noch die Kugel schieben, gehören Karin Abts, Gerda Becker, Hella Clever, Anita Dittrich, Hanni Engelmann, Mia Haase und Agnes Nüsser.
In der letzten Ausgabe der Werbepost ist versehentlich ein falsches Foto zu diesem Beitrag erschienen.

 

26. Juli 2006 (Kölnische Rundschau)

Viel Wirbel um staubenden Splitt
Glescher ärgern sich über Bauarbeiten Steinchen schützen Bitumen

Wieder rauscht ein Auto vorbei. Wieder spritzen die kleinen grauen Steinchen hinter den Reifen hoch. Und eine dichte Staubwolke, die eben erst zur Ruhe kam, erhebt sich aufs Neue in die heiße Sommerluft. Meterhoch steht sie über der Kreuzung Grevenbroicher und Oberembter Straße, legt sich nur langsam nieder - auf parkende Autos, Gärten und Fensterbretter.

"Wirklich schlimm. Hier ist alles dreckig.", protestiert Joanna Stenka. "Man kann die Fenster nicht mehr öffnen. Und in dem Zimmer dort oben schlafen meine beiden Kinder." Eigentlich hatte die Mutter schon geglaubt, den für Autofahrer und Anwohner gleichermaßen lästigen Rollsplitt endlich los zu sein. Bis am letzten Freitag eine neue Ladung auf der Fahrbahn lag.

Doch so penetrant die Belästigung auch sein mag - für den Erhalt der frischen Fahrbahndecke ist der Splitt unerlässlich. "Durch die extrem heiße Wetterlage trocknet der Bitumen nur langsam", erläutert Renate Fremerey, Sprecherin des Rhein-Erft-Kreises. Eine Reinigung der Fahrbahn komme deshalb vorerst nicht in Frage. "Gekehrt wird erst, wenn die Straße trocken ist", bedauert Fremerey. "Wir müssen die Griffigkeit gewährleisten."

Und so müssen sich die Glescher auch weiterhin einstauben lassen. Und: "Es gibt welche, denen es Spaß macht, da durchzujagen", weiß Ortsvorsteher Volker Schäfer. Aber selbst bei gemäßigtem Tempo sei der Straßenzustand als bedenklich zu bewerten. "Ein Pkw ist beim Bremsen schon in den Fußgängerbereich geschleudert", berichtet Schäfer. "Und Radfahrer können so gut wie gar nicht mehr auf dieser Straße fahren. Einer ist schon gestürzt." Wie die übrigen Einwohner hat der Ortsvorsteher deshalb nur wenig Verständnis für die Baumaßnahmen. Und überhaupt sei der Schutz von Straßen mit Hilfe von Splitt ein "in Glesch unbekanntes Verfahren."

 

22. Juni 2006 (Kölnische Rundschau)

Schüler im Bann eines Autors

"Ihr seid ja so was von topfit", lobte Autor und Kabarettist Hans Buring die Schüler der Herbert-Gmeiner-Grundschule in Glesch. So aktiv haben die Lehrer ihre Sprösslinge wohl selten erlebt. Mit dem Musical "Die Maus in der Schule" zauberte Buring den Schülern der ersten und zweiten Klassen ein Lächeln ins Gesicht. Im Chor sangen die Mädchen und Jungen sowohl das Geburtstagslied eines Elefanten als auch das Stück über die flatternde "Fledermaus". Die dritten und vierten Klassen zog Buring mit seinem Jugendroman "Jacko, der Rabe" in seinen Bann.

 

09. Juni 2006 (Kölnische Rundschau)

Badegäste, Müll und Hundekot am See

Der Peringssee im Rekultivierungsgebiet des Tagebaues Fortuna-Garsdorf wurde als reiner Natursee geplant, nicht als Badesee. Schwimmer und Wassersportler sind dort nicht willkommen. Trotzdem belagern sie zunehmend die Seeufer, wie die Bergheimer Sozialdemokraten feststellten. "Ob nackt oder mit Badesachen, ob mit Hund oder gleich einer ganzen Campingausrüstung, am Peringssee ist bei Sonnenschein ordentlich was los", schreibt Fraktionschef Kai Faßbender. "Der Badebetrieb wird, da verboten, nicht überwacht, es gibt keine Mülleimer, und Autos hindert auch keiner daran, direkt an den See zu fahren. Überall liegt Müll und Hundekot." Faßbender schlägt vor, dass sich die jeweiligen Fachausschüsse der Stadträte von Bedburg und Bergheim mit dem Thema befassen. Der See liegt je zur Hälfte auf den Gebieten beider Städte. Faßbender und sein Bedburger Parteifreund Guido van den Berg können sich vorstellen, dass ein abgegrenzter Teil des Sees zum Schwimmen und Sonnenbaden freigegeben werden könnte. Zunächst aber müssten Verwaltungen und Ausschüsse beraten. Die weitere Vermüllung des Sees müsse gestoppt werden.

 

07. Juni 2006 (Kölnische Rundschau)

"Es kommt noch was Schmusiges"
MGV "Rheingold" freute sich über Zuspruch - Bei Oldies feierten die Besucher

"Wir sind andere Sachen gewohnt", sagte Dieter Senkel. Der Vorsitzende des Männergesangsvereins (MGV) "Rheingold" freute sich, als sich der AWO-Garten am Samstagabend mit Besuchern füllte. "Es läuft sehr gut", sagte er.
Die 22 Mitglieder des MGV sangen beim Frühlingsfest Schlager wie "Rivers of Babylon", "Sierra Madre" oder "Conquest of paradise". Diese Lieder unterschieden sich sehr von ihrem bisherigen Repertoire. "Man muss aus der alten Mottenkiste mal raus kommen", so Senkel. Unter dem Motto "Oldie- und Schlagerfestival" ging es ab 20 Uhr mit der Band "Vis a vis" weiter. "Nachher kommt bestimmt noch was Schmusiges", verriet der Vorsitzende, dem die Show der sechs Musiker aus Mönchengladbach gut gefällt. "Die spielen einfach alles."
Neben alten Schlagern gaben sie auch modernere Stücke von Anastasia oder Whitney Houston zum besten. "Wir spielen Schlager und auch ein paar rockigere Sachen", erklärte Martin Krüger, der bei "Vis a vis" Schlagzeug spielt. Mit kräftiger Stimme sang Dagmar Zajac für die Gäste "You're simply the best" von Tina Turner oder "Strong enough" von Cher. Auch Helmut Dirnegger, der schon seit der Gründung der Band vor 25 Jahren mit dabei ist, überzeugte neben flottem Gitarrenspiel auch als Sänger. Die Band beteuert: "Es ist noch nie vorgekommen, dass wir die Leute nicht zum Tanzen bewegt haben."
Bis zum späten Abend feierten der MGV und seine Gäste mit "Vis a vis". Am Sonntag gab der MGV bei Kaffee und Kuchen sein eigenes Konzert. Die Kinder durften dann auf einer Hüpfburg toben. - Der MGV sucht übrigens neue Sänger. "Wir sind von 35 auf 22 Mitglieder geschrumpft ."

 

23. Mai 2006 (Kölnische Rundschau)

Freier Eintritt im Zelt
S.-Sebastianus-Schützen feierten ihr Königspaar Hannelore und Hans Peter Scheuer

BERGHEIM-GLESCH. Neugierige und mit Kameras ausgerüstete Zuschauer säumten die Straße, die Sonne blinzelte zaghaft durch die Wolkendecke, und schon kündigten Bläserklänge den bunten Festzug an, der sich durch die Glescher Straßen schlängelte: Rund 300 Schützen, Musiker und Mitglieder aus Karnevals-, Fußballvereinen oder Feuerwehr marschierten anlässlich des Schützenfestes der St.-Sebastianus-Schützen am Sonntag durch Glesch. "Wir wollen lieber im Dorf aktiv sein, als uns zu sehr nach außen zu präsentieren", erläuterte Pressewart Volker Blank die Tatsache, dass sonst nur die Paffendorfer Bruderschaft eingeladen war.
Besonderes Augenmerk galt natürlich den Majestäten. Schützenkönigspaar ist dieses Jahr Hans-Peter Scheuer mit Ehefrau Hannelore. Die beiden 60-jährigen Rentner genossen die Festtage in vollen Zügen. "Es ist ein ausgesprochen schönes und aufregendes Gefühl, diese Tage zu erleben", verriet Hannelore Scheuer und auch Hans-Peter Scheuer geriet ins Schwärmen. "Ich habe mir mit der Königswürde einen langen Traum erfüllt", erzählte der Schütze, der den Vogel mit dem 13. Schuss von der Stange geholt hatte.
Jungschützenkönig ist der 22 Jahre alte Oliver Hemmersbach, der ebenfalls mit dem 13. Schuss den Titel errang. Der von der 22-jährigen Prinzessin Melanie Röben begleitete Lkw-Schlosser hatte aufgrund einer Wette auf den Vogel geschossen, doch Neuland war dies für ihn nicht. "Vor zehn Jahren war ich Schülerprinz, jetzt Jungkönig, was noch kommt, wird sich zeigen", sagte er erwartungsvoll.
Dritte im Bunde ist Bezirks-Schülerprinzessin Judith Hopf. Die 14 Jahre alte Glescherin war eigentlich im vergangenen Jahr Schülerprinzessin, errang anschließend aber auch noch die Königswürde auf der Bezirksebene Bergheim-Nord. "Bei insgesamt drei Schüssen erzielte ich 29 von 30 Ringen", erzählte die Schülerin, die deshalb erneut als Schülerprinzessin einsprang. Nicht nur das launische Wetter sorgte in diesem Jahr für Abwechslung bei den Schützen unter Brudermeister Bernhard Dux, auch die Festfolge änderte sich im Vergleich zu den Vorjahren. "Wir haben dieses Jahr schon am Freitag mit dem Bürgerball begonnen, Samstag wurden dann die Majestäten abgeholt und auf dem anschließenden Krönungsball gekrönt. Und heute ist der Festzug", erläuterte Blank die Änderungen. Mehr Besucher wurden zudem angelockt, weil das gesamte Wochenende über freier Eintritt im Festzelt herrschte.

 

16. Mai 2006 (Kölnische Rundschau)

Pfarrers neue Bücher

Der Paffendorfer Pfarrer Willi Hoffsümmer ist mit zwei neuen Fachbüchern auf dem Frühlingsmarkt vertreten. Beim Herder-Verlag erschien "Das große Buch der Kinder und Familiengottesdienste" mit CD-ROM dazu. Im Grünewald-Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern, veröffentlichte er "2 x 33 Kindergottesdienste für Drei- bis Siebenjährige durch das Kirchenjahr". Die Bücher sind über jede Buchhandlung zu beziehen.

 

12. Mai 2006 (Kölnische Rundschau)

Glescher Schüler tauschten Erinnerungen aus

Nach 18 Jahren feierten die Entlassjahrgänge 1957 bis 1961 der Glescher Grundschule ein Wiedersehen. Nach einem Gottesdienst in Paffendorf trafen sie sich im "Kirdorfer Hof" in Bedburg zum Abendessen. 40 ehemalige Schülerinnen und Schüler waren gekommen. Die meisten wohnen in der Umgebung, die weiteste Anreise hatte ein Frankfurter. In zwei Jahren wollen sich alle Jahrgänge noch einmal gemeinsam treffen.

 

10. Mai 2006 (Kölnische Rundschau)

Zu Besuch bei einem Idol

Eine Delegation der Nachwuchsabteilung des Glescher Schalke-Fanclubs "Glück Auf Glesch" konnte die Kölner Redaktion des Jugendmagazins "Bravo" besuchen. Sie hatten erfolgreich an einem Gewinnspiel der "Bravo Sport" teilgenommen. Den ganzen Tag über konnten die Glescher Jugendlichen mit ihrem Idol Kevin Kuranyi plaudern und live einen Hauch von Profifußball miterleben. Der Mittelstürmer der Nationalmannschaft stand seinen jungen Fans geduldig Rede und Antwort. Überglücklich, aber völlig erschöpft traten die Jungprofis von morgen die Heimreise nach Glesch an. Da die Jugendzeitschrift über den Besuch der Glescher berichten wird, freut sich der Bergheimer Fanclub über die Gelegenheit, auch überregional bekannt zu werden. Nach dem Motto "Klein, aber fein" geht der Fanclub in sein zwölftes Vereinsjahr. Mitglieder des Fanclubs besuchen regelmäßig die Heimspiele von Schalke 04 in Gelsenkirchen.

 

09. Mai 2006 (Kölnische Rundschau)

Peter Weitz wird heute beigesetzt
Lange Glescher Bürgermeister

Peter Weitz, Ehrenbürger der Stadt, ist am Donnerstag im Alter von 82 Jahren gestorben. Er wird heute auf dem Glescher Friedhof beigesetzt. Der Trauergottesdienst beginnt um 14.30 Uhr in der Kirche St. Cosmas und Damianus. "Wie der Kölner Dom zu Köln, so gehört Peter Weitz zu Glesch", hatte Stadtdirektor Jürgen Peters 1995 zum Abschied von Weitz als Ortsvorsteher gesagt.
Schon 1961 bis 1974 gehörte der gelernte Bauschlosser und Sozialdemokrat dem Glescher Gemeinderat und der Vertretung des Amtes Bergheim an. 1964 bis 1974 war er Bürgermeister von Glesch. Nach der kommunalen Neugliederung vertrat er die Interessen der Glescher fast 20 Jahre als Ortsvorsteher und Stadtrat.
Für seine Verdienste erhielt Peter Weitz unter anderem 1984 den Ehrenring der Stadt und das Bundesverdienstkreuz am Bande. 1991 ernannte ihn der Stadtrat zum Ehrenbürger.

 

24. April 2006 (Kölnische Rundschau)

Training für den Ernstfall
DLRG-Retter aus vier Gruppen übten vor allem Kommunikation

"Vier Personen sind mit einem Boot umgekippt. Keine weiteren Informationen", schallt es aus dem Lautsprecher des Funkgerätes im DLRG-Rettungswagen. "Zwei sind geborgen, jetzt fehlen noch zwei, fragen sie die Verletzten nach deren Verbleib", geht der Dialog zwischen dem Einsatzleiter Sascha Gründel an der Grillhütte und dem Retter am Ufer des Peringsmaars weiter. "Ja, das ist richtig, es fehlen noch zwei", bestätigt die Stimme nach einer Befragung des Mannes auf der Trage.
Später entdecken Helfer eine Frau am gegenüberliegenden Seeufer, sie lebt und wird in wärmende Decken eingewickelt. Kein Glück dagegen hat der Letzte der Vermissten. Zwei Taucher, die den Grund des Peringsmaars methodisch absuchen finden eine halbe Stunde nach der Havarie eine leblose Person.
Die Bootsführerin Beate Höhner und der 16-jährige Martin Lang nehmen die Leiche an Bord ihres Bootes.
"Zustand der Person?" lautet die beiläufige Frage des DLRG-Sanitäters bei der Übernahme des orangefarbenen Dummys am Ufer. "Ha, ha, ha, leicht leblos würde ich sagen", gibt Höhner sarkastisch zurück. Eine überflüssige Frage im Ernstfall, das weiß hier jeder. Denn schon nach drei Minuten ohne Luft stirbt ein Mensch.
Zum Glück sind das havarierte Boot mit vier Insassen und später die Verbrennungen von Menschen bei einem Grillunfall am See an diesem Samstagmorgen nur Szenarien für eine Übung.
Die Übung des Ernstfalles, sonst nur auf Landesebene oder bei den Ortsgruppen üblich, findet diesmal mit 18 Mitgliedern des Bezirksverbandes statt, der zuständig für den Rhein-Erft-Kreis ist. Aus Brühl, Frechen, Pulheim und Wesseling sind die DLRG-Retter gekommen, viele Helferinnen und Helfer spielen die Rolle von Verletzten. "Eine Premiere", betont Wolfgang Dorr stolz, das habe es vorher noch nicht gegeben.
Von unterschiedlichen Orten kommt auch die Technik. Ein Schlauchboot vom Wachgebiet am Rhein bei Wesseling, ein anderes vom Heider Bergsee. Ein Hochwasserboot und ein Jeep, mit dem die Boote zu Wasser gelassen werden, sind sogar aus Bonn ausgeliehen. "So was Schönes haben wir im Kreis nicht", sagt Dorr und grinst.
Was geübt werden muss? "Es ist vor allem die Kommunikation, wie überhaupt im Leben. Wie man miteinander spricht, sich verständlich macht. Und dann kommt noch der Umgang mit der Technik, mit den Funkgeräten", sagt Dorr.
Für Martin Lang, den Jüngsten vor Ort, heißt es, Kommandos wie "Leinen klar, vorne" zu befolgen und im Boot Hilfsarbeiten zu verrichten: "Ich kriege hier ein erstes Gespür für so ein Einsatzgeschehen."
Für Beate Höhner, die seit 20 Jahren Bootsführerin ist, und andere Erfahrene gilt es, sich mit den neuen Sprechweisen am Funkgerät vertraut zu machen. Erst seit Beginn dieser Saison seien die Codes dem offiziellen Rettungswesen angeglichen worden. "Adler Erft zehn 79" melde sich jetzt etwa ein Rettungsboot aus Wesseling per Funk. "Zu viel Gelaber", urteilt Höhner.

 

19. April 2006 (Kölnische Rundschau)

KC Speckmänn wählt Vorstand

Zu der Jahreshauptversammlung des Karnevalsclubs Stammdesch "Speckmänn" waren neben den aktiven Mitgliedern auch sehr viele inaktive gekommen, insbesondere die Eltern der Kinder aus den Tanzgruppen. Der Vorstand sprach allen einen besonderen Dank für die geleistete Arbeit in der letzten Session aus, wobei die hervorragende Arbeit von Sandra Bohr und Mareike Becker in der Jugendarbeit besondere Erwähnung fand. Die Speckmänn verfügten durch ihre Arbeit über zwei tolle Jugendtanzgruppen, die in der letzten Session viele gute Auftritte absolviert haben. Eine dritte Abteilung steht vor der Gründung. Satzungsgemäß wurde der Vorstand neu gewählt und die Versammlung bestätigte den alten Vorstand einstimmig im Amt. Somit bleiben Horst Commer Erster Vorsitzender, Georg Bücker Zweiter Vorsitzender, Bodo Bade Erster Kassierer, Edeltraud Commer Zweite Kassiererin, Dieter Becker Erster Schriftführer und Annemie Poths Zweite Schriftführerin. Im erweiterten Vorstand bleibt Elsbeth Becker Speckmädchen, und Kommandant bleibt Karl-Heinz Poths. Die Mitglieder des Vorstandsteams sprachen in einem Rückblick und in einer Vorschau die Situation der etwas zurückgehenden Besucherzahlen bei den Veranstaltungen und der steigenden Kosten durch die Gebührenerhöhung seitens der Stadtverwaltung Bergheim an. Dies könnte zu Sparmaßnahmen führen, die auch Auswirkungen auf die Jugendarbeit haben könnten, hieß es in den Berichten.

 

15. April 2006 (Kölnische Rundschau)

Stadt wünscht sich Peringssee-Allee
Bergheim will am Landesprogramm für mehr Bäume an Wegen teilnehmen

Die Stadt Bergheim will sich bemühen, mit einem eigenen Projekt in das Landesprogramm "100 neue Alleen" aufgenommen zu werden. Dies beschloss der Ausschuss für Planung und Umwelt in seiner jüngsten Sitzung. Das Programm ist von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Umweltminister Eckehard Uhlenberg Anfang des Jahres ins Leben gerufen worden und hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren 100 neue Alleen in Nordrhein-Westfalen zu schaffen.

Voraussetzung für Unterstützung aus dem Programm ist, dass die Allee neu und mindestens 500 Meter lang ist. Neu bedeutet auch, dass in der Allee keine Bäume gepflanzt werden dürfen, die eine Ersatzbepflanzung für andernorts gefällte Bäume darstellen.

Die Stadtverwaltung hat bereits einen Standort für eine mögliche neue Allee in Bergheim ausfindig gemacht: Zwischen dem Paffendorfer Wald und dem jungen Naherholungsgebiet am Peringssee. Daher auch der Arbeitstitel des neuen Projektes: "Die Peringssee-Allee".

"Die überwiegend auf vorhandenen Wirtschaftswegen geplante Allee verläuft im Schnitt mit 150 Metern Abstand in etwa parallel zur Erft und hat eine Gesamtlänge von 2700 Metern", beschreibt Andreas Beyerle, Fachmann für Landschaftsschutz in der Stadtverwaltung, die Trasse. Auf etwa 810 Metern seien bereits Bäume vorhanden, die sich in die Allee integrieren ließen. Fehlen noch 365 Bäume, hat Beyerle ausgerechnet. Die kosten pro Stück einschließlich Pflanzung und Anwuchspflege 260 Euro, sind zusammen 94 900 Euro. Außerdem müsste die Stadt für die Allee noch 14 460 Quadratmeter Fläche kaufen. Das schlägt bei einem angenommenen Quadratmeterpreis von 3,50 Euro mit 50 610 Euro zu Buche. Rechnet man noch 10 000 Euro pauschal für Vorbereitung und Sicherungsmaßnahmen dazu, würde das ganze Projekt 155 510 Euro kosten. Unentgeltlich hofft die Stadt die Genehmigung von RWE Power zu bekommen, auf dem Gelände des Unternehmens Bäume zu pflanzen.

Gut 150 000 Euro hat der Stadtkämmerer nicht übrig. "Für die Stadt, die sich im Haushaltssicherungskonzept befindet, ist die Herstellung der doppelten Baumreihe zurzeit nicht finanzierbar", sagt Andreas Beyerle. Ohne Unterstützung der Landesregierung sei das Projekt deshalb nicht zu verwirklichen.

Die Stadt muss sich anstrengen, um in das Landesprogramm aufgenommen zu werden. Beyerle: "Auf Landesebene gesehen sind 100 Alleen nicht viel. Es gibt 31 Kreise und 23 kreisfreie Städte im Land. Es liegt auf der Hand, dass nicht jede Gemeinde oder Stadt berücksichtigt werden kann."

 

04. April 2006 (Kölnische Rundschau)

Taucher dürfen jetzt ins Peringsmaar
Ausschuss erlaubt "ökologisches Tauchen" - Naturschutzbund fordert Nutzungskonzept

Das Peringsmaar soll zukünftig viermal im Jahr betaucht werden - dieser Regelung stimmte der Ausschuss für Struktur und Stadtentwicklung jetzt zu. Die Bestätigung durch den Rat steht indes noch aus.

Voraussetzung für das regelmäßige Betauchen - das außerhalb der Sommermonate stattfinden soll - ist allerdings, dass sich die interessierten Tauchvereine und Taucher zu einer "Gruppe zur ökologischen Betreuung des Peringssees" zusammenschließen und pro Tauchgang nicht mehr als fünf Taucher in das Gewässer steigen. Die Taucher sollen dabei Wasser- und Bodenproben entnehmen, Unrat beseitigen und scheinbare Unregelmäßigkeiten an Pflanzen und Fischen ausmachen. Die Genehmigung zur Betauchung muss jährlich neu beantragt werden - und zwar durch je einen noch zu benennenden Vertreter Bergheims und Bedburgs, deren Stadtgrenze durch den See verläuft. Beide Kommunen sollen zudem regelmäßig über die durch das Tauchen gewonnenen ökologischen Erkenntnisse informiert werden.

Neben den einzelnen Fraktionen im Ausschuss begrüßte zwar auch der Naturschutzbund (NABU) diese Entscheidung. Indes: Aufseiten des NABU will man es nicht allein bei dieser Neuerung belassen. Vielmehr fordern die Naturschützer eine generelle Überarbeitung des 2001 entwickelten Nutzungskonzeptes für das Peringsmaar. Denn: "An viele Vorgaben wird sich bis heute nicht gehalten", kritisiert Hans-Jürgen Fittschen, Vorsitzender der Organisation in Bedburg.

So werde etwa nicht nur im Sommer entgegen den Vorschriften im See gebadet und um das Gewässer herum gegrillt. "Auch haben sich auf allen Seiten des Ufers Trampelpfade herausgebildet, weil man aus allen Richtungen problemlos an den See herankommt."

Um nun die Kontrolle nicht gänzlich zu verlieren, wäre es besser, das Peringsmaar gleich zu einer eingeschränkten öffentlichen Nutzung freizugeben - was auch Thomas Koch, Vorsitzender der Freien Wählergemeinschaft (FWG) begrüßt: "Naturschutz heißt ja auch, den Menschen an der Natur zu beteiligen. Wenn man so ein besonderes Gewässer vor der Haustür hat, dann sollten die Leute das auch nutzen dürfen." Eine "kommerzielle Nutzung" bringe im Gegensatz zu "Verboten, die ohnehin keiner beachtet", immer auch eine bessere Kontrolle mit sich, "weil man - eventuell auch ehrenamtlich - immer Aufsichtspersonal dabei hat". Einen entsprechenden Antrag will die FWG in den nächsten Wochen der Stadt vorlegen.

Fittschen gibt jedoch zu bedenken, dass "auf jeden Fall Ruheräume für Tiere eingerichtet werden müssen". Das könne beispielsweise dadurch geschehen, dass Teile des Ufers durch gesonderten Bewuchs mit Büschen und Sträuchern für Menschen unzugänglich gemacht werden. "Gerade in den kälteren Monaten stellt das Maar für viele Entenarten aus Nord- und Nordosteuropa aufgrund seines warmen Wassers eine Zuflucht dar. Diese Bereiche müssen absolut geschützt liegen".

 

21. März 2006 (Kölnische Rundschau)

Tierische Prüfung
Schäferhunde mussten zeigen, wie gut sie sich benehmen können

„Erny von Jan van Werth“ springt brav, wenn sein Hundeführer, es ihm befiehlt, er bleibt an seinem Platz liegen, auch wenn der Führer sich von ihm entfernt. Und deshalb bekam er für seine Leistung auch 95 von 100 Punkten, die man in der Teilprüfung „Unterordnung“, also der Gehorsamsprüfung, erhalten kann.
Der gehorsame Hund hat am Sonntag nämlich an der alljährlich stattfindenden Frühjahrsprüfung für Deutsche Schäferhunde teilgenommen. Ausgerichtet wurde sie von der Ortsgruppe Bedburg-Glesch des Vereins für Deutsche Schäferhunde e.V.
Insgesamt gibt es drei Teildisziplinen, die die Hunde mit ihrem Führer absolvieren müssen. Morgens stand also die Unterordnung auf dem Plan, danach folgte die Fährtensuche, bei der die Tiere eine etwa 300 Meter lange Spur verfolgen müssen und am Ende drei Gegenstände erschnüffeln sollen. Später am Tag schloss sich dann die Teilprüfung des Schutzdienstes an. Hierbei müssen die Hunde einen Helfer aufspüren, bellen, wenn sie ihn gefunden haben und dann seine Flucht vereiteln. Für jede Disziplin bekommt das Tier 100 Punkte, für Fehler werden je nach Schwere mehr oder weniger Punkte abgezogen.
Schon am Vortag mussten Hund und Führer ihr Können bei einer Verkehrssicherheitsprüfung unter Beweis stellen, die ebenfalls mit in die Gesamtbewertung einfließt.
Insgesamt 19 Hunde aus Privatbesitz versuchten die Mindestpunktzahl für das Bestehen der Prüfung zu erreichen, wobei es aber auch schon vor Schluss das eine oder andere enttäuschte Gesicht seitens der Führer zu sehen gab, wenn eine Disziplin nicht ganz so gelaufen war, wie erhofft.

 

24. Februar 2006 (Kölnische Rundschau)

Vorstandswahl beim MGV "Rheingold"

Der Männergesangverein "Rheingold" Glesch hat einen neuen Vorstand gewählt. Vorsitzender ist Dieter Senkel, sein Stellvertreter Willi Engelmann. Zu Schriftführern wählte die Versammlung Friedhelm Keller und seinen Stellvertreter Wolf-Dieter König. Erster Kassierer ist Heinz Engelmann und zweiter Kassierer Helmut Kneschke. Als Beisitzer gehören Wolfgang Hartmann und Willi Maahsen dem Vorstand an und als Archivare Peter Lüngen, Erich Pruschke und Holger Clever. Mehr als 35 Jahre haben Heinrich Junggeburth und Hans Feichtinger die Noten des Vereins verwaltet, gepflegt und ergänzt. Beide scheiden jetzt als aktive Vorstandsmitglieder aus, Heinrich Junggeburth aus Altersgründen und Hans Feichinger, weil er zu seiner Tochter ins Weserbergland zieht. Der Vorsitzende Dieter Senkel sprach den beiden Sängern Dank und Anerkennung für die nicht immer leichte Aufgabe aus. Er erinnerte daran, dass sie im Jahre 2001 das gesamte Notenmaterial hatten retten können, als das Vereinslokal des MGV "Rheingold" ausbrannte.

 

17. Februar 2006 (Kölnische Rundschau)

Tusneldche und der Zoff am Strand
Knapp 100 Jecke feierten Karneval mit den katholischen Frauen in Glesch

Nein, woher die Fußballtrikots für den abschließenden Tanz zur bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft kamen, wollte Erika Herzogenrath von der Katholischen Frauengemeinschaft St. Cosmas und Damianus nicht so recht verraten. Eines war jedenfalls sicher: Die Leibchen von Kevin Kuranyi und Co. waren Original-Trikots. Erst von den Spielern getragen, nun hatten sie die jecken Damen in Glesch bei ihrer Sitzung an. Sie sorgten damit am Ende des gut vierstündigen Programmes für jede Menge Applaus von den knapp 100 Jecken im Saal des Jugendheimes.

Zuvor schon hatten et "Tusneldche" (Christel Heinrichs) mit seiner Büttenrede über die lieben Sorgen des hausmütterlichen Alltags oder das Duo Sigrid Flunkert und Monika Rüttgers mit seinem "Urlaubs-Sketch" für Stimmung gesorgt: Der schnauzbärtige Ehemann kommt am ägyptischen Strand vor lauter Streit mit seiner Ehefrau ("Du lässt dich ja grillen wie ein Spanferkel. Wenn wir aus dem Urlaub wiederkommen, denken die Leute ja, ich hätte eine Mumie mitgebracht") nicht zur wohlverdienten Erholung.

Als Ehrengäste des Tages erklommen mittenmang im Programm Prinz Kurt, Bauer Heinz-Willi und Jungfrau Francis - ihres Zeichens das Dreigestirn aus Oberaußem - die Bühne und zeigten sich überaus angetan von der Stimmung im Saal.

 


01. Februar 2006
(Kölnische Rundschau)

Sie trafen sich im Odenwald
Ihre Diamanthochzeit feiern heute Griselda und Peter Herzogenrath, beide 86 Jahre alt, mit der Nachbarschaft. Auch die Vereine sind eingeladen. Mit der Familie wird in der nächsten Zeit gefeiert.

Die Eheleute hatten sich am 2. Februar 1946 in Bergheim das Jawort gegeben, später heirateten sie kirchlich in Köln. Kennen gelernt hatten sie sich schon 1939 im Odenwald im Heimatort von Griselda Herzogenrath. Peter Herzogenrath war damals Soldat, und seine Truppe hatte Quartier im Ort bezogen. "Wir haben uns beim Manöverball das erste Mal gesehen", erzählen die Eheleute. Während des Kriegs riss der Kontakt nicht ab, obwohl Peter Herzogenrath in vielen Ländern im Einsatz war. Nach Kriegsende kam Griselda Herzogenrath nach Glesch in den Heimatort ihres Mannes. Ihr Mann war 45 Jahre lang als Formleger und Steiger in der Brikettfabrik Fortuna-Nord beschäftigt. Mit 63 Jahren ging er in den Ruhestand. Griselda Herzogenrath arbeitete als Hausfrau und Mutter. Die Eheleute haben zwei Kinder und einen Enkel. "Der Haushalt war mein Hobby", sagt Griselda Herzogenrath. Ihr Mann hatte eine eher ungewöhnliche Freizeitbeschäftigung. "Ich habe als Maurer viele Häuser in Glesch gebaut", erzählt er. Peter Herzogenrath ist in allen Ortsvereinen Mitglied und saß für die Sozialdemokraten, bei denen er seit 40 Jahren Mitglied ist, im Gemeinderat von Glesch.

 

01. Februar 2006 (Kölnische Rundschau)

Jubel über Mischung aus Tattoo und Tutu
Zum "Klamotte-Ovend" hatte der Karnevals-Club "Speckmänn" aus Glesch eingeladen

Rosa Tutu, schwarze Gummistiefel, große Tattoos - in diesem Aufzug eine gute Figur zu machen, ist wirklich schwer. Doch mit viel Humor und ein wenig Eleganz ist das dem Männerballett des KC "Speckmänn" am Freitagabend gelungen. Beim beim "Klamotte-Ovend" des Glescher Karnevalsclubs sorgten die Tänzer für ein jubelndes Publikum.
1987 wurde der SC "Speckmänn", der seinen Namen einer alten Tradition verdankt, gegründet. Im gleichen Jahr fassten die Glescher Männer einen folgenschweren Entschluss. Mit wenig Gespür für Rhythmus und Musik, aber mit umso mehr Humor und Sinn für komische Szenen gründeten sie das Männerballett. Seither sorgen die Grazien jedes Jahr bei den Sitzungen des Glescher Karnevalsclubs für gute Stimmung.
In Zeiten knapper Lebensmittel konnten die Glescher, die damals überwiegend Bauern waren, mit der begehrten Tauschware Speck auftrumpfen. Heute bieten die "Speckmänn" karnevalistische Unterstützung für befreundete Vereine aus Ahe oder Manheim. "Wir haben Freundschaften zu vielen Karnevalsvereinen und besuchen diese auch immer gerne", erklärte Horst Commer, der Vorsitzende des Vereins.
Ein buntes Programm wurde den rund 100 Besuchern des "Klamotte-Ovend" geboten. Neben dem Auftritt des Männerballetts überzeugten auch die "Minis" des Vereins das Publikum. 20 kleine Funkenmariechen - das jüngste Mitglied wird im Mai erst drei Jahre alt - machten mit ihren Tänzen ihren älteren Vorbildern ganz erhebliche Konkurrenz.

 

26. Januar 2006 (Kölnische Rundschau)

Majestäten verabschiedet und proklamiert

Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Glesch von 1846 feierte jetzt das Patronatsfest. Nach einer heiligen Messe in der Parrkirche trafen sich die Schützen zu einem gemütlichen Abend in der Aula der Grundschule. Nach ihrem feierlichen Einzug in die Aula wurden die Majestäten des vergangenen Jahres, Jungschützenkönigin Michaela Dresen und Schützenkönigin Herta Prinz mit ihrem Prinzgemahl Büb Prinz verabschiedet. Die aktuellen Majestäten, Jungschützenkönig Oliver Hemmersbach mit seiner Prinzessin Melanie Röben und Schützenkönig Hans-Peter Scheuer mit seiner Königin Hannelore Scheuer wurden proklamiert. Später am Abend wurden Uschi Dresen, Roswitha Siedt, Friedhelm Buhs, Bernhard Dux und Benito Herzogenrath ausgezeichnet, die der Bruderschaft seit 25 Jahren angehören. Für besondere Verdienste um die Bruderschaft wurde Volker Blank das silberne Verdienstkreuz des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften verliehen. Tags darauf wurde nach einem Mittagessen die Schülerprinzessin des vergangenen Jahres, Judit Hopf, verabschiedet und die Schülerschützen der Vereinsmeisterschaft 2005 geehrt. Die Kinder und Jugendlichen konnten sich im Anschluss unter Aufsicht der Jungschützenmeister und anderer Vereinsmitglieder in der Turnhalle bei Sport und Spiel austoben.

 

09. Januar 2006 (Kölnische Rundschau)

Dieser Pastor kennt keinen Stress
Viele Glescher dankten Willi Hoffsümmer und Diakon Held für ihre Arbeit

"Ich hoffe auf die nächsten zehn Jahre", sagte der Erste Vorsitzende des Glescher Pfarrgemeinderates, Hans-Winand Bedbur. Kaum ein Durchkommen war am Freitagabend beim Neujahrsempfang nach der Messe im Pfarrheim. Den Empfang nahmen die Glescher Gemeindemitglieder zum Anlass, die Jubiläen ihres Pastors Willi Hoffsümmer und ihres Diakons Barthel Held zu feiern.

Seit zehn Jahren betreuen die Seelsorger die Glescher Gemeinde. Im Zuge von Sparmaßnahmen wurde Hoffsümmer vor zehn Jahren gebeten, neben seinen Gemeinden St. Pankratius Paffendorf und St. Gereon Zieverich, in denen Hoffsümmer seit 26 Jahren tätig ist, auch die Glescher Gemeinde St. Cosmas und Damianus zu betreuen. Drei Gemeinden, für Hoffsümmer kein Problem: "Das ist halt einfach so gekommen, wie die Jungfrau zum Kind." Stress bedeutet die Dreifachbelastung für ihn nicht. "Nur die drei Tage mit den Messdienern Anfang Januar waren Stress", gabe der 64-jährige Hoffsümmer lachend zu. Um ihn zu entlasten, wurde ihm Diakon Held zur Seite gestellt, der damals von Bedburg nach Glesch versetzt wurde. Held übernimmt einen großen Teil der Trauungen, Beerdigungen und der Messdienerarbeit in den drei Gemeinden. "Wenn wir Sie brauchen, sind Sie immer da und haben immer ein offenes Ohr. Auch bei drei Gemeinden", dankte Bedbur den beiden.

Dem Dank schlossen sich auch zahlreiche Gemeindemitglieder an und flüsterten Hoffsümmer zu, dass er ihnen noch lange erhalten bleiben solle. Von den Glescher Kindergartenkindern gab es zum Jubiläum das Ständchen "Viel Glück und viel Segen" und zwei selbst gemalte Bilder.

 

04. Januar 2006 (Kölner Stadtanzeiger)

Die Glescher lieben ihren See
Kirche, Fußballverein und Lokale Agenda prägen das Dorfleben des Bergheimer Stadtteils Glesch an der Bedburger Stadtgrenze.

„Nach Glesch, da zieht man nicht hin, da fährt man durch.“ Wie Diakon Barthel Held so geht es vielen Bedburgern, die über den nördlichen Bergheimer Stadtteil in die Kreisstadt oder auch weiter nach Köln fahren. Doch der gebürtige Königshovener Held hat seine Meinung inzwischen gründlich geändert: „Heimat ist da, wo man geboren ist, und das ist für mich Königshoven, aber hier in Glesch ist mein Zuhause.“ Lieb gewonnen hat Held den kleinen Ort an der Erft, der vor einigen Jahren wie aus dem Nichts einen schmucken See hinzubekam - den man sich aber mit den Bedburgern teilt.

Man teilt sich so vieles mit den Bedburgern in Glesch, sogar die Telefonvorwahl „02272“. Auch zum Einkaufen fahren viele gern mit Auto oder Rad ins nahe gelegene Einkaufszentrum im benachbarten Bedburger Stadtteil Blerichen oder gehen ganz einfach dorthin spazieren, wie es auch Ortsvorsteher Volker Schäfer gerne tut. Eigentlich gibt es drei Gruppen von Gleschern. Die einen arbeiten in Köln oder haben dort ihre Wurzeln und pendeln Tag für Tag mit der Eisenbahn in die Domstadt. Die anderen arbeiten bei RWE Power und folgen dem Tagebau zu den Arbeitsstätten in Grevenbroich-Frimmersdorf oder Neurath. Das sind diejenigen, die auch eine engere Bindung an Bedburg haben.

Dazu gibt es aber noch eine dritte Gruppe und zu der zählen Traudchen und Willi Kemmerling. Der 78-ährige ist in dem kleinen Ort geboren. Er liebt es, mit seiner 76-jährigen Frau an der Erft oder im ehemaligen Tagebaugebiet, das jetzt rekultiviert worden ist, spazieren zu gehen. Die Kemmerlings fahren nie in Urlaub - und sie wissen warum: „Leute, die wegfahren, kennen Glesch nicht“, zitiert Traudchen Kemmerling ein geflügeltes Wort ihres Mannes. Und der ergänzt selbstbewusst: „Die Naherholungsgebiete rund um unseren Ort, ob in Richtung Bedburg an dem Peringssee oder in Richtung Niederembt durch die Felder, sind toll, besonders für uns ältere Leute. Man hat viel Platz, sich zu bewegen.“ Es freut Traudchen Kemmerling, dass der Peringssee von den Bewohnern Gleschs und Bedburgs so gut angenommen worden ist: „Es gibt einige Teiche vor dem See. Dort habe ich letztens 50 Schwäne gezählt. Das sah wunderschön aus.“

Gigantisches Förderband

Zwischen Glesch und dem Peringssee rauscht seit vielen Jahrzehnten ein gigantisches Förderband, das Kohle vom Tagebau Hambach ins Kraftwerk Niederaußem oder Erdreich von einem frischen Tagebau in einen ausgekohlten Bereich bringt. In zwei bis drei Jahren ist Schluss mit der Lärmbelästigung. Die Bandtrasse wollen die Glescher aber trotzdem erhalten, denn rund um diesen unzugänglichen Industriebereich hatte RWE Power schon vor Jahren einen bunten Mischwald angepflanzt, durch den nun Fuchs und Reh streifen.

Ortsvorsteher Schäfer kämpft den Kampf seines Vorgängers für den Erhalt dieses schönen Stückchens Natur weiter - und könnte in einigen Jahren unerwartete Unterstützung vom Land bekommen. Im Rahmen der Regionale 2010 sollen nämlich Naturflächen wie grüne Bänder in der Stadt Bergheim und ihren Nachbargemeinden für eine Vernetzung der raren Natur- und Waldgebiete im vom Tagebau geprägten Bergheimer Land sorgen. Unter dem Titel „terra nova“ (zu deutsch: „neue Erde / Welt“) könnte auch der von den Gleschern so geschätzte Grünzug erhalten bleiben.

Froh macht Schäfer und seine Mitstreiter, dass die Stadt sich schon ein Vorkaufsrecht für die Grünstreifen gesichert hat. Ziel ist es, dass die Stadt das Grün ankauft und anschließend für Bauherren, die eine Ausgleichsfläche anlegen müssen, wieder verkauft. Dafür kämpft auch die Lokale Agenda-Gruppe im Ort unter dem Vorsitz von Rolf Hopf, die in Glesch wie auch in vielen anderen Stadtteilen von Bergheim aktiv ist. Der Segelflugplatz im benachbarten Paffendorf würde sich so entlang der Glescher Mulde, dem Seegebiet Buchholzer Graben und der grünen Bandstraßentrasse zu einem recht üppigen Naturgebiet ausdehnen. Der Radweg an der Erft entlang dürfte dann noch mehr frequentiert sein als jetzt schon in lauen Tagen.

Mindestens genauso stolz wie auf die nach dem Lärm und Staub des Tagebaus wiedergewonnene Natur ist man in Glesch auf den Bahnhaltepunkt. „In 43 Minuten ist man von Glesch aus, ohne umzusteigen, am Kölner Hauptbahnhof“, sagt Ortsvorsteher Schäfer - nach Düsseldorf dauert es nicht viel länger. Doch wer nach Düsseldorf will, steigt in Bedburg zu, wer nach Köln will, in Glesch. Das liegt an der Tarifgrenze, die genau zwischen Bedburg und Bergheim verläuft und zum Ärger mancher Glescher dazu führt, dass der Haltepunkt im Dorf häufig von Pendlern aus Bedburg zugeparkt ist. Trotzdem haben Berufspendler, die in Glesch zusteigen, einen entscheidenden Vorteil: „Da gibt es morgens noch Sitzplätze, in Bergheim stehen alle.“

Neues Baugebiet

Gleich neben der Bahn entsteht derzeit ein neues Baugebiet in dem Dorf, das durch große Grundstücke mit Selbstversorgergärten geprägt ist. Dort sollen einmal 28 Häuser stehen. 75 Menschen werden dort wohnen, etwa die Hälfte stammt aus dem Ort. Dann könnte Glesch bald die 2000-Einwohner-Marke knacken - drei Viertel davon sind Katholiken, die auch noch regelmäßig an den Gottesdiensten in der Kirche St. Cosmas und Damianus teilnehmen. Diese Schutzheiligen sind in der Region recht selten, sind sie doch eigentlich die Schutzpatrone der Ruhrgebietsmetropole Essen. Grund für die Namensgebung ist, dass König Zwentibold von Lothringen großflächige Ländereien an der Erft besaß, die er im Jahre 898 dem Essener Damenstift schenkte, wie der Glescher Heimatforscher Willem Cremer herausgefunden hat, dazu zählte auch Glesch.

Die Kirche ist auch heute noch sehr aktiv im Ort, gemeinsam mit den St.-Sebastianus-Schützen im Verband Bergheim-Nord, deren Präses Diakon Barthel Held ist - und der war vor einigen Jahren selbst Schützenkönig in Glesch. An den Samstagen vor Weihnachten versammelten sich viele Bürger vor dem mächtigen Pfarrhaus gegenüber der Kirche. Dort hatten Messdiener, Mütter einer Krabbelgruppe, die 3. Klassen der Hermann-Gmeiner-Grundschule im Ort und Frauen des Pfarrgemeinderates die großen Fenster festlich dekoriert. An Heiligabend wurde sogar eine Krippe dort aufgebaut. Nicht nur durch diese Gemeinschaftsaktion ist es nicht verwunderlich, dass Glesch schon oft zu den Preisträgern des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“ gehörte.

Allerdings ist auch Glesch keine reine Insel der Glückseligkeit, besonders das Angebot für Jugendliche lässt zu wünschen übrig, wie auch die Lokale Agenda herausfand. „Räumlichkeiten gibt es, aber zu wenig Leute, die Verantwortung übernehmen wollen“, schildert Held das Dilemma. Auch die Jugendlichen wollen lieber einen offenen Treff, in dem sie ohne Aufsicht machen können, was sie wollen. Doch da spielen wiederum die Vereine und die Kirche nicht so ganz mit, so dass sich eine Reihe von Kids an der Grillhütte zum Abhängen versammeln und dort den ein oder anderen Müllhaufen hinterlassen. An diesem Problem arbeiten die Glescher noch.

Neuer Chor

Aber es gibt schon Ansätze. So treffen sich neben den Messdienern regelmäßig die Keyboard-Gruppen der Musikschule Heinen im Jugendheim hinter dem Pfarrhaus, Jungschützen finden sich dort zu ihrem Training ein, und auch die Pfarrbücherei ist sehr aktiv. Der Königshovener Dirigent David Pesch, Organist von Glesch, gründete zudem nach Auflösung des Kirchenchors den neu gegründeten „Modern und Classic Chor Glesch“, der inzwischen 23 Mitglieder zählt.

Zu den Aktivposten im Ort gehört auch der Fußballverein BCV Viktoria Glesch-Paffendorf. Die Kicker haben sich vor einigen Jahren ein richtig großes Sportlerheim an ihrem Fußballplatz gebaut. Das halbe Dorf packte mit an. Und auch die freiwillige Feuerwehr spuckte nach den vielen ehrenamtlichen Einsätzen noch einmal kräftig in die Hände und baute ganz in der Nähe ihr Feuerwehrgerätehaus modern aus.

Auch die Hermann-Gmeiner-Grundschule liegt nur einen Steinwurf entfernt. Dort wurde vor einigen Monaten die erste Offene Ganztagsschule in Bergheim eingerichtet, an der Grundschüler auch am Nachmittag betreut werden. Spontan singen die Kinder in der Aula bei einem Besuch ein Weihnachtslied , zu dem sie auch einige Tanzfiguren geprobt haben.

Gleich daneben gibt es noch ein weiteres Projekt, das die Glescher gerne selber in die Hand nehmen wollen - das alte Hallenbad. Es soll wegen technischer Altersschwäche und knappen öffentlichen Kassen bald geschlossen werden. Dann hoffen die Glescher, den Zuschlag zu bekommen. Ausbauen wollen sie das alte Bad selbst, denn es gibt ein Problem im Ort: Es fehlt eine richtige Veranstaltungshalle. Das Hallenbad könnte nach einem Umbau prima für eine Bürgerbegegnungsstätte taugen, glauben die Glescher.

Ein Saal wird vermisst

Das würde auch Fina Inden (74) freuen, die im Dorf bekannt ist, weil sie für die Frauengemeinschaft Kostüme zu Karneval, für den Fußballverein die Fahnen näht und auch sonst ein guter Geist bei vielen Veranstaltungen ist: „Glesch ist eine wunderschöne Heimat, aber vor allem ein Saal wäre noch gut. Und ein paar Geschäfte mehr.“

In der Tat kann man die Zahl der Geschäfte an zwei Händen abzählen, zwei Frisöre, eine Metzgerei, Schlecker, Backshop, zwei Bankfilialen, eine Postannahme, ein Copyshop und Textildruckgeschäft, ein Kiosk, ein Musikhaus, zwei Blumenläden, ein Getränkemarkt und eine Pizzeria. Das ist es so ungefähr. Und noch ein Wunsch treibt Ortsvorsteher Schäfer um: „Ich hoffe, dass wir die gefährliche Einmündung der Niederembter Straße auf die Grevenbroicher Straße endlich entschärft bekommen. Am besten wäre ein Kreisverkehr.“