Presseartikel
2000
27. Dezember 2000 (Kölnische Rundschau)
Patenschaft
für ein Friedhofsbeet
Patenonkel für ein Blumenbeet? Das geht. Die Patenschaft für
ein Beet auf dem Glescher Friedhof hat jetzt ein früherer
Mitarbeiter des Betriebshofes Bergheim übernommen. Heinrich
Broich war bereits vor seinem Ruhestand für die Grünpflege auf
dem Friedhof verantwortlich. Jetzt überreichte Gleschs
Ortsvorsteher Ferdi Dresen dem Ruheständler eine
Patenschaftsurkunde, die ihn - jedenfalls moralisch - dazu
verpflichtet, sich um das Beet zu kümmern. Die Idee zur
Beet-Patenschaft wurde vor einigen Jahren aus der Not geboren,
als die städtischen Sparmaßnahmen auch die Grünflächenpflege
erreichten.
12.
Dezember 2000 (Kölnische Rundschau)
Weihnachtsfeier
Löschgruppe
feierte vier Beförderungen
Die aktiven Feuerwehrleute und die Mitglieder der Ehren- und
Altersabteilung der Löschgruppe Glesch in der Freiwilligen
Feuerwehr kamen sich jetzt zu ihrer Weihnachtsfeier zusammen, die
im Feuerwehrgerätehaus gefeiert wurde.
Zu Gast waren nicht nur die Ehepartner, sondern auch
Ortsvorsteher Ferdi Dresen, Hubert Justen, die stellvertretenden
Stadtbrandmeister Toni Heinrichs und Toni Brabender sowie
Stadtbrandmeister Peter Richter.
Peter Richter konnte im Rahmen der Weihnachtsfeier auch vier
Beförderungen aussprechen. Die Feuerwehrleute hatten die dazu
notwendigen Lehrgänge zuvor mit Erfolg bestanden.
So wurden Wolfgang Steuer und Manuel Ropertz zu Feuerwehrmännern
und Dieter Becker zum Unterbrandmeister befördert. Hans-Josef
Gofski bekam den vierten Balken auf den Ärmel seiner Uniform,
was bedeutet, dass er seit mehr als fünf Jahren
Unterbrandmeister ist.
Hans-Josef Gofski und Robert Schillberg erhielten von den Aktiven
der Löschgruppe Glesch eine Ehrenurkunde als Anerkennung für
ihre 25-jährige Mitgliedschaft in der Löschgruppe.
Der ehemalige Kamerad Hubert Kleusgens, der aus
Krankheitsgründen wegen eines Umzugs aus der Glescher
Löschgruppe der Feuerwehr ausgeschieden ist, bekam gleich zwei
Urkunden von seinen ehemaligen Kameraden, mit denen sie ihm ein
Andenken überreichten und ihren Dank ausdrückten. Auf einer
Urkunde ist das Feuerwehrhaus in Glesch abgebildet, die andere
Urkunde zeigt Kleusgens Original-Feuerwehrdienstausweis.
11.
Dezember 2000 (Kölnische Rundschau)
Nikolausfahrt des Bürgervereins Glesch war schnell ausgebucht
Unter
Dampf durch Eifeltäler
Auch in diesem Jahr lud der Bürgerverein Glesch wieder zu einer
Nikolaus-Dampflok-Fahrt ein. Das Interesse war groß und die Tour
mit 32 Teilnehmern schnell ausgebucht. Der historische
Rurtalexpress startete bei herrlichen Wetter um 14.35 Uhr in
Düren zu seiner Fahrt nach Heimbach.
Im ersten Teil der knapp 30 Kilometer langen Strecke ging es in
schnaufender Fahrt über Lendersdorf und Kreuzau bis zur
Talsperre von Obermaubach. Zur Freude aller tauchte
kurz darauf der Weihnachtsmann auf und beschenkte die Kinder.
Bei Zerkall bog dann die alte Dampflok der Baureihe 50 samt Zug
in herrliche Mittelgebirgstäler ein. Die
Buntsandsteinformationen aus dem Trias (vor etwa 270 Millionen
Jahren) boten eine imposante Kulisse. Uhu und Eisvogel sind in
diesen Felstürmen zu Hause.
Zwischen Nideggen und Heimbach schlängelt sich die Rur in weiten
Mäandern durch eine verbreitete Flussaue. In Heimbach
angekommen, trafen viele zum gemütlichen Kaffeetrinken, andere
wieder besuchten die Glashütte. Während der Rückfahrt, 17.30
Uhr ab Heimbach, servierte die Rurtalbahn für die Erwachsenen
einen Glühwein.
Gegen 18.30 Uhr waren alle wieder wohlbehalten am Dürener
Bahnhof, wo sich der Geschäftsführer des Bürgervereins Willem
Cremer über eine gelungene Veranstaltung freuen durfte. Das vom
Verein angemietete Busunternehmen beförderte alle sicher zurück
nach Glesch.
01.
Dezember 2000 (Kölnische Rundschau)
Fest in Blau-Weiß
Fanklub-Treffen
in Paffendorf
Zum "Fest in Blau und Weiß" lädt der FC Schalke
04-Fanklub "Glück Auf" Glesch am Sonntag um 13 Uhr in
die Gaststätte "Bürgerhof" in Paffendorf ein. Zu dem
Treffen der Schalke-Fans aus dem Bezirk Aachen, Bergheim,
Mechernich und Meckenheim sind, so der Klubvorsitzende Johann
Beging, auch die Anhänger der Königsblauen willkommen, die
keinem Schalke-Fanklub angehören. Zu dem Fest wird im Laufe des
Nachmittags ein Profispieler der Gelsenkirchener erwartet. Wer
das sein wird, stand nach dem Pokalspiel des FC Schalke 04 gegen
Borussia Dortmund allerdings noch nicht fest. Im Anschluss an das
Treffen setzen sich die Mitglieder des Glescher Fanklubs zum
"W eihnachtsessen", bei dem auch eine Verlosung
stattfindet, zusammen.
27.
November 2000 (Kölnische Rundschau)
Kinderchor aus St. Petersburg in Bergheim
Sänger
wurden in Familien untergebracht
Sie haben schon die USA, Japan und halb Europa bereist und wurden
mit zahlreichen Auszeichnungen - darunter der höchste Preis beim
Chorwettbewerb in Montreux - geehrt: Die Sängerinnen und Sänger
des "St. Petersburg TV und Radio Kinderchores" waren am
Wochenende in Bergheim zu Gast.
"Etwa 800 Menschen haben den Chor in Paffendorf und Glesch
gehört", freute sich Pfarrer Willi Hoffsümmer. Der Chor
sang in den Gottesdiensten anlässlich des 20-jährigen
Jubiläums des "Dritte Welt Kreis". Die etwa 40
Sängerinnen und Sänger waren durch Kontakte des Elsdorfers
Wolfgang Overath, der oft Hilfstransporte nach Russland
organisiert, nach Bergheim gekommen.
Eigentlich ist der St. Petersburg Kinderchor viel größer, etwa
300 Mitglieder stehen bei großen Auftritten auf der Bühne. In
kleinen Gruppen touren die jungen Musikerinnen und Musiker rund
um die Welt. In Bergheim begann für den dort zu hörenden Teil
des Chores eine Tournee durch Deutschland.
"Ohne Probleme konnten wir die jungen Sängerinnen und
Sänger in Familien unterbringen, berichtet Hoffsümmer. Unter
der Leitung von Igor Gribkow sang der Chor Kirchenlieder und
russische Volksweisen.
16.
November 2000 (Kölnische Rundschau)
In
Glesch werden Bäume gefällt
In den nächsten Tagen beabsichtigt die Stadtverwaltung,
auf dem Paffendorfer Friedhof und im Bereich der Glescher Kirche
Bäume zurückzuschneiden und zu fällen. Wie die Bergheimer
Stadtverwaltung mitteilt, habe sie bei Baumpflegearbeiten die
Notwendigkeit der Arbeiten festgestellt.
14.
November 2000 (Kölnische Rundschau)
Thomas
Cichon kickte mit der Glescher D-Jugend
Mit Spannung stellten sich die zahlreichen Zuschauer und vor
allem die D-Junioren des BC Viktoria Glesch die Frage:
"Kommt er wirklich, der Kölner Bundesligaspieler Thomas
Cichon?" Nun, er kam pünktlich zum Glescher Sportplatz und
wenige Minuten später konnte das Training mit ihm und dem U
11-Coach des 1. FC Köln, René Odenthal, beginnen. Die Kids
waren begeistert. Ein Spielchen unter fachkundiger Leitung, Tipps
für Stürmer und Abwehrspieler, Ballverteilung im Mittelfeld, so
ging es eine Stunde lang. FC-Profi Thomas Cichon hatte sichtlich
Spaß am Spiel mit den jungen Nachwuchsfußballern. Trainer
Wolfgang Sieger kannte seine Spieler zum Teil nicht mehr wieder,
so sprühten sie vor Einsatzfreude und Spielwitz. Nach einem
Abschlussgespräch mit jeden Einzelnen gab es noch eine
Autogrammstunde. Für die Jugendabteilung des BC Viktoria Glesch
war die Aktion "Talentförderung", die der 1. FC Köln
im Umland der Domstadt gemeinsam mit der Kreissparkasse Köln
durchführt, ein ereignisreicher Abend, der für die nächsten
Spiele motivieren dürfte.
07.
November 2000 (werbe-post)
"Mädchen
sind genauso gut wie Jungs am Computer"
Grundschüler
aus Glesch gewannen Sonderpreis für Internet-Präsentation
Die Hermann-Gmeiner-Grundschule aus Glesch ist von der Jury eines
deutschlandweit ausgeschriebenen Computerwettbewerbs mit dem
"Microsoft Road Ahead Prize" ausgezeichnet worden. Zum
Thema "Deine Stadt, dein Bundesland, die
Bundesrepublik" boten die Viertklässler aus dem Rheinland
eine preiswürdige Leistung und machten den ersten Platz.
Kinder und Lehrer wurden deshalb zur Preisverleihung in Berlin
erwartet. "Ich werd' verrückt", sagte Schulleiter
Wolfgang Ketzler, als er davon erfuhr. Dabei hatte alles ganz
harmlos angefangen. Ein Vater hatte für die Grundschule eine
eigene Homepage eingerichtet und Schulleiter Ketzler auf den
Wettbewerb hingewiesen. Die Aufgabe für Schulen bis zur fünften
Klasse lautete: Eine multimediale Präsentation des Themas
"Deine Stadt, dein Bundesland, die Bundesrepublik" im
Internet zu erstellen. Wolfgang Ketzler begann mit seiner Klasse
4b im Heimat- und Sachkundeunterricht, an der Internetseite zu
arbeiten. Die Kinder begannen, Informationen über ihren Ortsteil
Glesch zusammenzutragen. Damit hatte Ketzler auch schon sein
pädagogisches Ziel erreicht, ging es ihm doch darum, seine
Schüler an die eigenständige Informationsbeschaffung zu
gewöhnen. Genau diese Fähigkeit wird ja an weitergehenden
Schulen erwartet. Das war nicht ganz einfach.
Viele Kinder brachten zum Beispiel von zu Hause Bücher mit,
"die zu Zeiten des Berliner Mauerbaus gedruckt wurden",
erzählt Ketzler. Außerdem machte vielen Kindern das Schreiben
auf einer Tastatur Probleme. Nicht nur einmal verschwand ein Text
im virtuellen Nirwana, weil er falsch gespeichert oder
versehentlich gelöscht wurde. Dann wurde zwar geschimpft, aber
die Kinder machten sich auch gleich wieder an die Arbeit und
tippten den Text eben noch einmal ab. Die technische Einrichtung
der Homepage übernahm Ketzler zusammen mit Benno Regel, dem
Vater, der die Teilnahme initiiert hatte. Die beiden Erwachsenen
gaben den Kindern inhaltlich nichts vor. Die schrieben einfach
über das, was sie am meisten interessierte: Sportverein,
Lieblingsplätze im Ort, Hobbys und die Schule. Über so manche
historische Wahrheit haben sich die Kinder mächtig gewundert.
Zum Beispiel war in Kriegszeiten im Keller des alten Schulhauses
ein öffentlicher Duschraum für die Glescher eingerichtet. Die
Schüler mussten Briketts zum Heizen mitbringen. Auch wurde zu
diesen lausigen Zeiten in der Schule gekocht, weil sonst
knurrende Mägen den Unterricht gestört hätten: Jeder musste
deshalb eine Kartoffel oder Möhre mitbringen. Mit dem
Ortsvorsteher führten sie ein langes Interview und inzwischen
war das Projekt weit über den Heimat- und Sachkundeunterricht
hinausgegangen.
Über das ganze Schuljahr erstreckte sich die Arbeit an dem
Wettbewerb und auch an der Schule hatte sich einiges verändert.
Das Kollegium, das zunächst den neuen Medien eher skeptisch
gegenüberstand, setzt inzwischen mit Begeisterung die im Rahmen
der "E-Initative" des Landes Nordrhein-Westfalen
angeschafften Computer im Unterricht ein. In jedem Klassenzimmer
steht inzwischen ein PC mit den unterschiedlichsten
Lernprogrammen. Und Wolfgang Ketzler, der es noch gar nicht so
recht glauben will, dass auch seine Schule einen Teil der 60.000
Mark Preisgeld mit aus Berlin mitbringen wird, kündigt schon an,
das Geld in neue Lernprogramme investieren zu wollen.
Vielleicht steht dann schon bald bei den Berufswünschen der
Kinder nicht mehr "Formel-1- Fahrer" an der Spitze ,
sondern Computerprogrammierer.
Und es ging tatsächlich ein kleiner Ruck durch die Schüler- und
Elternschaft. Allein von den Projektteilnehmern haben mehr als
die Hälfte jetzt einen eigenen Internetzugang zu Hause.
"Die Eltern haben gesehen, dass die Kinder nicht nur spielen
wollen", so Wolfgang Ketzler. Und noch eine Erfahrung ist
ihm ganz wichtig, dass "Mädchen mindestens genau so gut mit
Computern umgehen können wie Jungs".
06.
November 2000 (Kölnische Rundschau)
Urkunden, Geschenke und Ehrennadeln für Gewerkschafter
IGBCE
Glesch/Paffendorf ehrte verdiente Mitglieder
Bevor die Pizza auf den Tisch kam, hatte Wolfgang Hartmann am
Samstagabend noch alle Hände voll zu tun. Der Vorsitzende der
Ortsgruppe Glesch/Paffendorf der Industriegewerkschaft Bergbau,
Chemie, Energie (IGBCE) ehrte im Italienischen Restaurant La
Fontanella fünf Gewerkschafter für langjährige Mitgliedschaft.
Geschenke, Urkunden und Ehrennadeln erhielten Wilhelm Koch für
50 Jahre und Friedrich Fetten für 60 Jahre Mitgliedschaft. Peter
Froitzheim, Reiner Zander und Jürgen Rüttgers zeichnete
Wolfgang Hartmann für je 25 Jahre Mitgliedschaft in der IGBCE
aus. In gemütlicher Runde mit den etwa 20 Kameraden der
Ortsgruppe gab es anschließend noch ein leckeres italienisches
Abendessen für die Gewerkschafter.
31.
Oktober 2000 (werbe-post)
Caspar
David Friedrich betrachtet er als seinen Wegweiser
Glescher
Horst Clever stellt auf Schloss Paffendorf 52 seiner Bilder aus
"Als Kind hat meine Mutter Zucker- und Mehltüten
aufgeschnitten und mir einen Bleistift in die Hand gegeben"
erinnert sich Horst Clever an die Anfänge seiner Malerei. Noch
und gerade heute im Alter von 62 Jahren nimmt die Malerei einen
Großteil der Zeit des Gleschers in Anspruch, der seit kurzem im
Ruhestand ist. "Seit meiner Pensionierung ist eine
40-Stunden-Woche fast schon normal", sagte Clever bei der
Vernissage im Paffendorfer Schloss. Nur für diese Ausstellung
habe er die meisten der 52 ausgestellten Bilder in diesem Jahr
angefertigt, meint der Künstler, dessen Werke hauptsächlich
heimatliche Landschaften, aber auch Porträts umfassen. "Mit
meinen Bildern möchte ich die Natur nicht nachahmen. Ich möchte
sie erleben und sie so wiedergeben, wie ich mich von ihr umgeben
fühle", erklärt er seine Leidenschaft für Felder, Bäume,
aber auch für die Grottenhertener Mühle und andere
Sehenswürdigkeiten um Bedburg. "Ich lege Wert auf
natürliche, realistische Bilder", meint Clever, der
größtenteils Ölbilder, Aquarelle und Bleistiftzeichnungen
anfertigt. Er gehöre keiner besonderen Kunstrichtungen an, sehe
Caspar David Friedrich jedoch als "Wegweiser". Sein
Handwerk hat Clever auf der Kölner Werkschule von 1958 bis 1960
in Abendsemestern erlernt. Von 1975 hat er bei dem Oberaußemer
Bildhauer Heinrich Klein-Ahrendt seine Ausbildung fortgesetzt.
Schon zwei Jahre später begann der Glescher an Ausstellungen
teilzunehmen. Jedoch kommen die Kenner seiner Werke nicht nur aus
der Region und noch nicht einmal nur aus der Bundesrepublik. 1999
reiste Clever gemeinsam mit Ehefrau Ingrid in die Volkrepublik
China, wo er auf Einladung eines chinesischen Kulturbeauftragten,
den er in Brühl während einer seiner Ausstellungen
kennengelernt hatte, seine Bilder vorstellte. Bis zum 3.
Dezember, jedoch nur am Wochenende und an Feiertagen von 10 Uhr
bis 17 Uhr, kann die Ausstellung im Paffendorfer Schloss besucht
werden.
31.
Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)
Tag der offenen Tür bei Modell-Eisenbahnern
Erwachsene
erfüllen sich Kindheitsträume
Ein langgezogenes Pfeifen hallt durch den Raum, und mit lautem
Stampfen setzt sich eine Dampflok in Bewegung. Auch wenn die
Geräusche nur aus dem Lautsprecher kommen, lassen sie doch die
Herzen der Modell-Eisenbahn-Freunde höher schlagen. Denn die
sind auch in Zeiten von Playstation und Computer ihrem Hobby treu
geblieben und opfern viele Stunden ihrer Freizeit, um Schienen,
Loks und Landschaften zu bauen.
So wie Werner Sabolowski, Vorsitzender der
Modell-Eisenbahn-Freunde, der eine Spur-2-Anlage gebastelt hat.
120 Quadratmeter misst die Anlage, so groß, dass sie, wenn sie
nicht gerade bei einer Ausstellung zu sehen ist, in Einzelteile
zerlegt in der Garage lagern muss. Am Wochenende jedoch war sie
das Highlight beim Tag der offenen Tür der
Modell-Eisenbahn-Freunde in der Glescher Grundschule.
"Das ist alles handgefertigt", sagt Werner Sabolowski.
Denn ganz billig ist das Hobby nicht: Für eine einfache Dampflok
zahlt man von 300 Mark an aufwärts, schätzt Michael Zineker,
der sich seit vier Jahren für die Modellbahnen interessiert. Wer
selbst viel bastelt, kann jede Menge Geld sparen. So besteht das
Bahnhofshäuschen der Station "Bummelhausen" aus
Sperrholzresten und Schmirgelpapier. "Der Kessel der Lok ist
ein Papprohr mit eingearbeiteten Zeichnungen", erklärt
Sabolowski. 18 Jahre hat er an der Anlage gebastelt. "Zuerst
wollte ich nur eine große Lok als Standmodell bauen, dann musste
sie auch fahren." Jetzt tuckert die Dampflok mit ihren
Waggons über 110 Meter Schienen.
Im Vereinsraum im Keller der Schule steht das gemeinsame Projekt
des Vereins: Eine HO-Anlage, die jetzt fertig ist und über die
die Loks der 14 Mitglieder flitzen. "Das ist ein
Kindheitstraum von Erwachsenen" meint Michael Zineker.
Einmal in der Woche treffen sich die Vereinsmitglieder in ihren
Räumen, basteln, schauen Filme über Züge oder informieren sich
aus Katalogen über die Modellbahnen. Wer mitmachen möchte, kann
mittwochs von 19 bis 22 Uhr in die Hermann-Gmeiner-Schule kommen.
26.
Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)
Glescher Grundschüler nahmen Preis der Firma Microsoft entgegen
Um
10000 Mark reicher aus Berlin heimgekehrt
Von einer Klassenfahrt der ganz besonderen Art kehrten gestern
die Schüler und Schülerinnen der Klasse 4b der
Hermann-Gmeiner-Schule aus Bergheim-Glesch zurück.
Die Kinder hatten sich eigens auf die weite Reise in die
Bundeshauptstadt Berlin gemacht, um dort ihren mit 10 000 Mark
dotierten Sonderpreis der Firma Microsoft entgegen zu nehmen. Das
Geld haben die Mädchen und Jungen bei einem Computer-Wettbewerb
gewonnen, den das Softwareunter-
nehmen zum Thema "Deine Stadt, dein Bundesland, die
Bundesrepublik" ausgeschrieben hatte.
Zu der Preisverleihung im Tränenpalast war auch Steve Ballmer
erschienen, Bill Gates' Nachfolger auf dem Chefsessel des
gigantischen Unternehmens, und der Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion Friedrich Merz. Die
Hermann-Gmeiner-Grundschule erhielt den Sonderpreis für die
außergewöhnliche Gestaltung ihrer Seiten im Internet, auf denen
sich die Schülerinnen und Schüler auch mit der Entstehung ihres
Heimatortes Glesch beschäftigt hatten.
Auf die Idee zur Teilnahme an dem Wettbewerb hatte der Vater
eines Schülers Direktor Wolfgang Ketzler gebracht. Mit dem
Preisgeld will der Schulleiter in neue Lernprogramme investieren.
An dem mit insgesamt 60 000 Mark dotierten Wettbewerb hatten sich
insgesamt 450 Schulen aus der gesamten Bundesrepublik mit ihren
Internetseiten beteiligt.
25. Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)
Baugerüst kippte um: Zwei Maler verletzt
Aus noch ungeklärter Ursache stürzte am Montag um 11.40 Uhr im Engpass ein fahrbares Baugerüst um. Zwei 35 und 56 Jahre alte Maler stürzten dadurch rund drei Meter tief und verletzten sich schwer. Sie wurden mit Rettungsfahrzeugen ins Krankenhaus gebracht. Laut Polizei beschädigte das umgestürzte Gerüst noch ein vorbeifahrendes Auto. Die Polizei schaltete das Amt für Arbeitsschutz ein.
23.
Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)
Grundschule gewann 10000 Mark bei einem Computer-Wettbewerb
Schulleiter
befürchtete: "Ich werde verrückt"
Dennis, Max und Carsten haben in Glesch einen Lieblingsplatz :
den dortigen Park. "Weil ich erstens davor wohne und
zweitens weil Freunde mit mir immer in ihm spielen", sagt
Dennis. Na ja, eigentlich sagt der Fünftklässler das nicht,
sondern er hat es geschrieben.
Und zwar im Internet. Denn zusammen mit seinen Klassenkameraden
der 4b hat er die Homepage der Hermann-Gmeiner-Grundschule
erstellt. Und weil die Schüler das so gut gemacht haben, dürfen
sie am 25. Oktober nach Berlin fahren. Denn dort werden sie für
ihre multimediale Präsentation des Themas "Deine Stadt,
dein Bundesland, die Bundesrepublik" mit dem "Microsoft
Road Ahead Prize" ausgezeichnet.
Angefangen hatte die Geschichte der Gewinner bereits im
vergangenen Jahr. Der Vater eines Schülers hatte für die
Grundschule eine Homepage eingerichtet und Schulleiter Wolfgang
Ketzler auf den Wettbewerb hingewiesen.
Der fand diesen Wettbewerb so gut, dass er gleich mit seinen
Schülerinnen und Schülern im Heimat- und Sachkundeunterricht
anfing, an den Internetseiten zu basteln. Das pädagogische Ziel,
nämlich dass die Kinder eigenständig Informationen über ihren
Ortsteil Glesch zusammentrugen, war schnell erreicht.
Die Kinder brachten Bücher mit, die zwar "zu Zeiten des
Berliner Mauerbaus gedruckt wurden", erinnert sich Ketzler.
Aber auch Gespräche mit dem Ortsvorsteher wurden geführt, die
Lieblingsplätze der Kinder aufgezählt und Informationen über
die Geschichte Gleschs zusammengetragen.
Und wer sich nun durch den Eingang der virtuellen Schule klickt,
kann dort auch erfahren, dass "Glessike" im Jahr 973
erstmals in einer Urkunde erwähnt wird. Wesentlich mehr Probleme
als das zusammentragen von Informationen machte allerdings das
technische Handwerkszeug. Denn die Grundschule hatte zu dieser
Zeit gerade Mal einen Computer mit Internetanschluss und der
stand im Sekretariat. Und Schreiben auf der Tastatur fiel den
Viertklässlern auch nicht gerade leicht. Nicht nur einmal
verschwand ein Text im virtuellen Nirwana, weil er falsch
gespeichert oder versehentlich gelöscht wurde.
Aber der eiserne Wille und die ungebremste Begeisterung der
Schülerinnen und Schüler führte schließlich zu der
ausgezeichneten Leistung. Das ganze Schuljahr lang arbeiteten die
Kinder an der Internetseite und als Schulleiter Ketzler davon
erfuhr, dass die Hermann-Gmeiner-Schule als einzige Grundschule
von der Jury ausgezeichnet wurde, rutschte ihm ein begeistertes
"Ich werde verrückt" heraus.
Inzwischen hat sich an der Hermann-Gmeiner-Schule einiges
verändert. Die Gewinner sind nun auf weiterführenden Schulen.
Das Kollegium, das den neuen Medien zunächst skeptisch
gegenüberstand, setzt inzwischen mit Begeisterung im Unterricht
Computer ein. In jedem Klassenraum steht ein PC mit den
unterschiedlichsten Lernprogrammen. Und Wolfgang Ketzler, der
noch gar nicht so recht glauben will, dass seine Schule 10000
Mark Preisgeld mit aus Berlin bringen wird, weiß auch schon, was
mit dem Geld gemacht wird: "In neue Lernprogramme
investieren", sagt der Pädagoge.
20.
Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)
Glescher
Bad ist bald wieder offen
Die neue Filteranlage in der Kleinschwimmhalle wird
zurzeit eingebaut. Die teilte die Verwaltung in der jüngsten
Sitzung des Sportausschusses mit. Die Arbeiten sollen bis Ende
der kommenden Woche beendet sein. Dann könnten Vereine und
Schulen das Bad wieder nutzen.
19.
Oktober 2000 (Kölnische Rundschau)
Pfarrer Hoffsümmer
Gleich
drei neue Bücher
Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse legte der Paffendorfer
Pfarrer Willi Hofsümmer drei neue Bücher vor. Das erste Buch
heißt ,,365 x Rückenwind - Ermutigungen für jeden Tag".
Es sei, so Hoffsümmer, "für alle gedacht, die sich morgens
auf der Bettkante am liebsten wieder nach hinten fallen ließen.
Ein Jahrbuch also." Das Lesen der positiven Gedanken
erfordere täglich nicht mal eine Minute.
Das zweite Buch "Kurzgeschichten 6" schließt an die
bisherigen Kurzgeschichtenbände an. Die ersten fünf Bände
haben inzwischen eine Gesamtauflage von 240 000 Exemplaren
erreicht. Im neuen Band hat Hoffsümmer 155 Kurzgeschichten aus
unterschiedlichsten Quellen ausgewählt, die sich besonders für
den Einsatz in Gottesdiensten, Schulen und Gruppen eignen.
"40 Festgottesdienste mit Symbolen zu Firmung und
Konfirmation" ist der Titel der dritten Neuerscheinung.
"Es ist ökumenisch angelegt, also für alle christlichen
Kirchen interessant," betont Hoffsümmer.
30.
September 2000 (Kölnische Rundschau)
66-jähriger
Mann von Zug getötet
Von einem Nahverkehrszug angefahren und getötet wurde
ein 66-jähriger Mann am Mittwoch um 21.20 Uhr zwischen den
Bergheimer Stadtteilen Paffendorf und Glesch. Laut Polizei war
der Mann orientierungslos.
26.
September 2000 (werbe-post)
Viktoria
sucht Übungsleiter
Die Freizeit- und Breitensportabteilung des BC Viktoria
Glesch-Paffendorf sucht dringend einen geeigneten Übungsleiter
für die Kinder- und Seniorenschwimmgruppen. Tel.: 02271-41887
21.
September 2000 (Kölnische Rundschau)
Glescher Hallenbad
Filteranlage
wird bestellt
Die Filteranlage im Glescher Schwimmbad wird demnächst erneuert.
Der Sportausschuss hat die Verwaltung beauftragt, die neue Anlage
zu bestellen. Wie der CDU-Fraktionschef Rolf Kremer mitteilte,
sind sich die Bündnispartner CDU, Grüne und UBB/FDP einig, dass
das Glescher Bad erhalten werden soll. Dazu seien weitere
Sanierungsarbeiten notwendig. Kremer: "Wir sind dazu bereit.
Die Gerüchte, die Kleinschwimmhalle solle geschlossen werden,
stimmen nicht."
Die Christdemokraten würden sich vielmehr dafür einsetzen, dass
in Glesch zusätzlich ein kleines Bürgerhaus gebaut werde.
Kremer: "Das ist allerdings mit den Bündnispartnern noch
nicht ausdiskutiert."
18.
September 2000 (Kölnische Rundschau)
Kaum Chancen für eine Entlastung der Ortsdurchfahrt Blerichen
"Eine
Sperrung der Straße ist nicht denkbar"
"Die Ortsdurchfahrten von Glesch, Paffendorf und Blerichen
sind aus meiner Sicht völlig überlastet, aber wir können das
Problem nicht auf andere Orte verschieben." Dezernent
Hans-Hermann Tirre von der Verwaltung des Erftkreises hatte viel
Verständnis, aber wenig Hilfe für die betroffenen Bürger im
Gepäck.
Ausweichroute für die Autobahn
Bei der Bürgerversamrnlung in der Blerichener Gaststätte
"Waltraud" am Freitagabend gab er dem Bestreben der
"Aktionsgemeinschaft Grubenrandstraße", ein
Durchfahrtsverbot für Lastkraftwagen durchsetzen zu können,
keine Chance auf Verwirklichung. "Die Strecke ist eine
Ausweichroute, falls auf der Autobahn ein Unfall passiert"
so Tirre. "Eine Sperrung der Straße ist nicht
denkbar", erklärte er kategorisch. Dies würde niemals
genehmigt. Bemühungen, die Ortsdurchfahrten zu entlasten, gibt
es jedoch auch bei der Kreisverwaltung. "Wir wollen
Lastwagen mit Rübenladungen für die Elsdorfer Zuckerfabrik vor
Bedburg nach Elsdorf umleiten und Traktoren und Lkw mit leeren
Anhängern auf dem Rückweg über das Gelände der früheren
Bedburger Zuckerfabrik vorbei führen", sagte Tirre.
Auch Bedburgs Bürgermeister Willy Harren verbreitete nicht nur
gute Nachrichten. So sei die Finanzierung des zur Südumgehung
gehörenden Tunnels unter die Bahngleise unsicher. Harren
erläuterte die Situation: "Der Erftkreis beteiligt sich
nur, wenn wir den Bahnübergang an der Lindenstraße schließen,
und die Deutsche Bahn sieht sich nicht in der Pflicht, sich an
den neun Millionen Mark Kosten zu beteiligen, egal ob der
Übergang geschlossen wird oder nicht", so Harren.
Für die Stadt läuft es wohl darauf hinaus, dass die Schranken
an der Lindenstraße für immer geschlossen werden. "Das ist
ein hoher Preis, den wir aber zahlen, wenn es nicht anders
geht", so Harren. Nun gehe es noch darum, die Deutsche Bahn
ins Boot zu holen.
Weniger Verkehr in zwei Jahren?
Sepp Schmidt-Linden, Fachbereichsleiter für Planen, Bauen und
Umwelt bei der Stadtverwaltung Bergheim, kündigte eine
Entlastung für Bedburg, Glesch und Paffendorf im Jahr 2002 an.
"Dann ist das erste Teilstück der Grubenrandstraße
fertig", ist Schmidt-Linden zuversichtlich.
Das sieht Hans Schnäpp, der Ortsvorsteher von Blerichen, nicht
so optimistisch. "Auch die Rübenkampagne 2002 wird noch
durch unsere Orte rollen", glaubt Schnäpp. Daran ändere
auch der Bau der neuen Grubenrandstraße nichts.
12.
Septembr 2000 (Kölnische Rundschau)
Tausende Besucher kamen zum Fest des Luftsportclubs Erftland -
Abheben im Doppeldecker oder Hubschrauber
Keine
Angst vor großen Höhen
50°, 58°, 43° Nord, 6°, 36°, 31° Ost, 70 Meter über dem
Meer - diese Koordinaten waren am Wochenende der Treffpunkt für
alle, die einmal Höhenluft schnuppern wollten. Der Luftsportclub
Erftland feierte sein Flugplatzfest und lockte mit allerlei
Attraktionen tausende Neugierige auf die Wiedenfelder Höhe bei
Paffendorf. Mit lautem Dröhnen und einer dunkelblauen Qualmwolke
warf der Pilot der Antonow 2 in regelmäßigen Abständen den
riesigen Propeller seines Flugzeugs an. Jeweils neun Fluggäste
kann der größte Doppeldecker der Welt befördern. Damit die
Besucher des Flugtags einmal eine Runde über den Erftkreis
drehen konnten, hatte der Luftsportclub eigens eine
Ausnahmegenehmigung für Starts und Landungen der AN 2 beantragt.
Die Antonow wurde so konstruiert, dass sie mit kurzen Rollfeldern
auskommt. Die 1200 Meter lange Start- und Landebahn auf der
Wiedenfelder Höhe nutzte sie gar nicht voll aus. Nur rund 400
Meter brauchte der rote Flieger, bis sich seine Räder aus dem
Gras hoben. "Wenn es sein muss, kann sie sogar noch
spektakulärer startenl" , weiß Sepp Schmidt-Linden vom
Luftsportclub.
70 Mark kostete der Flug in der gecharterten Propellermaschine,
ebenso viel musste man für eine Flugrunde in einem Motorsegler
oder in der Bücker-Jungmann hinblättern, einem
Doppeldecker-Oldtimer , der nur Platz für den Piloten und einen
Fluggast bietet - "Cabrio" versteht sich, denn den
Insassen weht der Flugwind um die von einer Ledermütze
geschützten Ohren. Die "Bücker", wie die Maschine
kurz genannt wird, gehört den Fliegerkameraden Nörvenich, der
Luftsportgruppe des dortigen Geschwaders. Teuer war der Einstieg
in einen Hubschrauber: 100 Mark war der rotorbetriebene Flug
über die Wiedenfelder Höhe wert. Doch es ging auch
preisgünstiger: Schon für 35 Mark durfte man in einem
Segelflieger hoch hinaus. Vor allem Kinder hatten ihren Spaß an
den motorlosen Fluggeräten. "Mensch Papa", staunte
etwa der neunjährige Lars beim Blick in das stromlinienförmige
weiße Flugzeug. "Da sind ja Pedale im Cockpit."
Richtig. "Die Pedale sind für die Steuerung des
Seitenruders" , erläutert Schmidt-Linden. "Mit dem
Knüppel bestimmt der Pilot Höhe, Tiefe und Schräglage seines
Flugzeugs." Mit diesen einfachen Hilfsmitteln schafft es ein
guter Pilot, mehrere Stunden in der Luft zu bleiben.
"Wir nutzen die Thermik der Natur", sagt
Schmidt-Linden. Doch wenn einmal bei schlechtem Wetter der rechte
Aufwind fehlt, bedienen sich die Flugzeugführer anderer Kniffe.
"Wir haben hier mehrere Kraftwerke und fliegen einfach in
den Auftrieb der Kühltürme." Und so dienen die RWE-Werke
in Niederaußem, Frimmersdorf und Neurath als kostengünstige
Katapulte für die Segler. Beim Kraftwerk in Weisweiler holen
sich die Piloten schnell den Schwung für einen Flug in die
Eifel.
So manchen begeisterten Segelflieger zieht es in Regionen, in
denen diese kleinen Tricks nicht nötig sind. "Es geht ja
gerade darum, nur die Aufwinde der Natur zu nutzen", sagt
Max Wernet vom Luftsportclub. Er schaffte es bei einem Flug in
Südafrika, ganze neun Stunden am Himmel zu bleiben. 1000
Kilometer legte er dabei zurück. Pausenlos in der Luft? Und wenn
mal die Blase drückt? "Das wird alles im Cockpit
erledigt", verrät Wernet.
01.
September 2000 (Kölnische Rundschau)
Rübenverkehr
Lkw
sollen über die A61 fahren
Bislang scheiterten alle Bemühungen, den Rübenverkehr zur
Elsdorfer Zuckerfabrik umzuleiten, am Erftkreis und der Polizei.
Die Schlossstädter versuchen seit langem, die Ortsdurchfahrt in
Blerichen zu entlasten. Gleiches gilt für Glesch. Jetzt will der
Kreis für eine Teilentlastung sorgen. Auf der L 213 von
Grevenbroich kommend sollen Hinweisschilder für Lkw aufgestellt
werden. Diesen soll damit verboten werden, durch Bedburg,
Blerichen und Glesch zu fahren. Sie sollen vielmehr über die L
279 und die Autobahn fahren.
Ein Verbotsschild soll auch am Kreisel auf der Bahnstraße darauf
hinweisen. Dort müssten die Lkw-Fahrer, die die ersten Schilder
übersehen haben, in Richtung A 61 zurückfahren. Ein kleiner
Haken: Die Durchfahrten Bedburg, Blerichen und Glesch sind als
Umleitungsstrecken für die A 61 ausgewiesen. Deshalb muss der
Regierungspräsident zustimmen.
Blerichens Ortsvorsteher Hans Schnäpp ist optimistisch.
"Wenn die Autobahn zwischen Bedburg und Elsdorf wirklich
einmal gesperrt ist, ist es doch kein Thema, dass der Verkehr
über die Landstraßen umgeleitet wird", sagte er.
Schnäpp will im Verkehrsausschuss dafür plädieren, dass die
leeren Traktorzüge von Glesch kommend vor Blerichen an der
Kläranlage vorbei über das ehemalige Gelände der Zuckerfabrik
umgeleitet werden. Er hofft, dass die Jülicher Zuckerfabrik
zustimmt. Seinen ursprünglichen Vorschlag, die beladenen
Rübenzüge in entgegengesetzter Richtung zu führen, hatte man
abgelehnt.
22. August
2000 (werbe-post)
Ideen-Wettbewerb
zum Kreisel
"Was kommt in die runde Mitte zwischen Glesch und
Paffendorf?" heißt ein SPD-Wettbewerb zur Gestaltung des
neuen Kreisverkehrs. Der Ortsverein ruft alle Glescher und
Paffendorfer Bürger auf, Ideen zu sammeln. Die SPD-Vertreter
beider Stadtteile wollen sich für die Umsetzung der Ideen stark
machen und die besten prämieren. Die Kreiselmitte soll
unverwechselbar sein und zukünftig markanter Anfang jeder
Wegbeschreibung werden zu beiden Stadtteilen. Vorschläge können
bis zum 15. September an den Vorsitzenden Willy Rosemann, an die
Ortsvorsteher Martin Steingräber und Ferdi Dresen oder per FAX
oder e-mail an den SPD-Ortsverein gesendet werden: (02271) 496816
oder S-P-D@gmx.de
09. August
2000 (Kölnische Rundschau)
Konkurrenzkampf durch größeren Kader - Trainer Dittmann:
Am
liebsten Erster werden
Mit einem vergrößerten Kader geht Viktoria Glesch in die neue
Saison. Trainer Guido Dittmann, der in der vergangenen Saison die
Arbeit von Günter Wischeid übernahm, hofft so auf mehr
Konkurrenzkampf in der Mannschaft.
"Ob wir wirklich stärker geworden sind, wird sich erst in
ein paar Wochen zeigen. Auf jeden Fall ist die Mannschaft
ausgewogen besetzt. Als Trainer habe ich Alternativen für die
einzelnen Positionen", sagte Dittmann, der Mitte der 90er
Jahre die SpVg Rheidt zur Kreismeisterschaft führte.
Leistungsträger wie Marcel Mengel und Ingo Wolf verließen den
Verein. Peter Schnitzler kehrte vom BC Kirdorf nach Glesch
zurück. Er kann im Spiel der Viktoria eine tragende Rolle
übernehmen. Für die Hintermannschaft ist Markus Mülfarth von
der SpVg Rheidt vorgesehen. Einen Stammplatz im Angriff will sich
Oliver Dahmen erspielen.
Einen Härtetest gab es beim eigenen Turnier. Ob die jungen
Spieler aus der Bedburger A-Jugend oder Markus Zander aus der
Kreisliga B den Sprung in die erste Elf schaffen, wird sich
zeigen. Nach einer Zittersaison in Kirchherten wollen Andreas
Pegel und Lars Fischermann in Glesch um einen besseren
Tabellenplatz spielen.
Der ein oder andere Fußballer aus dem Kader wird sich hin und
wieder in der 2. Mannschaft wiederfinden. "Ich kann und
möchte nicht immer 18 Leute zu den Spielen mitnehmen. Daher
werde ich den ein oder anderen abgeben", sagte Dittmann.
Georg Jobs ist neuer Trainer der "Zweiten", mit der
Dittmann eng zusammenarbeiten will.
Nach Wunsch von Geschäftsführer Frank Bletgen, soll die neue
Mannschaft "auf jeden Fall oben angreifen". Das möchte
der Trainer auch. "Wir wollen oben dabei sein, am liebsten
Erster werden", sagte Dittmann, der ein "heißes Rennen
von drei, vier Teams" erwartet.
Abgänge: Ingo Wolf (BC Kirdorf), Marcel Mengel (FC Bergheim
2000), Markus Müller (BSG Macha Heppendorf). Zugänge: Lars
Rüttgers, Rene Bärwolf, Andreas Skodznizki (alle Bedburger BV
A-Jugend), Lars Fischermann, Andreas Pegel (SpVg Kirchherten),
Markus Mülfarth (SpVg Rheidt), Peter Schnitzler (Viktoria
Glesch), Oliver Dahmen (Jugend 07 Bergheim), Markus Zander (beide
SC Kaster/Königshoven). Kader, Tor: Rene Bärwolf, Sven Bäsken.
Abwehr: Achim Abts, Willi Mörs, Rene Soff, Markus Mülfarth,
Thorsten Peiffer, Uwe Schmalz. Mittelfeld und Angriff: Peter
Schnitzler, Wolfgang Brings, Lars Fischermann, Thomas Fischer,
Frank Flesch, Andreas Pegel, Flavio Rollo, Lars Rüttgers, Markus
Zander, Andreas Skodznizki, Oliver Dahmen. Trainer: Guido
Dittmann (2. Jahr).
01. Juli
2000 (Kölnische Rundschau)
Erneuerte
Tribüne
Dem Engagement des Elsdorfer Unternehmers Walter Scheuer
verdankt der BC Viktoria Glesch/Paffendorf eine nun wieder
ansehnliche Tribüne. Ortsvorsteher Ferdi Dresen bedankte sich
bei Scheuer für die neu verklinkerte Wand, die rechtzeitig vor
dem großen Sommerturnier, das vom 28. Juli bis 6. August
stattfindet, fertig geworden ist.
22. Juni
2000 (Kölnische Rundschau)
Erneuter Vorstoß, um Blerichen und Glesch während der Kampagne
zu entlasten
Rübenfahrzeuge
sollen draußen bleiben
"Mit der Antwort ,Das geht nicht' aus den vergangenen Jahren
können wir uns nicht zufrieden geben", sagte Bürgermeister
Willy Haaren. Seit Jahren fordern die Anwohner der Kolpingstraße
in Blerichen und der Grevenbroicher Straße in Bergheim-Glesch
Umleitungen für den Rübenverkehr. Die Bürgerinnen und Bürger
der engen Ortsdurchfahrten sind es leid, neben dem täglichen
Schwerlastverkehr in der Kampagnenzeit der Elsdorfer Zuckerfabrik
von September bis Dezember auch noch den Verkehr der
Rübentraktoren ertragen zu müssen. Alternativstrecken hatte der
Erftkreis und die Polizei bislang immer abgelehnt; auch mit dem
Hinweis, dass bislang in den engen Ortsdurchfahrten fast nie ein
Unfall mit einem Rübenfahrzeug passiert sei.
Auf Einladung des Bedburger Bürgermeisters trafen sich Vertreter
des Erftkreises, der Stadt Bedburg, der Gemeinde Elsdorf, der
Zuckerfabriken Elsdorf und Jülich. Mitglieder der
CDU-Kreistagsfraktion, die Bedburger Fraktionschefs Matthias
Heinen, CDU, und Horst Druch, SPD, Blerichens Ortsvorsteher Hans
Schnäpp und Salvatore Joppolo, Vorsitzender der
Aktionsgemeinschaft Grubenrandstraße am Dienstag morgen zu einem
Gespräch im Kasterer Rathaus. Vermisst wurde ein Vertreter der
Polizei, man hatte sich kurzfristig entschuldigt.
"Wir haben vorgeschlagen, die Neusser-, Kolpingstraße und
den Glescher Weg in Bedburg und die Grevenbroicher Straße in
Glesch für den allgemeinen Schwerlastverkehr zu sperren",
sagte Hans Schnäpp. Nur Anlieger sollen mit ihren Lastem die
Straße noch befahren dürfen, der übrige Verkehr soll über die
Autobahnen fließen. Beim Rübenverkehr soll der Erftkreis
nochmals die von der Stadt Bedburg gemachten Umleitungsstrecken
prüfen.
"Das Gespräch war sicherlich ein Teilerfolg",
erklärte Willy Harren. Ein weiteres Gespräch mit den gleichen
Teilnehmern soll Mitte Juli beim Erftkreis stattfinden. Heinz
Küpper, CDU-Sprecher des Kreisverkehrsausschusses möchte das
Anliegen der Blerichener und Glescher Bevölkerung noch mit einem
Antrag seiner Partei untermauern. "Wir werden beantragen,
dass der Schwerlast- und Rübenverkehr entsprechend umgeleitet
wird." Die Genehmigung, beziehungsweise Entscheidung dazu
liegt beim Erftkreis und der Polizei.
17. Juni
2000 (Bergheimer Stadt-Blatt)
Jubiläumsfeierlichkeiten
im "Zirkus Regenbogen"
Seit 25 Jahren besteht er jetzt, der "Kindergarten
Regenbogen" in Glesch. Das Jubiläum nahmen die
Kindergärtnerinnen, die Eltern und natürlich die Kinder zum
Anlass, ihrem diesjährigen Sommerfest einen etwas größeren
Rahmen zu geben. Alles stand unter dem Motto "Zirkus".
Die Kinder konnten viele Spiele ausprobieren oder sich schminken
lassen, und die Größten gaben auf dem Hof eine
Zirkusvorstellung zum Besten. Außerdem wurde gegrillt, es gab
eine Cafeteria und eine Tombola, die mit Hilfe der vielen Spenden
finanziert wurde. Der Kindergarten beherbergt zur Zeit etwa 50
Kinder, die von 5 Mitarbeiterinnen betreut werden. Eigentlich ist
er für drei Gruppen eingerichtet, aber da wenig Bedarf besteht
gibt es im Augenblick nur zwei Gruppen. Leiterin Barbara Pohl
freut sich über den guten Zustand des Kindergartens. "Alles
ist noch sehr gut in Schuss", so die Kindergärtnerin.
Besonders stolz aber ist sie über die gute Gemeinschaft und lobt
vor allem die "nette Elternschaft", die natürlich auch
bei dem Fest kräftig mitgeholfen hat.
06. Juni
2000 (werbe-post)
Ortsvorsteher
ist gleichzeitig Schützenkönig
Schützenfest
der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Glesch
Stürmig ging es zu als die St.-Sebastianus-Schützen ihr
Schützenfest feierten. Mit windzerzaustem Haar und davon
fliegenden Notenblättern zogen die Schützen des Ortes und die
befreundeten Vereine, wie der Karnevalsclub Speckmän'.
durch das festlich geschmückte Glesch. In der Kutsche am Ende
des Zuges befand sich in diesem
Jahr der Ortsvorsteher des Ortes, Ferdi Dresen mit Gattin
Gertrud. Allerdings nicht in der Funktion des Politikers, der im
Schützenzug nur' mitgeht, sondern als König.
So liess es sich auch Bürgermeister Jürgen Peters nicht nehmen
dem Schützenkönig seine Ehrerbietung zu erweisen und folgte der
Kutsche in gebührendem Abstand zu Fuss. Bereits am Tag vorher
war das Schützenfest um Punkt zwölf Uhr lautstark
eingeböllert' worden. Auf gleich zwei Bällen tanzten dann
an diesem Wochenende das Königspaar und die
Junggschützenkönigin Nicole Hemmersbach sowie der Schülerprinz
Karsten Spennrath. Am Samstag wurde der Schützenball gefeiert
und am Sonntagabend hiess es dann antreten zum Krönungsball.
31. Mai
2000 (Kölnische Rundschau)
Vor zehn Jahren war Gertrud Dresen Majestät, in diesem Jahr geht
sie an der Seite ihres Mannes
Rollentausch
beim Glescher Königspaar
"Ich bin für emanzipierte Frauen", sagt Ferdi Dresen.
Der Schützenkönig der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft
Glesch meint seine Frau Gertrud. In diesem Jahr ist er der
König, aber: "Vor zehn Jahren bin ich die erste
Schützenkönigin in Glesch gewesen", erzählt Gertrud
Dresen. Damals machte sie ihren Ehemann zum Prinzgemahl. Beim
großen Festumzug genossen die beiden Majestäten ihr Dasein als
Königspaar. Mit Hermann und Maria Wolter als Adjudanten an
seiner Seite wollte Ferdi Dresen vor allem die Ideale der
Bruderschaft wie Glaube, Sitte und Heimat unterstreichen.
"Ich bin König aus Ortsverbundenheit", sagte Dresen,
der seit sechs Jahren Ortsvorsteher von Glesch ist. Sittsamkeit
kann er dabei durchaus auch mit dem Genuss von Kölsch verbinden.
Sittsamkeit sei, das richtige Maß zu finden, sagte der König.
"Bier ist schließlich ein christliches Getränk, von
Mönchen entwickelt" , schmunzelte Dresen.
25. Mai
2000 (Kölnische Rundschau)
Rat
stellt Geld für Schwimmhalle bereit
Für die Erhaltung der Kleinschwimmhalle in Glesch hat der
Stadtrat außerplanmäßig einen Betrag von 135 000 Mark
bereitgestellt. Die Kleinschwimmhalle musste im Oktober
vorübergehend geschlossen werden, als bei einer
Routine-Überprüfung des Gesundheitsamtes kleine Rostpartikel im
Wasser entdeckt wurden. Danach wurde die Filteranlage repariert.
Allerdings ist abzusehen, dass die alte Anlage in nächster Zeit
ausgetauscht werden muss.
23. Mai
2000 (Kölnische Rundschau)
Bürgerverein Glesch übernahm Patenschaft
20
Kriegsgräber werden gepflegt
Der Bürgerverein Glesch erinnerte jüngst daran, dass an den
Fronten des Zweiten Weltkrieges nicht nur 97 junge Männer aus
Glesch ihr Leben ließen. In Glesch fielen auch etwa 20 Soldaten
aus anderen Teilen Deutschlands. Die meisten von ihnen starben im
Februar 1945. Sie versuchten nach der gescheiterten
Ardennenoffensive, die in Glesch eingedrungenen Engländer und
Amerikaner zurückzuwerfen. Der Bürgerverein unter seinem
Vorsitzenden Winand Bedbur hat nun die Patenschaft für diese
Kriegsgräber übernommen. Die Patenschaft wechselt nach zwei bis
drei Jahren wieder, so dass Ortsvorsteher Ferdi Dresen zu Recht
vermerkte, dass dies die 18. Grünpatenschaft ist. Alle wichtigen
Ortsträger und Vereine übernehmen in dieser Zeit die Reinigung,
Gestaltung und Bepflanzung dieser Gräber. Heinz Broich berät
den Bürgerverein bei seiner Arbeit. Er hat sich in unzähligen
Arbeitsstunden für die Gemeinde verdient gemacht.
13. Mai
2000 (Bergheimer Stadt-Blatt)
Grubenrandstraße L 361 n
Bauarbeiten
schreiten voran
Winfried Schittges, Vorsitzender der
Landschaftsversammlung Rheinland, informierte sich dieser Tage
auf Einladung von Bürgermeister Willy Harren über den Stand der
Arbeiten zum Bau der L 361 n (Bedburg-Bergheim).Vor Ort erklärte
Helmut Nikolaus, Leiter des Rheinischen Straßenbauamtes, wie die
weiteren Baumaßnahmen geplant sind: In rund zwei Jahren soll die
Grubenrandstraße von der Bergheimer "Parksauna" bis
zur Bedburger Südtangente mit Anbindung an den real-Markt und
den Schlossparkplatz reichen. Die Brücken, die zurzeit an der
Peringser Straße und über die Erft bei Glesch entstehen, werden
im Sommer fertiggestellt. Die Firma Rheinbraun wird in den
kommenden Monaten ihre Schwertransport-Trasse verlegen, ein
entsprechender Vertrag wurde in den vergangenen Tagen
unterzeichnet. Dann kann mit den Erdarbeiten für die
Landschaftsbrücke begonnen werden. Rund 2,5 Millionen Mark wird
die zirka 60 Meter lange Landschaftsbrücke kosten. "Ein
angemessener Preis zum Ausgleich für Natur und Umwelt angesichts
des Gesamtvolumens von 31 Millionen Mark", befand Schittges,
der die dringende Notwendigkeit sah, die Umgehungsstraße
schnellst möglich fertigzustellen, um die Anwohner in Glesch,
Paffendorf, Blerichen und Bedburg zu entlasten.
11. April
2000 (werbe-post)
Bahnlinie
Bedburg-Bergheim-Horrem
Buch
von Willem Cremer neu aufgelegt
Wegen der großen Nachfrage war das Kleinbuch über die Bahnlinie
Bedburg - Bergheim - Horrem bereits im November letzten Jahres
vergriffen. Auf Grund zahlloser Briefe und telefonischer Anfragen
hat sich der Verfasser Willem Cremer dazu entschieden, nun eine
limitierte Zweitauflage herauszugeben. Die 14,5 Kilometer lange
Bahnlinie zwischen Bedburg und Horrem aus dem Jahre 1897 ist eine
der letzten noch in Betrieb befindlichen Strecken der ehemaligen
Bergheimer Kreisbahnen. Vor allem unter heimatkundlichen
Gesichtspunkten sind über 100 Schwarzweißfotos zusammen-
getragen worden: Neben historischen Aufnahmen von alten
Bahnhöfen werden zudem größtenteils die ehemaligen Fabriken an
der Strecke dargestellt. Die stromlinienförmige Dampflok 01, die
im letzten Jahr von den Heimatfreunden Odenkirchen zu einer
Sonderfahrt über die Strecke eingesetzt wurde, soll 2001 erneut
auf eine historische Reise über unser Kreisgebiet geschickt
werden. Das neu erschienene Kleinbuch zum Preis von 15 Mark kann
entweder schriftlich bestellt werden bei Willem Cremer,
Reiner-Trillen-Straße 33, 50126 Bergheim-Glesch , oder
telefonisch unter (02272) 1296.
29. März
2000 (werbe-post)
Finalrunde
mit der Homepage erreicht
Die Hermann-Gmeiner-Schule in Bergheim-Glesch hat mit
ihrer Homepage die Finalrunde im "Road Ahead Prize
2000" von Microsoft erreicht.
Thema des Wettbewerbs lautete: "Deine Stadt, Dein Land, die
Bundesrepublik".
Weitere Infos im Netz unter http://www.hermann-gmeiner-schule.de
22. März
2000 (Kölnische Rundschau)
Ortsgruppe Glesch des Vereins für Deutsche Schäferhunde
organisierte Frühjahrsprüfung
Ein
Rottweiler war der Beste
Zehn Schäferhunde und ein Rottweiler nahmen am Sonntag an der
diesjährigen Frühjahrsprüfung der Ortsgruppe Glesch des
Vereins für Deutsche Schäferhunde teil. Je nach
Schwierigkeitsgrad prüfte Punktrichter Horst Segor aus Mühlheim
an der Ruhr die elf Tiere bei der Fährtenarbeit, testete ihre
Bereitschaft zur Unterordnung und beurteilte ihre Tauglichkeit
als Schutzhunde.
Überdurchschnittlich gut sei das Ergebnis gewesen, äußerte
sich der Vorsitzende der Ortsgruppe Glesch, Herbert Förster nach
der Frühjahrsprüfung zufrieden. Der Clou an diesem Tag:
Ausgerechnet der einzige Nicht-Schäferhund auf dem Platz machte
seine Sache am besten. Mit 280 Punkten erzielten Anni Götz und
ihr Rottweiler "Faro vom Colonius" das höchste
Ergebnis des Tages.
Dass überhaupt ein Rottweiler zur Prüfung zugelassen werde, sei
nicht ungewöhnlich, erläuterte Herbert Förster. "Im
Prinzip kann auch einen Dackel teilnehmen. Die Frage ist nur, ob
das Sinn macht. Schließlich gelten für alle Hunde dieselben
Anforderungen und ein Dackel würde die meterhohen Hindernisse
wohl kaum bewältigen, egal, wieviel er trainiert", gab
Förster zu bedenken.
Perfekt vorbereitet hatte sich auch die jüngste Hundeführerin
im Teilnehmerfeld. Die erst 13jährige Jennifer Wieland
absolvierte mit ihrer hübschen Schäferhündin "Elfie vom
Klüttenplatz" erfolgreich den Schwierigkeitsgrad drei der
Schutzhundeprüfung und landete mit 270 Punkten auf dem siebten
Rang. Dreimal pro Woche hatte Jennifer im Vorfeld mit der knapp
vierjährigen Elfie auf dem Glescher Übungsplatz trainiert. Und
das Training geht weiter: Im Sommer stehen die
Jugendmeisterschaften der nordrheinwestfälischen Landesgruppe an
und da will Jennifer Wieland mit ihrer "Elfie"
unbedingt dabei sein.
07. März
2000 (Kölnische Rundschau)
Rosenmontagszug
in Glesch
(Auszug) ...Wenn Engel feiern, dann scheint immer die
Sonne", so der Kommentar von Zugleiter Robert Schillberg zum
tollen Wetter, das in Glesch herrschte. Pünktlich um 14 Uhr
setzten sich zwölf Gruppen in Bewegung, um durch die Straßen
des Ortes zu ziehen. Besonders die Mitglieder der Jugendfeuerwehr
in ihren blauen Kostümen schienen Spaß an der Sache zu haben.
"Wir sind zehn Jugendliche, die mitmachen", erläuterte
Julian Huber, einer der jungen Feuerwehrmänner. Auch Dieter
Becker, Vorsitzender der Karnevalsfreunde Glesch zeigte sich
zufrieden mit dem Tag. "Schließlich gibt es schon seit
Jahren einen Rosenmontagszug in Glesch", so Becker...
23.
Februar 2000 (Kölnische Rundschau)
Richter sah in 34-jähriger Bergheimerin treibende Kraft des
Mordkomplotts gegen ihren Mann - Schwester und deren Freund zur
Tat angestiftet
Ehefrau
zu lebenslänglicher Haft verurteilt
Der Saal 7 des Kölner Landgerichtes war gestern morgen bis auf
den letzten Platz besetzt. Die Zuschauer warteten gespannt auf
das Urteil der 4. Großen Strafkammer im sogenannten
"Armbrust-Prozess". Nach immerhin zehn
Verhandlungstagen war das Publikumsinteresse am Ausgang dieses
Aufsehen erregenden Prozesses groß. Als der Vorsitzende Richter
schließlich die Urteile verlas, herrschte absolute Stille im
Saal. Für Klara A. (alle Namen geändert), die sich wegen
Anstiftung zum Mord verantworten musste, lautete das Urteil
,,1ebenslänglich". Die 34-jährige nahm die Entscheidung
der Richter völlig regungslos zur Kenntnis. Vielleicht weil sie
schon geahnt hatte, dass der Staatsanwalt sich mit seinem Antrag
auf eine lebenslängliche Freiheitsstrafe durchsetzen würde.
Erika S., die mittlerweile 21-jährige Schwester der Angeklagten,
und ihr gleichaltriger Freund Stefan K. erhielten Jugendstrafen
von jeweils sieben Jahren und sechs Monaten wegen Mordes.
Während der zweistündigen Urteilsbegründung des Vorsitzenden
Richters hielten beide die Köpfe tief gesenkt, zeigten kaum
Gefühlsregungen. Das Duo hatte den Ehemann der 34-jährigen
am27. Februar vorigen Jahres mit einer Armbrust und Messerstichen
ermordet. Zuvor hatte Klara A. ihre jüngere Schwester damit
beauftragt, einen Profikiller zu engagieren. Als die Suche nach
einem Auftragsmörder erfolglos blieb, bot sich der Freund der
21-jährigen an. Das Opfer, ein Tankstellenpächter aus
Bergheim-Paffendorf, starb dem Obduktionsbefund zufolge an
mehreren Lungenstichverletzungen und an Herz- und
Leberdurchstichen.
Der Vorsitzende Richter sprach bei der Urteilsbegründung von
einem "heimtückischen und raffiniert geplanten Mord".
Klara A. habe den Plan zur Ermordung ihres Mannes "eigens
ausgearbeitet". Gegen 5.30 Uhr habe sie das Haus ver-
lassen, die Wachhunde weggesperrt und das Licht im Flur brennen
lassen, um die Ausführung der Tat zu erleichtern.
Aus Habgier habe die Frau allerdings nicht gehandelt, so der
Richter weiter. Den Angaben der 34-jährigen, ihre Ehe sei eine
"Hölle" gewesen, aus der es "kein Entkommen"
gegeben habe, widersprach der Richter jedoch vehement. Die
gelernte Apothekengehilfin leide vielmehr an einer
"hysterischen Persönlichkeitsstörung". Durch diese
bedingt habe die Frau vor einer "Ausweglosigkeit"
gestanden, die "real gar nicht existent" gewesen sei.
Gleichzeitig sei sie sich zum Zeitpunkt der Tat "ihres
Handels völlig bewusst" gewesen. Eine verminderte
Schuldfähigkeit liege daher nicht vor.
Klara A. habe ihre Schwester ohne Rücksicht in die
"Angelegenheiten hineingezogen und sich selbst "die
Hände nicht schmutzig" machen wollen. Mit Blick auf Stefan
K. sprach der Richter von einem "Mord aus Liebe". Der
Mann habe seine Freundin Erika S. "auf keinen Fall
verlieren" wollen. Die 21-jährige habe ihn vor die
Alternative gestellt, "wenn du es nicht tust, dann tu ich es
eben". Darauf hin habe sich Stefan K für 800 Mark eine
Armbrust - für die kein Waffenschein nötig ist - gekauft und
mit dem Gerät "intensiv geübt". Der 21-jährige habe
mit dem sofortigen Tod des Opfers gerechnet, so der Richter.
Einen "derart grausamen Mord" hätten er und seine
Freundin Erika S. "mit Sicherheit" nicht geplant.
"Die Situation geriet außer Kontrolle, und beide dachten,
nun gebe es kein Zurück."
Das Trio hatte zunächst versucht die Tat wie einen Einbruch
aussehen zu lassen. Die Ermittler bemerkten beim Vergleichen der
Tonbandaufnahmen, die von den verschiedenen Verhören auf der
Wache angefertigt worden waren, etliche Ungereimtheiten und
nahmen Erika S., Stefan K. und Klara A. knapp vier Wochen nach
der Tat fest. Darauf hin hatte der 34-jährige die Tat gestanden
und den Beamten bei der Aufklärung des Verbrechens durch
zahlreiche Hinweise geholfen.
18.
Februar 2000 (Kölnische Rundschau)
Armbrust-Prozess: Verteidiger plädieren vor Gericht für mildes
Urteil
Angeklagte
baten um Verzeihung
"Mein Mandant beging einen Mord aus Liebe" erklärte am
Mittwoch der Rechtsanwalt des 21-jährigen
"Armbrustschützen Stefan K. (alle Namen geändert). Um
"persönliche Bereicherung" sei es dem Angeklagten
"mit Sicherheit" nicht gegangen. Stefan K. hatte im
Februar vorigen Jahres einen Tankstellenpächter aus Paffendorf
mit einem Armbrust-Schuss und Messerstichen getötet - im Auftrag
der Ehefrau des Opfers. Am zehnten Verhandlungstag vor der 4.
Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts hielten die
Verteidiger ihre Plädoyers. Der Hinweis des Anwaltes von Stefan
K., sein Mandant habe den Mord nicht begangen, um sich
persönlich zu bereichern, war nur eines der Argumente, mit denen
der Verteidiger versuchte, das Gericht von der
"Notwendigkeit einer milderen Strafe" zu überzeugen.
Immerhin habe K. wesentlich bei der Aufklärung des Falles
beigetragen und unmittelbar nach der Tat ein Geständnis
abgelegt: "Außerdem war er kein Profikiller. Die Tat war
absolut dilettantisch." Acht Jahre wird K. hinter Gitter
müssen - wenn die Kölner Richter dem Antrag des Staatsanwalts
folgen.
Staatsanwaltschaft fordert lebenslänglich
Für Klara A., die wegen Anstiftung zum Mord angeklagte Witwe des
Opfers, hat der Staatsanwalt lebenslänglich gefordert. Ihre
Verteidigerin erklärte, von einer besonders schweren Schuld
könne nicht die Rede sein. Insbesondere habe es keine
finanziellen Hintergründe für die Tat gegeben. Sie stellte -
sollte sich das Gericht ihrer Auffassung nicht anschließen
können - einen Hilfsbeweisantrag, über den heute entschieden
werden soll.
Klaras jüngere Schwester Erika S. soll, geht es nach der
Staatsanwaltschaft, für neun Jahre ins Gefängnis. Ihr Anwalt
räumte ein, dass es sich bei dem Opfer "womöglich um einen
ganz normalen Menschen mit Schwächen und Stärken"
gehandelt haben könnte. Die Witwe des Opfers hatte ihren Ehemann
im Verlauf der Verhandlung als "Tyrannen" bezeichnet
und unter anderem von sexuellen Übergriffen gegen sie berichtet.
Der Anwalt des Nebenklägers sprach in diesem Zusammenhang
wörtlich von "reinem Selbstschutz". Der Staatsanwalt
hatte der Frau "Heimtücke" und "ausschließlich
niedere Motive" vorgeworfen. Als sich die drei Angeklagten
bei dem Vater des Opfers, der an dem Prozess teilgenommen hatte,
entschuldigten, verlor dieser die Fassung und verließ den Saal.
Ein Urteil wird entweder heute oder am Montag fallen.
15.
Februar 2000 (Kölnische Rundschau)
Staatsanwalt begründet hohe Strafforderung:
Heimtückischer
Mord aus niederen Motiven
Klara A. (Name geändert) soll lebenslänglich hinter Gitter -
das forderte zumindest der Staatsanwalt gestern in dem als
"Armbrustprozess" bekannt gewordenen Verfahren gegen
die 34jährige Klara A. aus Bergheim, ihre 20-jährige Schwester
Erika S. und deren 21-jährigen Freund Stefan K. Das Paar hatte
im Februar vorigen Jahres einen Tankstellenpächter aus
Paffendorf in dessen Schlafzimmer unter anderem durch eine
Armbrust und Messerstiche getötet. Auftraggeber war Klara A.,
die Ehefrau des Opfers.
Geht es nach dem Staatsanwalt, müssen Erika S. und ihr Freund
für neun bzw. acht Jahre ins Gefängnis. Auf Grund ihres Alters
seien die beiden Angeklagten nach dem Jugendstrafrecht zu
verurteilen. Die Höchststrafe liegt in diesem Fall bei zehn
Jahren.
Eine "verminderte Schuldfähigkeit" konnte der
Staatsanwalt allerdings bei keinem der Angeklagten feststellen.
Zuvor hatten insgesamt fünf Gutachter, die sich mit den
Angeklagten aus psychologischer Sicht auseinander gesetzt hatten,
die Ergebnisse ihre Untersuchungen vorgestellt. Auch ihnen
zufolge waren Klara A., Erika S. und Stefan K. zur Tatzeit in
vollem Umfang schuldfähig.
Der Staatsanwalt
sprach mit Blick auf die angeklagte Witwe des Opfers von einem
"heimtückischen Mord" und "ausschließlich
niederen Motiven". Außerdem habe sich die Frau im Verlauf
des Prozesses "als Opfer dargestellt". Dass ihr Mann
ein "Tyrann" - so die Wortwahl der Angeklagten -
gewesen sein soll, habe man in der Beweisaufnahme nicht
bestätigen können. Positiv bewertet werden könne allenfalls
das Geständnis der Frau.
Klara A. habe ihre jüngere Schwester in die Auseinandersetzungen
mit ihrem Ehemann hineingezogen und sie schließlich sogar dazu
gebracht, den Tankstellenpächter gemeinsam mit Stefan K. zu
ermorden. Die hohe "manipulative Energie" der Frau habe
bei ihrer jüngeren Schwester Erika auf ein "hohes Maß an
Empfänglichkeit" getroffen, so der Staatsanwalt in
Anlehnung an das Ergebnis einer psychologischen Gutachterin
weiter.
Am Mittwoch werden die Verteidiger ihre Plädoyers halten. Ein
Urteil wird aber frühestens für Freitag erwartet.
11.
Februar 2000 (Kölnische Rundschau)
Gutachten über Ehefrau des Getöteten ergab:
"In
vollem Umfang verantwortlich"
Was trieb Klara A. (alle Namen geändert) dazu, ihren Ehemann
töten zu lassen? - Diese Frage stand während der gestrigen
Verhandlung im "Armbrustprozess" vor dem Kölner
Landgericht erneut im Mittelpunkt. Eine Diplompsychologin sprach
mit Blick auf die 34-jährige Angeklagte in ihrem Gutachten von
einer "manifesten Persönlichkeitsstörung". Als sie
ihrer Schwester und deren Freund den Auftrag erteilt habe, den
Ehemann zu töten, habe sich Klara A. in einem Zustand
"emotionaler Ausweglosigkeit" befunden, so die
Sachverständige.
Die Frau habe anscheinend geglaubt, dass ein Mord die einzige
Lösung ihrer Probleme sei, erklärte die Psychologin weiter.
"Sie hat mir gesagt, das ihr Mann ihr im Falle einer
Scheidung mit Mord gedroht habe - sie scheint keine Zweifel an
der Ernsthaftigkeit dieser Drohung gehabt zu haben."
Allerdings räumte die Sachverständige ein, das auch finanzielle
Interessen bei der Tat eine Rolle gespielt haben könnten. In den
persönlichen Gesprächen zwischen ihr und der Angeklagten, so
die Gutachterin, habe A. "bedrückt, wenig offen und
emotional labil" gewirkt: "Die Frau bot ein Bild
kindlicher Verletzlichkeit. Wir hatten kaum Blickkontakt. Die
Gutachten sollen Aufschluss darüber geben, ob die Angeklagten
sich zum Zeitpunkt der Tat in einem "Zustand verminderter
Schuldfähigkeit" befunden haben könnten. Dieser Aspekt
kann für die Höhe der einzelnen Strafen eine äußerst wichtige
Rolle spielen. Ein weiterer Gutachter, der sich ebenfalls mit der
Persönlichkeit von Klara A. beschäftigt hatte, erklärte
bereits vor Gericht, die Frau sei "strafrechtlich in vollem
Umfang verantwortlich". Auf Grund ihres Alters stellt sich
bei Erika S. (20), der jüngeren Schwester von A., und ihrem
Freund Stefan K. (21), darüber hinaus die Frage, ob sie nach
Erwachsenen- oder nach Jugendstrafrecht zu verurteilen sind. Das
Paar hatte den Tankstellenpächter aus Paffendorf in seinem
Schlafzimmer überfallen und unter anderem mit einer Armbrust
getötet.
09.
Februar 2000 (Kölnische Rundschau)
Kollegen sagten aus
"Die
beiden verstanden sich prima"
"Ja, die beiden verstanden sich prima." Das sagten
gestern Zeugen vor der 4. Großen Strafkammer des Kölner
Landgerichts, die gegen die 34-jährige Klara A. (alle Namen
geändert) aus Bergheim, ihre Schwester Erika S. (20) und deren
Freund Stefan K. (21) verhandelt. Klara A. hatte die beiden
anderen mit der Ermordung ihres Ehemannes, eines
Tankstellenpächters, beauftragt. Das Opfer wurde im Februar 1999
durch eine Armbrust und Messerstiche getötet. Bei den Zeugen
handelte es sich vorwiegend um ehemalige Mitarbeiter der
Tankstelle, die von Klara A. und ihrem Mann betrieben wurde.
Während die Zeugen sich positiv über die Ehe von A. und ihrem
Mann äußerten, nannte die Angeklagte sie bisher einen
"Albtraum". Gewalt, Beleidigungen und sexuelle
Übergriffe des Ehemannes hätten die Beziehung geprägt. Zu Wort
kam auch der Gerichtshelfer von Erika S. Er betreut sie seit
Beginn der Untersuchungshaft und sagte aus, ihre Persönlichkeit
sei "zur Tatzeit noch nicht voll entwickelt" gewesen.
Erika S. habe ihrer Schwester gegenüber einen "extrem
ausgeprägten Beschützerinstinkt" entwickelt und sei
"immer die Stärkere" gewesen. Dieser Aspekt sei von
"großer Bedeutung". Der Sozialarbeiter sprach sich
für eine Verurteilung auf Basis des Jugendstrafrechts aus. Erika
S. war zur Tatzeit noch nicht 21 Jahre alt. Der Prozess wird
morgen fortgesetzt.
05.
Februar 2000 (Kölnische Rundschau)
Kollegen und Bekannte sagten aus
Mordauftrag
aus Verzweiflung
"Einen Mord hätte ich ihm im Leben nicht zugetraut, nicht
ihm", beteuerte gestern einer der Zeugen in dem
"Armbrust-Prozess" vor dem Kölner Landgericht und
schüttelte dabei den Kopf. Dann wandte er sich dem Angeklagten,
dem21-jährigen Stefan K. zu und sagte: "Ja, er wollte
seinen Schwager platt machen, aber ich dachte, er würde damit
allenfalls eine Tracht Prügel meinen."
Stefan K. hat bereits gestanden, am 27. Februar vergangenen
Jahres seinen Schwager in Bergheim-Paffendorf mit einer Armbrust
und Messerstichen ermordet zu haben.
Im Mittelpunkt des gestrigen Verhandlungstages stand diesmal das
Verhältnis zwischen Stefan K. und seiner Freundin Erika S. (alle
Namen geändert), die sich ebenfalls wegen Mordes vor Gericht
verantworten muss. Bekannte und Arbeitskollegen der beiden
Angeklagten sagten als Zeugen aus und sprachen von einem
"äußerst harmonischen Liebespaar". Erika S. sei für
Stefan K. "die Liebe seines Lebens gewesen", beschrieb
einer der Zeugen das Verhältnis der beiden den Richtern. So habe
Stefan K. sich beispielsweise "nur ihr zuliebe" darum
bemüht, eine Ausbildungsstelle zu finden. In der vorangegangenen
Verhandlung am Montag hatten Polizeibeamte den Richtern die
Armbrust von Stefan K. vorgeführt. Die Ermittler hatten die
Waffe nach der Tat in einem See gefunden.
Auf die Frage nach dem Mordmotiv sprach die Witwe des Opfers, die
34-jährige Klara A., von einem "aggressiven,
herrschsüchtigen Ehemann". Durch "Beleidigungen,
Gewalt und sexuelle Übergriffe" habe der Mann aus ihrem
Leben "einen Albtraum" gemacht, sagte die Witwe aus.
Vorwürfe des Nebenklägers - es handelt sich dabei um den Vater
des ermordeten Tankstellenpächters - es sei der Angeklagten auch
um Geld gegangen, wies Klara A. weit von sich. "Ich habe den
Auftrag zum Mord gegeben und ich bereue das, aber ich wusste
damals einfach nicht mehr weiter."
Die Verhandlung vor der 4.Großen Strafkammer am Kölner
Landgericht wird am Dienstag und Donnerstag fortgesetzt. Bereits
in der nächsten Sitzung werden verschiedene Gutachter zu Wort
kommen.
03.
Februar 2000 (Kölnische Rundschau)
Zahlreiche Senioren waren zu Gast beim "Nohmeddach" des
Glescher KC "Speckmänn"
Schöne
Stunden für die Älteren
Der "Nohmeddach" hat beim Karnevalsclub
"Speckmänn" eine besondere Bedeutung. Vor Jahren wurde
dieser Nachmittag eingeführt, um speziell älteren Menschen die
Gelegenheit zu geben, an der fünften Jahreszeit teilzunehmen. So
kommen schon seit Jahren Bewohner des Kentener AWO-Seniorenheims
zum "Speckmänn-Nohmeddach" nach Glesch ins Haus
Strehl, um bei Kaffee und Kuchen eine Karnevalssitzung zu
erleben, die die "Speckmännn"-Aktiven auf die Beine
gestellt haben.
Auch am Wochenende
hatten sich die Narren wieder einiges einfallen lassen. Den
Auftakt machten die kleinsten Jecken: das Kinderdreigestirn aus
Ahe und die beiden Kindertanzgruppen des Karnevalsclubs, die
"Speckmänn-Miniminis" und die
"Speckmänn-Minis", die das Publikum mit Tänzen bei
Laune hielten. Von nun an kümmerten sich gestandene Narren um
die Unterhaltung der 50 Gaste im ausverkauften Saal. Ob in
Zwiegesprächen, Tänzen oder Persiflagen, die Mitglieder des
Karnevalsclubs zeigten ihr Können.
Einer der Höhepunkte des Abends war zweifellos der Auftritt der
"Speckmänn"-Herren, die mjt einem Männerstrip die
Zuschauer zum Toben brachten und sich bis auf die lange Unterhose
auszogen. Graziler und anmutiger zeigten sich da doch die Damen
des Karnevalsclubs bei ihren Tänzen und auch das Show-Ballett
des KC "Speckmänn". Die Tänzerinnen und Tänzer
durften erst nach mehreren Zugaben von der Bühne. Auch
auswärtige Kräfte sorgten für Stimmung, etwa das Dreigestirn
der Karnevalsgesellschaft Thorr und die Tanzgruppe vom
Karnevalsclub Schwarz-Gold Kerpen, die einen Gardetanz aufs
Parkett legte.
28. Januar
2000 (Kölnische Rundschau)
Eltern des mit einer Armbrust ermordeten Tankstellenpächters
wurden vernommen - Fortsetzung am Montag
Mutter
lief weinend aus dem Gerichtssaal
"Jetzt werde ich ihnen mal meine Sicht der Dinge
erläutern" - mit ernster Miene und Verbitterung in der
Stimme, schilderte gestern der Nebenkläger in dem
"Armbrust-Prozess" vor dem Kölner Landgericht den
Richtern die ersten Tage nach der Ermordung seines Sohnes. Die
Schwiegertochter des Klägers, Klara A. (alle Namen geändert)
aus Bergheim, hat bereits gestanden ihre jüngere Schwester Erika
S. (20) und deren Freund Stefan K. (21) mit der Ermordung ihres
Ehemannes beauftragt haben. Der Tankstellenpächter aus
Paffendorf wurde am 27. Februar vorigen Jahres mit einer Armbrust
und Messerstichen in seinem Schlafzimmer ermordet. Die Mutter des
Opfers machte gestern von ihrem Aussageverweigerungsrecht
Gebrauch und rannte anschließend weinend aus dem Gerichtssaal.
Der Vater hingegen
behielt die Fassung und bemühte sich nach Kräften um eine
sachliche Aussage. "Wir haben größtes Verständnis für
ihre schwierige Situation, so der Richter gegenüber dem
60-jährigen Metzgermeister aus Bergheim.
"Man hat uns das Liebste genommen. Wer kann das nur gewesen
sein?", soll Klara A. ihn gefragt haben. Der Zeuge
schüttelte dabei verständnislos den Kopf. Anstatt den
Mordauftrag zu gestehen, habe sie ihm erzählt, so der Zeuge
weiter "die Russenmafia" sei für den Mord
verantwortlich. Das habe sie auch gegenüber dem Fernsehsender
RTL "wochenlang so erklärt".
Von dem Tod seines Sohnes habe er erst von einer Nachbarin erfahren. "Meine Schwiegertochter war für mich nicht zu sprechen", erklärte der Mann und blickte immer wieder in Richtung Anklagebank. Während er getrauert habe, hätten "die drei Angeklagten hier" sich einen "netten Spieleabend" gemacht. "Wissen sie, was in Gottesdienst für meinen ermordeten Sohn passiert ist?", fragte er dann die Richter mit lauter Stimme: "Meine Mutter brach zusammen und starb! Sie war erst 78..." Die ersten Fragen, die Klara ihm nach der Tat gestellt habe, hätten sich "nur auf das Testament, die Lebensversicherung und den Tresor" seines Sohnes bezogen, so der Schwiegervater der Angeklagten weiter. Eine Erklärung für das "Verhalten" der Frau habe er nicht: "Sie war für uns jahrelang wie unser eigenes Kind, und dann das. Ich weiß überhaupt nicht, wie es dazu kommen konnte." Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.
26. Januar
2000 (Kölnische Rundschau)
Ehefrau gesteht Anstiftung zum Mord
Dem
"Albtraum" ein Ende setzen
"Meine Ehe war ein Albtraum, aber ich konnte mit niemandem
darüber sprechen. Keiner hat mich und meine Probleme ernst
genommen", schluchzte die wegen Anstiftung zum Mord
angeklagte Klara A. (34) aus Bergheirn gestern im Saal 7 des
Kölner Landgerichts. Die Frau hat inzwischen gestanden, ihre
jüngere Schwester Erika S. (20) und deren Freund Stefan K. (21)
mit der Ermordung ihres Ehemannes beauftragt zu haben. Das Opfer
- ein Tankstellenpächter aus Bergheim-Paffendorf - wurde im
vergangenen Februar kaltblütig mit einer Armbrust und
Messerstichen ermordet.
Karla A. setzte ihre Aussage in der gestrigen Verhandlung fort. Auf viele Fragen des Vorsitzenden Richters hatte sie jedoch keine Antwort und verwies statt dessen auf einen "Gedächtnisschwund". Auf die Frage des Richters, warum sie sich nicht habe scheiden lassen, antwortete die Frau: "Mein Mann hätte mich auch nach einer Trennung überall gefunden." Für den Fall, dass sie ihren Ehemann verlassen würde, habe ihr dieser mit Mord gedroht.
Der Rechtsanwalt des Nebenklägers - er vertritt den Vater des Opfers - verwies hingegen auf angebliche materielle Interessen der Angeklagten. "Stimmt es, dass Sie planten, die Tankstelle in Bergheim nach dem Tod Ihres Mannes alleine zu übernehmen?" war nur eine der Fragen, mit denen der Anwalt des Nebenklägers deutlich zu machen versuchte, dass es Karla A. nicht nur darum gegangen sei, von einem "Albtraum" befreit zu werden.
Der Anwalt warf der Angeklagten außerdem vor, sich monatelang geweigert zu haben, ihren Schwiegereltern die Rechte an dem Grab des Opfers zu übertragen. Karla A. erklärte daraufhin, sie habe Angst gehabt, die Grabstelle nach ihrer Entlassung aus der Haft nie wieder betreten zu dürfen. "Ich habe meinen Mann doch ermorden lassen. Die Vorstellung, nicht an sein Grab kommen zu dürfen, um zu beten, machte mich wahnsinnig." Auf Anraten ihrer Anwältin habe sie die Rechte schließlich doch an die Eltern des Opfers abgetreten. Der Prozess vor der 4. Großen Strafkammer wird morgen fortgesetzt.
25. Januar
2000 (KölnischeRundschau)
Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt in Glesch wählte einen neuen
Vorstand - Kreisvorsitzende sprach lobende Worte
Ehrennadeln
und Blumen für die Jubilare
Der Ortsverein Glesch der Arbeiterwohlfahrt /AWO) traf sich jetzt
zur Mitgliederversammlung in der Grundschule.
Ortsvereinsvorsitzender Günter Mollenhauer konnte 119 Mitglieder
sowie viele Gäste begrüßen. Zu den Ehrengästen zählten die
Kreisvorsitzende Helga Kühn-Mengel, Kreisgeschäftsführer
Wolfgang Thurow, Ortsvorsteher Ferdi Dresen und der Ortsvorsteher
aus Paffendorf, Martin Steingräber.
Grußworte sprachen Kühn-Mengel und Dresen, die das große
Engagement des AWO-Ortsvereins lobten. Kühn-Mengel hob hervor,
dass die Arbeiterwohlfahrt ohne ihre vielen Helferinnen und
Helfer längst nicht so viel Sozialarbeit leisten könne. Sie
dankte allen, die sich für die Ziele der AWO einsetzen. Nach der
Entlastung des Vorstandes wählte die Versammlung Gerd Ventzke,
der den AWO-Ortsverein 1971 in Glesch gründete, zum Wahlleiter.
Paul Schiffer und Helmut Knechte bildeten die Zählkommission
für die Wahl des Vorstandes. Gewählt wurden Günter Mollenhauer
zum Vorsitzenden, Peter Droska zum stellvertretenden
Vorsitzenden, Franzi Mollenhauer zur Kassiererin, Andrea Friese
zur Schriftführerin sowie Anneliese Sauer, Traudel Droska,
Wienand Zehnpfennig, Änni Cremer, Sybille Greven, Willi Greven
und Johannes Rottland zu Beisitzern. Peter Froitzheim, Hubert
Ossendorf und Daniela Bade bestimmte die Versammlung zu
Revisoren.
Ehrungen für 25-jährige Mitgliedschaft in der Arbeiterwohlfahrt
erhielten Katharina Heller, Maria Zumbusch, Gertrud Hommers,
Willi Koch, Maria Hensen und Katharina Junggeburth. Sie erhielten
aus den Händen der Kreisvorsitzenden Helga Kühn-Mengel die
Silberne Ehrennadel und eine Urkunde. Günter Mollenhauer
überreichte den Geehrten einen bunten Blumenstrauß.
22. Januar
2000 (Kölnische Rundschau)
Armbrust-Fall: Witwe des Opfers sagte aus
Der
Traummann war ein Tyrann
"Er war jähzornig, oft aggressiv und unkontrolliert. Wenn
er sich aufregte, kam es vor, dass er mit den verschiedensten
Gegenständen nach mir schmiss" - mit diesen Worten
beschrieb die wegen Anstiftung zum Mord angeklagte Klara A. (alle
Namen geändert) aus Bergheim ihren früheren Ehemann. Die
34-jährige soll ihre jüngere Schwester Erika S. (20) , und
deren Freund Stefan K. (21) mit der Ermordung ihres Ehemannes
beauftragt haben. Der Tankstellenpächter aus Paffendorf wurde am
27. Februar vorigen Jahres kaltblütig mit einer Armbrust und
Messerstichen in seinem Schlafzimmer ermordet.
Zu Beginn der Verhandlung vor der 4. Großen Strafkammer des
Kölner Landgerichts setzte zunächst Erika S. ihre am Vortag
begonnene Aussage fort. Inzwischen hat sie die Beteiligung an der
Tat gestanden. Bisher hieß es, sie sei während der Tat nur
anwesend gewesen. So habe sie ihrem Freund - Stefan K. gilt als
Haupttäter und hat die Tat bereits zugegeben - ein zweites
Messer gebracht, "da das Messer, das wir mitgebracht hatten,
schon ganz verbogen war". Außerdem habe sie Stefan K. dabei
geholfen, das Opfer mit dem Stromkabel einer Nachttischlampe zu
drosseln: "Eigentlich hatten wir ein eigenes Kabel dabei,
aber das war gerissen."
Die Angeklagte belastete aber auch ihre Schwester Klara A.
erheblich. Diese habe beispielsweise einen genauen Plan des
Hauses zur Verfügung gestellt, "und außerdem erzählte sie
mir von dem Geld, das sich in den Hosentaschen des Mannes
befinden sollte". Laut Staatsanwaltschaft sollen Erika S.
und ihr Freund mit den 5000 Mark, die das Opfer bei sich hatte,
eine Renovierung bezahlt haben.
Im Anschluss an die Aussage von Erika S. wurde schließlich die
Witwe des Opfers vernommen. Zur Tat selbst hat sie noch keine
Angaben gemacht. Befragt nach ihrer Kindheit , sprach sie von
mehreren Schicksalsschlägen und brach dabei sofort in Tränen
aus: "Den Tod meines älteren Bruders - ich war sechs, als
er bei einem Unfall ums Leben kam - habe ich immer noch nicht
verarbeitet." Während ihrer Aussage verfiel die Angeklagte
in einen auffallend kindlichen Redestil und sprach immer wieder
von "Mami" und Opi" Weiter erklärte sie, mit 18
Jahren bei einem Motorradfahrertreffen vergewaltigt worden zu
sein: "Ich habe nie darüber geredet und noch heute schäme
ich mich fürchterlich dafür."
Auch mit ihrem zweiten Mann - dem Mordopfer - habe sie nicht
über diese Probleme sprechen können. Das positive Bild, das sie
von ihrem Ehemann gehabt habe, sei schon frühzeitig
zerbröckelt. Zunächst habe sie geglaubt, "den Traummann
schlechthin" gefunden zu haben, "aber dann merkte ich,
dass er überhaupt nicht der familienbewusste, einfühlsame
Mensch war für den er sich ausgegeben hatte, als wir uns kennen
lernten". Der Prozess wird am Dienstag und am Donnerstag
nächster Woche fortgesetzt.
21. Januar
2000 (Kölnische Rundschau)
Angeklagte sagte im "Armbrust"-Prozess aus
"In
dieser Ehe gab es keine Liebe"
Der Prozess vor dem Kölner Landgericht gegen die 34-jährige
Klara A. aus Bergheim (alle Namen geändert), ihre jüngere
Schwester Erika S. (20) und deren Freund Stefan K. (21) ist
gestern fortgesetzt worden. Klara A. soll ihren Schwager in spe
mit der Ermordung ihres Ehemannes beauftragt haben. Der
Tankstellenpächter aus Bergheim-Paffendorf wurde am 27. Februar
vorigen Jahres kaltblütig ermordet in seinem Schlafzimmer
aufgefunden. Er war mit einer Armbrust und Messerstichen getötet
worden.
Im Mittelpunkt der gestrigen Verhandlung stand diesmal die
Aussage von Erika S. Sie soll an der Ermordung des Opfers direkt
beteiligt gewesen sein. Im Vorfeld des Prozesses hat sie aber
lediglich eingeräumt, während der Tat anwesend gewesen zu sein.
Zur Tat befragte die Kammer sie gestern noch nicht.
Die 20-jährige bezeichnete sich selbst als "kinderlieb,
tierlieb, hilfsbereit und fast nie aggressiv". Gewalttätig
sei dagegen der Ehemann ihrer Schwester, das Mordopfer gewesen.
"Wenn er sie schlug und schlecht behandelte litt ich immer
für meine Schwester mit", erklärte Erika S. den Kölner
Richtern. In der Ehe ihrer Schwester habe es "keine
Anzeichen von Liebe" gegeben.
Sie berichtete außerdem unter Tränen von mehreren persönlichen
Schicksalsschlägen. Als Kind sei sie von einem Nachbarn mehrfach
vergewaltigt worden - und habe nie darüber geredet : "Ich
wollte immer stark sein und alles alleine regeln", erklärte
sie sichtlich bemüht, nicht die Beherrschung zu verlieren. Einen
Freund, mit dem sie bereits Zukunftspläne geschmiedet habe, sei
außerdem bei einem Autounfall ums Leben gekommen: "Tief in
meinem Herzen lebt er aber weiter."
Während der Aussage der Frau schauten Klara A. und Stefan K.
fast ununterbrochen zu Boden. Auch zu ihnen äußerte sich die
Angeklagte: "Meine Schwester galt immer als die Schwächere
von uns beiden. Sie war schüchtern und zurückhaltend. Ich aber
wollte schon mit drei Jahren auf jeden Baum klettern." Ihren
Freund - den mutmaßlichen Haupttäter, der als einziger der
Angeklagten die Tat bisher gestanden hat - bezeichnete sie als
"gutherzig und verständnisvoll".
Heute wird die Witwe des Opfers ihre Aussage vor der 4. Großen
Strafkammer machen. Die nächsten Verhandlungstage sind am
Dienstag und am Donnerstag nächster Woche.
18. Januar
2000 (Kölnische Rundschau)
Opfer mit der Armbrust getötet - Staatsanwalt wirft Angeklagtem
"Mord aus Habgier" vor
Blankes
Entsetzen im Gerichtssaal
Der Saal sieben des Kölner Landgerichtes platzte gestern Morgen
sozusagen aus allen Nähten. Schließlich mussten neben etlichen
Gutachtern und Sachverständigen auch noch fünf Anwälte und
drei Angeklagte "Platz nehmen". Auf der Anklagebank
saßen Klara A. (34) , ihre Schwester Erika S. (20) und deren
21-jähriger Freund Stefan K. (alle Namen geändert). Das Trio
muss sich seit gestern vor der 4. Großen Strafkammer des
Gerichtes wegen Mordes verantworten. Am 27. Februar vorigen
Jahres sollen Stefan K. und seine Freundin gemeinsam den Ehemann
von Erika S. - einen Tankstellenpächter aus Bergheim-Paffendorf
- kaltblütig ermordet haben.
Während der Staatsanwalt die Anklageschrift verlas, herrschte im
Gerichtssaal vorwiegend betretenes Schweigen. An einigen Stellen
ging jedoch auch ein entsetztes Raunen durch die Sitzreihen im
Publikumsbereich. Etwa, als der Staatsanwalt erklärte, die
angeklagten Stefan K. und Erika S. hätten das Opfer im Schlaf
überrascht, den Mann mit einer Armbrust ins Gesicht geschossen,
mit einer Nachttischlampe auf ihn eingeschlagen, ihn mit dem
Stromkabel der Lampe gedrosselt und mit einem Messer auf ihn
eingestochen.
Der Staatsanwalt fährt fort: "Die Täter nahmen dem Opfer
5000 Mark ab, verließen das Haus und gaben das Geld
anschließend für eine Renovierung aus." Die Witwe des
Ermordeten bricht darauf hin in Tränen aus. Die anderen beiden
Angeklagten schauen betreten zu Boden.
Im Mittelpunkt der gestrigen Verhandlung stand die Aussage von
Stefan K. Er, der gemeinsam mit seiner Freundin in Erkelenz lebt,
gilt als Haupttäter. Die Tat hat er - als einziger der
Angeklagten - bereits gestanden. Vor Gericht wurde er dazu
allerdings noch nicht befragt. Die Kammer interessierte sich
zunächst nur für seinen persönlichen Werdegang: "Ich hab
die Schule geschmissen, arbeitete als Schlosser und bekam nach
drei Monaten bereits die Kündigung", so der 21-jährige.
Sein Leben - und das seiner Freundin Erika S. - habe vor allem
aus Partys und Partydrogen bestanden, erklärte der Sohn eines
polnischen Bäckers aus Kattowitz, der erst seit zehn Jahren in
Deutschland lebt, weiter.
Die beiden Frauen auf der Anklagebank werden erst in den
Sitzungen am Donnerstag und Freitag Angaben zur Person machen.
Darauf verständigten sich ihre Anwälte mit den Kölner
Richtern. Ob Erika S. und Klara A. sich auch zu den Tatvorwürfen
äußern werden, ist allerdings noch unklar. Mit dem Geständnis
ihres Freundes konfrontiert, soll Erika S. nur zugegeben haben,
bei der Tat anwesend gewesen zu sein.
Bei dem mutmaßlichen Mord soll es sich um einen Auftrag von
Klara A. gehandelt haben. 15 000 Mark habe sie für die Ermordung
ihres Ehemannes geboten, so der Staatsanwalt, der von einem
"Mord aus Habgier" sprach. Alle drei Angeklagten wurden
einen Monat nach der Tat festgenommen und befinden sich seitdem
in Untersuchungshaft. Für den Prozess vor der 4. Großen
Strafkammer, in dem 54 Zeugen und mehrere Sachverständige zu
Wort kommen werden, sind 14 Verhandlungstage angesetzt. Die
nächste Sitzung ist am Donnerstag.
15. Januar
2000 (Kölnische Rundschau)
Zuerst werden die Brücken gebaut - Straße bis Glesch soll in
zwei Jahre fertig sein -Landesmittel wurden erhöht
Die
Arbeiten an der neuen L361 haben begonnen
Spätestens in zwei Jahren soll die Grubenrandstraße von der
Bergheimer Parksauna bis hinter Glesch befahrbar sein. Dies
teilte Helmut Nikolaus, Leiter des Rheinischen Straßenbauamtes
(RSBA) in Euskirchen, gestern aufAnfrage mit. Ein Jahr später
soll dann auch das Stück bis hinter Bedburg-Broich fertig sein.
"Wenn dieser Zeitplan eingehalten wird, können wir zufrieden sein", sagt der Ortsvorsteher von Blerichen, Hans Schnäpp. Dann habe sich der Kampf der vergangenen vier Jahre für die Ortsumgehung von Blerichen, Glesch und Paffendorf gelohnt.
Im September war in Glesch der Spatenstich für die neue Landstraße 361 gemacht worden. Doch dann passierte erstmal nichts. Pessimisten befürchteten bereits , dass der Spatenstich nur zu Wahlkampfzwecken vollzogen worden sei, der Bau der Straße aber noch lange auf sich warten ließe, da die Finanzierung nicht gesichert sei.
Letzerem widersprach Helmut Nikolaus gestern: "Was die Finanzierung angeht, habe ich keine Befürchtungen." Im Landeshaushalt seien die Mittel für den Straßenbau von jährlich 100 Millionen Mark auf 150 Millionen Mark erhöht worden. Natürlich sind auch bereits die ersten Gelder bewilligt, denn sonst hätte das Rheinische Straßenbauamt nicht kurz vor Weihnachten mit den ersten Bauarbeiten beginnen können.
Derzeit laufen die
Vorbereitungen für zwei Brückenbauwerke in vollem Gang. In der
Verlängerung der Peringser Straße in Glesch wurde Erde
abgebaggert, um mit dem Fundament für eine Brücke zu beginnen.
Ebenfalls begonnen wurden mit den Bauarbeiten für die Brücke,
die über die Erft führt. Sie liegt direkt neben der
Rheinbraun-Bandanlage. Diese Brücke wird für die Anbindung
zwischen der Grubenrandstraße und der Landstraße 361 zwischen
Glesch und Bedburg benötigt.
In Glesch liegt die Trasse tiefer als in Bedburg
"Mit zwei weiteren Brücken wollen wir im Frühsommer
beginnen", sagte der Leiter des Rheinischen
Straßenbauamtes. Die 60 Meter lange und zehn Meter breite
Landschaftsbrücke im Bereich der Wiedenfelder Höhe und eine 30
Meter lange Brücke über die Bandanlage bei Glesch. Diese
Brücke ist erforderlich, um Erdmassen von Glesch nach Bedburg zu
transportieren zu können; später wird sie für die Landwirte
nützlich sein, wenn sie zu ihren Feldern kommen wollen.
"In Glesch liegt die Trasse etwas tiefer als in Bedburg. Auf der einen Seite nehmen wir die Erdmassen weg, auf der anderen brauchen wir sie", erläuterte Helmut Nikolaus. Etwas schmerzlich für das Rheinische Straßenbauamt ist die Verlegung der Baggertransportstrecke von Rheinbraun. Dieses Vorhaben schlägt mit zwei Millionen Mark zu Buche. Allerdings müsse, so ist es auch in den Planungen festgeschrieben, die bergbautreibende Gesellschaft die Möglichkeit haben, mit ihren Großgeräten auf einer neuen Trasse fahren zu können.
Der Leiter des RSBA rechnet damit, dass spätestens Anfang des kommenden Jahres mit den Erd- und Deckenarbeiten der Grubenrandstraße zwischen Bergheim und Glesch begonnen werden kann. Unmittelbar nach Fertigstellung dieses Teilstücks geht es weiter in Richtung Bedburg. Blerichens Ortsvorsteher Hans Schnäpp hofft, dass die Straße bis Mitte des Jahres 2002 bis zur Südumgehung fertig ist.
11. Januar 2000 (Kölnische Rundschau)
Bergheimer mit
Armbrust und Messer getötet
Mordprozess
beginnt am Montag
Wegen gemeinschaftlichen Mord - so die Anklage der
Staatsanwaltschaft - müssen sich eine 34-jährige Frau, deren
21- jährige Schwester und deren Freund (21) in der kommenden
Woche vor dem Kölner Landgericht verantworten. Ihnen wird
vorgeworfen, am 27. Februar des vergangenen Jahres den Ehemann
der 34-jährigen, den 35-jährigen Michael A., im Haus an der
Holzgasse in Bergheim-Paffendorf mit einer Armbrust und
Messerstichen getötet zu haben.
Die Ehefrau hatte damals die Polizei gerufen. Sie gab an, den ganzen Tag nicht zu Hause gewesen zu sein. Bei der Rückkehr habe sie ihren Mann tot in der Wohnung gefunden. Da eine Fensterscheibe eingeschlagen und alle Räume durchsucht waren, hatte die Polizei zunächst einen Raubmord vermutet.
Doch nur gut drei Wochen nach der schrecklichen Tat kamen die Ermittler dem Trio auf die Schliche. Während die beiden Schwestern nach ihrer Verhaftung schwiegen, legte der 21-jährige Mann ein Geständnis ab. Bei der Durchsuchung eines Waldstücks in der Nähe von Erkelenz wurde eine der Tatwaffen gefunden.
Am Montag, 17. Januar, beginnt die Verhandlung. Die Sitzung vor der 4. Jugendkammer beginnt um 9.15 Uhr in Saal 7. Den Vorsitz hat Richter Schwellenbach. Fortgesetzt werden soll die Verhandlung am Donnerstag, 20. Januar, und Freitag, 21. Januar, sowie in der darauffolgenden Woche.