Presseartikel 2000




27. Dezember 2000
(Kölnische Rundschau)

Patenschaft für ein Friedhofsbeet

Patenonkel für ein Blumenbeet? Das geht. Die Patenschaft für ein Beet auf dem Glescher Friedhof hat jetzt ein früherer Mitarbeiter des Betriebshofes Bergheim übernommen. Heinrich Broich war bereits vor seinem Ruhestand für die Grünpflege auf dem Friedhof verantwortlich. Jetzt überreichte Gleschs Ortsvorsteher Ferdi Dresen dem Ruheständler eine Patenschaftsurkunde, die ihn - jedenfalls moralisch - dazu verpflichtet, sich um das Beet zu kümmern. Die Idee zur Beet-Patenschaft wurde vor einigen Jahren aus der Not geboren, als die städtischen Sparmaßnahmen auch die Grünflächenpflege erreichten.

 

12. Dezember 2000 (Kölnische Rundschau)

Weihnachtsfeier
Löschgruppe feierte vier Beförderungen

Die aktiven Feuerwehrleute und die Mitglieder der Ehren- und Altersabteilung der Löschgruppe Glesch in der Freiwilligen Feuerwehr kamen sich jetzt zu ihrer Weihnachtsfeier zusammen, die im Feuerwehrgerätehaus gefeiert wurde.
Zu Gast waren nicht nur die Ehepartner, sondern auch Ortsvorsteher Ferdi Dresen, Hubert Justen, die stellvertretenden Stadtbrandmeister Toni Heinrichs und Toni Brabender sowie Stadtbrandmeister Peter Richter.
Peter Richter konnte im Rahmen der Weihnachtsfeier auch vier Beförderungen aussprechen. Die Feuerwehrleute hatten die dazu notwendigen Lehrgänge zuvor mit Erfolg bestanden.
So wurden Wolfgang Steuer und Manuel Ropertz zu Feuerwehrmännern und Dieter Becker zum Unterbrandmeister befördert. Hans-Josef Gofski bekam den vierten Balken auf den Ärmel seiner Uniform, was bedeutet, dass er seit mehr als fünf Jahren Unterbrandmeister ist.
Hans-Josef Gofski und Robert Schillberg erhielten von den Aktiven der Löschgruppe Glesch eine Ehrenurkunde als Anerkennung für ihre 25-jährige Mitgliedschaft in der Löschgruppe.
Der ehemalige Kamerad Hubert Kleusgens, der aus Krankheitsgründen wegen eines Umzugs aus der Glescher Löschgruppe der Feuerwehr ausgeschieden ist, bekam gleich zwei Urkunden von seinen ehemaligen Kameraden, mit denen sie ihm ein Andenken überreichten und ihren Dank ausdrückten. Auf einer Urkunde ist das Feuerwehrhaus in Glesch abgebildet, die andere Urkunde zeigt Kleusgens Original-Feuerwehrdienstausweis.

 

11. Dezember 2000 (Kölnische Rundschau)

Nikolausfahrt des Bürgervereins Glesch war schnell ausgebucht
Unter Dampf durch Eifeltäler

Auch in diesem Jahr lud der Bürgerverein Glesch wieder zu einer Nikolaus-Dampflok-Fahrt ein. Das Interesse war groß und die Tour mit 32 Teilnehmern schnell ausgebucht. Der historische Rurtalexpress startete bei herrlichen Wetter um 14.35 Uhr in Düren zu seiner Fahrt nach Heimbach.
Im ersten Teil der knapp 30 Kilometer langen Strecke ging es in schnaufender Fahrt über Lendersdorf und Kreuzau bis zur Talsperre von Obermaubach. Zur Freude aller tauchte
kurz darauf der Weihnachtsmann auf und beschenkte die Kinder.
Bei Zerkall bog dann die alte Dampflok der Baureihe 50 samt Zug in herrliche Mittelgebirgstäler ein. Die Buntsandsteinformationen aus dem Trias (vor etwa 270 Millionen Jahren) boten eine imposante Kulisse. Uhu und Eisvogel sind in diesen Felstürmen zu Hause.
Zwischen Nideggen und Heimbach schlängelt sich die Rur in weiten Mäandern durch eine verbreitete Flussaue. In Heimbach angekommen, trafen viele zum gemütlichen Kaffeetrinken, andere wieder besuchten die Glashütte. Während der Rückfahrt, 17.30 Uhr ab Heimbach, servierte die Rurtalbahn für die Erwachsenen einen Glühwein.
Gegen 18.30 Uhr waren alle wieder wohlbehalten am Dürener Bahnhof, wo sich der Geschäftsführer des Bürgervereins Willem Cremer über eine gelungene Veranstaltung freuen durfte. Das vom Verein angemietete Busunternehmen beförderte alle sicher zurück nach Glesch.

 

01. Dezember 2000 (Kölnische Rundschau)

Fest in Blau-Weiß
Fanklub-Treffen in Paffendorf

Zum "Fest in Blau und Weiß" lädt der FC Schalke 04-Fanklub "Glück Auf" Glesch am Sonntag um 13 Uhr in die Gaststätte "Bürgerhof" in Paffendorf ein. Zu dem Treffen der Schalke-Fans aus dem Bezirk Aachen, Bergheim, Mechernich und Meckenheim sind, so der Klubvorsitzende Johann Beging, auch die Anhänger der Königsblauen willkommen, die keinem Schalke-Fanklub angehören. Zu dem Fest wird im Laufe des Nachmittags ein Profispieler der Gelsenkirchener erwartet. Wer das sein wird, stand nach dem Pokalspiel des FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund allerdings noch nicht fest. Im Anschluss an das Treffen setzen sich die Mitglieder des Glescher Fanklubs zum "W eihnachtsessen", bei dem auch eine Verlosung stattfindet, zusammen.

 

27. November 2000 (Kölnische Rundschau)

Kinderchor aus St. Petersburg in Bergheim
Sänger wurden in Familien untergebracht

Sie haben schon die USA, Japan und halb Europa bereist und wurden mit zahlreichen Auszeichnungen - darunter der höchste Preis beim Chorwettbewerb in Montreux - geehrt: Die Sängerinnen und Sänger des "St. Petersburg TV und Radio Kinderchores" waren am Wochenende in Bergheim zu Gast.
"Etwa 800 Menschen haben den Chor in Paffendorf und Glesch gehört", freute sich Pfarrer Willi Hoffsümmer. Der Chor sang in den Gottesdiensten anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des "Dritte Welt Kreis". Die etwa 40 Sängerinnen und Sänger waren durch Kontakte des Elsdorfers Wolfgang Overath, der oft Hilfstransporte nach Russland organisiert, nach Bergheim gekommen.
Eigentlich ist der St. Petersburg Kinderchor viel größer, etwa 300 Mitglieder stehen bei großen Auftritten auf der Bühne. In kleinen Gruppen touren die jungen Musikerinnen und Musiker rund um die Welt. In Bergheim begann für den dort zu hörenden Teil des Chores eine Tournee durch Deutschland.
"Ohne Probleme konnten wir die jungen Sängerinnen und Sänger in Familien unterbringen, berichtet Hoffsümmer. Unter der Leitung von Igor Gribkow sang der Chor Kirchenlieder und russische Volksweisen.

 

16. November 2000 (Kölnische Rundschau)

In Glesch werden Bäume gefällt

In den nächsten Tagen beabsichtigt die Stadtverwaltung, auf dem Paffendorfer Friedhof und im Bereich der Glescher Kirche Bäume zurückzuschneiden und zu fällen. Wie die Bergheimer Stadtverwaltung mitteilt, habe sie bei Baumpflegearbeiten die Notwendigkeit der Arbeiten festgestellt.

 

14. November 2000 (Kölnische Rundschau)

Thomas Cichon kickte mit der Glescher D-Jugend

Mit Spannung stellten sich die zahlreichen Zuschauer und vor allem die D-Junioren des BC Viktoria Glesch die Frage: "Kommt er wirklich, der Kölner Bundesligaspieler Thomas Cichon?" Nun, er kam pünktlich zum Glescher Sportplatz und wenige Minuten später konnte das Training mit ihm und dem U 11-Coach des 1. FC Köln, René Odenthal, beginnen. Die Kids waren begeistert. Ein Spielchen unter fachkundiger Leitung, Tipps für Stürmer und Abwehrspieler, Ballverteilung im Mittelfeld, so ging es eine Stunde lang. FC-Profi Thomas Cichon hatte sichtlich
Spaß am Spiel mit den jungen Nachwuchsfußballern. Trainer Wolfgang Sieger kannte seine Spieler zum Teil nicht mehr wieder, so sprühten sie vor Einsatzfreude und Spielwitz. Nach einem Abschlussgespräch mit jeden Einzelnen gab es noch eine Autogrammstunde. Für die Jugendabteilung des BC Viktoria Glesch war die Aktion "Talentförderung", die der 1. FC Köln im Umland der Domstadt gemeinsam mit der Kreissparkasse Köln durchführt, ein ereignisreicher Abend, der für die nächsten Spiele motivieren dürfte.

 

07. November 2000 (werbe-post)

"Mädchen sind genauso gut wie Jungs am Computer"
Grundschüler aus Glesch gewannen Sonderpreis für Internet-Präsentation

Die Hermann-Gmeiner-Grundschule aus Glesch ist von der Jury eines deutschlandweit ausgeschriebenen Computerwettbewerbs mit dem "Microsoft Road Ahead Prize" ausgezeichnet worden. Zum Thema "Deine Stadt, dein Bundesland, die Bundesrepublik" boten die Viertklässler aus dem Rheinland eine preiswürdige Leistung und machten den ersten Platz.
Kinder und Lehrer wurden deshalb zur Preisverleihung in Berlin erwartet. "Ich werd' verrückt", sagte Schulleiter Wolfgang Ketzler, als er davon erfuhr. Dabei hatte alles ganz harmlos angefangen. Ein Vater hatte für die Grundschule eine eigene Homepage eingerichtet und Schulleiter Ketzler auf den Wettbewerb hingewiesen. Die Aufgabe für Schulen bis zur fünften Klasse lautete: Eine multimediale Präsentation des Themas "Deine Stadt, dein Bundesland, die Bundesrepublik" im Internet zu erstellen. Wolfgang Ketzler begann mit seiner Klasse 4b im Heimat- und Sachkundeunterricht, an der Internetseite zu arbeiten. Die Kinder begannen, Informationen über ihren Ortsteil Glesch zusammenzutragen. Damit hatte Ketzler auch schon sein pädagogisches Ziel erreicht, ging es ihm doch darum, seine Schüler an die eigenständige Informationsbeschaffung zu gewöhnen. Genau diese Fähigkeit wird ja an weitergehenden Schulen erwartet. Das war nicht ganz einfach.
Viele Kinder brachten zum Beispiel von zu Hause Bücher mit, "die zu Zeiten des Berliner Mauerbaus gedruckt wurden", erzählt Ketzler. Außerdem machte vielen Kindern das Schreiben auf einer Tastatur Probleme. Nicht nur einmal verschwand ein Text im virtuellen Nirwana, weil er falsch gespeichert oder versehentlich gelöscht wurde. Dann wurde zwar geschimpft, aber die Kinder machten sich auch gleich wieder an die Arbeit und tippten den Text eben noch einmal ab. Die technische Einrichtung der Homepage übernahm Ketzler zusammen mit Benno Regel, dem Vater, der die Teilnahme initiiert hatte. Die beiden Erwachsenen gaben den Kindern inhaltlich nichts vor. Die schrieben einfach über das, was sie am meisten interessierte: Sportverein, Lieblingsplätze im Ort, Hobbys und die Schule. Über so manche historische Wahrheit haben sich die Kinder mächtig gewundert. Zum Beispiel war in Kriegszeiten im Keller des alten Schulhauses ein öffentlicher Duschraum für die Glescher eingerichtet. Die Schüler mussten Briketts zum Heizen mitbringen. Auch wurde zu diesen lausigen Zeiten in der Schule gekocht, weil sonst knurrende Mägen den Unterricht gestört hätten: Jeder musste deshalb eine Kartoffel oder Möhre mitbringen. Mit dem Ortsvorsteher führten sie ein langes Interview und inzwischen war das Projekt weit über den Heimat- und Sachkundeunterricht hinausgegangen.
Über das ganze Schuljahr erstreckte sich die Arbeit an dem Wettbewerb und auch an der Schule hatte sich einiges verändert. Das Kollegium, das zunächst den neuen Medien eher skeptisch gegenüberstand, setzt inzwischen mit Begeisterung die im Rahmen der "E-Initative" des Landes Nordrhein-Westfalen angeschafften Computer im Unterricht ein. In jedem Klassenzimmer steht inzwischen ein PC mit den unterschiedlichsten Lernprogrammen. Und Wolfgang Ketzler, der es noch gar nicht so recht glauben will, dass auch seine Schule einen Teil der 60.000 Mark Preisgeld mit aus Berlin mitbringen wird, kündigt schon an, das Geld in neue Lernprogramme investieren zu wollen.
Vielleicht steht dann schon bald bei den Berufswünschen der Kinder nicht mehr "Formel-1- Fahrer" an der Spitze , sondern Computerprogrammierer.
Und es ging tatsächlich ein kleiner Ruck durch die Schüler- und Elternschaft. Allein von den Projektteilnehmern haben mehr als die Hälfte jetzt einen eigenen Internetzugang zu Hause.
"Die Eltern haben gesehen, dass die Kinder nicht nur spielen wollen", so Wolfgang Ketzler. Und noch eine Erfahrung ist ihm ganz wichtig, dass "Mädchen mindestens genau so gut mit Computern umgehen können wie Jungs".

 

06. November 2000 (Kölnische Rundschau)

Urkunden, Geschenke und Ehrennadeln für Gewerkschafter
IGBCE Glesch/Paffendorf ehrte verdiente Mitglieder

Bevor die Pizza auf den Tisch kam, hatte Wolfgang Hartmann am Samstagabend noch alle Hände voll zu tun. Der Vorsitzende der Ortsgruppe Glesch/Paffendorf der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) ehrte im Italienischen Restaurant La Fontanella fünf Gewerkschafter für langjährige Mitgliedschaft. Geschenke, Urkunden und Ehrennadeln erhielten Wilhelm Koch für 50 Jahre und Friedrich Fetten für 60 Jahre Mitgliedschaft. Peter Froitzheim, Reiner Zander und Jürgen Rüttgers zeichnete Wolfgang Hartmann für je 25 Jahre Mitgliedschaft in der IGBCE aus. In gemütlicher Runde mit den etwa 20 Kameraden der Ortsgruppe gab es anschließend noch ein leckeres italienisches Abendessen für die Gewerkschafter.

 

31. Oktober 2000 (werbe-post)

Caspar David Friedrich betrachtet er als seinen Wegweiser
Glescher Horst Clever stellt auf Schloss Paffendorf 52 seiner Bilder aus

"Als Kind hat meine Mutter Zucker- und Mehltüten aufgeschnitten und mir einen Bleistift in die Hand gegeben" erinnert sich Horst Clever an die Anfänge seiner Malerei. Noch und gerade heute im Alter von 62 Jahren nimmt die Malerei einen Großteil der Zeit des Gleschers in Anspruch, der seit kurzem im Ruhestand ist. "Seit meiner Pensionierung ist eine 40-Stunden-Woche fast schon normal", sagte Clever bei der Vernissage im Paffendorfer Schloss. Nur für diese Ausstellung habe er die meisten der 52 ausgestellten Bilder in diesem Jahr angefertigt, meint der Künstler, dessen Werke hauptsächlich heimatliche Landschaften, aber auch Porträts umfassen. "Mit meinen Bildern möchte ich die Natur nicht nachahmen. Ich möchte sie erleben und sie so wiedergeben, wie ich mich von ihr umgeben fühle", erklärt er seine Leidenschaft für Felder, Bäume, aber auch für die Grottenhertener Mühle und andere Sehenswürdigkeiten um Bedburg. "Ich lege Wert auf natürliche, realistische Bilder", meint Clever, der größtenteils Ölbilder, Aquarelle und Bleistiftzeichnungen anfertigt. Er gehöre keiner besonderen Kunstrichtungen an, sehe Caspar David Friedrich jedoch als "Wegweiser". Sein Handwerk hat Clever auf der Kölner Werkschule von 1958 bis 1960 in Abendsemestern erlernt. Von 1975 hat er bei dem Oberaußemer Bildhauer Heinrich Klein-Ahrendt seine Ausbildung fortgesetzt. Schon zwei Jahre später begann der Glescher an Ausstellungen teilzunehmen. Jedoch kommen die Kenner seiner Werke nicht nur aus der Region und noch nicht einmal nur aus der Bundesrepublik. 1999 reiste Clever gemeinsam mit Ehefrau Ingrid in die Volkrepublik China, wo er auf Einladung eines chinesischen Kulturbeauftragten, den er in Brühl während einer seiner Ausstellungen kennengelernt hatte, seine Bilder vorstellte. Bis zum 3. Dezember, jedoch nur am Wochenende und an Feiertagen von 10 Uhr bis 17 Uhr, kann die Ausstellung im Paffendorfer Schloss besucht werden.

 

31. Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)

Tag der offenen Tür bei Modell-Eisenbahnern
Erwachsene erfüllen sich Kindheitsträume

Ein langgezogenes Pfeifen hallt durch den Raum, und mit lautem Stampfen setzt sich eine Dampflok in Bewegung. Auch wenn die Geräusche nur aus dem Lautsprecher kommen, lassen sie doch die Herzen der Modell-Eisenbahn-Freunde höher schlagen. Denn die sind auch in Zeiten von Playstation und Computer ihrem Hobby treu geblieben und opfern viele Stunden ihrer Freizeit, um Schienen, Loks und Landschaften zu bauen.
So wie Werner Sabolowski, Vorsitzender der Modell-Eisenbahn-Freunde, der eine Spur-2-Anlage gebastelt hat. 120 Quadratmeter misst die Anlage, so groß, dass sie, wenn sie nicht gerade bei einer Ausstellung zu sehen ist, in Einzelteile zerlegt in der Garage lagern muss. Am Wochenende jedoch war sie das Highlight beim Tag der offenen Tür der Modell-Eisenbahn-Freunde in der Glescher Grundschule.
"Das ist alles handgefertigt", sagt Werner Sabolowski. Denn ganz billig ist das Hobby nicht: Für eine einfache Dampflok zahlt man von 300 Mark an aufwärts, schätzt Michael Zineker, der sich seit vier Jahren für die Modellbahnen interessiert. Wer selbst viel bastelt, kann jede Menge Geld sparen. So besteht das Bahnhofshäuschen der Station "Bummelhausen" aus Sperrholzresten und Schmirgelpapier. "Der Kessel der Lok ist ein Papprohr mit eingearbeiteten Zeichnungen", erklärt Sabolowski. 18 Jahre hat er an der Anlage gebastelt. "Zuerst wollte ich nur eine große Lok als Standmodell bauen, dann musste sie auch fahren." Jetzt tuckert die Dampflok mit ihren Waggons über 110 Meter Schienen.
Im Vereinsraum im Keller der Schule steht das gemeinsame Projekt des Vereins: Eine HO-Anlage, die jetzt fertig ist und über die die Loks der 14 Mitglieder flitzen. "Das ist ein Kindheitstraum von Erwachsenen" meint Michael Zineker. Einmal in der Woche treffen sich die Vereinsmitglieder in ihren Räumen, basteln, schauen Filme über Züge oder informieren sich aus Katalogen über die Modellbahnen. Wer mitmachen möchte, kann mittwochs von 19 bis 22 Uhr in die Hermann-Gmeiner-Schule kommen.

 

26. Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)

Glescher Grundschüler nahmen Preis der Firma Microsoft entgegen
Um 10000 Mark reicher aus Berlin heimgekehrt

Von einer Klassenfahrt der ganz besonderen Art kehrten gestern die Schüler und Schülerinnen der Klasse 4b der Hermann-Gmeiner-Schule aus Bergheim-Glesch zurück.
Die Kinder hatten sich eigens auf die weite Reise in die Bundeshauptstadt Berlin gemacht, um dort ihren mit 10 000 Mark dotierten Sonderpreis der Firma Microsoft entgegen zu nehmen. Das Geld haben die Mädchen und Jungen bei einem Computer-Wettbewerb gewonnen, den das Softwareunter-
nehmen zum Thema "Deine Stadt, dein Bundesland, die Bundesrepublik" ausgeschrieben hatte.
Zu der Preisverleihung im Tränenpalast war auch Steve Ballmer erschienen, Bill Gates' Nachfolger auf dem Chefsessel des gigantischen Unternehmens, und der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Friedrich Merz. Die Hermann-Gmeiner-Grundschule erhielt den Sonderpreis für die außergewöhnliche Gestaltung ihrer Seiten im Internet, auf denen sich die Schülerinnen und Schüler auch mit der Entstehung ihres Heimatortes Glesch beschäftigt hatten.
Auf die Idee zur Teilnahme an dem Wettbewerb hatte der Vater eines Schülers Direktor Wolfgang Ketzler gebracht. Mit dem Preisgeld will der Schulleiter in neue Lernprogramme investieren.
An dem mit insgesamt 60 000 Mark dotierten Wettbewerb hatten sich insgesamt 450 Schulen aus der gesamten Bundesrepublik mit ihren Internetseiten beteiligt.

 

25. Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)

Baugerüst kippte um: Zwei Maler verletzt

Aus noch ungeklärter Ursache stürzte am Montag um 11.40 Uhr im Engpass ein fahrbares Baugerüst um. Zwei 35 und 56 Jahre alte Maler stürzten dadurch rund drei Meter tief und verletzten sich schwer. Sie wurden mit Rettungsfahrzeugen ins Krankenhaus gebracht. Laut Polizei beschädigte das umgestürzte Gerüst noch ein vorbeifahrendes Auto. Die Polizei schaltete das Amt für Arbeitsschutz ein.

 

23. Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)

Grundschule gewann 10000 Mark bei einem Computer-Wettbewerb
Schulleiter befürchtete: "Ich werde verrückt"

Dennis, Max und Carsten haben in Glesch einen Lieblingsplatz : den dortigen Park. "Weil ich erstens davor wohne und zweitens weil Freunde mit mir immer in ihm spielen", sagt Dennis. Na ja, eigentlich sagt der Fünftklässler das nicht, sondern er hat es geschrieben.
Und zwar im Internet. Denn zusammen mit seinen Klassenkameraden der 4b hat er die Homepage der Hermann-Gmeiner-Grundschule erstellt. Und weil die Schüler das so gut gemacht haben, dürfen sie am 25. Oktober nach Berlin fahren. Denn dort werden sie für ihre multimediale Präsentation des Themas "Deine Stadt, dein Bundesland, die Bundesrepublik" mit dem "Microsoft Road Ahead Prize" ausgezeichnet.
Angefangen hatte die Geschichte der Gewinner bereits im vergangenen Jahr. Der Vater eines Schülers hatte für die Grundschule eine Homepage eingerichtet und Schulleiter Wolfgang Ketzler auf den Wettbewerb hingewiesen.
Der fand diesen Wettbewerb so gut, dass er gleich mit seinen Schülerinnen und Schülern im Heimat- und Sachkundeunterricht anfing, an den Internetseiten zu basteln. Das pädagogische Ziel, nämlich dass die Kinder eigenständig Informationen über ihren Ortsteil Glesch zusammentrugen, war schnell erreicht.
Die Kinder brachten Bücher mit, die zwar "zu Zeiten des Berliner Mauerbaus gedruckt wurden", erinnert sich Ketzler. Aber auch Gespräche mit dem Ortsvorsteher wurden geführt, die Lieblingsplätze der Kinder aufgezählt und Informationen über die Geschichte Gleschs zusammengetragen.
Und wer sich nun durch den Eingang der virtuellen Schule klickt, kann dort auch erfahren, dass "Glessike" im Jahr 973 erstmals in einer Urkunde erwähnt wird. Wesentlich mehr Probleme als das zusammentragen von Informationen machte allerdings das technische Handwerkszeug. Denn die Grundschule hatte zu dieser Zeit gerade Mal einen Computer mit Internetanschluss und der stand im Sekretariat. Und Schreiben auf der Tastatur fiel den Viertklässlern auch nicht gerade leicht. Nicht nur einmal verschwand ein Text im virtuellen Nirwana, weil er falsch gespeichert oder versehentlich gelöscht wurde.
Aber der eiserne Wille und die ungebremste Begeisterung der Schülerinnen und Schüler führte schließlich zu der ausgezeichneten Leistung. Das ganze Schuljahr lang arbeiteten die Kinder an der Internetseite und als Schulleiter Ketzler davon erfuhr, dass die Hermann-Gmeiner-Schule als einzige Grundschule von der Jury ausgezeichnet wurde, rutschte ihm ein begeistertes "Ich werde verrückt" heraus.
Inzwischen hat sich an der Hermann-Gmeiner-Schule einiges verändert. Die Gewinner sind nun auf weiterführenden Schulen. Das Kollegium, das den neuen Medien zunächst skeptisch gegenüberstand, setzt inzwischen mit Begeisterung im Unterricht Computer ein. In jedem Klassenraum steht ein PC mit den unterschiedlichsten Lernprogrammen. Und Wolfgang Ketzler, der noch gar nicht so recht glauben will, dass seine Schule 10000 Mark Preisgeld mit aus Berlin bringen wird, weiß auch schon, was mit dem Geld gemacht wird: "In neue Lernprogramme investieren", sagt der Pädagoge.

 

20. Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)

Glescher Bad ist bald wieder offen

Die neue Filteranlage in der Kleinschwimmhalle wird zurzeit eingebaut. Die teilte die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses mit. Die Arbeiten sollen bis Ende der kommenden Woche beendet sein. Dann könnten Vereine und Schulen das Bad wieder nutzen.

 

19. Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)

Pfarrer Hoffsümmer
Gleich drei neue Bücher

Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse legte der Paffendorfer Pfarrer Willi Hofsümmer drei neue Bücher vor. Das erste Buch heißt ,,365 x Rückenwind - Ermutigungen für jeden Tag". Es sei, so Hoffsümmer, "für alle gedacht, die sich morgens auf der Bettkante am liebsten wieder nach hinten fallen ließen. Ein Jahrbuch also." Das Lesen der positiven Gedanken erfordere täglich nicht mal eine Minute.

Das zweite Buch "Kurzgeschichten 6" schließt an die bisherigen Kurzgeschichtenbände an. Die ersten fünf Bände haben inzwischen eine Gesamtauflage von 240 000 Exemplaren erreicht. Im neuen Band hat Hoffsümmer 155 Kurzgeschichten aus unterschiedlichsten Quellen ausgewählt, die sich besonders für den Einsatz in Gottesdiensten, Schulen und Gruppen eignen.
"40 Festgottesdienste mit Symbolen zu Firmung und Konfirmation" ist der Titel der dritten Neuerscheinung. "Es ist ökumenisch angelegt, also für alle christlichen Kirchen interessant," betont Hoffsümmer.

 

30. September 2000 (Kölnische Rundschau)

66-jähriger Mann von Zug getötet

Von einem Nahverkehrszug angefahren und getötet wurde ein 66-jähriger Mann am Mittwoch um 21.20 Uhr zwischen den Bergheimer Stadtteilen Paffendorf und Glesch. Laut Polizei war der Mann orientierungslos.

 

26. September 2000 (werbe-post)

Viktoria sucht Übungsleiter

Die Freizeit- und Breitensportabteilung des BC Viktoria Glesch-Paffendorf sucht dringend einen geeigneten Übungsleiter für die Kinder- und Seniorenschwimmgruppen. Tel.: 02271-41887

 

21. September 2000 (Kölnische Rundschau)

Glescher Hallenbad
Filteranlage wird bestellt

Die Filteranlage im Glescher Schwimmbad wird demnächst erneuert. Der Sportausschuss hat die Verwaltung beauftragt, die neue Anlage zu bestellen. Wie der CDU-Fraktionschef Rolf Kremer mitteilte, sind sich die Bündnispartner CDU, Grüne und UBB/FDP einig, dass das Glescher Bad erhalten werden soll. Dazu seien weitere Sanierungsarbeiten notwendig. Kremer: "Wir sind dazu bereit. Die Gerüchte, die Kleinschwimmhalle solle geschlossen werden, stimmen nicht."
Die Christdemokraten würden sich vielmehr dafür einsetzen, dass in Glesch zusätzlich ein kleines Bürgerhaus gebaut werde. Kremer: "Das ist allerdings mit den Bündnispartnern noch nicht ausdiskutiert."

 

18. September 2000 (Kölnische Rundschau)

Kaum Chancen für eine Entlastung der Ortsdurchfahrt Blerichen
"Eine Sperrung der Straße ist nicht denkbar"

"Die Ortsdurchfahrten von Glesch, Paffendorf und Blerichen sind aus meiner Sicht völlig überlastet, aber wir können das Problem nicht auf andere Orte verschieben." Dezernent Hans-Hermann Tirre von der Verwaltung des Erftkreises hatte viel Verständnis, aber wenig Hilfe für die betroffenen Bürger im Gepäck.

Ausweichroute für die Autobahn

Bei der Bürgerversamrnlung in der Blerichener Gaststätte "Waltraud" am Freitagabend gab er dem Bestreben der "Aktionsgemeinschaft Grubenrandstraße", ein Durchfahrtsverbot für Lastkraftwagen durchsetzen zu können, keine Chance auf Verwirklichung. "Die Strecke ist eine Ausweichroute, falls auf der Autobahn ein Unfall passiert" so Tirre. "Eine Sperrung der Straße ist nicht denkbar", erklärte er kategorisch. Dies würde niemals genehmigt. Bemühungen, die Ortsdurchfahrten zu entlasten, gibt es jedoch auch bei der Kreisverwaltung. "Wir wollen Lastwagen mit Rübenladungen für die Elsdorfer Zuckerfabrik vor Bedburg nach Elsdorf umleiten und Traktoren und Lkw mit leeren Anhängern auf dem Rückweg über das Gelände der früheren Bedburger Zuckerfabrik vorbei führen", sagte Tirre.
Auch Bedburgs Bürgermeister Willy Harren verbreitete nicht nur gute Nachrichten. So sei die Finanzierung des zur Südumgehung gehörenden Tunnels unter die Bahngleise unsicher. Harren erläuterte die Situation: "Der Erftkreis beteiligt sich nur, wenn wir den Bahnübergang an der Lindenstraße schließen, und die Deutsche Bahn sieht sich nicht in der Pflicht, sich an den neun Millionen Mark Kosten zu beteiligen, egal ob der Übergang geschlossen wird oder nicht", so Harren.
Für die Stadt läuft es wohl darauf hinaus, dass die Schranken an der Lindenstraße für immer geschlossen werden. "Das ist ein hoher Preis, den wir aber zahlen, wenn es nicht anders geht", so Harren. Nun gehe es noch darum, die Deutsche Bahn ins Boot zu holen.

Weniger Verkehr in zwei Jahren?

Sepp Schmidt-Linden, Fachbereichsleiter für Planen, Bauen und Umwelt bei der Stadtverwaltung Bergheim, kündigte eine Entlastung für Bedburg, Glesch und Paffendorf im Jahr 2002 an. "Dann ist das erste Teilstück der Grubenrandstraße fertig", ist Schmidt-Linden zuversichtlich.
Das sieht Hans Schnäpp, der Ortsvorsteher von Blerichen, nicht so optimistisch. "Auch die Rübenkampagne 2002 wird noch durch unsere Orte rollen", glaubt Schnäpp. Daran ändere auch der Bau der neuen Grubenrandstraße nichts.

 

12. Septembr 2000 (Kölnische Rundschau)

Tausende Besucher kamen zum Fest des Luftsportclubs Erftland - Abheben im Doppeldecker oder Hubschrauber

Keine Angst vor großen Höhen

50°, 58°, 43° Nord, 6°, 36°, 31° Ost, 70 Meter über dem Meer - diese Koordinaten waren am Wochenende der Treffpunkt für alle, die einmal Höhenluft schnuppern wollten. Der Luftsportclub Erftland feierte sein Flugplatzfest und lockte mit allerlei Attraktionen tausende Neugierige auf die Wiedenfelder Höhe bei Paffendorf. Mit lautem Dröhnen und einer dunkelblauen Qualmwolke warf der Pilot der Antonow 2 in regelmäßigen Abständen den riesigen Propeller seines Flugzeugs an. Jeweils neun Fluggäste kann der größte Doppeldecker der Welt befördern. Damit die Besucher des Flugtags einmal eine Runde über den Erftkreis drehen konnten, hatte der Luftsportclub eigens eine Ausnahmegenehmigung für Starts und Landungen der AN 2 beantragt. Die Antonow wurde so konstruiert, dass sie mit kurzen Rollfeldern auskommt. Die 1200 Meter lange Start- und Landebahn auf der Wiedenfelder Höhe nutzte sie gar nicht voll aus. Nur rund 400 Meter brauchte der rote Flieger, bis sich seine Räder aus dem Gras hoben. "Wenn es sein muss, kann sie sogar noch spektakulärer startenl" , weiß Sepp Schmidt-Linden vom Luftsportclub.
70 Mark kostete der Flug in der gecharterten Propellermaschine, ebenso viel musste man für eine Flugrunde in einem Motorsegler oder in der Bücker-Jungmann hinblättern, einem Doppeldecker-Oldtimer , der nur Platz für den Piloten und einen Fluggast bietet - "Cabrio" versteht sich, denn den Insassen weht der Flugwind um die von einer Ledermütze geschützten Ohren. Die "Bücker", wie die Maschine kurz genannt wird, gehört den Fliegerkameraden Nörvenich, der Luftsportgruppe des dortigen Geschwaders. Teuer war der Einstieg in einen Hubschrauber: 100 Mark war der rotorbetriebene Flug über die Wiedenfelder Höhe wert. Doch es ging auch preisgünstiger: Schon für 35 Mark durfte man in einem Segelflieger hoch hinaus. Vor allem Kinder hatten ihren Spaß an den motorlosen Fluggeräten. "Mensch Papa", staunte etwa der neunjährige Lars beim Blick in das stromlinienförmige weiße Flugzeug. "Da sind ja Pedale im Cockpit." Richtig. "Die Pedale sind für die Steuerung des Seitenruders" , erläutert Schmidt-Linden. "Mit dem Knüppel bestimmt der Pilot Höhe, Tiefe und Schräglage seines Flugzeugs." Mit diesen einfachen Hilfsmitteln schafft es ein guter Pilot, mehrere Stunden in der Luft zu bleiben.
"Wir nutzen die Thermik der Natur", sagt Schmidt-Linden. Doch wenn einmal bei schlechtem Wetter der rechte Aufwind fehlt, bedienen sich die Flugzeugführer anderer Kniffe. "Wir haben hier mehrere Kraftwerke und fliegen einfach in den Auftrieb der Kühltürme." Und so dienen die RWE-Werke in Niederaußem, Frimmersdorf und Neurath als kostengünstige Katapulte für die Segler. Beim Kraftwerk in Weisweiler holen sich die Piloten schnell den Schwung für einen Flug in die Eifel.
So manchen begeisterten Segelflieger zieht es in Regionen, in denen diese kleinen Tricks nicht nötig sind. "Es geht ja gerade darum, nur die Aufwinde der Natur zu nutzen", sagt Max Wernet vom Luftsportclub. Er schaffte es bei einem Flug in Südafrika, ganze neun Stunden am Himmel zu bleiben. 1000 Kilometer legte er dabei zurück. Pausenlos in der Luft? Und wenn mal die Blase drückt? "Das wird alles im Cockpit erledigt", verrät Wernet.

 

01. September 2000 (Kölnische Rundschau)

Rübenverkehr
Lkw sollen über die A61 fahren

Bislang scheiterten alle Bemühungen, den Rübenverkehr zur Elsdorfer Zuckerfabrik umzuleiten, am Erftkreis und der Polizei. Die Schlossstädter versuchen seit langem, die Ortsdurchfahrt in Blerichen zu entlasten. Gleiches gilt für Glesch. Jetzt will der Kreis für eine Teilentlastung sorgen. Auf der L 213 von Grevenbroich kommend sollen Hinweisschilder für Lkw aufgestellt werden. Diesen soll damit verboten werden, durch Bedburg, Blerichen und Glesch zu fahren. Sie sollen vielmehr über die L 279 und die Autobahn fahren.

Ein Verbotsschild soll auch am Kreisel auf der Bahnstraße darauf hinweisen. Dort müssten die Lkw-Fahrer, die die ersten Schilder übersehen haben, in Richtung A 61 zurückfahren. Ein kleiner Haken: Die Durchfahrten Bedburg, Blerichen und Glesch sind als Umleitungsstrecken für die A 61 ausgewiesen. Deshalb muss der Regierungspräsident zustimmen.

Blerichens Ortsvorsteher Hans Schnäpp ist optimistisch. "Wenn die Autobahn zwischen Bedburg und Elsdorf wirklich einmal gesperrt ist, ist es doch kein Thema, dass der Verkehr über die Landstraßen umgeleitet wird", sagte er.
Schnäpp will im Verkehrsausschuss dafür plädieren, dass die leeren Traktorzüge von Glesch kommend vor Blerichen an der Kläranlage vorbei über das ehemalige Gelände der Zuckerfabrik umgeleitet werden. Er hofft, dass die Jülicher Zuckerfabrik zustimmt. Seinen ursprünglichen Vorschlag, die beladenen Rübenzüge in entgegengesetzter Richtung zu führen, hatte man abgelehnt.

 

22. August 2000 (werbe-post)

Ideen-Wettbewerb zum Kreisel

"Was kommt in die runde Mitte zwischen Glesch und Paffendorf?" heißt ein SPD-Wettbewerb zur Gestaltung des neuen Kreisverkehrs. Der Ortsverein ruft alle Glescher und Paffendorfer Bürger auf, Ideen zu sammeln. Die SPD-Vertreter beider Stadtteile wollen sich für die Umsetzung der Ideen stark machen und die besten prämieren. Die Kreiselmitte soll unverwechselbar sein und zukünftig markanter Anfang jeder Wegbeschreibung werden zu beiden Stadtteilen. Vorschläge können bis zum 15. September an den Vorsitzenden Willy Rosemann, an die Ortsvorsteher Martin Steingräber und Ferdi Dresen oder per FAX oder e-mail an den SPD-Ortsverein gesendet werden: (02271) 496816 oder S-P-D@gmx.de

 

09. August 2000 (Kölnische Rundschau)

Konkurrenzkampf durch größeren Kader - Trainer Dittmann:
Am liebsten Erster werden

Mit einem vergrößerten Kader geht Viktoria Glesch in die neue Saison. Trainer Guido Dittmann, der in der vergangenen Saison die Arbeit von Günter Wischeid übernahm, hofft so auf mehr Konkurrenzkampf in der Mannschaft.
"Ob wir wirklich stärker geworden sind, wird sich erst in ein paar Wochen zeigen. Auf jeden Fall ist die Mannschaft ausgewogen besetzt. Als Trainer habe ich Alternativen für die einzelnen Positionen", sagte Dittmann, der Mitte der 90er Jahre die SpVg Rheidt zur Kreismeisterschaft führte.
Leistungsträger wie Marcel Mengel und Ingo Wolf verließen den Verein. Peter Schnitzler kehrte vom BC Kirdorf nach Glesch zurück. Er kann im Spiel der Viktoria eine tragende Rolle übernehmen. Für die Hintermannschaft ist Markus Mülfarth von der SpVg Rheidt vorgesehen. Einen Stammplatz im Angriff will sich Oliver Dahmen erspielen.
Einen Härtetest gab es beim eigenen Turnier. Ob die jungen Spieler aus der Bedburger A-Jugend oder Markus Zander aus der Kreisliga B den Sprung in die erste Elf schaffen, wird sich zeigen. Nach einer Zittersaison in Kirchherten wollen Andreas Pegel und Lars Fischermann in Glesch um einen besseren Tabellenplatz spielen.

Der ein oder andere Fußballer aus dem Kader wird sich hin und wieder in der 2. Mannschaft wiederfinden. "Ich kann und möchte nicht immer 18 Leute zu den Spielen mitnehmen. Daher werde ich den ein oder anderen abgeben", sagte Dittmann. Georg Jobs ist neuer Trainer der "Zweiten", mit der Dittmann eng zusammenarbeiten will.
Nach Wunsch von Geschäftsführer Frank Bletgen, soll die neue Mannschaft "auf jeden Fall oben angreifen". Das möchte der Trainer auch. "Wir wollen oben dabei sein, am liebsten Erster werden", sagte Dittmann, der ein "heißes Rennen von drei, vier Teams" erwartet.

Abgänge: Ingo Wolf (BC Kirdorf), Marcel Mengel (FC Bergheim 2000), Markus Müller (BSG Macha Heppendorf). Zugänge: Lars Rüttgers, Rene Bärwolf, Andreas Skodznizki (alle Bedburger BV A-Jugend), Lars Fischermann, Andreas Pegel (SpVg Kirchherten), Markus Mülfarth (SpVg Rheidt), Peter Schnitzler (Viktoria Glesch), Oliver Dahmen (Jugend 07 Bergheim), Markus Zander (beide SC Kaster/Königshoven). Kader, Tor: Rene Bärwolf, Sven Bäsken. Abwehr: Achim Abts, Willi Mörs, Rene Soff, Markus Mülfarth, Thorsten Peiffer, Uwe Schmalz. Mittelfeld und Angriff: Peter Schnitzler, Wolfgang Brings, Lars Fischermann, Thomas Fischer, Frank Flesch, Andreas Pegel, Flavio Rollo, Lars Rüttgers, Markus Zander, Andreas Skodznizki, Oliver Dahmen. Trainer: Guido Dittmann (2. Jahr).

 

01. Juli 2000 (Kölnische Rundschau)

Erneuerte Tribüne

Dem Engagement des Elsdorfer Unternehmers Walter Scheuer verdankt der BC Viktoria Glesch/Paffendorf eine nun wieder ansehnliche Tribüne. Ortsvorsteher Ferdi Dresen bedankte sich bei Scheuer für die neu verklinkerte Wand, die rechtzeitig vor dem großen Sommerturnier, das vom 28. Juli bis 6. August stattfindet, fertig geworden ist.

 

22. Juni 2000 (Kölnische Rundschau)

Erneuter Vorstoß, um Blerichen und Glesch während der Kampagne zu entlasten
Rübenfahrzeuge sollen draußen bleiben

"Mit der Antwort ,Das geht nicht' aus den vergangenen Jahren können wir uns nicht zufrieden geben", sagte Bürgermeister Willy Haaren. Seit Jahren fordern die Anwohner der Kolpingstraße in Blerichen und der Grevenbroicher Straße in Bergheim-Glesch Umleitungen für den Rübenverkehr. Die Bürgerinnen und Bürger der engen Ortsdurchfahrten sind es leid, neben dem täglichen Schwerlastverkehr in der Kampagnenzeit der Elsdorfer Zuckerfabrik von September bis Dezember auch noch den Verkehr der Rübentraktoren ertragen zu müssen. Alternativstrecken hatte der Erftkreis und die Polizei bislang immer abgelehnt; auch mit dem Hinweis, dass bislang in den engen Ortsdurchfahrten fast nie ein Unfall mit einem Rübenfahrzeug passiert sei.

Auf Einladung des Bedburger Bürgermeisters trafen sich Vertreter des Erftkreises, der Stadt Bedburg, der Gemeinde Elsdorf, der Zuckerfabriken Elsdorf und Jülich. Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion, die Bedburger Fraktionschefs Matthias Heinen, CDU, und Horst Druch, SPD, Blerichens Ortsvorsteher Hans Schnäpp und Salvatore Joppolo, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Grubenrandstraße am Dienstag morgen zu einem Gespräch im Kasterer Rathaus. Vermisst wurde ein Vertreter der Polizei, man hatte sich kurzfristig entschuldigt.

"Wir haben vorgeschlagen, die Neusser-, Kolpingstraße und den Glescher Weg in Bedburg und die Grevenbroicher Straße in Glesch für den allgemeinen Schwerlastverkehr zu sperren", sagte Hans Schnäpp. Nur Anlieger sollen mit ihren Lastem die Straße noch befahren dürfen, der übrige Verkehr soll über die Autobahnen fließen. Beim Rübenverkehr soll der Erftkreis nochmals die von der Stadt Bedburg gemachten Umleitungsstrecken prüfen.

"Das Gespräch war sicherlich ein Teilerfolg", erklärte Willy Harren. Ein weiteres Gespräch mit den gleichen Teilnehmern soll Mitte Juli beim Erftkreis stattfinden. Heinz Küpper, CDU-Sprecher des Kreisverkehrsausschusses möchte das Anliegen der Blerichener und Glescher Bevölkerung noch mit einem Antrag seiner Partei untermauern. "Wir werden beantragen, dass der Schwerlast- und Rübenverkehr entsprechend umgeleitet wird." Die Genehmigung, beziehungsweise Entscheidung dazu liegt beim Erftkreis und der Polizei.

 

17. Juni 2000 (Bergheimer Stadt-Blatt)

Jubiläumsfeierlichkeiten im "Zirkus Regenbogen"

Seit 25 Jahren besteht er jetzt, der "Kindergarten Regenbogen" in Glesch. Das Jubiläum nahmen die Kindergärtnerinnen, die Eltern und natürlich die Kinder zum Anlass, ihrem diesjährigen Sommerfest einen etwas größeren Rahmen zu geben. Alles stand unter dem Motto "Zirkus". Die Kinder konnten viele Spiele ausprobieren oder sich schminken lassen, und die Größten gaben auf dem Hof eine Zirkusvorstellung zum Besten. Außerdem wurde gegrillt, es gab eine Cafeteria und eine Tombola, die mit Hilfe der vielen Spenden finanziert wurde. Der Kindergarten beherbergt zur Zeit etwa 50 Kinder, die von 5 Mitarbeiterinnen betreut werden. Eigentlich ist er für drei Gruppen eingerichtet, aber da wenig Bedarf besteht gibt es im Augenblick nur zwei Gruppen. Leiterin Barbara Pohl freut sich über den guten Zustand des Kindergartens. "Alles ist noch sehr gut in Schuss", so die Kindergärtnerin. Besonders stolz aber ist sie über die gute Gemeinschaft und lobt vor allem die "nette Elternschaft", die natürlich auch bei dem Fest kräftig mitgeholfen hat.

 

06. Juni 2000 (werbe-post)

Ortsvorsteher ist gleichzeitig Schützenkönig
Schützenfest der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Glesch

Stürmig ging es zu als die St.-Sebastianus-Schützen ihr Schützenfest feierten. Mit windzerzaustem Haar und davon fliegenden Notenblättern zogen die Schützen des Ortes und die befreundeten Vereine, wie der Karnevalsclub ‚Speckmän'. durch das festlich geschmückte Glesch. In der Kutsche am Ende des Zuges befand sich in diesem
Jahr der Ortsvorsteher des Ortes, Ferdi Dresen mit Gattin Gertrud. Allerdings nicht in der Funktion des Politikers, der im Schützenzug ‚nur' mitgeht, sondern als König.
So liess es sich auch Bürgermeister Jürgen Peters nicht nehmen dem Schützenkönig seine Ehrerbietung zu erweisen und folgte der Kutsche in gebührendem Abstand zu Fuss. Bereits am Tag vorher war das Schützenfest um Punkt zwölf Uhr lautstark ‚eingeböllert' worden. Auf gleich zwei Bällen tanzten dann an diesem Wochenende das Königspaar und die Junggschützenkönigin Nicole Hemmersbach sowie der Schülerprinz Karsten Spennrath. Am Samstag wurde der Schützenball gefeiert und am Sonntagabend hiess es dann antreten zum Krönungsball.

 

31. Mai 2000 (Kölnische Rundschau)

Vor zehn Jahren war Gertrud Dresen Majestät, in diesem Jahr geht sie an der Seite ihres Mannes
Rollentausch beim Glescher Königspaar

"Ich bin für emanzipierte Frauen", sagt Ferdi Dresen. Der Schützenkönig der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Glesch meint seine Frau Gertrud. In diesem Jahr ist er der König, aber: "Vor zehn Jahren bin ich die erste Schützenkönigin in Glesch gewesen", erzählt Gertrud Dresen. Damals machte sie ihren Ehemann zum Prinzgemahl. Beim großen Festumzug genossen die beiden Majestäten ihr Dasein als Königspaar. Mit Hermann und Maria Wolter als Adjudanten an seiner Seite wollte Ferdi Dresen vor allem die Ideale der Bruderschaft wie Glaube, Sitte und Heimat unterstreichen. "Ich bin König aus Ortsverbundenheit", sagte Dresen, der seit sechs Jahren Ortsvorsteher von Glesch ist. Sittsamkeit kann er dabei durchaus auch mit dem Genuss von Kölsch verbinden. Sittsamkeit sei, das richtige Maß zu finden, sagte der König. "Bier ist schließlich ein christliches Getränk, von Mönchen entwickelt" , schmunzelte Dresen.

 

25. Mai 2000 (Kölnische Rundschau)

Rat stellt Geld für Schwimmhalle bereit

Für die Erhaltung der Kleinschwimmhalle in Glesch hat der Stadtrat außerplanmäßig einen Betrag von 135 000 Mark bereitgestellt. Die Kleinschwimmhalle musste im Oktober vorübergehend geschlossen werden, als bei einer Routine-Überprüfung des Gesundheitsamtes kleine Rostpartikel im Wasser entdeckt wurden. Danach wurde die Filteranlage repariert. Allerdings ist abzusehen, dass die alte Anlage in nächster Zeit ausgetauscht werden muss.

 

23. Mai 2000 (Kölnische Rundschau)

Bürgerverein Glesch übernahm Patenschaft
20 Kriegsgräber werden gepflegt

Der Bürgerverein Glesch erinnerte jüngst daran, dass an den Fronten des Zweiten Weltkrieges nicht nur 97 junge Männer aus Glesch ihr Leben ließen. In Glesch fielen auch etwa 20 Soldaten aus anderen Teilen Deutschlands. Die meisten von ihnen starben im Februar 1945. Sie versuchten nach der gescheiterten Ardennenoffensive, die in Glesch eingedrungenen Engländer und Amerikaner zurückzuwerfen. Der Bürgerverein unter seinem Vorsitzenden Winand Bedbur hat nun die Patenschaft für diese Kriegsgräber übernommen. Die Patenschaft wechselt nach zwei bis drei Jahren wieder, so dass Ortsvorsteher Ferdi Dresen zu Recht vermerkte, dass dies die 18. Grünpatenschaft ist. Alle wichtigen Ortsträger und Vereine übernehmen in dieser Zeit die Reinigung, Gestaltung und Bepflanzung dieser Gräber. Heinz Broich berät den Bürgerverein bei seiner Arbeit. Er hat sich in unzähligen Arbeitsstunden für die Gemeinde verdient gemacht.

 

13. Mai 2000 (Bergheimer Stadt-Blatt)

Grubenrandstraße L 361 n
Bauarbeiten schreiten voran

Winfried Schittges, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, informierte sich dieser Tage auf Einladung von Bürgermeister Willy Harren über den Stand der Arbeiten zum Bau der L 361 n (Bedburg-Bergheim).Vor Ort erklärte Helmut Nikolaus, Leiter des Rheinischen Straßenbauamtes, wie die weiteren Baumaßnahmen geplant sind: In rund zwei Jahren soll die Grubenrandstraße von der Bergheimer "Parksauna" bis zur Bedburger Südtangente mit Anbindung an den real-Markt und den Schlossparkplatz reichen. Die Brücken, die zurzeit an der Peringser Straße und über die Erft bei Glesch entstehen, werden im Sommer fertiggestellt. Die Firma Rheinbraun wird in den kommenden Monaten ihre Schwertransport-Trasse verlegen, ein entsprechender Vertrag wurde in den vergangenen Tagen unterzeichnet. Dann kann mit den Erdarbeiten für die Landschaftsbrücke begonnen werden. Rund 2,5 Millionen Mark wird die zirka 60 Meter lange Landschaftsbrücke kosten. "Ein angemessener Preis zum Ausgleich für Natur und Umwelt angesichts des Gesamtvolumens von 31 Millionen Mark", befand Schittges, der die dringende Notwendigkeit sah, die Umgehungsstraße schnellst möglich fertigzustellen, um die Anwohner in Glesch, Paffendorf, Blerichen und Bedburg zu entlasten.

 

11. April 2000 (werbe-post)

Bahnlinie Bedburg-Bergheim-Horrem
Buch von Willem Cremer neu aufgelegt

Wegen der großen Nachfrage war das Kleinbuch über die Bahnlinie Bedburg - Bergheim - Horrem bereits im November letzten Jahres vergriffen. Auf Grund zahlloser Briefe und telefonischer Anfragen hat sich der Verfasser Willem Cremer dazu entschieden, nun eine limitierte Zweitauflage herauszugeben. Die 14,5 Kilometer lange Bahnlinie zwischen Bedburg und Horrem aus dem Jahre 1897 ist eine der letzten noch in Betrieb befindlichen Strecken der ehemaligen Bergheimer Kreisbahnen. Vor allem unter heimatkundlichen Gesichtspunkten sind über 100 Schwarzweißfotos zusammen-
getragen worden: Neben historischen Aufnahmen von alten Bahnhöfen werden zudem größtenteils die ehemaligen Fabriken an der Strecke dargestellt. Die stromlinienförmige Dampflok 01, die im letzten Jahr von den Heimatfreunden Odenkirchen zu einer Sonderfahrt über die Strecke eingesetzt wurde, soll 2001 erneut auf eine historische Reise über unser Kreisgebiet geschickt werden. Das neu erschienene Kleinbuch zum Preis von 15 Mark kann entweder schriftlich bestellt werden bei Willem Cremer, Reiner-Trillen-Straße 33, 50126 Bergheim-Glesch , oder telefonisch unter (02272) 1296.

 

29. März 2000 (werbe-post)

Finalrunde mit der Homepage erreicht

Die Hermann-Gmeiner-Schule in Bergheim-Glesch hat mit ihrer Homepage die Finalrunde im "Road Ahead Prize 2000" von Microsoft erreicht.
Thema des Wettbewerbs lautete: "Deine Stadt, Dein Land, die Bundesrepublik".
Weitere Infos im Netz unter http://www.hermann-gmeiner-schule.de

 

22. März 2000 (Kölnische Rundschau)

Ortsgruppe Glesch des Vereins für Deutsche Schäferhunde organisierte Frühjahrsprüfung
Ein Rottweiler war der Beste

Zehn Schäferhunde und ein Rottweiler nahmen am Sonntag an der diesjährigen Frühjahrsprüfung der Ortsgruppe Glesch des Vereins für Deutsche Schäferhunde teil. Je nach Schwierigkeitsgrad prüfte Punktrichter Horst Segor aus Mühlheim an der Ruhr die elf Tiere bei der Fährtenarbeit, testete ihre Bereitschaft zur Unterordnung und beurteilte ihre Tauglichkeit als Schutzhunde.
Überdurchschnittlich gut sei das Ergebnis gewesen, äußerte sich der Vorsitzende der Ortsgruppe Glesch, Herbert Förster nach der Frühjahrsprüfung zufrieden. Der Clou an diesem Tag: Ausgerechnet der einzige Nicht-Schäferhund auf dem Platz machte seine Sache am besten. Mit 280 Punkten erzielten Anni Götz und ihr Rottweiler "Faro vom Colonius" das höchste Ergebnis des Tages.
Dass überhaupt ein Rottweiler zur Prüfung zugelassen werde, sei nicht ungewöhnlich, erläuterte Herbert Förster. "Im
Prinzip kann auch einen Dackel teilnehmen. Die Frage ist nur, ob das Sinn macht. Schließlich gelten für alle Hunde dieselben Anforderungen und ein Dackel würde die meterhohen Hindernisse wohl kaum bewältigen, egal, wieviel er trainiert", gab Förster zu bedenken.
Perfekt vorbereitet hatte sich auch die jüngste Hundeführerin im Teilnehmerfeld. Die erst 13jährige Jennifer Wieland absolvierte mit ihrer hübschen Schäferhündin "Elfie vom Klüttenplatz" erfolgreich den Schwierigkeitsgrad drei der Schutzhundeprüfung und landete mit 270 Punkten auf dem siebten Rang. Dreimal pro Woche hatte Jennifer im Vorfeld mit der knapp vierjährigen Elfie auf dem Glescher Übungsplatz trainiert. Und das Training geht weiter: Im Sommer stehen die Jugendmeisterschaften der nordrheinwestfälischen Landesgruppe an und da will Jennifer Wieland mit ihrer "Elfie" unbedingt dabei sein.

 

07. März 2000 (Kölnische Rundschau)

Rosenmontagszug in Glesch

(Auszug) ...Wenn Engel feiern, dann scheint immer die Sonne", so der Kommentar von Zugleiter Robert Schillberg zum tollen Wetter, das in Glesch herrschte. Pünktlich um 14 Uhr setzten sich zwölf Gruppen in Bewegung, um durch die Straßen des Ortes zu ziehen. Besonders die Mitglieder der Jugendfeuerwehr in ihren blauen Kostümen schienen Spaß an der Sache zu haben. "Wir sind zehn Jugendliche, die mitmachen", erläuterte Julian Huber, einer der jungen Feuerwehrmänner. Auch Dieter Becker, Vorsitzender der Karnevalsfreunde Glesch zeigte sich zufrieden mit dem Tag. "Schließlich gibt es schon seit Jahren einen Rosenmontagszug in Glesch", so Becker...

 

23. Februar 2000 (Kölnische Rundschau)

Richter sah in 34-jähriger Bergheimerin treibende Kraft des Mordkomplotts gegen ihren Mann - Schwester und deren Freund zur Tat angestiftet
Ehefrau zu lebenslänglicher Haft verurteilt

Der Saal 7 des Kölner Landgerichtes war gestern morgen bis auf den letzten Platz besetzt. Die Zuschauer warteten gespannt auf das Urteil der 4. Großen Strafkammer im sogenannten "Armbrust-Prozess". Nach immerhin zehn Verhandlungstagen war das Publikumsinteresse am Ausgang dieses Aufsehen erregenden Prozesses groß. Als der Vorsitzende Richter schließlich die Urteile verlas, herrschte absolute Stille im Saal. Für Klara A. (alle Namen geändert), die sich wegen Anstiftung zum Mord verantworten musste, lautete das Urteil ,,1ebenslänglich". Die 34-jährige nahm die Entscheidung der Richter völlig regungslos zur Kenntnis. Vielleicht weil sie schon geahnt hatte, dass der Staatsanwalt sich mit seinem Antrag auf eine lebenslängliche Freiheitsstrafe durchsetzen würde. Erika S., die mittlerweile 21-jährige Schwester der Angeklagten, und ihr gleichaltriger Freund Stefan K. erhielten Jugendstrafen von jeweils sieben Jahren und sechs Monaten wegen Mordes. Während der zweistündigen Urteilsbegründung des Vorsitzenden Richters hielten beide die Köpfe tief gesenkt, zeigten kaum Gefühlsregungen. Das Duo hatte den Ehemann der 34-jährigen am27. Februar vorigen Jahres mit einer Armbrust und Messerstichen ermordet. Zuvor hatte Klara A. ihre jüngere Schwester damit beauftragt, einen Profikiller zu engagieren. Als die Suche nach einem Auftragsmörder erfolglos blieb, bot sich der Freund der 21-jährigen an. Das Opfer, ein Tankstellenpächter aus Bergheim-Paffendorf, starb dem Obduktionsbefund zufolge an mehreren Lungenstichverletzungen und an Herz- und Leberdurchstichen.
Der Vorsitzende Richter sprach bei der Urteilsbegründung von einem "heimtückischen und raffiniert geplanten Mord". Klara A. habe den Plan zur Ermordung ihres Mannes "eigens ausgearbeitet". Gegen 5.30 Uhr habe sie das Haus ver-
lassen, die Wachhunde weggesperrt und das Licht im Flur brennen lassen, um die Ausführung der Tat zu erleichtern.
Aus Habgier habe die Frau allerdings nicht gehandelt, so der Richter weiter. Den Angaben der 34-jährigen, ihre Ehe sei eine "Hölle" gewesen, aus der es "kein Entkommen" gegeben habe, widersprach der Richter jedoch vehement. Die gelernte Apothekengehilfin leide vielmehr an einer "hysterischen Persönlichkeitsstörung". Durch diese bedingt habe die Frau vor einer "Ausweglosigkeit" gestanden, die "real gar nicht existent" gewesen sei. Gleichzeitig sei sie sich zum Zeitpunkt der Tat "ihres Handels völlig bewusst" gewesen. Eine verminderte Schuldfähigkeit liege daher nicht vor.
Klara A. habe ihre Schwester ohne Rücksicht in die "Angelegenheiten hineingezogen und sich selbst "die Hände nicht schmutzig" machen wollen. Mit Blick auf Stefan K. sprach der Richter von einem "Mord aus Liebe". Der Mann habe seine Freundin Erika S. "auf keinen Fall verlieren" wollen. Die 21-jährige habe ihn vor die Alternative gestellt, "wenn du es nicht tust, dann tu ich es eben". Darauf hin habe sich Stefan K für 800 Mark eine Armbrust - für die kein Waffenschein nötig ist - gekauft und mit dem Gerät "intensiv geübt". Der 21-jährige habe mit dem sofortigen Tod des Opfers gerechnet, so der Richter. Einen "derart grausamen Mord" hätten er und seine Freundin Erika S. "mit Sicherheit" nicht geplant. "Die Situation geriet außer Kontrolle, und beide dachten, nun gebe es kein Zurück."
Das Trio hatte zunächst versucht die Tat wie einen Einbruch aussehen zu lassen. Die Ermittler bemerkten beim Vergleichen der Tonbandaufnahmen, die von den verschiedenen Verhören auf der Wache angefertigt worden waren, etliche Ungereimtheiten und nahmen Erika S., Stefan K. und Klara A. knapp vier Wochen nach der Tat fest. Darauf hin hatte der 34-jährige die Tat gestanden und den Beamten bei der Aufklärung des Verbrechens durch zahlreiche Hinweise geholfen.

 

18. Februar 2000 (Kölnische Rundschau)

Armbrust-Prozess: Verteidiger plädieren vor Gericht für mildes Urteil
Angeklagte baten um Verzeihung

"Mein Mandant beging einen Mord aus Liebe" erklärte am Mittwoch der Rechtsanwalt des 21-jährigen "Armbrustschützen Stefan K. (alle Namen geändert). Um "persönliche Bereicherung" sei es dem Angeklagten "mit Sicherheit" nicht gegangen. Stefan K. hatte im Februar vorigen Jahres einen Tankstellenpächter aus Paffendorf mit einem Armbrust-Schuss und Messerstichen getötet - im Auftrag der Ehefrau des Opfers. Am zehnten Verhandlungstag vor der 4. Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts hielten die Verteidiger ihre Plädoyers. Der Hinweis des Anwaltes von Stefan K., sein Mandant habe den Mord nicht begangen, um sich persönlich zu bereichern, war nur eines der Argumente, mit denen der Verteidiger versuchte, das Gericht von der "Notwendigkeit einer milderen Strafe" zu überzeugen. Immerhin habe K. wesentlich bei der Aufklärung des Falles beigetragen und unmittelbar nach der Tat ein Geständnis abgelegt: "Außerdem war er kein Profikiller. Die Tat war absolut dilettantisch." Acht Jahre wird K. hinter Gitter müssen - wenn die Kölner Richter dem Antrag des Staatsanwalts folgen.

Staatsanwaltschaft fordert lebenslänglich

Für Klara A., die wegen Anstiftung zum Mord angeklagte Witwe des Opfers, hat der Staatsanwalt lebenslänglich gefordert. Ihre Verteidigerin erklärte, von einer besonders schweren Schuld könne nicht die Rede sein. Insbesondere habe es keine finanziellen Hintergründe für die Tat gegeben. Sie stellte - sollte sich das Gericht ihrer Auffassung nicht anschließen können - einen Hilfsbeweisantrag, über den heute entschieden werden soll.
Klaras jüngere Schwester Erika S. soll, geht es nach der Staatsanwaltschaft, für neun Jahre ins Gefängnis. Ihr Anwalt räumte ein, dass es sich bei dem Opfer "womöglich um einen ganz normalen Menschen mit Schwächen und Stärken" gehandelt haben könnte. Die Witwe des Opfers hatte ihren Ehemann im Verlauf der Verhandlung als "Tyrannen" bezeichnet und unter anderem von sexuellen Übergriffen gegen sie berichtet. Der Anwalt des Nebenklägers sprach in diesem Zusammenhang wörtlich von "reinem Selbstschutz". Der Staatsanwalt hatte der Frau "Heimtücke" und "ausschließlich niedere Motive" vorgeworfen. Als sich die drei Angeklagten bei dem Vater des Opfers, der an dem Prozess teilgenommen hatte, entschuldigten, verlor dieser die Fassung und verließ den Saal. Ein Urteil wird entweder heute oder am Montag fallen.

 

15. Februar 2000 (Kölnische Rundschau)

Staatsanwalt begründet hohe Strafforderung:
Heimtückischer Mord aus niederen Motiven

Klara A. (Name geändert) soll lebenslänglich hinter Gitter - das forderte zumindest der Staatsanwalt gestern in dem als "Armbrustprozess" bekannt gewordenen Verfahren gegen die 34jährige Klara A. aus Bergheim, ihre 20-jährige Schwester Erika S. und deren 21-jährigen Freund Stefan K. Das Paar hatte im Februar vorigen Jahres einen Tankstellenpächter aus Paffendorf in dessen Schlafzimmer unter anderem durch eine Armbrust und Messerstiche getötet. Auftraggeber war Klara A., die Ehefrau des Opfers.
Geht es nach dem Staatsanwalt, müssen Erika S. und ihr Freund für neun bzw. acht Jahre ins Gefängnis. Auf Grund ihres Alters seien die beiden Angeklagten nach dem Jugendstrafrecht zu verurteilen. Die Höchststrafe liegt in diesem Fall bei zehn Jahren.
Eine "verminderte Schuldfähigkeit" konnte der Staatsanwalt allerdings bei keinem der Angeklagten feststellen. Zuvor hatten insgesamt fünf Gutachter, die sich mit den Angeklagten aus psychologischer Sicht auseinander gesetzt hatten, die Ergebnisse ihre Untersuchungen vorgestellt. Auch ihnen zufolge waren Klara A., Erika S. und Stefan K. zur Tatzeit in vollem Umfang schuldfähig.

Der Staatsanwalt sprach mit Blick auf die angeklagte Witwe des Opfers von einem "heimtückischen Mord" und "ausschließlich niederen Motiven". Außerdem habe sich die Frau im Verlauf des Prozesses "als Opfer dargestellt". Dass ihr Mann ein "Tyrann" - so die Wortwahl der Angeklagten - gewesen sein soll, habe man in der Beweisaufnahme nicht bestätigen können. Positiv bewertet werden könne allenfalls das Geständnis der Frau.
Klara A. habe ihre jüngere Schwester in die Auseinandersetzungen mit ihrem Ehemann hineingezogen und sie schließlich sogar dazu gebracht, den Tankstellenpächter gemeinsam mit Stefan K. zu ermorden. Die hohe "manipulative Energie" der Frau habe bei ihrer jüngeren Schwester Erika auf ein "hohes Maß an Empfänglichkeit" getroffen, so der Staatsanwalt in Anlehnung an das Ergebnis einer psychologischen Gutachterin weiter.
Am Mittwoch werden die Verteidiger ihre Plädoyers halten. Ein Urteil wird aber frühestens für Freitag erwartet.

 

11. Februar 2000 (Kölnische Rundschau)

Gutachten über Ehefrau des Getöteten ergab:
"In vollem Umfang verantwortlich"

Was trieb Klara A. (alle Namen geändert) dazu, ihren Ehemann töten zu lassen? - Diese Frage stand während der gestrigen Verhandlung im "Armbrustprozess" vor dem Kölner Landgericht erneut im Mittelpunkt. Eine Diplompsychologin sprach mit Blick auf die 34-jährige Angeklagte in ihrem Gutachten von einer "manifesten Persönlichkeitsstörung". Als sie ihrer Schwester und deren Freund den Auftrag erteilt habe, den Ehemann zu töten, habe sich Klara A. in einem Zustand "emotionaler Ausweglosigkeit" befunden, so die Sachverständige.
Die Frau habe anscheinend geglaubt, dass ein Mord die einzige Lösung ihrer Probleme sei, erklärte die Psychologin weiter. "Sie hat mir gesagt, das ihr Mann ihr im Falle einer Scheidung mit Mord gedroht habe - sie scheint keine Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieser Drohung gehabt zu haben."
Allerdings räumte die Sachverständige ein, das auch finanzielle Interessen bei der Tat eine Rolle gespielt haben könnten. In den persönlichen Gesprächen zwischen ihr und der Angeklagten, so die Gutachterin, habe A. "bedrückt, wenig offen und emotional labil" gewirkt: "Die Frau bot ein Bild kindlicher Verletzlichkeit. Wir hatten kaum Blickkontakt. Die Gutachten sollen Aufschluss darüber geben, ob die Angeklagten sich zum Zeitpunkt der Tat in einem "Zustand verminderter Schuldfähigkeit" befunden haben könnten. Dieser Aspekt kann für die Höhe der einzelnen Strafen eine äußerst wichtige Rolle spielen. Ein weiterer Gutachter, der sich ebenfalls mit der Persönlichkeit von Klara A. beschäftigt hatte, erklärte bereits vor Gericht, die Frau sei "strafrechtlich in vollem Umfang verantwortlich". Auf Grund ihres Alters stellt sich bei Erika S. (20), der jüngeren Schwester von A., und ihrem Freund Stefan K. (21), darüber hinaus die Frage, ob sie nach Erwachsenen- oder nach Jugendstrafrecht zu verurteilen sind. Das Paar hatte den Tankstellenpächter aus Paffendorf in seinem Schlafzimmer überfallen und unter anderem mit einer Armbrust getötet.

 

09. Februar 2000 (Kölnische Rundschau)

Kollegen sagten aus
"Die beiden verstanden sich prima"

"Ja, die beiden verstanden sich prima." Das sagten gestern Zeugen vor der 4. Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts, die gegen die 34-jährige Klara A. (alle Namen geändert) aus Bergheim, ihre Schwester Erika S. (20) und deren Freund Stefan K. (21) verhandelt. Klara A. hatte die beiden anderen mit der Ermordung ihres Ehemannes, eines Tankstellenpächters, beauftragt. Das Opfer wurde im Februar 1999 durch eine Armbrust und Messerstiche getötet. Bei den Zeugen handelte es sich vorwiegend um ehemalige Mitarbeiter der Tankstelle, die von Klara A. und ihrem Mann betrieben wurde. Während die Zeugen sich positiv über die Ehe von A. und ihrem Mann äußerten, nannte die Angeklagte sie bisher einen "Albtraum". Gewalt, Beleidigungen und sexuelle Übergriffe des Ehemannes hätten die Beziehung geprägt. Zu Wort kam auch der Gerichtshelfer von Erika S. Er betreut sie seit Beginn der Untersuchungshaft und sagte aus, ihre Persönlichkeit sei "zur Tatzeit noch nicht voll entwickelt" gewesen. Erika S. habe ihrer Schwester gegenüber einen "extrem ausgeprägten Beschützerinstinkt" entwickelt und sei "immer die Stärkere" gewesen. Dieser Aspekt sei von "großer Bedeutung". Der Sozialarbeiter sprach sich für eine Verurteilung auf Basis des Jugendstrafrechts aus. Erika S. war zur Tatzeit noch nicht 21 Jahre alt. Der Prozess wird morgen fortgesetzt.

 

05. Februar 2000 (Kölnische Rundschau)

Kollegen und Bekannte sagten aus
Mordauftrag aus Verzweiflung

"Einen Mord hätte ich ihm im Leben nicht zugetraut, nicht ihm", beteuerte gestern einer der Zeugen in dem "Armbrust-Prozess" vor dem Kölner Landgericht und schüttelte dabei den Kopf. Dann wandte er sich dem Angeklagten, dem21-jährigen Stefan K. zu und sagte: "Ja, er wollte seinen Schwager platt machen, aber ich dachte, er würde damit allenfalls eine Tracht Prügel meinen."
Stefan K. hat bereits gestanden, am 27. Februar vergangenen Jahres seinen Schwager in Bergheim-Paffendorf mit einer Armbrust und Messerstichen ermordet zu haben.
Im Mittelpunkt des gestrigen Verhandlungstages stand diesmal das Verhältnis zwischen Stefan K. und seiner Freundin Erika S. (alle Namen geändert), die sich ebenfalls wegen Mordes vor Gericht verantworten muss. Bekannte und Arbeitskollegen der beiden Angeklagten sagten als Zeugen aus und sprachen von einem "äußerst harmonischen Liebespaar". Erika S. sei für Stefan K. "die Liebe seines Lebens gewesen", beschrieb einer der Zeugen das Verhältnis der beiden den Richtern. So habe Stefan K. sich beispielsweise "nur ihr zuliebe" darum bemüht, eine Ausbildungsstelle zu finden. In der vorangegangenen Verhandlung am Montag hatten Polizeibeamte den Richtern die Armbrust von Stefan K. vorgeführt. Die Ermittler hatten die Waffe nach der Tat in einem See gefunden.
Auf die Frage nach dem Mordmotiv sprach die Witwe des Opfers, die 34-jährige Klara A., von einem "aggressiven, herrschsüchtigen Ehemann". Durch "Beleidigungen, Gewalt und sexuelle Übergriffe" habe der Mann aus ihrem Leben "einen Albtraum" gemacht, sagte die Witwe aus.
Vorwürfe des Nebenklägers - es handelt sich dabei um den Vater des ermordeten Tankstellenpächters - es sei der Angeklagten auch um Geld gegangen, wies Klara A. weit von sich. "Ich habe den Auftrag zum Mord gegeben und ich bereue das, aber ich wusste damals einfach nicht mehr weiter."
Die Verhandlung vor der 4.Großen Strafkammer am Kölner Landgericht wird am Dienstag und Donnerstag fortgesetzt. Bereits in der nächsten Sitzung werden verschiedene Gutachter zu Wort kommen.

 

03. Februar 2000 (Kölnische Rundschau)

Zahlreiche Senioren waren zu Gast beim "Nohmeddach" des Glescher KC "Speckmänn"
Schöne Stunden für die Älteren

Der "Nohmeddach" hat beim Karnevalsclub "Speckmänn" eine besondere Bedeutung. Vor Jahren wurde dieser Nachmittag eingeführt, um speziell älteren Menschen die Gelegenheit zu geben, an der fünften Jahreszeit teilzunehmen. So kommen schon seit Jahren Bewohner des Kentener AWO-Seniorenheims zum "Speckmänn-Nohmeddach" nach Glesch ins Haus Strehl, um bei Kaffee und Kuchen eine Karnevalssitzung zu erleben, die die "Speckmännn"-Aktiven auf die Beine gestellt haben.

Auch am Wochenende hatten sich die Narren wieder einiges einfallen lassen. Den Auftakt machten die kleinsten Jecken: das Kinderdreigestirn aus Ahe und die beiden Kindertanzgruppen des Karnevalsclubs, die "Speckmänn-Miniminis" und die "Speckmänn-Minis", die das Publikum mit Tänzen bei Laune hielten. Von nun an kümmerten sich gestandene Narren um die Unterhaltung der 50 Gaste im ausverkauften Saal. Ob in Zwiegesprächen, Tänzen oder Persiflagen, die Mitglieder des Karnevalsclubs zeigten ihr Können.
Einer der Höhepunkte des Abends war zweifellos der Auftritt der "Speckmänn"-Herren, die mjt einem Männerstrip die Zuschauer zum Toben brachten und sich bis auf die lange Unterhose auszogen. Graziler und anmutiger zeigten sich da doch die Damen des Karnevalsclubs bei ihren Tänzen und auch das Show-Ballett des KC "Speckmänn". Die Tänzerinnen und Tänzer durften erst nach mehreren Zugaben von der Bühne. Auch auswärtige Kräfte sorgten für Stimmung, etwa das Dreigestirn der Karnevalsgesellschaft Thorr und die Tanzgruppe vom Karnevalsclub Schwarz-Gold Kerpen, die einen Gardetanz aufs Parkett legte.

 

28. Januar 2000 (Kölnische Rundschau)

Eltern des mit einer Armbrust ermordeten Tankstellenpächters wurden vernommen - Fortsetzung am Montag
Mutter lief weinend aus dem Gerichtssaal

"Jetzt werde ich ihnen mal meine Sicht der Dinge erläutern" - mit ernster Miene und Verbitterung in der Stimme, schilderte gestern der Nebenkläger in dem "Armbrust-Prozess" vor dem Kölner Landgericht den Richtern die ersten Tage nach der Ermordung seines Sohnes. Die Schwiegertochter des Klägers, Klara A. (alle Namen geändert) aus Bergheim, hat bereits gestanden ihre jüngere Schwester Erika S. (20) und deren Freund Stefan K. (21) mit der Ermordung ihres Ehemannes beauftragt haben. Der Tankstellenpächter aus Paffendorf wurde am 27. Februar vorigen Jahres mit einer Armbrust und Messerstichen in seinem Schlafzimmer ermordet. Die Mutter des Opfers machte gestern von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und rannte anschließend weinend aus dem Gerichtssaal.

Der Vater hingegen behielt die Fassung und bemühte sich nach Kräften um eine sachliche Aussage. "Wir haben größtes Verständnis für ihre schwierige Situation, so der Richter gegenüber dem 60-jährigen Metzgermeister aus Bergheim.
"Man hat uns das Liebste genommen. Wer kann das nur gewesen sein?", soll Klara A. ihn gefragt haben. Der Zeuge schüttelte dabei verständnislos den Kopf. Anstatt den Mordauftrag zu gestehen, habe sie ihm erzählt, so der Zeuge weiter "die Russenmafia" sei für den Mord verantwortlich. Das habe sie auch gegenüber dem Fernsehsender RTL "wochenlang so erklärt".

Von dem Tod seines Sohnes habe er erst von einer Nachbarin erfahren. "Meine Schwiegertochter war für mich nicht zu sprechen", erklärte der Mann und blickte immer wieder in Richtung Anklagebank. Während er getrauert habe, hätten "die drei Angeklagten hier" sich einen "netten Spieleabend" gemacht. "Wissen sie, was in Gottesdienst für meinen ermordeten Sohn passiert ist?", fragte er dann die Richter mit lauter Stimme: "Meine Mutter brach zusammen und starb! Sie war erst 78..." Die ersten Fragen, die Klara ihm nach der Tat gestellt habe, hätten sich "nur auf das Testament, die Lebensversicherung und den Tresor" seines Sohnes bezogen, so der Schwiegervater der Angeklagten weiter. Eine Erklärung für das "Verhalten" der Frau habe er nicht: "Sie war für uns jahrelang wie unser eigenes Kind, und dann das. Ich weiß überhaupt nicht, wie es dazu kommen konnte." Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.

 

26. Januar 2000 (Kölnische Rundschau)

Ehefrau gesteht Anstiftung zum Mord
Dem "Albtraum" ein Ende setzen

"Meine Ehe war ein Albtraum, aber ich konnte mit niemandem darüber sprechen. Keiner hat mich und meine Probleme ernst genommen", schluchzte die wegen Anstiftung zum Mord angeklagte Klara A. (34) aus Bergheirn gestern im Saal 7 des Kölner Landgerichts. Die Frau hat inzwischen gestanden, ihre jüngere Schwester Erika S. (20) und deren Freund Stefan K. (21) mit der Ermordung ihres Ehemannes beauftragt zu haben. Das Opfer - ein Tankstellenpächter aus Bergheim-Paffendorf - wurde im vergangenen Februar kaltblütig mit einer Armbrust und Messerstichen ermordet.

Karla A. setzte ihre Aussage in der gestrigen Verhandlung fort. Auf viele Fragen des Vorsitzenden Richters hatte sie jedoch keine Antwort und verwies statt dessen auf einen "Gedächtnisschwund". Auf die Frage des Richters, warum sie sich nicht habe scheiden lassen, antwortete die Frau: "Mein Mann hätte mich auch nach einer Trennung überall gefunden." Für den Fall, dass sie ihren Ehemann verlassen würde, habe ihr dieser mit Mord gedroht.

Der Rechtsanwalt des Nebenklägers - er vertritt den Vater des Opfers - verwies hingegen auf angebliche materielle Interessen der Angeklagten. "Stimmt es, dass Sie planten, die Tankstelle in Bergheim nach dem Tod Ihres Mannes alleine zu übernehmen?" war nur eine der Fragen, mit denen der Anwalt des Nebenklägers deutlich zu machen versuchte, dass es Karla A. nicht nur darum gegangen sei, von einem "Albtraum" befreit zu werden.

Der Anwalt warf der Angeklagten außerdem vor, sich monatelang geweigert zu haben, ihren Schwiegereltern die Rechte an dem Grab des Opfers zu übertragen. Karla A. erklärte daraufhin, sie habe Angst gehabt, die Grabstelle nach ihrer Entlassung aus der Haft nie wieder betreten zu dürfen. "Ich habe meinen Mann doch ermorden lassen. Die Vorstellung, nicht an sein Grab kommen zu dürfen, um zu beten, machte mich wahnsinnig." Auf Anraten ihrer Anwältin habe sie die Rechte schließlich doch an die Eltern des Opfers abgetreten. Der Prozess vor der 4. Großen Strafkammer wird morgen fortgesetzt.

 

25. Januar 2000 (KölnischeRundschau)

Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt in Glesch wählte einen neuen Vorstand - Kreisvorsitzende sprach lobende Worte
Ehrennadeln und Blumen für die Jubilare

Der Ortsverein Glesch der Arbeiterwohlfahrt /AWO) traf sich jetzt zur Mitgliederversammlung in der Grundschule. Ortsvereinsvorsitzender Günter Mollenhauer konnte 119 Mitglieder sowie viele Gäste begrüßen. Zu den Ehrengästen zählten die Kreisvorsitzende Helga Kühn-Mengel, Kreisgeschäftsführer Wolfgang Thurow, Ortsvorsteher Ferdi Dresen und der Ortsvorsteher aus Paffendorf, Martin Steingräber.
Grußworte sprachen Kühn-Mengel und Dresen, die das große Engagement des AWO-Ortsvereins lobten. Kühn-Mengel hob hervor, dass die Arbeiterwohlfahrt ohne ihre vielen Helferinnen und Helfer längst nicht so viel Sozialarbeit leisten könne. Sie dankte allen, die sich für die Ziele der AWO einsetzen. Nach der Entlastung des Vorstandes wählte die Versammlung Gerd Ventzke, der den AWO-Ortsverein 1971 in Glesch gründete, zum Wahlleiter. Paul Schiffer und Helmut Knechte bildeten die Zählkommission für die Wahl des Vorstandes. Gewählt wurden Günter Mollenhauer zum Vorsitzenden, Peter Droska zum stellvertretenden Vorsitzenden, Franzi Mollenhauer zur Kassiererin, Andrea Friese zur Schriftführerin sowie Anneliese Sauer, Traudel Droska, Wienand Zehnpfennig, Änni Cremer, Sybille Greven, Willi Greven und Johannes Rottland zu Beisitzern. Peter Froitzheim, Hubert Ossendorf und Daniela Bade bestimmte die Versammlung zu Revisoren.
Ehrungen für 25-jährige Mitgliedschaft in der Arbeiterwohlfahrt erhielten Katharina Heller, Maria Zumbusch, Gertrud Hommers, Willi Koch, Maria Hensen und Katharina Junggeburth. Sie erhielten aus den Händen der Kreisvorsitzenden Helga Kühn-Mengel die Silberne Ehrennadel und eine Urkunde. Günter Mollenhauer überreichte den Geehrten einen bunten Blumenstrauß.

 

22. Januar 2000 (Kölnische Rundschau)

Armbrust-Fall: Witwe des Opfers sagte aus
Der Traummann war ein Tyrann

"Er war jähzornig, oft aggressiv und unkontrolliert. Wenn er sich aufregte, kam es vor, dass er mit den verschiedensten Gegenständen nach mir schmiss" - mit diesen Worten beschrieb die wegen Anstiftung zum Mord angeklagte Klara A. (alle Namen geändert) aus Bergheim ihren früheren Ehemann. Die 34-jährige soll ihre jüngere Schwester Erika S. (20) , und deren Freund Stefan K. (21) mit der Ermordung ihres Ehemannes beauftragt haben. Der Tankstellenpächter aus Paffendorf wurde am 27. Februar vorigen Jahres kaltblütig mit einer Armbrust und Messerstichen in seinem Schlafzimmer ermordet.
Zu Beginn der Verhandlung vor der 4. Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts setzte zunächst Erika S. ihre am Vortag begonnene Aussage fort. Inzwischen hat sie die Beteiligung an der Tat gestanden. Bisher hieß es, sie sei während der Tat nur anwesend gewesen. So habe sie ihrem Freund - Stefan K. gilt als Haupttäter und hat die Tat bereits zugegeben - ein zweites Messer gebracht, "da das Messer, das wir mitgebracht hatten, schon ganz verbogen war". Außerdem habe sie Stefan K. dabei geholfen, das Opfer mit dem Stromkabel einer Nachttischlampe zu drosseln: "Eigentlich hatten wir ein eigenes Kabel dabei, aber das war gerissen."
Die Angeklagte belastete aber auch ihre Schwester Klara A. erheblich. Diese habe beispielsweise einen genauen Plan des Hauses zur Verfügung gestellt, "und außerdem erzählte sie mir von dem Geld, das sich in den Hosentaschen des Mannes befinden sollte". Laut Staatsanwaltschaft sollen Erika S. und ihr Freund mit den 5000 Mark, die das Opfer bei sich hatte, eine Renovierung bezahlt haben.
Im Anschluss an die Aussage von Erika S. wurde schließlich die Witwe des Opfers vernommen. Zur Tat selbst hat sie noch keine Angaben gemacht. Befragt nach ihrer Kindheit , sprach sie von mehreren Schicksalsschlägen und brach dabei sofort in Tränen aus: "Den Tod meines älteren Bruders - ich war sechs, als er bei einem Unfall ums Leben kam - habe ich immer noch nicht verarbeitet." Während ihrer Aussage verfiel die Angeklagte in einen auffallend kindlichen Redestil und sprach immer wieder von "Mami" und Opi" Weiter erklärte sie, mit 18 Jahren bei einem Motorradfahrertreffen vergewaltigt worden zu sein: "Ich habe nie darüber geredet und noch heute schäme ich mich fürchterlich dafür."
Auch mit ihrem zweiten Mann - dem Mordopfer - habe sie nicht über diese Probleme sprechen können. Das positive Bild, das sie von ihrem Ehemann gehabt habe, sei schon frühzeitig zerbröckelt. Zunächst habe sie geglaubt, "den Traummann schlechthin" gefunden zu haben, "aber dann merkte ich, dass er überhaupt nicht der familienbewusste, einfühlsame Mensch war für den er sich ausgegeben hatte, als wir uns kennen lernten". Der Prozess wird am Dienstag und am Donnerstag nächster Woche fortgesetzt.

 

21. Januar 2000 (Kölnische Rundschau)

Angeklagte sagte im "Armbrust"-Prozess aus
"In dieser Ehe gab es keine Liebe"

Der Prozess vor dem Kölner Landgericht gegen die 34-jährige Klara A. aus Bergheim (alle Namen geändert), ihre jüngere Schwester Erika S. (20) und deren Freund Stefan K. (21) ist gestern fortgesetzt worden. Klara A. soll ihren Schwager in spe mit der Ermordung ihres Ehemannes beauftragt haben. Der Tankstellenpächter aus Bergheim-Paffendorf wurde am 27. Februar vorigen Jahres kaltblütig ermordet in seinem Schlafzimmer aufgefunden. Er war mit einer Armbrust und Messerstichen getötet worden.
Im Mittelpunkt der gestrigen Verhandlung stand diesmal die Aussage von Erika S. Sie soll an der Ermordung des Opfers direkt beteiligt gewesen sein. Im Vorfeld des Prozesses hat sie aber lediglich eingeräumt, während der Tat anwesend gewesen zu sein. Zur Tat befragte die Kammer sie gestern noch nicht.
Die 20-jährige bezeichnete sich selbst als "kinderlieb, tierlieb, hilfsbereit und fast nie aggressiv". Gewalttätig sei dagegen der Ehemann ihrer Schwester, das Mordopfer gewesen. "Wenn er sie schlug und schlecht behandelte litt ich immer für meine Schwester mit", erklärte Erika S. den Kölner Richtern. In der Ehe ihrer Schwester habe es "keine Anzeichen von Liebe" gegeben.
Sie berichtete außerdem unter Tränen von mehreren persönlichen Schicksalsschlägen. Als Kind sei sie von einem Nachbarn mehrfach vergewaltigt worden - und habe nie darüber geredet : "Ich wollte immer stark sein und alles alleine regeln", erklärte sie sichtlich bemüht, nicht die Beherrschung zu verlieren. Einen Freund, mit dem sie bereits Zukunftspläne geschmiedet habe, sei außerdem bei einem Autounfall ums Leben gekommen: "Tief in meinem Herzen lebt er aber weiter."
Während der Aussage der Frau schauten Klara A. und Stefan K. fast ununterbrochen zu Boden. Auch zu ihnen äußerte sich die Angeklagte: "Meine Schwester galt immer als die Schwächere von uns beiden. Sie war schüchtern und zurückhaltend. Ich aber wollte schon mit drei Jahren auf jeden Baum klettern." Ihren Freund - den mutmaßlichen Haupttäter, der als einziger der Angeklagten die Tat bisher gestanden hat - bezeichnete sie als "gutherzig und verständnisvoll".
Heute wird die Witwe des Opfers ihre Aussage vor der 4. Großen Strafkammer machen. Die nächsten Verhandlungstage sind am Dienstag und am Donnerstag nächster Woche.

 

18. Januar 2000 (Kölnische Rundschau)

Opfer mit der Armbrust getötet - Staatsanwalt wirft Angeklagtem "Mord aus Habgier" vor
Blankes Entsetzen im Gerichtssaal

Der Saal sieben des Kölner Landgerichtes platzte gestern Morgen sozusagen aus allen Nähten. Schließlich mussten neben etlichen Gutachtern und Sachverständigen auch noch fünf Anwälte und drei Angeklagte "Platz nehmen". Auf der Anklagebank saßen Klara A. (34) , ihre Schwester Erika S. (20) und deren 21-jähriger Freund Stefan K. (alle Namen geändert). Das Trio muss sich seit gestern vor der 4. Großen Strafkammer des Gerichtes wegen Mordes verantworten. Am 27. Februar vorigen Jahres sollen Stefan K. und seine Freundin gemeinsam den Ehemann von Erika S. - einen Tankstellenpächter aus Bergheim-Paffendorf - kaltblütig ermordet haben.
Während der Staatsanwalt die Anklageschrift verlas, herrschte im Gerichtssaal vorwiegend betretenes Schweigen. An einigen Stellen ging jedoch auch ein entsetztes Raunen durch die Sitzreihen im Publikumsbereich. Etwa, als der Staatsanwalt erklärte, die angeklagten Stefan K. und Erika S. hätten das Opfer im Schlaf überrascht, den Mann mit einer Armbrust ins Gesicht geschossen, mit einer Nachttischlampe auf ihn eingeschlagen, ihn mit dem Stromkabel der Lampe gedrosselt und mit einem Messer auf ihn eingestochen.
Der Staatsanwalt fährt fort: "Die Täter nahmen dem Opfer 5000 Mark ab, verließen das Haus und gaben das Geld anschließend für eine Renovierung aus." Die Witwe des Ermordeten bricht darauf hin in Tränen aus. Die anderen beiden Angeklagten schauen betreten zu Boden.
Im Mittelpunkt der gestrigen Verhandlung stand die Aussage von Stefan K. Er, der gemeinsam mit seiner Freundin in Erkelenz lebt, gilt als Haupttäter. Die Tat hat er - als einziger der Angeklagten - bereits gestanden. Vor Gericht wurde er dazu allerdings noch nicht befragt. Die Kammer interessierte sich zunächst nur für seinen persönlichen Werdegang: "Ich hab die Schule geschmissen, arbeitete als Schlosser und bekam nach drei Monaten bereits die Kündigung", so der 21-jährige. Sein Leben - und das seiner Freundin Erika S. - habe vor allem aus Partys und Partydrogen bestanden, erklärte der Sohn eines polnischen Bäckers aus Kattowitz, der erst seit zehn Jahren in Deutschland lebt, weiter.
Die beiden Frauen auf der Anklagebank werden erst in den Sitzungen am Donnerstag und Freitag Angaben zur Person machen. Darauf verständigten sich ihre Anwälte mit den Kölner Richtern. Ob Erika S. und Klara A. sich auch zu den Tatvorwürfen äußern werden, ist allerdings noch unklar. Mit dem Geständnis ihres Freundes konfrontiert, soll Erika S. nur zugegeben haben, bei der Tat anwesend gewesen zu sein.
Bei dem mutmaßlichen Mord soll es sich um einen Auftrag von Klara A. gehandelt haben. 15 000 Mark habe sie für die Ermordung ihres Ehemannes geboten, so der Staatsanwalt, der von einem "Mord aus Habgier" sprach. Alle drei Angeklagten wurden einen Monat nach der Tat festgenommen und befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Für den Prozess vor der 4. Großen Strafkammer, in dem 54 Zeugen und mehrere Sachverständige zu Wort kommen werden, sind 14 Verhandlungstage angesetzt. Die nächste Sitzung ist am Donnerstag.

 

15. Januar 2000 (Kölnische Rundschau)

Zuerst werden die Brücken gebaut - Straße bis Glesch soll in zwei Jahre fertig sein -Landesmittel wurden erhöht
Die Arbeiten an der neuen L361 haben begonnen

Spätestens in zwei Jahren soll die Grubenrandstraße von der Bergheimer Parksauna bis hinter Glesch befahrbar sein. Dies teilte Helmut Nikolaus, Leiter des Rheinischen Straßenbauamtes (RSBA) in Euskirchen, gestern aufAnfrage mit. Ein Jahr später soll dann auch das Stück bis hinter Bedburg-Broich fertig sein.

"Wenn dieser Zeitplan eingehalten wird, können wir zufrieden sein", sagt der Ortsvorsteher von Blerichen, Hans Schnäpp. Dann habe sich der Kampf der vergangenen vier Jahre für die Ortsumgehung von Blerichen, Glesch und Paffendorf gelohnt.

Im September war in Glesch der Spatenstich für die neue Landstraße 361 gemacht worden. Doch dann passierte erstmal nichts. Pessimisten befürchteten bereits , dass der Spatenstich nur zu Wahlkampfzwecken vollzogen worden sei, der Bau der Straße aber noch lange auf sich warten ließe, da die Finanzierung nicht gesichert sei.

Letzerem widersprach Helmut Nikolaus gestern: "Was die Finanzierung angeht, habe ich keine Befürchtungen." Im Landeshaushalt seien die Mittel für den Straßenbau von jährlich 100 Millionen Mark auf 150 Millionen Mark erhöht worden. Natürlich sind auch bereits die ersten Gelder bewilligt, denn sonst hätte das Rheinische Straßenbauamt nicht kurz vor Weihnachten mit den ersten Bauarbeiten beginnen können.

Derzeit laufen die Vorbereitungen für zwei Brückenbauwerke in vollem Gang. In der Verlängerung der Peringser Straße in Glesch wurde Erde abgebaggert, um mit dem Fundament für eine Brücke zu beginnen. Ebenfalls begonnen wurden mit den Bauarbeiten für die Brücke, die über die Erft führt. Sie liegt direkt neben der Rheinbraun-Bandanlage. Diese Brücke wird für die Anbindung zwischen der Grubenrandstraße und der Landstraße 361 zwischen Glesch und Bedburg benötigt.

In Glesch liegt die Trasse tiefer als in Bedburg

"Mit zwei weiteren Brücken wollen wir im Frühsommer beginnen", sagte der Leiter des Rheinischen Straßenbauamtes. Die 60 Meter lange und zehn Meter breite Landschaftsbrücke im Bereich der Wiedenfelder Höhe und eine 30 Meter lange Brücke über die Bandanlage bei Glesch. Diese Brücke ist erforderlich, um Erdmassen von Glesch nach Bedburg zu transportieren zu können; später wird sie für die Landwirte nützlich sein, wenn sie zu ihren Feldern kommen wollen.

"In Glesch liegt die Trasse etwas tiefer als in Bedburg. Auf der einen Seite nehmen wir die Erdmassen weg, auf der anderen brauchen wir sie", erläuterte Helmut Nikolaus. Etwas schmerzlich für das Rheinische Straßenbauamt ist die Verlegung der Baggertransportstrecke von Rheinbraun. Dieses Vorhaben schlägt mit zwei Millionen Mark zu Buche. Allerdings müsse, so ist es auch in den Planungen festgeschrieben, die bergbautreibende Gesellschaft die Möglichkeit haben, mit ihren Großgeräten auf einer neuen Trasse fahren zu können.

Der Leiter des RSBA rechnet damit, dass spätestens Anfang des kommenden Jahres mit den Erd- und Deckenarbeiten der Grubenrandstraße zwischen Bergheim und Glesch begonnen werden kann. Unmittelbar nach Fertigstellung dieses Teilstücks geht es weiter in Richtung Bedburg. Blerichens Ortsvorsteher Hans Schnäpp hofft, dass die Straße bis Mitte des Jahres 2002 bis zur Südumgehung fertig ist.

 

11. Januar 2000 (Kölnische Rundschau)

Bergheimer mit Armbrust und Messer getötet
Mordprozess beginnt am Montag

Wegen gemeinschaftlichen Mord - so die Anklage der Staatsanwaltschaft - müssen sich eine 34-jährige Frau, deren 21- jährige Schwester und deren Freund (21) in der kommenden Woche vor dem Kölner Landgericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, am 27. Februar des vergangenen Jahres den Ehemann der 34-jährigen, den 35-jährigen Michael A., im Haus an der Holzgasse in Bergheim-Paffendorf mit einer Armbrust und Messerstichen getötet zu haben.

Die Ehefrau hatte damals die Polizei gerufen. Sie gab an, den ganzen Tag nicht zu Hause gewesen zu sein. Bei der Rückkehr habe sie ihren Mann tot in der Wohnung gefunden. Da eine Fensterscheibe eingeschlagen und alle Räume durchsucht waren, hatte die Polizei zunächst einen Raubmord vermutet.

Doch nur gut drei Wochen nach der schrecklichen Tat kamen die Ermittler dem Trio auf die Schliche. Während die beiden Schwestern nach ihrer Verhaftung schwiegen, legte der 21-jährige Mann ein Geständnis ab. Bei der Durchsuchung eines Waldstücks in der Nähe von Erkelenz wurde eine der Tatwaffen gefunden.

Am Montag, 17. Januar, beginnt die Verhandlung. Die Sitzung vor der 4. Jugendkammer beginnt um 9.15 Uhr in Saal 7. Den Vorsitz hat Richter Schwellenbach. Fortgesetzt werden soll die Verhandlung am Donnerstag, 20. Januar, und Freitag, 21. Januar, sowie in der darauffolgenden Woche.